Zum Thema „Menschenverstand“ gibt es eine Forschung in den USA, die andeutet, dass 99,12 % der Hunde in den USA unerwünschtes Verhalten zeigen. Viele Hunde in der Studie zeigten zumindest ein Verhalten, das als ernsthaft oder moderat problematisch eingestuft wurde. Alternativ hatten sie mindestens zwei Verhaltensprobleme, die von moderat bis ernsthaft reichten. Die Studie hebt hervor, dass viele Verhaltensprobleme von Haltern nicht als solche erkannt werden, weil sie als „normales“ Verhalten interpretiert werden. Einige Halter bagatellisieren problematisches Verhalten oder nehmen es nicht ernst, weil sie die Anzeichen nicht deuten können.
Die Studie kommt aus einem anderen kulturellen Kontext und es ist wahrscheinlich, dass Deutschland in diesem Bereich besser dasteht.
Nichts desto trotz glaube ich, dass die Fehleinschätzung durch die Halter hier ähnlich bedingt sein könnte.
Die Studie deutet außerdem an, dass das Eingeständnis eines Verhaltensproblems von manchen Haltern als persönliches Versagen empfunden wird, was dazu führen kann, dass sie keine Hilfe suchen oder Probleme herunterspielen.
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S155878782400090X
Genau da gehen meine Gedankengänge hin.
Tatsächlich denke ich, dass viele zwar schon erkennen, dass was nicht stimmt, sich aber nicht trauen, Hilfe zu suchen, da es als "versagen" empfunden werden kann. Angefangen bei der Leinenführigkeit, die ja manchmal für eine ungewollte/unangenehme Aufmerksamkeit sorgen kann.
Was mir aber auch aufgefallen ist, dass innerhalb der Familien oftmals Konflikte bestehen. Z. B. Frauchen schickt Hund auf die Decke. Herrchen findet das blöd und holt den Hund zu sich. Schon haben Frauchen und Herrchen einen Konflikt. Hunde bekommen die plötzliche schlechte Stimmung mit und diese negative Stimmung empfinden Hunde gerne als unangenehm.