Uuuuiii hier war ja ganz schön was los😅, soviele Kommentare. Ich hab jetzt nachgelesen und finde das hier einige gute Punkte genannt worden sind die ,,wie bei fast jeden Thema" leider direkt als fehlerhaft/ untauglichlich da nicht durchführbar/problematisch für dieses und jene Personengruppe etc abgeschmettert werden. Das finde ich sehr schade denn so wird sich nichts ändern an den Problemen.
Ich gehöre auch zu denen die sagen das ein Ersthund nur dann einziehen sollte wenn der Mensch vorher wenigstens die theoretischen und praktischen Basics kennt und kann. Ich bin auch dagegen das sich jeder Mensch jeden Hund zulegen kann. Da muss dringend dran gearbeitet werden. Wenn ich lese das die 70jährige mit ihrem 30kg Jagdhund nicht mehr in den Wald geht weil dort zuviel Wild ist und die den Hund dann nicht mehr halten kann ist meiner Meinung nach was schiefgelaufen bei der Hundewahl. Ein wirklich guter Sachkundenachweis der ähnlich wie der PKW Führerschein aufgebaut ist fände ich eine gute Lösung. Theorie und Praxis mit einem Kurs verbunden der unter anderem auch einen Erste Hilfe Kurs am Hund beinhaltet. Der eine Theoretische Prüfung beinhaltet mit Themen die zuvor halt auch durchgenommen und besprochen werden. Mit Videos zur Verhaltensanalyse, mit Pflichtstundenanzahl. Auch die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnis sollte Pflicht sein. Je nach Hunderasse müssten wie bei den verschiedenen Fahrzeugtypen zusätzlicher Unterricht stattfinden zB speziell für HSH Rassen, für Jagdhundrassen usw. Und ja, auch preislich darf sowas gerne auch etwas kosten. Aber auch solch ein Hundeführerschein wäre weiterhin nur eine Teillösung.
Dein Vorschlag, einen umfassenden Hundeführerschein einzuführen, klingt auf den ersten Blick sinnvoll. Allerdings sollten wir zunächst prüfen, ob Hundeneulinge tatsächlich das Hauptproblem darstellen, bevor wir solch weitreichende Maßnahmen gegen eine Gruppe ergreifen.
Ein Blick auf die Verkehrsunfallstatistiken in Deutschland zeigt, dass sowohl junge als auch ältere Fahrerinnen spezifische Risiken aufweisen. Laut dem Statistischen Bundesamt waren im Jahr 2023 Autofahrerinnen ab 65 Jahren in 68,1 % der Fälle, in denen sie an Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren, die Hauptverursachenden. Bei den mindestens 75-Jährigen stieg dieser Anteil sogar auf 76,7 %. Zum Vergleich: Bei den unter 65-jährigen Autofahrer*innen lag dieser Wert bei 54,8 %.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass ältere Menschen gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil seltener in Verkehrsunfälle verwickelt sind als jüngere. Im Jahr 2023 waren 15,2 % aller Unfallbeteiligten mit Altersangaben mindestens 65 Jahre alt, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bei 22,3 % lag. Die geringere Unfallbeteiligung dürfte insbesondere daran liegen, dass ältere Menschen seltener als jüngere am Straßenverkehr teilnehmen. Gleichzeitig zeigen Daten, dass jüngere Fahrer*innen im Alter von 18 bis 24 Jahren ein erhöhtes Unfallrisiko haben, insbesondere junge Männer in dieser Altersgruppe.
Diese Daten verdeutlichen, dass es nicht reicht, eine Gruppe pauschal als Hauptursache für Probleme zu benennen, ohne den Kontext zu berücksichtigen. Das gilt genauso für die Hundehaltung: Ohne spezifische Statistiken über die Fehlerhäufigkeit bei neuen versus erfahrenen Hundehalter*innen bleibt es spekulativ, Neulingen die Hauptverantwortung für Probleme in der Hundehaltung zuzuschreiben.
Es ist auch wichtig zu bedenken, dass es leicht ist, solche Forderungen zu stellen, wenn man selbst bereits einen Hund besitzt und somit die eigenen Erfahrungen gemacht hat. Die Verantwortung allein den Neulingen zuzuschieben, ohne klare Daten, könnte dazu führen, dass wir die tatsächlichen Ursachen übersehen.