Fakt bleibt doch aber auch, dass das deutsche Tierschutzsystem am Ende ist. Und ich bleibe bei meinem Beispiel: mit einem gebrochenen Bein kann ich nicht bei einem Umzug helfen, egal wie dringend und wichtig der ist und wie schlecht es der Person in der alten Wohnung geht. Erstmal muss das Bein heilen, damit ich dann helfen kann. Ich kann Suppe kochen und damit die Leute vor Ort unterstützen, aber ich kann nicht persönlich anpacken (massenhaft Hunde ins Land holen). Wenn das Bein ausgeheilt ist, dann kann ich helfen einen Schrank aufzubauen, der bis dahin noch in Einzelteilen rumstand. Wenn ich jetzt trotz gebrochenen Bein beim Umzug helfe, dann ist doch allen klar, dass das nach hinten losgeht und ich weitaus länger nicht handlungsfähig sein werde.
Weiterhin ist die Grenze zwischen Welpenhandel und (schlechtem) Tierschutz fließend. Die Welpen aus dem Hinterhofverschlag nicht losgeworden, Zack als Junghund zur Adoption nach Deutschland. Auf dem Rastplatz aus dem Auto geladen und per Klick im Internet bestellt, nur das auf dem einen Auto ein schöner Aufkleber drauf ist.
Trifft bei weitem nicht auf alle Organisationen zu aber es sind fließende Übergänge (wird nach Hause gebracht, aber trotzdem über Internet usw.). Und ja ich verurteile es, wenn man einen Hund ohne Kennenlernen aufgrund einer kurzen Beschreibung im Internet bekommt. Es sind Lebewesen mit eigenen Emotionen und kein Fön oder Handtuch (merkt man, dass ich gerade im Bad sitze 😅), die man mal eben im Internet bestellt.
Dahingegen schätze ich die Arbeit von Pflegestellen und finde das auch vertretbar, da die Hunde zum einen vorbereitet und individuell eingeschätzt werden, ein Kennenlernen möglich ist, ein direkter Ansprechpartner, der den Hund gut kennt, kein emotionaler Druck (entweder du nimmst den Hund heute, oder er stirbt - wir wissen alle, dass es solche Organisationen gibt) und eine Möglichkeit den Hund unterzubringen, sollte es gar nicht matchen. Und dann ist es auch möglich ein passendes zuhause zu finden und die Entstehung von Problemhunden zu verhindern.
Deine fließenden Grenzen gibt es so nicht. Ein seriöser Tierschutz ist ein eingetragener Verein mit Gemeinnützigkeit und der hat mit Welpenhandel so garnix zu tun. Der ist überwacht und gläsern.
Welpenhändler und Tierschutz hat genausowenig miteinander zu tun wie Züchter und Vermehrer.
Natürlich gibt es aber auch sowohl schlechte Züchter wie auch schlechte Tierschützer.
Auslandstierschützer arbeiten ehrenamtlich und die Kosten für einen nach Deutschland gebrachten Hund übersteigen in der Regel die Schutzgebühr. Bei uns in der Türkei sogar fast um das Dreifache.
Klar gibt es Tierschützer, die Hunde hierher holen, die nicht wirklich Deutschlandtauglich sind. Oder die andere Fehler machen. Aber sie machen es immer aus der Verzweiflung heraus, den Hunden helfen zu wollen. Der Händler macht es aus finanziellem Interesse.
Eine gute Orga nimmt immer und zu jeder Zeit den Hund zurück, es ist sogar verpflichtend, dass der Hund an die Orga zurück gegeben werden MUß.
Die Tierheime sind am Limit, richtig. Das liegt aber an den deutschen Hunden, die verkorkst abgegeben werden und dann lange im Heim sitzen. Oder Langzeitinsassen wie Listenhunde. Es liegt nicht an den Auslandshunden, denn die werden von den Tierheimen selber aus Rumänien, Spanien etc geholt, damit sie unkomplizierte Hunde zur Vermittlung haben. Fast jedes Tierheim hat Kooperationspartner im Ausland.
Schau auf die HPs der Tierheime oder schau dir Tiere suchen ein Zuhause an.
Und noch ein hausgemachten Problem der Tierheime gibt es....unrealistische Vermittlungsbedingungen.
Ohne Garten, Eigenheim und ganztägige Betreuung des Hundes geht oft garnix. Und Menschen ab 60 bekommen in den seltensten Fällen einen Hund.
Das sollte man vielleicht mal überdenken !