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Katrin
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heute 11:53

Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Die Tierheime sind voll, Resozialisierungstätten für Hunde ebenfalls und auf sämtlichen Portalen werden verhaltensauffällige Hunde für wenige Euros angeboten. Hauptsache schnell weg damit, egal ob es sich um einen Beißer oder ,,nur" um einen Angsthund oder schlicht um einen untrainierten unerzogen Hund handelt der nun vollkommen ungehemmt durchknallt. Nie war es einfacher wie heutzutage an Wissen über Hundetraining, Hundeerziehung usw ranzukommen und doch scheinen immer mehr Menschen mit dem eigenen Hund absolut überfordert zu sein. Woran liegt das? Rasse Genetik und Herkunft spielen da natürlich auch eine Rolle aber halt nicht nur. Auch Vermenschlichung, fehlende Regeln und Grenzen, mangelnde Führung und Sicherheit usw sind mit ein Grund. Es ist kein Geheimnis das auch hier Hunde inzwischen ausgesetzt, vom Halter ,,entsorgt", oder sogar wegen ,,Aggressivität" eingeschläfert werden. Das sind für mich absolute worst case Szenarien die ihren Ursprung in falscher Hundewahl und mangelnden Hundeverständnis hat. Ein Hund ist heutzutage schnell angeschafft. Ahnung vom Hund? Die ist oftmals begrenzt auf vorne kommt fressen rein, hinten der Rest wieder raus. Mit der hohen Anzahl an auffälligen Hunden geht aber auch ein gewisses Risiko für fremde Menschen und Tiere einher. Es betrifft also uns alle. Mich besorgt diese Entwicklung sehr und ich befürchte durchaus weiterhin eher ein zunehmen an Problemhunden und damit auch an Vorfällen mit traurigen und unschönen Ausgang für Mensch und Tier. Aber was kann man dagegen tun? Wie schaffen wir es das die Anzahl auffälliger Hunde wieder abnimmt? Was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen? Welche Hilfe brauchen die Halter solcher Hunde im Alltag? Könnten Gesetze wie Pflichtkurse für Hundehalter vor der Anschaffung helfen? Welche Rolle könnten die sozialen Medien dabei spielen? Wie immer bitte nett und höflich kommentieren. Das Bild ist ein KI Bild und stellt keine spezielle Rasse dar sondern steht stellvertretend für alle auffälligen Hunde.
 
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Johanna
26. Dez. 19:54
„aber das ganze Leben draußen an der Leine und mit Maulkorb? Das ist doch kein Leben…“ Warum soll das „kein Leben“ sein? So ein Quatsch. Man kann einen Hund sehr gut mit Maulkorb und Leine auslasten und glücklich machen.
Es gibt leider auch Hunde denen das nicht reicht. Meine ist (trotz gutem Training und passendem Maulkorb) mit Maulkorb todunglücklich. Sie muss an der Schleppleine bleiben, auch das findet sie blöd, hat sich aber damit arrangiert (im Gegensatz zum Maulkorb).
 
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Jochen
26. Dez. 19:57
Mag sein, dass das trotzdem geht. Es entspricht aber nicht MEINER Vorstellung davon, mit einem Hund zusammenzuleben, deswegen kamen die Listis aus dem Tierheim für mich nicht in Frage. Würde ich in Brandenburg leben und nicht in Berlin, sähe das wahrscheinlich anders aus, nachdem sie dort die Liste abgeschafft haben. Ich treffe auch jeden Tag glückliche Steffi-Halter und glückliche Hunde, habe ich überhaupt kein Problem mit, unterhalte mich gerne und Polli darf auch gerne mit denen spielen (sie stellt lustigerweise ihr Spielen bei Hunden an der Leine eher auf Raufen als auf Fangen um 😀). MEIN Weg wär‘s eben nicht.
Gut, dass du es von deiner verallgemeinerten Aussage auf deine persönliche umgemünzt hast. Jetzt werden sich sicher viele die Augen reiben, aber ich bin der Meinung, dass die Zwanghaftigkeit vieler Hundehalter für den Freilauf (oft völlig überfordernder, stressender, unkontrollierter „Ballermannfreilauf“) die schlimmste Vermenschlichung in der Hundehaltung überhaupt ist. Das eigene Freiheitsbedürfnis wird blindlings unreflektiert auf den Hund übertragen. Das höchst soziale Wesen Hund hat am meisten Spaß, wenn er mit dem Hundehalter in Verbindung steht und interagiert, das findet aber bei den meisten Freiläufen gar nicht statt, sondern jeder macht „sein Ding“ und fertig und der mit der Leine ist austauschbar.
 
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Mela
26. Dez. 20:07
Gut, dass du es von deiner verallgemeinerten Aussage auf deine persönliche umgemünzt hast. Jetzt werden sich sicher viele die Augen reiben, aber ich bin der Meinung, dass die Zwanghaftigkeit vieler Hundehalter für den Freilauf (oft völlig überfordernder, stressender, unkontrollierter „Ballermannfreilauf“) die schlimmste Vermenschlichung in der Hundehaltung überhaupt ist. Das eigene Freiheitsbedürfnis wird blindlings unreflektiert auf den Hund übertragen. Das höchst soziale Wesen Hund hat am meisten Spaß, wenn er mit dem Hundehalter in Verbindung steht und interagiert, das findet aber bei den meisten Freiläufen gar nicht statt, sondern jeder macht „sein Ding“ und fertig und der mit der Leine ist austauschbar.
Die Augen reibe ich mir bei solchen Aussagen kaum noch. Ich störe mich nur immer wieder an den Verallgemeinerungen. Mein Hund ist überglücklich und total stolz, wenn ich ihn frei laufen lasse. Er kann in seinem Tempo rennen und weitgehend seinen Freiraum selbst bestimmen. Er verliert mich , wenn überhaupt, nur kurz aus den Augen. Wenn ich einen Platz finde in dem er sein Ding gefahrlos machen lassen kann, wäre auch ich überglücklich. Auf diesem Weg einen Gruß an rasende Radfahrer auf Waldweg und Wiesen🤬 von einer die ihren der Tutnix an der Flexi vermenschlicht😏
 
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Jörg
26. Dez. 20:13
Ich denke es liegt häufig an den zu vielen Infos und Meinungen die man so findet wodurch uns Menschen das authentische verhalten verloren geht. Wenn der Hund ein Verhalten zeigt was wir ändern wollen sind wir schnell am Handy und finden unzählige Ratschläge. Noch dazu kommt der Soziale druck und das die Bevölkerung sei es Menschen oder Hund immer dichter auf engstem Raum leben. Man braucht ja nur in den genervt TH schauen und man sieht was ich damit meine.
 
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Jochen
26. Dez. 20:14
Es gibt leider auch Hunde denen das nicht reicht. Meine ist (trotz gutem Training und passendem Maulkorb) mit Maulkorb todunglücklich. Sie muss an der Schleppleine bleiben, auch das findet sie blöd, hat sich aber damit arrangiert (im Gegensatz zum Maulkorb).
Woraus schließt du das denn, dass er „todunglücklich“ ist? Hast du mal richtig „geile“ Beschäftigungen gemacht, wenn er den Maulkorb auf hat (und nur dann!)? Das würde ich zuerst versuchen, also Maulkorb auf, irgendwas machen, wozu er richtig Lust hat, dann wieder Maulkorb ab und Langweile. Ich glaube oft wird der Halter im Kontext Maulkorb vom Hund gespiegelt. Auch mit der Schlepp kann man riesigen Spaß gemeinsam mit dem Hund haben. Es ist auch deine Aufgabe als Hundehalter, dem Hund zu vermitteln, dass eine Schlepp keine Begrenzung ist, sondern ein Freiraum. Das ist natürlich leicht klugscheißerisch dahergeschrieben, aber vllt. reflektierst du das trotzdem nochmal.
 
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Caroline
26. Dez. 20:25
Ich empfinde die Schlepp auch als notwendiges Übel. Für Pia müsste sie länger sein um häufiger mal ihr Tempo zu laufen und mal etwas zu traben oder rennen aber alles ist so matschig und vollges.....😣 und ich hab echt oft schiss, dass sie sich wenn wir rumblödeln oder tricksen doch mal blöd verheddert/oder mich und sich einer von uns weh tut. Gerade beim Tricksen ist ne Leine generell oft Murks. Ihr machts aber unterwegs auch viel Spaß. Da muss ich höllisch aufpassen😐
 
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Mela
26. Dez. 20:30
Ich empfinde die Schlepp auch als notwendiges Übel. Für Pia müsste sie länger sein um häufiger mal ihr Tempo zu laufen und mal etwas zu traben oder rennen aber alles ist so matschig und vollges.....😣 und ich hab echt oft schiss, dass sie sich wenn wir rumblödeln oder tricksen doch mal blöd verheddert/oder mich und sich einer von uns weh tut. Gerade beim Tricksen ist ne Leine generell oft Murks. Ihr machts aber unterwegs auch viel Spaß. Da muss ich höllisch aufpassen😐
Seit sich Lio fast stranguliert hat, geht Schleppleine gar nicht. Das ging so schnell. Keine Chance gehabt das zu verhindern. Ich komme auch mit der Sauerei ehrlich gesagt überhaupt nicht klar. 10m reichen nicht aus und alles andere ist mir zu schwer. Wer es mag okay.
 
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Johanna
26. Dez. 20:48
Woraus schließt du das denn, dass er „todunglücklich“ ist? Hast du mal richtig „geile“ Beschäftigungen gemacht, wenn er den Maulkorb auf hat (und nur dann!)? Das würde ich zuerst versuchen, also Maulkorb auf, irgendwas machen, wozu er richtig Lust hat, dann wieder Maulkorb ab und Langweile. Ich glaube oft wird der Halter im Kontext Maulkorb vom Hund gespiegelt. Auch mit der Schlepp kann man riesigen Spaß gemeinsam mit dem Hund haben. Es ist auch deine Aufgabe als Hundehalter, dem Hund zu vermitteln, dass eine Schlepp keine Begrenzung ist, sondern ein Freiraum. Das ist natürlich leicht klugscheißerisch dahergeschrieben, aber vllt. reflektierst du das trotzdem nochmal.
Woraus ist das schließe: Sobald der Maulkorb drauf kommt wird beschwichtigt (und wir haben lange trainiert, sogar mehrfach von vorne angefangen und sie steckt ihre Schnauze rein, in der Wohnung überhaupt kein Problem den auch auf zu behalten) und erstarrt. Dann wird ein Bogen um uns gelaufen und sie ist ständig dabei sich damit zu schubbern (könnte ja ab gehen). Ist kopflos und nimmt teilweise nicht mal Leckerlies. So richtig „geile“ Beschäftigung ist so eine Sache. Sie ist draußen sehr viel mit dem Maul beschäftigt und erkundet darüber. Am liebsten nimmt sie draußen alles ins Maul (Stöcker, Zapfen, Steine, Moos, etc.) und spielt damit/wirft es. Das alles ist mit Maulkorb nicht möglich. Weder Ball spielen, noch Futterbeutel apportieren, noch Leckerlies im Baumstamm suchen etc. Wir haben noch nichts gefunden, was sie so toll findet, was auch mit Maulkorb geht. Selbst tolle Lauf- oder Suchspiele werden verweigert….
 
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Johanna
26. Dez. 20:51
Seit sich Lio fast stranguliert hat, geht Schleppleine gar nicht. Das ging so schnell. Keine Chance gehabt das zu verhindern. Ich komme auch mit der Sauerei ehrlich gesagt überhaupt nicht klar. 10m reichen nicht aus und alles andere ist mir zu schwer. Wer es mag okay.
Wie hat sie das denn geschafft? 😳 Mit Halsband oder Geschirr?
 
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Sylvia
26. Dez. 20:52
Woraus schließt du das denn, dass er „todunglücklich“ ist? Hast du mal richtig „geile“ Beschäftigungen gemacht, wenn er den Maulkorb auf hat (und nur dann!)? Das würde ich zuerst versuchen, also Maulkorb auf, irgendwas machen, wozu er richtig Lust hat, dann wieder Maulkorb ab und Langweile. Ich glaube oft wird der Halter im Kontext Maulkorb vom Hund gespiegelt. Auch mit der Schlepp kann man riesigen Spaß gemeinsam mit dem Hund haben. Es ist auch deine Aufgabe als Hundehalter, dem Hund zu vermitteln, dass eine Schlepp keine Begrenzung ist, sondern ein Freiraum. Das ist natürlich leicht klugscheißerisch dahergeschrieben, aber vllt. reflektierst du das trotzdem nochmal.
Nein, wenn dein Hund mit hoher Geschwindigkeit auf einer großen Wiese seine Runden fliegt, weißt du, daß manchen Hunden die Schleppleine und Leckerliesuche nicht ausreicht. Meine müssen auch frei spielend rennen/ fliegen.