Na hier ist ja viel passiert. Ich möchte nochmal was zu der Studie schreiben, über die Maike schrieb. Ich kenne sie nicht im Detail, (muss ich wohl doch mal...) aber musste schon lachen, als ich das erste Mal davon gehört habe. Meine Erfahrungen decken sich 1:1 mit denen meiner Vorschreiber. Und ich habe schon mit einigen Rassen gearbeitet. Deshalb habe ich auch im Thread über intrinsische Motivation so geschrieben, wie ich es getan habe. Du brauchst einem Grönlandhund nicht mit "Sicherheit beim Menschen" kommen, und mit meinem Barsoi habe ich die BH gemacht, Schutzdienst und Fährte führten zur allgemeiner Belustigung. Für mich ist es immer wieder spannend, und na klar je nach Individuum kann auch was draus werden. Aber in aller Regel sind manche Dinge einfach genetisch so fixiert, dass alle Prägung und Erziehung den Deckel nicht drauf halten können, wenn der Reiz da ist. Und andere Dinge kannst du auch mit noch so viel Engagement nicht herausholen. Meine Einschränkungen: Wenn, wie in deinem Fall Katzenunverträglichkeit in einer Rassebeschreibung steht. Das ist Quatsch, was sein kann wäre eine gewisse Raubwildschärfe, alles genauere ist aber in meinen Augen Prägung und Erziehung. Und zweitens die Tatsache, daß viele Rassen schon so "verwässert" gezüchtet werden. Damit meine ich die Aufspaltung in Arbeits- und Showlinien, wobei ich eher Familienlinien sagen würde. Die Hunde daraus sind oft moderater in den genetisch fixierten Anlagen. Weshalb sie von Leuten, die noch wirklich damit arbeiten, auch in aller Regel nicht mehr zu gebrauchen sind. Das ist bei Huskies so, bei Dackeln, DSH, Greyhound.....
Übrigens gab es zu meiner Zeit zwei Vererber in der DSH Leistungszucht (Fero Zeuterner Himmelreich, Mink Haus Wittfeld) die dafür bekannt waren, sehr rechtslastige Nachkommen zu geben. Das waren super Hunde, wenn man damit umgehen konnte. Da das beim Durchschnittshundeführer nicht gegeben war, ist man sehr schnell wieder davon weg. In Zuchtstätten, die auch heute noch für Dienststellen züchten, konnte man darauf sehr gut aufbauen.
OK, das zur Genetik. Spannend war für mich mal ein Vortrag über den Einfluß von Hormonen während der Trächtigkeit. Dazu schreibe ich aber in einem neuen Beitrag.
Es ist schade, dass du die Studie direkt belächelt hast, ohne sie im Detail zu kennen. Mir ging es bei der Erwähnung darum, Denkanstöße zu geben und neue Perspektiven in die Diskussion einzubringen. Dass deine Erfahrungen sich mit denen der anderen decken, ist sicher interessant, aber meine Intention war es, auf wissenschaftliche Ansätze hinzuweisen, die vielleicht weniger bekannt sind und deshalb leicht unterschätzt werden. Sie sind nämlich auch wichtig - nicht nur das Erfahrungswissen.
Ich finde deinen Punkt zur Genetik und Hormoneinflüssen während der Trächtigkeit durchaus spannend – gerade weil solche Themen immer mehr erforscht werden und vielleicht noch viel mehr Erklärungspotenzial bieten, als wir bisher wissen. Es wäre schön gewesen, wenn du diese Aspekte etwas konkreter auf die Diskussion über intrinsische Motivation bezogen hättest, anstatt die Studie, die ich erwähnt habe, als Aufhänger für Belustigung darzustellen.
Wir sind uns sicher einig, dass Genetik und Umwelteinflüsse Hand in Hand gehen und beides zusammenspielt. Gerade in der Hundewelt gibt es so viele individuelle Erfahrungen und Meinungen, dass wir von einem offenen Austausch alle profitieren können – ohne dabei die Ideen anderer vorschnell abzuwerten.