Wieder pauschalisierst Du.
Warum soll es im Ausland keine geschulten Tierpfleger geben? Warum sollten diese nicht in der Lage sein Auskunft zu geben?
Die Tiere werden nicht alle direkt aus riesigen, städtischen Sheltern importiert; auch im Ausland gibt es kleinere Auffangstationen und sogar Pflegestellen mit Menschen, Kindern und Katzen und sowas.
Auch im Ausland gibt es Gesundheitschecks und Tierärzte, die regelmäßig betreuen und ihre Schützlinge kennen.
Wundertüten gibt übrigens es auch im deutschen Tierheim.
Was ist mit Fundhunden, mit Wanderpokalen, mit Abgabehunden, bei deren Abgabe gelogen wird?
Das hier habe ich dazu gefunden:
„Wer professionell mit dem Thema konfrontiert wird, hat vor allem Vermittlungen vor Augen, die nicht gelingen. Aus der Profi-Perspektive eines Hundeverhaltensberaters oder Hundetrainers wird schnell klar: Auch wenn die Hunde in vielen Fällen erstaunlich gut ankommen, sind erhebliche Anpassungsschwierigkeiten und gravierende Verhaltensprobleme leider keine Ausnahme. Das sollte niemanden überraschen, aber es sind vor allem die Menschen, die sich für dieses Abenteuer entschieden haben, denen nicht klar war, auf welche Risiken sie sich mit welcher Wahrscheinlichkeit einlassen.
Hier rächt sich die fehlende sachliche Information im Vorfeld der Vermittlung bitter und ein zentral wichtiger Punkt fällt meist vollständig unter den Tisch: Alle Aussagen zum Verhalten des Hundes im neuen Lebensraum sind mit großen Unsicherheiten behaftet!
Es ist nicht möglich, zuverlässig vorherzusagen, wie sich ein Hund in Reaktion auf so tiefgreifende Veränderungen seiner Umwelt verhalten wird. Er kann sich ähnlich, aber auch ganz anders zeigen als in seiner alten Umgebung.
Das Verhalten, das man vor der Vermittlung beobachten kann, ist eine Anpassung an völlig andere Lebensumstände. Was die Entwicklung des Verhaltens nach der Vermittlung anbetrifft, können wir vieles vermuten, aber nichts sicher aussagen. Es ist sehr, sehr wichtig, diese Einschränkungen klar zu kommunizieren. Verhält der Hund sich anders als vorhergesagt, ist das Vertrauen der Menschen schnell dahin und der Hund landet im Zweifelsfall wieder in einem Tierheim, auf Pflegestellen und bei weiteren Besitzern, die vielleicht auch nicht mit den Problemen fertig werden… Solche Rückläufer enden nicht selten in einer traurigen Vermittlungs-Vita. Leider sind den Vermittelnden die Grenzen ihrer Vorhersagen oft gar nicht bewusst und schon geht das gegenseitige Vertrauen nahtlos in gegenseitige Schuldzuweisungen über.“
Ist von Gerrit Stephan aus dem Jahr 2022. Der ist Hundepsychologe und Biologe. Der arbeitet eng mit dem ATS zusammen.