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Katrin
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heute 10:46

Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Die Tierheime sind voll, Resozialisierungstätten für Hunde ebenfalls und auf sämtlichen Portalen werden verhaltensauffällige Hunde für wenige Euros angeboten. Hauptsache schnell weg damit, egal ob es sich um einen Beißer oder ,,nur" um einen Angsthund oder schlicht um einen untrainierten unerzogen Hund handelt der nun vollkommen ungehemmt durchknallt. Nie war es einfacher wie heutzutage an Wissen über Hundetraining, Hundeerziehung usw ranzukommen und doch scheinen immer mehr Menschen mit dem eigenen Hund absolut überfordert zu sein. Woran liegt das? Rasse Genetik und Herkunft spielen da natürlich auch eine Rolle aber halt nicht nur. Auch Vermenschlichung, fehlende Regeln und Grenzen, mangelnde Führung und Sicherheit usw sind mit ein Grund. Es ist kein Geheimnis das auch hier Hunde inzwischen ausgesetzt, vom Halter ,,entsorgt", oder sogar wegen ,,Aggressivität" eingeschläfert werden. Das sind für mich absolute worst case Szenarien die ihren Ursprung in falscher Hundewahl und mangelnden Hundeverständnis hat. Ein Hund ist heutzutage schnell angeschafft. Ahnung vom Hund? Die ist oftmals begrenzt auf vorne kommt fressen rein, hinten der Rest wieder raus. Mit der hohen Anzahl an auffälligen Hunden geht aber auch ein gewisses Risiko für fremde Menschen und Tiere einher. Es betrifft also uns alle. Mich besorgt diese Entwicklung sehr und ich befürchte durchaus weiterhin eher ein zunehmen an Problemhunden und damit auch an Vorfällen mit traurigen und unschönen Ausgang für Mensch und Tier. Aber was kann man dagegen tun? Wie schaffen wir es das die Anzahl auffälliger Hunde wieder abnimmt? Was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen? Welche Hilfe brauchen die Halter solcher Hunde im Alltag? Könnten Gesetze wie Pflichtkurse für Hundehalter vor der Anschaffung helfen? Welche Rolle könnten die sozialen Medien dabei spielen? Wie immer bitte nett und höflich kommentieren. Das Bild ist ein KI Bild und stellt keine spezielle Rasse dar sondern steht stellvertretend für alle auffälligen Hunde.
 
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Katja
25. Dez. 23:49
Ja, und Regeln und Gesetze sollen es dann richten. All die Vorschläge und Forderungen, die hier und in anderen Threads diskutiert werden, wer soll das denn bitte alles umsetzen und mit welchem Geld? Selbst in den Bereichen, die gesetzlich reglementiert sind ist nicht genug Personal da, die Einhaltung zu kontrollieren und zu bearbeiten. Und mal ehrlich, würde ich erfahren dass die Gemeinde jemanden einstellt um sich um Hundeführerscheine zu kümmern und andererseits in der KiTa kein Geld für eine Betreuungskraft da ist, würde ich mir an den Kopf fassen. Dann der Vorschlag wegen der Züchter. Es gibt tatsächlich Züchter von Arbeitslinien oder nicht anerkannten Rassen. Viele alte Jagd- und Hütehundrassen gehören dazu, die würden dann alle verboten weil ihr sie auf dieselbe Stufe stellt wie den klassischen Vermehrer? Wer legt den Unterschied fest, nach welchen Kriterien? Sorry, aber bei allen guten und ehrenwerten Sorgen halte ich vieles einfach für realitätsfremd.
Da sprichst Du mir sowas von aus der Seele! Viele Menschen sind unfähig weiter als bis zu ihrem Tellerrand zu denken und dann sollen‘s Gesetze und Kontrollen wieder richten…? Glaubt ihr allen Ernstes, dass das funktioniert…? Ich definitiv nicht, auch nicht in den vielen anderen Bereichen, in denen inzwischen nach mehr Staat geschrien wird. Und, ehrlich gestanden: es würde mir, als halbwegs denkendem Menschen, die Haltung eines Hundes wahrscheinlich eher vermiesen. Und viel sinnvoller als eine Theorie-Prüfung, wo abgefragt wird, wie lange die Tragzeit einer Hündin ist (so zumindest hier in Berlin), finde ich eine praktische Prüfung mit dem EIGENEN Hund! Kein „Sitz“, „Platz“, Gehorsam & Co, sondern wie hier in Berlin eine Prüfung, die feststellt, dass Halter + Hund im täglichen Leben keine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen… egal, wie sie das machen. Hier in Berlin braucht man diesen Nachweis, damit man die Leine abmachen darf. Man muss den HFS nicht machen, es geht auch ohne… aber ohne bleibt die Leine dran! Ich sage nicht oft, dass in Berlin was gut läuft… aber dieses Konzept eines Führerscheins finde ich absolut sinnvoll, nicht diese reine Trockenübung in Niedersachsen. Übrigens wird dadurch aber nur die Gefährdung von anderen… nicht aber der verhaltensauffällige Hund verhindert. Das kann m.M. nach nur der bewusst handelnde Halter…
 
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Mela
25. Dez. 23:51
Da sprichst Du mir sowas von aus der Seele! Viele Menschen sind unfähig weiter als bis zu ihrem Tellerrand zu denken und dann sollen‘s Gesetze und Kontrollen wieder richten…? Glaubt ihr allen Ernstes, dass das funktioniert…? Ich definitiv nicht, auch nicht in den vielen anderen Bereichen, in denen inzwischen nach mehr Staat geschrien wird. Und, ehrlich gestanden: es würde mir, als halbwegs denkendem Menschen, die Haltung eines Hundes wahrscheinlich eher vermiesen. Und viel sinnvoller als eine Theorie-Prüfung, wo abgefragt wird, wie lange die Tragzeit einer Hündin ist (so zumindest hier in Berlin), finde ich eine praktische Prüfung mit dem EIGENEN Hund! Kein „Sitz“, „Platz“, Gehorsam & Co, sondern wie hier in Berlin eine Prüfung, die feststellt, dass Halter + Hund im täglichen Leben keine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen… egal, wie sie das machen. Hier in Berlin braucht man diesen Nachweis, damit man die Leine abmachen darf. Man muss den HFS nicht machen, es geht auch ohne… aber ohne bleibt die Leine dran! Ich sage nicht oft, dass in Berlin was gut läuft… aber dieses Konzept eines Führerscheins finde ich absolut sinnvoll, nicht diese reine Trockenübung in Niedersachsen. Übrigens wird dadurch aber nur die Gefährdung von anderen… nicht aber der verhaltensauffällige Hund verhindert. Das kann m.M. nach nur der bewusst handelnde Halter…
Wird das wirklich kontrolliert?
 
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Claudia
25. Dez. 23:55
Was ist denn, wenn der eigene Hund durch die Prüfung fällt? Ich kenne mich damit so gar nicht aus….. Gibts dann Auflagen?
 
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Katja
25. Dez. 23:58
Wird das wirklich kontrolliert?
Hier ist aktuell das Ordnungsamt mindestens jeden 2. Tag im Park zu unterschiedlichen Zeiten im Park unterwegs. Ohne Leine kostet 35EUR, im Wiederholungsfall auch bis zu 200EUR. Und es kann noch 1 Jahr später eingetrieben werden… die juristische Argumentation hab ich vergessen. Scheint echt ne einträgliche Einnahmequelle für die Stadt zu sein… ob’s jetzt die Gesellschaft besser macht, wage ich allerdings zu bezweifeln! Mir macht es allenfalls schlechte Laune!😫
 
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Johanna
25. Dez. 23:58
Da sprichst Du mir sowas von aus der Seele! Viele Menschen sind unfähig weiter als bis zu ihrem Tellerrand zu denken und dann sollen‘s Gesetze und Kontrollen wieder richten…? Glaubt ihr allen Ernstes, dass das funktioniert…? Ich definitiv nicht, auch nicht in den vielen anderen Bereichen, in denen inzwischen nach mehr Staat geschrien wird. Und, ehrlich gestanden: es würde mir, als halbwegs denkendem Menschen, die Haltung eines Hundes wahrscheinlich eher vermiesen. Und viel sinnvoller als eine Theorie-Prüfung, wo abgefragt wird, wie lange die Tragzeit einer Hündin ist (so zumindest hier in Berlin), finde ich eine praktische Prüfung mit dem EIGENEN Hund! Kein „Sitz“, „Platz“, Gehorsam & Co, sondern wie hier in Berlin eine Prüfung, die feststellt, dass Halter + Hund im täglichen Leben keine Gefährdung für die Allgemeinheit darstellen… egal, wie sie das machen. Hier in Berlin braucht man diesen Nachweis, damit man die Leine abmachen darf. Man muss den HFS nicht machen, es geht auch ohne… aber ohne bleibt die Leine dran! Ich sage nicht oft, dass in Berlin was gut läuft… aber dieses Konzept eines Führerscheins finde ich absolut sinnvoll, nicht diese reine Trockenübung in Niedersachsen. Übrigens wird dadurch aber nur die Gefährdung von anderen… nicht aber der verhaltensauffällige Hund verhindert. Das kann m.M. nach nur der bewusst handelnde Halter…
Auch hier (Niedersachsen) gibt es einen praktischen Teil, verpflichtend für alle. Den muss man im ersten Jahr der Hundehaltung machen. Es wird zwar auch Sitz, Platz, oder steh mit Blei gefordert, aber auch vorausschauendes verhalten in Alltagssituationen (Rad, Jogger, Kinder, Hunde, etc.) und der Rückruf.
 
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Katja
26. Dez. 00:00
Auch hier (Niedersachsen) gibt es einen praktischen Teil, verpflichtend für alle. Den muss man im ersten Jahr der Hundehaltung machen. Es wird zwar auch Sitz, Platz, oder steh mit Blei gefordert, aber auch vorausschauendes verhalten in Alltagssituationen (Rad, Jogger, Kinder, Hunde, etc.) und der Rückruf.
Wo ist „hier“…?🤔
 
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Katrin
26. Dez. 00:02
Was ist denn, wenn der eigene Hund durch die Prüfung fällt? Ich kenne mich damit so gar nicht aus….. Gibts dann Auflagen?
Hier in Nds? Fällt der durch muss man die Prüfung wiederholen. Stellt der Hund eine Gefahr dar während der Prüfung kann das vom Prüfer gemeldet werden so das auch ein Wesenstest und/oder Auflagen dazukommen. Der Sachkundenachweis ist aber hauptsächlich eine Halterüberprüfung um zu schauen das der Halter im Alltag draußen einen Hund händeln kann. Also bei Hundebegegnung, im Straßenverkehr, Radfahrer, komische Personen, Lokal usw.
 
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Katja
26. Dez. 00:04
Was ist denn, wenn der eigene Hund durch die Prüfung fällt? Ich kenne mich damit so gar nicht aus….. Gibts dann Auflagen?
Also wenn ich das richtig verstanden habe, kann man sich in Niedersachsen auch nen passenden Hund ausleihen. Ich weiß nicht, was bei Nicht-Bestehen passiert… In NRW braucht man das ja nur für 20/40-Hunde (>20kg oder >40cm)… In Berlin muss dann eben die Leine dranbleiben… Oder man bemüht doch die Hundeschule.
 
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Claudia
26. Dez. 00:12
Hier in Nds? Fällt der durch muss man die Prüfung wiederholen. Stellt der Hund eine Gefahr dar während der Prüfung kann das vom Prüfer gemeldet werden so das auch ein Wesenstest und/oder Auflagen dazukommen. Der Sachkundenachweis ist aber hauptsächlich eine Halterüberprüfung um zu schauen das der Halter im Alltag draußen einen Hund händeln kann. Also bei Hundebegegnung, im Straßenverkehr, Radfahrer, komische Personen, Lokal usw.
Und dürfte der Hund dann melden, bellen und der Halter betreibt Management in Form von Bogen laufen ect?
 
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Katrin
26. Dez. 00:16
Und dürfte der Hund dann melden, bellen und der Halter betreibt Management in Form von Bogen laufen ect?
Wenn es örtlich möglich ist ja. Wie gesagt, Ziel dieser Prüfung ist es zu zeigen das man seinen Hund im Alltag draußen so händeln kann das keine Gefahr von ihm ausgeht. Das ganze muss natürlich tierschutzgerecht ablaufen.