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Bianca
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Anzahl der Antworten 31
zuletzt 10. Mai

Jagdtrieb

Hallo liebe Hundefreunde, seit November 2020 haben mein Freund und ich einen 3 Jahre alten Mischlingshund namens Argo(auf jeden Fall in erster Linie Schäferhund) aus dem Tierheim adoptiert. Er war zuvor knapp 3 Jahre in der Slowakei als Streuner unterwegs. Wir wissen jedoch nicht viel zu seiner Vorgeschichte. Eben nur, dass er mit Rüden anscheinend schon mal angeeckt ist. Die Eingewöhnungszeit war unproblematisch, bis auf Kleinigkeiten. Seitdem hat er sich in den Alltag gut eingelebt. Beim Training im Haus beherrscht er die Kommandos gut. Er lernt sehr schnell und hat auch Bock drauf. Besonders wenn Leckerlis im Spiel sind;) Draußen sieht der Spaß leider etwas anders aus. Es gibt momentan 3 prägnante "Probleme", mit denen wir uns noch schwer tun. Grundsätzlich ist Argo an der Leine, er wird doppelleinig geführt (Zugstopphalsband und Geschirr), er darf aber auch an die Schleppleine. Am Geschirr befindet sich ein GPS-Tracker. Grundsätzlich bellt er nur sehr selten, wenn dann nur in bestimmten Situationen (manche Hundebegegnungen, manchmal Besucher oder neue Besucher oftmals Männer, auf dem Balkon nur manchmal eher eine Art Revier markieren). 1. Hundebegegnungen; Hundebegegnungen sind für ihn sehr aufregend. Wenn er zurückgehalten wird aufgrund von verschiedenen Aspekten (nicht jeder Hundehalter lässt Begegnungen zu, mittlerweile ist uns aber bewusst, dass bei ihm schlussendlich die Sympathie des anderen Hundes entscheidend ist und nicht unbedingt das Geschlecht), fängt er an zu fiepsen somit will er den Hund umso mehr beschnuppern/begrüßen und geht in die Leine. Wenn Argo oder der andere Hund negative Schwingungen sendet, bellt er schon mal sehr laut und wehemment und springt in die Leine in Richtung Hund. Was wir bisher schon versucht haben: 1. ins Sitz gehen lassen und ihn dort zu halten (Endresultat=unmöglich, da er immer wieder wehemennt versucht zum Hund zu gelangen) 2. strammes vorbeilaufen, ihn an der Leine kurz halten, kein Raum für Interaktion geben (=er drückt sich an die Beine, sodass wir ins Stocken geraten und er umso mehr Spielraum bekommt (das stramme Laufen wird unterbrochen)) 3. stark riechendes Leckerli vor die Schnauze halten (=nur geringe bis keine Ablenkung möglich, fixiert sich auf den Hund) Nun stellt sich uns die Frage: War was falsch oder richtig bzw. nicht gut ausgeführt? Habt ihr noch weitere Tipps? 2. Jagdtrieb Der Jagdtrieb von Argo ist sehr stark ausgeprägt, dabei ist es fast unmöglich, die Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen, sobald er ein Tier (KatzenKatzen und Wildtier) sieht, hört oder riecht. Dies zeigt sich wie folgt: 1. Argo ist ein starker Schnüffler und Zuhörer;) sobald er eine Fährte aufgespürt hat, bleibt die Nase unten, der Schwanz oben und steigert sein Tempo. Frage hierzu: Sollten wir ihn hier schon unterbrechen? (Manchmal schnüffelt er aber auch genau so, wenn er nur schnüffeln will) 2. Nach einer gewissen Zeit geht der Kopf immer öfter hoch, schaut sich um und hört mit aufgestellten Ohren gespannt zu, hält dabei den Atem immer wieder an. Dabei ist die Leine grundsätzlich gespannt (ab diesem Zeitpunkt unterbrechen wir seine Aktion momentan, indem wir ihn rufen und falls er darauf nicht reagiert, führen wir ihn mit der Leine zu uns. Wenn er dann bei uns ist, ist er dennoch aufgeregt und abgelenkt) 3. Wenn wir Punkt 2 nicht ausführen würden bzw. der Drang bei Argo zunimmt und er noch Leine hat, rennt er schnell los. Sobald die Leine gespannt ist oder sich im Wald in den Bäumen verheddert, versucht er in die Leine zu springen oder sich aus dem Geschirr zu winden, indem er sich ruckartig herumdreht und zurückläuft, um sich aus dem Geschirr zu befreien (hat er schon das ein oder andere Mal geschafft). Auch hier die grundsätzliche Frage an euch: Was können wir noch tun, um seinen Jagdtrieb besser in den Griff zu bekommen? Über eure Rückmeldungen, Tipps und Tricks wären wir echt dankbar:) Euer Team Argo
 
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Bianca
5. Mai 14:48
Dies haben wir so geregelt: anfangs gab's dieselben Leckerlis wie zuhause, wenn sie schulstunde hatte. Das Ende war, unterm Strich incl. gassigehen, fast 3 komplette Mahlzeiten. 2 kg zugenommen. Reißleine gezogen, nur noch 2 Mahlzeiten (barf) und für draußen besondere Leckerli (Käsewürfel). Sollte dies mal nicht mehr wie gewünscht, klappen, versuchen wir es dann mit leberwurst für Hunde o. ä. Denn irgendwann wird das mit dem Käse auch nimmer klappen. Voll die verwöhnten kinners.... 😂
Ja das stimmt, da aber unser Hund en Streuner war, frisst er echt alles und damit meine ich auch alles😕🙈
 
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Ralf
5. Mai 20:59
Hallo Bianca, unser Jolly ist 1 1/2 Jahre alt, ist aus dem Tierschutz und kam vor sechs Wochen zu uns. Er hat dieselben Probleme wie euer Argo. Ihr habt zum Thema Hundebegegnungen geschrieben das nicht jeder Hundehalter Begegnungen zulässt. Daraus schließe ich das ihr, wenns passt, euren Hund an der Leine zu anderen Hunden lässt. Falls das so ist dürft ihr euch nicht wundern wenn er anfängt zu fiepen und in die Leine geht wenn er das nicht darf. Lasst das mit den Hundebegegnungen an der Leine erst mal bleiben. Und falls doch dann nur aus der Ruhe heraus. Das heißt er Sitz entspannt so ca. 3 m entfernt und darf zum anderen Hund wenn er freigegeben wird. Das was ihr zum Thema Hundebegegnung versucht habt ist im Prinzip richtig. Aber der Abstand ist zu gering. Fangt mit einen Abstand an der funktioniert und verringert ihn peu a peu. Haltet ihm kein Leckerchen vor die Schnauze. Belohnt ihn nur wenn er sich richtig verhält. Besorgt euch ein vernünftiges Geschirr aus dem er sich nicht befreien kann. Lasst das mit dem Zughalsband sein. Falls ihr Probleme habt ihn zu halten nehmt ein Antizuggeschirr. Wenn ihr Trockenfutter verwendet sollte er nichts mehr aus dem Napf bekommen. Lasst ihn beim Spaziergang an der langen Leine laufen und belohnt jeden, wirklich jeden freiwilligen Blickkontakt mit einem Stück Trockenfutter. Und das mindestens einen Monat lang. Trainiert die Ansprechbarkeit. Wenn ihr ihn ruft soll er euch anschauen. Falls es bei der Leinenführigkeit hapert kann man es mit dem Training Blickkontakt verknüpften. Dasselbe gilt für das Thema Rückruf. Für das vorab geschilderte Training eignet sich ein Clicker perfekt. Denkt mal darüber nach. Mit den vorab beschriebenen Training bearbeitet ihr die Themen Aufmerksamkeit, Ansprechbarkeit und Hundbegegnungen. Zum Thema Jagdtrieb: Bevor die entsprechenden Grundlagen nicht vorhanden sind lohnt es sich nicht darüber nachzudenken. Das wird nicht funktionieren. Das vorab Beschriebene sind natürlich nur Empfehlungen. Sie funktionieren aber in der Praxis. Und vergesst den Vorschlag mit der Wasserflasche. Das ist komplett daneben und hat nichts mit Hundeerziehung zu tun. LG Ralf
 
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Bianca
5. Mai 21:07
Hallo Bianca, unser Jolly ist 1 1/2 Jahre alt, ist aus dem Tierschutz und kam vor sechs Wochen zu uns. Er hat dieselben Probleme wie euer Argo. Ihr habt zum Thema Hundebegegnungen geschrieben das nicht jeder Hundehalter Begegnungen zulässt. Daraus schließe ich das ihr, wenns passt, euren Hund an der Leine zu anderen Hunden lässt. Falls das so ist dürft ihr euch nicht wundern wenn er anfängt zu fiepen und in die Leine geht wenn er das nicht darf. Lasst das mit den Hundebegegnungen an der Leine erst mal bleiben. Und falls doch dann nur aus der Ruhe heraus. Das heißt er Sitz entspannt so ca. 3 m entfernt und darf zum anderen Hund wenn er freigegeben wird. Das was ihr zum Thema Hundebegegnung versucht habt ist im Prinzip richtig. Aber der Abstand ist zu gering. Fangt mit einen Abstand an der funktioniert und verringert ihn peu a peu. Haltet ihm kein Leckerchen vor die Schnauze. Belohnt ihn nur wenn er sich richtig verhält. Besorgt euch ein vernünftiges Geschirr aus dem er sich nicht befreien kann. Lasst das mit dem Zughalsband sein. Falls ihr Probleme habt ihn zu halten nehmt ein Antizuggeschirr. Wenn ihr Trockenfutter verwendet sollte er nichts mehr aus dem Napf bekommen. Lasst ihn beim Spaziergang an der langen Leine laufen und belohnt jeden, wirklich jeden freiwilligen Blickkontakt mit einem Stück Trockenfutter. Und das mindestens einen Monat lang. Trainiert die Ansprechbarkeit. Wenn ihr ihn ruft soll er euch anschauen. Falls es bei der Leinenführigkeit hapert kann man es mit dem Training Blickkontakt verknüpften. Dasselbe gilt für das Thema Rückruf. Für das vorab geschilderte Training eignet sich ein Clicker perfekt. Denkt mal darüber nach. Mit den vorab beschriebenen Training bearbeitet ihr die Themen Aufmerksamkeit, Ansprechbarkeit und Hundbegegnungen. Zum Thema Jagdtrieb: Bevor die entsprechenden Grundlagen nicht vorhanden sind lohnt es sich nicht darüber nachzudenken. Das wird nicht funktionieren. Das vorab Beschriebene sind natürlich nur Empfehlungen. Sie funktionieren aber in der Praxis. Und vergesst den Vorschlag mit der Wasserflasche. Das ist komplett daneben und hat nichts mit Hundeerziehung zu tun. LG Ralf
Wow, cool detailliert beschrieben ☺🙏werden wir auf jeden Fall trainieren. Wir werden berichten! Danke!
 
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Melanie
6. Mai 15:10
Bei Hundebegegnungen hab ich das selbe Problem. Mittlerweile aber gut in Griff bekommen. Ich versperr meinem Hund einfach die Sicht auf den anderen Hund. Stell mich vor ihn, oder dreh ihn weg. Jagdtrieb hat mein Herdenschutzhund auch. Solange ich das nicht unter Kontrolle hatte, durfte er nicht an einer langen Leine laufen. Da war es sehr effektiv einfach mit der kurzen Leine einfach nochmal ein Stück zurück zugehen. Mittlerweile hat er es drauf, die fährte nimmt er trotzdem noch auf dabei ist auch die Leine gespannt, aber er zieht nicht und es gibt keine ruckartigen Bewegungen mehr. Vielleicht hilft dir ein Hunde Halti damit kannst du bei Hunde begegnungen und bei seinem jagdtrieb den kopf schön korrigieren. Bei Pichu war das nicht nötig, da er doch eher ein Leichtgewicht ist, bei seiner Vorgängerin, mit stolzen 49 kg, war es eine gute Lösung
 
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Ralf
7. Mai 20:35
Wow, cool detailliert beschrieben ☺🙏werden wir auf jeden Fall trainieren. Wir werden berichten! Danke!
Hallo Bianca, wir haben ja beide einen Hund aus dem Tierschutz mit fast identischen Problemen und sitzen deshalb ja quasi in einem Boot. Der Jolly macht im Haus - Gott sei Dank - überhaupt keine Probleme. Aber draußen ist es wie bei euch. Er zog wie verrückt an der Leine, wollte zu jedem Hund und wenn er nicht durfte machte er Randale. Dazu kommen noch einige andere Baustellen. Ausserdem hat er einen ziemlich ausgeprägten Jagdtrieb. Er war vorher schon in einer Pflegefamilie und daher kannte er das Leben im Haus schon. Die haben auch versucht ihm etwas beizubringen aber viel ist nicht hängengeblieben. Ich habe daher beim Training noch mal komplett neu angesetzt. Ich arbeite anfangs ausschließlich mit einer 5 m Schleppleine und ohne Kommandos. Ich mache das jetzt seit fünf Wochen und der Jolly macht gute Fortschritte. Bei Hundebegegnungen lasse ich in Sitzen und das klappt schon sehr gut. Mit dem Vorbeilaufen fange ich erst an wenn er ohne Ablenkung zwei Minuten perfekt Fuss geht. Er zieht auch nicht mehr an der Leine und man kann mit ihm schon ziemlich entspannt spazieren gehen. Damit ist allerdings Schluss wenn er was zum Jagen sieht. Im Wald ist das noch nicht so ein Thema aber wenn er frei Sicht hat dreht er ziemlich am Rad. Hier in Ostfriesland ist es ja so flach das man morgens schon sehen kann wenn abends Besuch kommt. Er scheckt immer die gesamten Umgebung ab und dreht schon durch wenn er Rehe am Horizont entdeckt. Das wird definitiv die größte Baustelle werden und ich bin mir nicht sicher ob ich ihn jemals frei laufen lassen kann. Wie sieht es bei euch aus? LG Ralf
 
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Bianca
7. Mai 20:48
Hallo Bianca, wir haben ja beide einen Hund aus dem Tierschutz mit fast identischen Problemen und sitzen deshalb ja quasi in einem Boot. Der Jolly macht im Haus - Gott sei Dank - überhaupt keine Probleme. Aber draußen ist es wie bei euch. Er zog wie verrückt an der Leine, wollte zu jedem Hund und wenn er nicht durfte machte er Randale. Dazu kommen noch einige andere Baustellen. Ausserdem hat er einen ziemlich ausgeprägten Jagdtrieb. Er war vorher schon in einer Pflegefamilie und daher kannte er das Leben im Haus schon. Die haben auch versucht ihm etwas beizubringen aber viel ist nicht hängengeblieben. Ich habe daher beim Training noch mal komplett neu angesetzt. Ich arbeite anfangs ausschließlich mit einer 5 m Schleppleine und ohne Kommandos. Ich mache das jetzt seit fünf Wochen und der Jolly macht gute Fortschritte. Bei Hundebegegnungen lasse ich in Sitzen und das klappt schon sehr gut. Mit dem Vorbeilaufen fange ich erst an wenn er ohne Ablenkung zwei Minuten perfekt Fuss geht. Er zieht auch nicht mehr an der Leine und man kann mit ihm schon ziemlich entspannt spazieren gehen. Damit ist allerdings Schluss wenn er was zum Jagen sieht. Im Wald ist das noch nicht so ein Thema aber wenn er frei Sicht hat dreht er ziemlich am Rad. Hier in Ostfriesland ist es ja so flach das man morgens schon sehen kann wenn abends Besuch kommt. Er scheckt immer die gesamten Umgebung ab und dreht schon durch wenn er Rehe am Horizont entdeckt. Das wird definitiv die größte Baustelle werden und ich bin mir nicht sicher ob ich ihn jemals frei laufen lassen kann. Wie sieht es bei euch aus? LG Ralf
Hey Ralf, ja das trifft echt exakt zu. Argo ist im Haus echt unkompliziert, er kennt die Abläufe, er weiß was er darf, er setzt jedes Kommando um, bei Besuchern wird er auch immer entspannter 🙏 der Vorteil bei ihm ist halt echt, dass er mit Leckerlis sehr viel schneller lernt, da die Leckerlis für ihn den selben Effekt hat wie wenn er Tiere sieht oder hört 👍☺ Draußen ist das auch wie bei euch. Er geht schon viel besser an der Leine, solang er nichts sieht, hört oder riecht. Aber sobald er eine Fährte aufgenommen hat, unterbinde ich es sofort und hole ihn mit der Leine zu mir, manchmal klappt's sogar, dass er ins Sitz geht ohne ein Kommando unsererseits, aber eben nur wenn man rechtzeitig eingreift. Dann warten wir, bis er sich einigermaßen beruhigt hat und geht neben uns her, aber an der kurzen Leine, später darf er dann an der schleppleine wieder mehr machen. Sobald er was gesehen hat, ist er außer sich, da muss man bei ihm schon sehr schnell reagieren, da er sonst versucht, sich zu befreien. Da hört er halt auch null, das werden wir auch so schnell nicht in den Griff bekommen, weswegen wir auch wahrscheinlich nie ohne Leine mit ihm spazieren gehen können. Aber das is ok, er hat ja dennoch genügend Auslauf ☺ Wir wohnen direkt am Waldrand mit viel Wiese und jetzt im frühjahr ist es ganz arg, klar da sind die Gerüche wahrscheinlich auch super toll für ihn und alles raschelt um ihn herum, das is halt dann auch spannender, obwohl wir die Spaziergänge echt immer so gut es geht spannend für ihn gestalten, dass im Endeffekt wir die interessanten sind anstatt die Tiere, aber klappt auch nicht so ganz gut. Da müssen auch wir dran bleiben, weil bei uns im Schwarzwald is ne Menge los und alles spannend 😅 Über Austausch , was sich bewährt hat, wäre ich dir echt dankbar, beruht natürlich auf Gegenseitigkeit 👍 Und danke natürlich! LG, Bianca
 
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Dogorama-Mitglied
9. Mai 18:55
Bei Hundebegegnungen hatten wir die ersten Monate auch riesige Probleme, Luna hat fast jeden Hund als potentielle Gefahr wahrgenommen und entsprechend gepöbelt. Irgendwann hat sich das gelegt, wir haben wenn möglich den Abstand vergrößert oder konsequent die Richtung gewechselt und jaaa das ist anstrengend 🙈 was auch geholfen hat, ist dass wir uns auf neutralem Gebiet mit anderen Hunden aus dem Forum getroffen haben, so konnte sie es positiv verbinden. Es hat aber etwas gedauert, es ist ja jeder Hund anders man muss versuchen herauszufinden wie es beim eigenen Hund funktioniert, also eventuell mehreres ausprobieren. Klick für Blick soll auch Wunder wirken. Vielleicht hilft es euch ja weiter ☺️ Das Thema mit dem Jagdtrieb haben wir noch, der kam aber erst vor 2 Monaten zum Vorschein 😂 Hat jemand eine Idee, wenn der Hund einfach draußen auf keine Leckerli eingehen will, hab schon alles versucht und meine Trainerin ist mittlerweile auch ratlos wie wir ihre Aufmerksamkeit bekommen können 🤷🙃
Unser Zaubermittel war Leberwurst!
 
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Dogorama-Mitglied
9. Mai 19:36
Hallo! Zum Thema Gassi gehen und andere Hunde treffen, würde ich meinen Hund nie am anderen Hund vorbei "ziehen", denn der Druck in der Leine lässt ihn vermutlich glauben,daß eine "Gefahr" droht,ergo,stramme oder auf Spannung stehende Leine verursacht schnell Stress oder Unsicherheit, welches durchaus negativ verknüpft werden kann,oh anderer Hund,automatische Anspannung! Ich weiss,das es sehr nervenaufreibend ist,aber signalisiert dem anderen Hundebesitzer doch bitte vorbei zu gehen,indem Du Deinen Hund ins Sitz bringst, ruhig am Halsband erst locker festhalten und bei dem Versuch,das er hoch springt den Griff zu festigen und versuchen zu blockieren und unbedingt auf das Kommando Sitz pochen!, ich habe hierzu den Hintern immer wieder runter gedrückt,bis sich entspannt wurde und ruhig auch länger im Sitz lassen,bis der Hund sich etwas beruhigt hat,belohnen für eine längere Sitzphase und unbedingt darauf achten,daß es nur weiter geht,wenn es gesagt wird,bzw ein bestehendes Kommando durch Dich aufgehoben wird! Das kann richtig Nerven kosten,man braucht eigentlich auch 10 Arme und 20 Hände,aber das klappt, er wird lernen,bei Ruhe werde ich belohnt und bei Theater gibt es Ärger,der unnötig Stress aufbaut! Wenn es möglich ist, würde ich auch ruhig die Richtung wechseln oder abbiegen,aber nicht grundsätzlich, denn es soll ja auch bei Konfrontation zum Ziel führen! Ich würde hier auch mit einer Pfeife oder Klicker arbeiten,welches ich zu Hause im Garten üben würde und das geht aus jeder Situation heraus ,er guckt Dich an,Pfeife Kommando,bei Ausführung belohnen und gleichermaßen mit einem Klicker, immer schön an der Schleppleine,weil wenn er nicht reagiert oder gerade auf Durchzug ist,kann er so ran geholt werden! Dies würde ich bis zum "Erbrechen"🤣 üben und Sitz machen lassen,ein anderer läuft vorbei oder hin und her, das ist gutes Training auch für andere Hundebegnungen! Und grundsätzlich gilt,an der Leine ist Ruhe,im Freilauf ( wenn er gut abrufbar ist,kann Rämmi Dämmi sein)! Zum Thema Jagdtrieb habt Uhr es ja schon sehr genau beobachtet,wie sich das Verhalten verändert und das macht Euch mal zu Nutze und sofort darauf eingehen und umlenken,das kann sogar das liebste Spielzeug sein und auch hier Pfeife oder Klicker nutzen(was vorher schon geübt wurde)und über alle Grenzen hinaus loben und mit Belihnung bedenken,wenn er zurück kommt oder Blickkontakt aufnimmt,ja fein prima,komm hierher oder was auch immer genutzt wird als Kommando zum Zurück kehren und ran holen,wenn es sein muss auch solange stehen bleiben und warten! Wenn der Hund in die Leine rein presst,stehen bleiben und warten,ob Blickkontakt vom Hund ausgeht,ran rufen und loben,super nervig,aber es lohnt sich,wenn er checkt,da ist es immer interessanter,als das in meiner Nase, auch einfach mal Leckerlis vor ihn werfen und suchen lassen oder auch hier die Richtung wechseln. Ich habe damals bei Rosie,Jack Russell Beagle Mix Hündin hart gekämpft,mit Rückschlägen,aber es hat zum Erfolg geführt,die war wie der Blitz und weg und mir blieb meist nichts anderes übrig,als darauf zu warten,das Sie zurück kommt und dann musste ich dafür ja auch noch belohnen,ich warjedes Mal stinksauer,aber schimpfen wird dann negativ verknüpft und dann kommt der Hund gar nicht mehr zurück,gibt ja eh Ärger🧐🐶! Also mit Pfeife gerüstet und selbstgemachten Leberwurstkugeln bewaffnet,bin ich immer wieder dort lang gelaufen,wo garantiert Wild unterwegs ist und dann kam der Tag der entspannten,durchhängenden Leine und ich habe das "Fuss" meist mehr geknurrt als gesagt🤣und abgelenkt, dann war Sie inzwischen 3 Jahre alt und wir wurden richtig mutig und haben abgeleint, ein Hase kam aus einem Busch und nach kurzer Schnappatmung gab es ein kurzes knackiges Kommando und musste Sitz machen,es hat geklappt und wir haben ihr alles an Belohnung rein gestopft,was da war,im übertriebenen Sinne und haben sooo übertrieben belohnt👍🤣🤣🤣, seitdem laufen wir an Hasen,Enten usw brav im Kommando Fuss vorbei und haben alle keinen Stress mehr 😇
 
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Dogorama-Mitglied
9. Mai 21:30
Zu 1. Bei Hundebegegnungen ist oftmals der Richtige Abstand zum anderem Hund der Schlüssel zum Ziel. Wie gross dieser Abstand sein sollte ist je nach Hund und Situation unterschiedlich, da musst du ein bisschen probieren und beobachten. Training und somit Lernen ist nämlich nur möglich wenn das Erregungslevel nicht zu hoch ist. Zum Training selber, strammes Vorbeilaufen dürfte eher kontraproduktiv sein, da bringst du nämlich Spannung und Dynamik rein, und eigentlich will man ja Entspannung und Ruhe. Dementsprechend locker bleiben, langsam laufen und Tempo rausnehmen und die Leine wenn möglich locker lassen. Klick für Blick wurde ja bereits mehrfach erklärt, das ist wirklich eine gute Methode. Da würde ich aber tatsächlich das Leckerchen nicht direkt geben sondern vor ihm auf den Boden werfen. Schnüffeln ist nämlich für die meisten Hunde eher beruhigend. Damit kannst du also etwas Spannung aus der Situation nehmen. Alternativ könntest du auch versuchen ihm ein Spielzeug zum Tragen und darauf rumkauen zu geben. Kauen ist nämlich ebenfalls entspannend. Wichtig bei beiden Methoden, dein Hund soll zwischendurch kurz zum anderen Hund sehen damit er es auch mit anderen Hunden verknüpft. Ausserdem musst du wirklich mit dem Training anfangen bevor er zu angespannt und aufgeregt ist Und wie bereits gesagt, der nötige Abstand ist wichtig. Zu 2. Jagdtrieb abzutrainieren ist sehr schwierig bis fast unmöglich. Daher ist es ratsam den Trieb nicht zu enterbinden sondern zu nutzen und umzulenken. Dafür gibt es eine vielzahl von Jagdersatz Trainings. Von Ballspiel, über Futterdummy bis zu Spurensuche. Was das richtige für euch ist kommt auf deinen Hund drauf an. Welche Jagdsequenz macht er besonders gerne, ist er eher der Fährtenleser oder der Sichtjäger? Braucht er eine "Beute" zum Packen und totschütteln, lieber was mit Futter oder ist das Jagen an sich bereits Belohnung genug auch ohne "Beute" ? Da denke ich wär ein Trainer sehr hilfreich der Erfahrung damit hat und euch ein bisschen hilft das richtige zu finden.
 
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Peter
10. Mai 11:47
Da kann ich Raphael absolut zustimmen, den natürlichen Jagdtrieb zu unterbinden und nur "zu deckeln" wird nicht funktionieren und lässt beim Hund Frust entstehen. Daher ist den Jagdtrieb umzulenken auf eine erwünschte Aktivität das Mittel der Wahl. Das können Alternativen wie Apportieren, Fährtenarbeit, Mantrailing etc. sein oder schlichtweg eine Hundesportart wie Agility, Obidience, Treibball, Bikejøring... Da gibt es ja verdammt viel. Denn so ein Schäferhund-artiger hat ja auch immens viel Power und Bewegungsdrang. Wenn ihr ein passendes "Ventil" findet, bei dem er seine Energie regelmäßig abbauen kann, sollte es auch im Alltag besser an der Leine funktionieren, weil er dann ausgeglichener ist und er weiß, dass seine Bedürfnisse gestillt werden. Ich merke das immer bei meinem Energiepaket: ein oder zwei Tage nach einer größeren Unternehmung (Wandern mit Apportieren, Dummyarbeit, Schwimmen, Toben mit Kumpels) läuft alles bestens, spätestens am dritten Tag ist der Akku wieder (über)voll und das Zerren an der Leine und Aufgeregtheit bei Spuren wird wieder stärker. Jeden Tag Action ist aber zu viel, Ruhe und Regeneration ist ebenfalls wichtig. Also sucht euch vielleicht eine Aktivität für Action, noch eine weitere ruhige, aber erfüllende Beschäftigung für Kopf und Nase und ansonsten Ruhe und Training (Unterordnung, Obidience). Das sollte zu einem ausgeglichenen, zufriedenen Hund führen, euch ebenfalls Spaß machen und durch die gemeinsamen, aktiven Stunden zu einer guten Bindung und einem tollen Hund-Mensch-Team verhelfen. Ansonsten kamen ja schon viele prima Tipps und Anregungen. Die Wasserflasche zum nassspritzen würde ich auch unbedingt lassen. Das fördert Unsicherheit, Meideverhalten und kann das Vertrauen beschädigen. Es gibt hier auch einen exzellenten, umfangreichn Thread zum Thema Rückruf. https://dogorama.app/de-de/forum/Erziehung_Training/Der_Rueckruf_-_eine_Herzensangelegenheit-jriJjxaE7LkJ8lpLqaNm/ Viel Spaß, Geduld und Durchhaltevermögen ☺️✌️