Das ist echt krass.
Meine Nachbarn haben ihren vierjährigen Parson Russell sogar einschläfern lassen, weil sie nicht mit ihm zurecht gekommen sind. Ich bin 100% davon überzeugt, dass der Hund bei den richtigen Menschen ein ganz anderer Hund gewesen wäre. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie dachten, ein Parson Russell wäre ein "Rentnerhund". Zudem kam der auch noch aus einer ominösen hobbyzucht. Die Züchterin hatte damals panische Angst vor Corona und hat sich quasi mit ihren Hunden total im Haus verschanzt. Mit Sozialisierung vor der Abgabe war da gar nichts. Die ursprüngliche Tierärztin wollte den Hund auch nicht einschläfern, sie sind dann einfach zu einer anderen gegangen die es gemacht hat. Finde ich immer noch krass, obwohl das schon über ein halbes Jahr her ist.
Solche Geschichten liest man ja auch bei der Hellhound Foundation immer wieder: Leute suchen eine Lösung für ihren aggressiven Hund, aber da alle voll sind, gibt’s nur Absagen… und dann endet‘s irgendwann beim Tierarzt. Wie Vanessa da auch kürzlich mal schrieb: Auch den Tierärzten kann man da eigentlich keinen wirklichen Vorwurf machen… die sind auch nur das traurige Ende der Kette.
Das finde ich halt so problematisch: So viele Probleme bei Hunden müssten echt nicht sein, wenn gleich zu Anfang gegengesteuert werden würde (sprich: die richtigen Menschen den Hund hätten!).
Aber es ist halt so, dass man oft auch nicht zugeben darf, dass man dem jeweiligen Hunde-Charakter nicht gewachsen ist… da soll man trainieren, machen, tun.
Und irgendwann ist er dann da: Der bissige Hund. Und dann ist‘s oft zu spät, weil’s dann schon echt erfahrene Menschen braucht, um das wieder hinzukriegen. 🤔
Vielleicht sollte man auch im eigenen Umfeld mehr Menschen dazu bringen zu hinterfragen: was braucht es wirklich, um den Hund wieder auf den richtigen Weg zu bringen? Und bin ich bereit, diese Zugeständnisse nicht nur die nächsten Monate, sondern auch die nächsten 10-15 Jahre in meinem Leben zu machen? Oder kann ich das aus verschiedensten Gründen gar nicht…?
Klar, abgeben hat was von Scheitern… aber für viele Hunde wäre es vielleicht die deutlich bessere Lösung.
Vielleicht sollte man das wirklich als „hoffähige Lösung“ wirklich in Betracht ziehen. Und zwar nicht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist!