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Sabrina
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Anzahl der Antworten 26
zuletzt 7. Jan.

Jagdtrieb

Hallo habt ihr auch einen Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb? Meine Hündin hat einen starken Jagdtrieb, so das sie nichts mehr mitbekommt. Sie befindet sich dann wie in einem Tunnels und bringt sich damit in große Gefahr. Auch Futter bringt nichts, auch keine Ablenkung mit dem Ball oder Futterbeutel. Sie geht nur noch an der Leine, was sehr schade ist. Wie sehen eure Erfahrungen aus ? Manche Menschen sagen man bekommt es weg in dem man umlenkt. Ich persönlich denke nicht wenn der Trieb zu stark ausgeprägt ist. Bin gespannt auf eure Erfahrung und Meinung.
 
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Jessica
7. Jan. 17:58
Meine Meinung ist, den jagdtrieb bekommt man nicht mehr weg. Bei vielen Hunden ist es aber möglich den Jagdtrieb unter Kontrolle zu bringen. Trotzdem wird ein Hund immer Jagdtrieb haben. Manche Hunde wird man auch niemals draußen ableinen können.

Ich zum Beispiel habe Podencos heißt Jagdtrieb hoch 1000 und sie beherrschen auch noch die komplette Kette vom anschleichen, aufspüren Hetzen und erlegen und das völlig selbstständig ohne Anweisung des Halters ( dafür werden die aich gezüchtet).
 
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Jessica
7. Jan. 18:02
Ja, ich hab seit fast 20 Jahren Windhunde aus dem Tierschutz. Ich kenne natürlich die Problematik in Spanien. Ich hatte vorher auch schon Galgos die zur Jagd eingesetzt waren. Auch öfter mal Pflegehunde. Die da einfacher waren. Aber Tyco wurde nicht zur Jagd eingesetzt. Der kam mit 4 Monaten zu uns und wir haben sehr darauf geachtet den Jagdtrieb gar nicht erst zu fördern und trotzdem hat er einen immensen Trieb entwickelt. Deshalb denke ich dass man gerade bei diesen Rassen relativ wenig Einfluss darauf hat. Was ja nicht schlimm ist, wenn man es weiß. Dann geht's halt mit Schleppleine
Der Jagdtrieb bei Podis und auch bei ist eben sehr stark genetisch fixiert, diese Rassen werden eben seit mindestens 1000 Jahren nur wegen ihres Jagdtriebs gezüchtet.
 
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Sabrina
7. Jan. 21:24
Meine kleine Hündin ist jetzt 6 1/2 Jahre jung, habe schon alles Mögliche probiert 😢 ..... mit null Erfolg. Sie gerät da so in Ekstase, oder wie Du schreibst "Tunnel", da hab ich keinen Zugriff mehr auf sie. Denke, sie mußte sich in ihrem 1. Lebensjahr selber ernähren. Sie gerät förmlich in einen Blutrausch. Sie beißt sogar in Igel 🙈. Mußte ihr dann die Stachel aus Zahnfleisch und Gaumen entfernen 😢🙈. Das ist ihr total egal, sie würde sofort wieder zubeißen. Somit bleibt sie an der Leine, Laufleine oder Schleppleine. Mein Garten ist 1,8 m hoch eingezäunt (über 1,6 m ist sie drübergeklettert) weil die Nachbarn Hasen haben 🙈. Und ich bin IMMER dabei, wenn sie im Garten ist. Denn wo ihr Kopf durchpaßt, paßt der ganze Hund durch. Sie gräbt sich zur Not auch unten durch 🙈. Im Haus ist sie ein Traumhund .... folgt auf's Wort, ist gelehrig, anhänglich, verschmust und lernt genial schnell 👍! Aber kaum sind wir draußen wird sie zum hungrigen Wolf 😢.
Igel hat meine auch mal gefunden 3 kleine waren es. Sie hat sie bei meinen Eltern im Garten gefunden, sie hat ihnen aber nichts getan. Ich habe sie dann bei der Igelhilfe abgegeben. Bei uns sind es 🐱,🐇, Eichhörnchen und 🐎 .
 
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Melanie
7. Jan. 21:37
Ganz wichtig. Jagdersatztraining und kein reines Antijagdtraining. Der Trieb und die Jagdlust wird man nicht loswerden. Umlenken und Alternativen bieten ist sehr viel zielführender meiner Meinung nach. Hier bedeutete es Dummy und Fährtentraining, Unterordnung, Reizangel und Ruheübungen mit hohen Reizen. Es ist super viel Arbeit und dauert gefühlt ewig aber es führte hier letztendlich zum Erfolg.
Genau so machen wir es auch. Und zusätzlich an die Schleppleine. Tagesformabhängig ist diese auf dem Boden oder wird in der Hand geführt. Und dann üben, üben, üben. Es ist viel Arbeit, aber wir sehen schon Fortschritte.
 
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Katrin
7. Jan. 21:41
Genau so machen wir es auch. Und zusätzlich an die Schleppleine. Tagesformabhängig ist diese auf dem Boden oder wird in der Hand geführt. Und dann üben, üben, üben. Es ist viel Arbeit, aber wir sehen schon Fortschritte.
Wenn die Schlepp dran ist hab ich sie immer in der Hand, ausnahmslos. Wenn Suki erstmal Gas geben würde wäre ein stoppen sonst nicht mehr möglich. Außerdem finde ich eine schleifende Schlepp saugefährlich. Hauptsächlich für Zweibeiner😅

Aber toll das ihr Fortschritte macht. Weiter so.
 
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Reinhard
7. Jan. 22:26
Mein Vizsla hat naturgemäß einen sehr starken Jagdtrieb, ich hatte aber den großen Vorteil, dass ich ihn als 10 Wochen alten Welpen vom Züchter geholt habe. Dadurch konnte ich von Anfang an seine Impulskontrolle trainieren und (mittels Schleppleine) verhindern, dass er jemals einen Jagderfolg hatte.
Inzwischen ist mein Hund 15 Monate alt. Seit etwa 3 Monaten lasse ich ihn in Feld, Wald und Wiese zumeist ohne Leine laufen. Bei mehreren Reh-, Schwarzwild und Katzenbegegnungen ließ er sich zuverlässig stoppen und zurückrufen.