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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 14. Juli

In die Natur eingreifen Gesunden Hund operieren

Kastration, immer wieder ein Thema. Ich möchte "NUR" von Hundehaltern einer "Hündin" von Erfahrungen hören die es bereits gemacht haben! Inwieweit sie es befürworten oder bedauern es gemacht oder nicht gemacht zu haben. Und WAS sich evtl. dadurch bei der Hündin verändert hat. Kindlich geblieben, Inkontinenz, Verhalten oder auch positives, Lebensfreude, kein bedrängen von Rüden usw. Evtl. Vorbeugung div. KREBSgeschwüre in Verbindung damit BITTE aussen vor lassen.... Bitte kein Pro/Kontra sondern ERFAHRUNGEN ‼️ Danke für Eure Ehrlichkeit 🍀⚘️🐾
 
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Larissa
13. Okt. 05:04
Jetzt noch zu May.
Sie ist als Beagle ja durchaus geneigt zum fressen und dicklich werden. Daher wollten wir sie eigentlich länger unkastriert lassen.
Leider hat sie direkt nach der ersten Läufigkeit eine Scheinschwangerschaft durch gemacht, mit der sie 10 Schäferhunde hätte aufziehen können.
Sie hatte offensichtlich schmerzen und hat kaum einen von uns an das Gesäuge gelassen.
Auf das Medikament gegen die Milch hat sie dann allergisch reagiert und landete fast in der Klinik. (Wir sind heute noch froh um die super spontane Notfallhilfe unsrer Haustierärztin)

Somit wurde May 3 Monate nach der ganzen Sache Kastriert.
Die Tatsache dass es ihr während der Läufigkeit und der Scheinschwangerschaft nicht gut ging hat das Vertrauen zwischen ihr und meiner Schwester nachhaltig beeinflusst.
May lässt und heute nur kaum an die Beine oder gar an den Bauch fassen. Fremde Hunde werden auf Entfernung schon verbellt (nein mehr als das typische „Beagle Melden“)
Wir haben viel trainiert und sind auch zu einem Ergebnis gekommen, dass akzeptabel ist. Aber für May währe es wohl besser gewesen sie vor der Läufigkeit kastrieren zu lassen. Konnten wir nicht ahnen und machen das beste draus.
 
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Larissa
13. Okt. 05:09
Ich bin für mich mit meiner Entscheidung zufrieden.
Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn jemand einer anderen Meinung ist.
Ich kann meine Dinge erörtern, die andere Person darf das ebenfalls tun. Sachlich und höflich, ohne böse Zungen oder Vorwürfe.

Was ich jedem Menschen mit unkastrierten Hunden auf den Weg gebe, wenn ich darf ist folgender Hinweis.

Wenn dein Hund keine Probleme hat, dann lass ihn gern unkastriert.
Aber überleg dir ab einem gewissen Alter, ob du es Evtl doch noch machst…
Prostata Krebs beim Rüden kann man nicht operieren. Not OP‘s sind ebenfalls nicht schön. Manche Herzfehler bieten gewaltige Risiken.

Evtl kann man im gesetzteren Alter des Hundes noch darüber nachdenken, bevor andere Organe oder zu groß gewachsene Tumore eine OP nicht mehr zulassen

Kleinere Hunde (10-14 Jahre)
Große ( ab 6-8 Jahre)
Je nach dem wie klein oder wie groß …
 
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Iris
13. Okt. 05:37
Habe meine erste Hündin mit 1 kastrieren lassen, sie wurde 16, war bis zum Tod stets sozialisiert, verspielt, aktiv und gesund ( ab 15 altersdemenz u verlangsamte Bewegungen).
Meine jetzige Hündin ist fast 3 und wurde auch mit 1 kastriert. Sie hat sich stets weiterentwickelt, ist ruhig/ ausgeglichen oder wenn möglich wild am toben mit anderen. Keine Inkontinenz, keine gesundheitlichen Probleme UND v.a. Keine Läufigkeit u.o. ScheinSchwangerschaften
Ich würde jederzeit wieder kastrieren lassen
 
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Michi
13. Okt. 07:20
Ich muss mal ein ganz großes Lob an diesen Thread, die Erstellerin und Beteiligten aussprechen.
Da ich im Tierschutz aktiv bin, beteilige ich mich öfter in Kastrationsthreads. Dort trifft man in der Regel auf Kastrationsgegner, die aber alle unkastrierte Hunde haben. Lustigerweise geht es meistens um Rüden. Die Argumente gegen Kastration sind meist sehr theoretisch bzgl. Pubertät etc., beruhen aber nicht auf EIGENEN Erfahrungen. Hier ist es nun anders, weil explizit anders vorgegeben. Und siehe da...Viele positive Erfahrungen..... Gut aufgestelltes Thema👍🏻
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 08:21
Ich muss mal ein ganz großes Lob an diesen Thread, die Erstellerin und Beteiligten aussprechen. Da ich im Tierschutz aktiv bin, beteilige ich mich öfter in Kastrationsthreads. Dort trifft man in der Regel auf Kastrationsgegner, die aber alle unkastrierte Hunde haben. Lustigerweise geht es meistens um Rüden. Die Argumente gegen Kastration sind meist sehr theoretisch bzgl. Pubertät etc., beruhen aber nicht auf EIGENEN Erfahrungen. Hier ist es nun anders, weil explizit anders vorgegeben. Und siehe da...Viele positive Erfahrungen..... Gut aufgestelltes Thema👍🏻
Das sehe ich ähnlich. Hier wurde mal auf eine Frage richtig eingegangen, ohne von der eigentlichen Frage abzuschweifen oder böswillig zu Urteilen :)
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 08:33
Meine Erfahrung ist durchweg positiv. Habe Paula auf Anraten des Tierarztes nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Hab das zur Verfügung stehende Material recherchiert ( ist ja knapp 14Jahre her) und mich nach abwägen, dafür entschieden. Neben dem gesundheitlichen Aspekt hat bei mir viel, dieses immer dem unerfüllten Trieb ausgesetzt sein, den Ausschlag gegeben. Ich habe keinerlei negative Auswirkungen feststellen können. Sie ist zu einer fröhlichen, ausgeglichenen und souveränen Hündin geworden. Ob Rüde oder Hündin, Sozialkontakte kein Problem. Jetzt im hohen Alter, ist sie etwas Inkontinent geworden. Sie bekommt aber auch Kortison, wegen Allergie, bedeutet höheren Harndrang. Aber ob das in dem Alter nicht eh gekommen wäre, weiß auch keiner. Sie wird in zwei Wochen 14 und ich würde es, auch wenn mich ein Shitstorm trifft, durchaus, nach recherche der neuen medizinischen Informationen zum Thema und in Absprache mit dem Tierarzt, wieder in Betracht ziehen. Es nimmt viel Stress vom Hund. Das ist meine Einzelerfahrung.
 
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Sandra
13. Okt. 09:33
Ich bin Freund wie auch Feind von Kastration…. etwas übertrieben gesprochen, aber der Zwiespalt existiert in mir. Ich denke es kann absolut richtig sein oder auch total falsch, je nach Hund und Problematik.
Ich habe ein Problem mit der Einstellung „Schnipp schnapp und alle Verhaltensprobleme sind aus der Welt“, denn dem ist nicht so. Auch kann durchaus das Krebsrisiko ( Knochenkrebs) steigen. Es ist ein gravierender Eingriff, der auch manchmal tödlich enden kann.
Wir lassen daher nicht ohne guten Grund kastrieren und sind damit bisher gut gefahren. Bei einem habe ich es bereut, ist aber ein Rüde und nicht das Thema.

Bei Bonny musste es sein, weil sie Verwachsungen der Eierstöcke hatte, die auch noch stark entzündet waren. Aufgrund der Schmerzen zeigte sie plötzlich eine hohe Aggressivität. Da war klar, dass etwas nicht stimmt. TA, Diagnose, Kastration, Schmerzen weg = Aggressivität weg. Richtige Entscheidung. Im Verhalten hatte sie sich kaum verändert. Vielleicht etwas verspielter. Sie entwickelte aber eine Neigung zum Übergewicht, da musste man aufpassen.

Luna wurde nicht kastriert und alles gut, richtige Entscheidung es nicht zu tun. Es wurde nie bereut.

Bei Tasha war es wiederum genau die richtige Entscheidung, auch aufgrund gesundheitlicher Probleme.

Es fing schon mit der ersten Läufigkeit an, dass sie danach emotionale Probleme bekam. Entweder hatte sie eine extrem kurze Zündschnur oder war depressiv. Wirklich fröhliche Zeiten waren eher wenig. Nach jeder Läufigkeit wurde sie scheinschwanger, ist normal im Normalfall. Bei ihr war es aber so krass, dass sie Tropfen bekommen musste, damit sich das wieder einpendelt, denn von alleine passierte das einfach nicht. Und sie litt in der Zeit, war überhaupt nicht sie selbst und ich spreche hier nicht von dem was man gerne als normal bezeichnet wird, sondern alles war bis ins Extreme gesteigert. So sehr, dass sie wirklich darunter litt. Die Läufigkeiten waren komplett unregelmäßig. Die letzten beiden Läufigkeiten die sie vor der Kastration hatte lagen gerade mal 7 Wochen auseinander. Man konnte von einem Hormonchaos sprechen, dass sich nicht regulieren ließ.

Dann kontaktierte mich die Züchterin, ob Tasha irgendwelche gesundheitlichen Probleme aufweist, da alle Hündinnen dieses Wurfes hormonelle Probleme hatten oder Probleme mit den Eierstöcken, Gebärmutter usw.
Wir besprachen das alles natürlich mit dem TA und entschieden uns dann zur Kastration kurz bevor Tasha 4 Jahre alt wurde, denn es lagen ganz offensichtlich Hormonstörungen vor. Natürlich hatten wir auch alle anderen Möglichkeiten SD Kontrolle, Phytohormone usw schon ausprobiert.

Bei der OP erlitt Tasha einen Atemstillstand, wir hätten sie fast verloren aber am Ende ging alles gut. War es doch ein Fehler? fragten wir uns.

Die Kastration war aber in ihrem Fall genau das richtige, wie es sich dann herausstellte. Sie blühte richtig auf und war endlich einfach nur noch ein glücklicher Hund. Dieses hormonelle hin und her, die extremen Stimmungsschwankungen waren vorbei und es wurde dann so richtig deutlich, wie sehr diese Tasha belastet hatten.
Ich empfand es so als dürfte sie endlich so sein wie sie wirklich ist.
Sie zeigte sich quasi so wie vor der Kastration wenn sie eine der eher seltenen „guten Phasen“ hatte, nur dass diese gute Phase nun stabil war. Depressionen waren komplett weg, ihre Zündschnur wurde etwas länger, diese Verwirrtheit, dieses konfuse was sie manchmal hatte, fast schon wirkte sie senil, war auch futsch. Sie wirkte viel zufriedener, glücklicher, fröhlicher, freier, mehr Energie vorhanden, war nicht mehr so ausgelaugt.
Bei ihr war der Unterschied vorher nachher enorm, was halt ihre emotionale Stabilität und Zufriedenheit angeht. Vom Wesen her blieb sie aber die gleiche, nur glücklicher.
Vor der Kastration hatte sie Gewichtsprobleme. Sie brauchte Unmengen an Futter nur um nicht abzumagern. Bauchspeicheldrüse und alle anderen möglichen Ursachen konnten ausgeschlossen werden. Nach der Kastration normalisierte sich das. Normalgroße Portionen und Gewicht konnte problemlos gehalten werden. Schien also auch hormonell bedingt gewesen zu sein.

Mit 7 Jahren wurde sie inkontinent. Im Wachzustand tröpfelte sie durch die Gegend, während des Schlafes floss es so richtig.
Sie hat eine Kürbiskernpulver Kur bekommen. Die Pfützen waren weg, das tröpfeln blieb, war aber nach der zweiten Kur auch weg. Danach hat sie so eine Kur regelmäßig vierteljährlich bekommen und das Problem tauchte bis zu ihrem Tod mit 10 Jahren nicht wieder auf.
 
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R
13. Okt. 10:04
Hi, ich habe eine adoptierte Hündin, sie ist mit knapp unter einem Jahr kastriert worden und kam kurz danach zu mir. Nun wird sie bald drei.

Entwicklungstechnisch habe ich keine Auffälligkeiten bemerkt (zumal sie nicht aus den besten verhältnissen stammte und noch einiges aufbauen konnte). Charakterlich hatte ich das Gefühl, während der noch nicht komplett unsichtbaren Kastrationsnarbe, sind fremde Rüden uns häufiger "aggressiv" begegnet. Gewisse Bedrängnis, Interesse ist immernoch dabei- sie ist und war da nie Fan von.Die Jungs mögen sie immernoch 😉.
Ich glaube kurz nach der Kastration hat sie auf ihre läufigkeit gewartet. Klingt doof, sah aber häufig so aus, als ob sie prüft. Genauso scheint sie etwas schelmisch, wenn wir etwas aufgebrachte läufige hündinnen treffen. Mit rekeln und strecken ist sie dann eine ganz zufriedene, jaja 😅 die Sonne scheint.

Ich glaube, gerade beim Jahreszeitenwechsel, den Hauptfellwechselzeiten ist ihr Hormonhaushalt etwas beeinträchtigt. Vergleich vorjahr ist es jetzt schon eingependelter. Mit Tierarzt bereits schilddrüse gecheckt mit leichten Abweichungen die dann aber sehr schnell selbstausgleichend waren. Merkt man an Stimmung und lichteren Fell(auch rassebedingt). Etwas Frühjahrs- oder Herbstmüde. Aber sie muss auch nicht jeden Tag wie eine Rakete abgehen. Diese Phasen sind ok. Eben empfindlich bei starken Wetterwechseln, wo meiner Meinung, die Hormone etwas hinterherhinken.

Bin als Halter angstfrei was rüden und läufigkeit betrifft. Ich kann mit ihr flexibel planen, da wir nicht mit eventuellen Schutzhöschenschmierereien oder einer ungünstigen Laune der Dame Besuchstermine haben werden. Und außerdem glaube ich, bei dem Hundeboom, sind reizorgane die keine Funktion ausüben dürfen, eher beeinträchtigend oder krankheitsanfällig. Zuviele scheinträchtigkeiten, Probleme mit der Auslastung bei läufigkeit und nicht zu vergessen die rüden, die leiden weil sie nicht dran dürfen obwohl sie es doch ganz genau wissen.

Bin also schon dafür, obwohl ich es vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt als im wachstum gemacht hätte, oder wirklich noch vor der pubertät.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Okt. 10:48
Das sehe ich ähnlich. Hier wurde mal auf eine Frage richtig eingegangen, ohne von der eigentlichen Frage abzuschweifen oder böswillig zu Urteilen :)
Der Thread ist auch erst 21 h alt😉
 
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Petra
13. Okt. 11:04
Der Thread ist auch erst 21 h alt😉
☺️ Das sehe ich auch so, mal abwarten wie es sich entwickelt 😉🙈