An der Aufklärung kann es in meinen Augen nicht (hauptsächlich) liegen. Es gibt genug Tierheimmitarbeiter oder Züchter, die sich tagtäglich den Mund fusselig reden und letztendlich wird der Hund ja doch von irgendwo geholt, sollte man keinen aus seriöser Quelle bekommen.
Gesetze mögen helfen, aber was will man denn noch per Gesetz regulieren? Am Ende verliert jemand seinen ansonsten top gehaltenen Hund, weil seine Wohnung 0,2 qm zu klein ist, es aber nun mal so im Gesetz steht...
Ob es heutzutage mehr oder weniger verhaltensauffällige (aggressive) Hunde gibt oder nicht, lasse ich mal dahin gestellt. Mein persönlicher Eindruck ist eher, dass die Menschen selbst immer weniger mit ihresgleichen umgehen können, sich wg Lapalien verunsichern oder aufregen lassen und sich gegenseitig immer mehr einschränken, aus Angst selbst eingeschränkt zu werden.
Früher hing der Hund an der Kette, bewachte sein Grundstück, bekam zweimal am Tag Futter und vielleicht mal eine Streicheleinheit. Für die meisten hoffentlich keine wünschenswerte Hundehaltung mehr, aber solche Hunde hatten trotz allem deutlich weniger Stress. Ein "moderner" Hund bekommt mit Chance 2 Wochen Urlaub seiner Menschen zugestanden, muss danach still und brav alleine bleiben können, stubenrein sein, draußen ordentlich an der Leine gehen und für Spiel und Spaß bereit stehen, wenn Mensch endlich Zeit und Lust dazu hat. Die Hundehaltung wird romantisiert und die Erwartungen sind riesig. Da kann selbst ein stinknormaler Hund schnell zur Enttäuschung werden.
Statt zu reglementieren, würde ich mir mehr gesunden Menschenverstand wünschen und die Bereitschaft sich auf das Tier einzulassen. Zu akzeptieren, dass auch Hunde mal einen schlechten Tag haben oder sich unwohl fühlen kann, dass nicht alles von jetzt auf gleich klappt, dass Hund auch mal "nein" sagt und das nicht ignoriert wird, bis er sich nicht mehr anders zu helfen weiß.
Und nicht zuletzt, sich nicht dafür zu schämen, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen. Wer einen Leinenpöbler hat, wird die abschätzigen Blicke oder sogar Kommentare kennen. Aus der Gesellschaft kommt kein Verständnis für unperfekte Tiere (oder Kinder), deshalb braucht man auch hier keine zu erwarten. Aber man kann zusammen mit seinem Hund wachsen und lernen, wenn man bereit dafür ist.