Wer sich in den sozialen Medien in der Hundebubble bewegt, die u. a. aus Hundetrainern besteht, die Problemhunde vor dem einschläfern aufnehmen und wieder resozialisieren, weiß, dass wir mittlerweile einen kritischen Punkt erreicht haben.
Rassebeschreibungen im Internet sind beschönigt und teilweise realitätsfern, Leute holen sich die Hunde eher nach der Optik anstatt nach dem Charakter und jeder darf seinen Hund "vermehren" ohne auf Gesundheit, Genetik, etc. zu achten.
Der derzeitige Erziehungstrend den Hund nur mit Liebe, Keksen und positiver Verstärkung ist für mich pure Vermenschlichung und ist weder fair noch gerecht dem Hund gegenüber. Hunde wollen als Hunde wahrgenommen- und nicht mit Liebe und Gutschi-Gu überschüttet werden. Dazu kommt noch, dass die meisten nicht einmal die basics in der Hundesprache können. Das ein Hund bellt, knurrt oder mal abschnappt ist nichts schlimmes sondern ganz normales hündisches Verhalten, aber die Leute wünschen sich so ein Verhalten nicht.
Und zu guter letzt der Punkt, der meiner Meinung nach außer Kontrolle geraten ist: das Verteufeln der Züchter und der Import von Tierschutzhunden. Wir sind uns alle einig, dass alle Hunde eine gutes Leben verdienen, aber man kann nicht alle retten und nicht alle Hunde sind für ein Leben außerhalb Ihres Landes geeignet. Es gibt einen Grund warum in einem Land so viele Jagdhunde Ihre Heimat haben und andere Länder typisch für Herdenschutzhunde sind. Die Leute holen sich Hunde aus dem Ausland, um zu zeigrn, dass Sie einen Hund gerettet sind und viel besser sind als Menschen, die sich einen Hund vom Züchter holen. Es ist nicht selten, dass die Tierschutzvereine die Beschreibung des Hundes beschönigen, um den Hund loszuwerden und die neuen Halter dann maßlos überfordert mit Ihrer Wundertüte sind. Schauen wir uns einmal die Tierheime an sieht man wie viele gerettete Hunde wieder von jemand anderen gerettet werden müssen. Letztens erst habe ich gelesen, dass Tierheime sich nicht trauen, dass Sie überwiegend Tierschutzhunde beherbergen und das kann nicht die Lösung sein.
Extreme Positionen gibt es auf beiden Seiten. Seriös muss die Quelle sein. Egal ob die Züchter oder Tierschutzverein heißt. Es tarnen sich aber zu viele Vermehrer als "liebevoller Hobbyzüchter", "das war ein Ups-Wurf, kommt nie wieder vor. Wirklich! Schwöre!" Oder Tierschutzverein. Das ist ein riesen Problem. Die dann wegen der schlechten Bedingungen in denen die Tiere aufgewachsen und vermehrt wurden, kranken und auffälligen Hunde sitzen dann natürlich auch im Tierheim. Wie oft werden von der Polizei Massentransporte abgefischt? Oft schwer kranke, viel zu junge Welpen. Dazu die, gefühlt immer häufigeren, Animal Hoarding Fälle. Da landen dann auf einen Schlag 30-40 Hunde im Tierheim.
Aber auch massenweise Listenhunde. Ja, vielleicht hätte ich da auch einen passenden gefunden aber die Auflagen und Mehrkosten. Uff. Damals war gerade im Gespräch die Hundesteuer hier zu verdoppeln. Das wäre für einen Listenhund statt 600€ dann 1200€ gewesen. Das Geld hab ich dann lieber auf dem Tierarztkonto.😬 ansonsten sind es halt oft auch recht alte Hunde. Aber da konnte ich auch einfach nicht ja sagen. Ich wollte keinen so baldigen Abschied. Oder schwer vorerkrankt, Epilepsie, schwere HD, ED. Tolle Hunde aber sich bewusst für einen bereits kranken Hund entscheiden ist halt auch eine Nummer. Niemand muss hier gehen weil er (chronisch) krank wird, aber bewusst würde ich mir zb keine Katze mit HCM holen. Sam bleibt natürlich trotzdem und wird versorgt und überwacht.