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Andrea
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Anzahl der Antworten 14
zuletzt 21. Mai

"Irres" Verhalten im Wasser

Hallo alle zusammen Ich bräuchte mal euren Rat oder vielleicht hat jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Problem und hat vielleicht ein paar Tipps für mich. Zu unserem Problem: Unser ca. 4 Jahre alter ( wahrscheinlich) Border Collie aus dem Tierschutz, der seit zwei Jahren bei uns lebt hat eine komische Baustelle. Er schnappt im Wasser unkontrolliert um sich und beißt im Prinzip ins Wasser. Gerät dabei in so ne Art Rauschzustand, würde ich es fast nennen. Als er am Anfang bei uns war, haben wir recht schnell gemerkt, dass er ein eigenartiges Verhältnis zu Wasser hatte. Sowohl sein Trinkverhalten war merkwürdig als auch sein Drang in jedes Gewässer springen zu wollen und dann eben zu schnappen, völlig unkontrolliert und nicht ansprechbar. Im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, dass er besonders wenn er getobt oder gearbeitet hat, ins Wasser geht um sich abzukühlen. Mittlerweile ist er dabei ansprechbar und kommt auch wieder raus, das war am Anfang anders. Da kam es einmal zu einer gefährlichen Situation, da riss er sich mit Schleppleine los, um sich ins Wasser eines Sees zu stürzen und reagierte nicht mehr und schwamm unkontrolliert hin und her. Wenn mein Mann ihn nicht rausgeholt hätte, wer weiß was passiert wäre. So schlimm ist es heute zum Glück nicht mehr, aber so ganz "weg" ist es eben immernoch nicht. Er hat die ersten ca 2 Jahre seines Lebens an der Kette draußen gelebt... Ich würde ihm gerne einen normalen Umgang mit Wasser beibringen, aber das gestaltet sich irgendwie schwierig. Wasser gänzlich zu verbieten fände ich a) schade und b) gestaltet sich das auch schwierig, da wir auf unserem Grundstück Fewässer haben. Hat jemand evtl. ähnliche Probleme oder vielleicht Erfahrung mit dieser Thematik? Ich bin für Tipps und Anregungen dankbar...
 
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Andrea
20. Mai 09:57
Ich persönlich würde die Ursache finden wollen und an den Auslösern arbeiten bzw vermeiden. Und alternative Möglichkeiten für Stressabbau anbieten.
Danke, ich werde es versuchen...
 
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Ilona
20. Mai 11:33
Genau, auf dem Grundstück hätte er das öfter gemacht, wenn wir ihn gelassen hätten. Derzeit macht er es nur noch in hohem Energielevel z.b. nach dem Toben. Als er vor zwei Jahren zu uns kam, war komplett gestresst. Es war alles neu für ihn, er war völlig reizüberflutet und reizempfänglich. Das ist alles viel viel besser geworden, er kann ja jetzt vieles ganz gut aushalten, aber manches versetzt ihn eben immernoch in ein Stresslevel. Danke für deine Antworten ☺️
Da hast du doch schon deine Antwort und den Trainingsansatz. Du sagst ja, es passiert, wenn er ein hohen Erregungslevel hat. Also durch Toben mit dem Kumpel etc. Jetzt würde ich genau da ansetzen. Die Spieleinheiten ruhiger gestalten mit ner gemeinsamem Leckerlisuche oder Schleckmatte. Darauf achten, das das Spiel nicht zu hoch fährt. Zwischendurch Pausen machen und vorallem nicht unkontrolliert lange spielen lassen. Ihe müsst schauen, wenn nach dem Spiel die Erregung noch zu hoch ist, dem Hund helfen wieder runterzufahren. Das wäre mein Ansatz.
Klar kannst du auch Übungen am Wasser machen. Wird aber nichts ändern, wenn du nicht an der Erregung/ Stress arbeitest.
 
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Sandra
20. Mai 13:01
Wenn das Adrenalin einmal hochgefahren ist, benötigt der Hund tw. bis zu 14 Tagen (!), bis der ganze Stress wieder raus ist.

Das bedeutet im Alltag: wenn sich ein Reiz auf den anderen setzt, das heißt Reiz folgt Reiz und es geht „Schlag auf Schlag“, müssten laaaange Pausen erfolgen bei einem reizempfänglichen / reizempfindlichen Hund.

Ich finde das wichtig, im Hinterkopf zu behalten.

Gerade bei solchen Hunden lautet der Grundsatz: „weniger ist mehr“.

(Eigene Erfahrung)
 
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Dogorama-Mitglied
21. Mai 07:11
Ich unterstütze die Beiträge, die dafür plädieren, daß insgesamte Erregungsniveau niedrig zu halten.