Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1616
zuletzt 7. März

Immer mehr verhaltenauffällige Hunde

Die Tierheime sind voll, Resozialisierungstätten für Hunde ebenfalls und auf sämtlichen Portalen werden verhaltensauffällige Hunde für wenige Euros angeboten. Hauptsache schnell weg damit, egal ob es sich um einen Beißer oder ,,nur" um einen Angsthund oder schlicht um einen untrainierten unerzogen Hund handelt der nun vollkommen ungehemmt durchknallt. Nie war es einfacher wie heutzutage an Wissen über Hundetraining, Hundeerziehung usw ranzukommen und doch scheinen immer mehr Menschen mit dem eigenen Hund absolut überfordert zu sein. Woran liegt das? Rasse Genetik und Herkunft spielen da natürlich auch eine Rolle aber halt nicht nur. Auch Vermenschlichung, fehlende Regeln und Grenzen, mangelnde Führung und Sicherheit usw sind mit ein Grund. Es ist kein Geheimnis das auch hier Hunde inzwischen ausgesetzt, vom Halter ,,entsorgt", oder sogar wegen ,,Aggressivität" eingeschläfert werden. Das sind für mich absolute worst case Szenarien die ihren Ursprung in falscher Hundewahl und mangelnden Hundeverständnis hat. Ein Hund ist heutzutage schnell angeschafft. Ahnung vom Hund? Die ist oftmals begrenzt auf vorne kommt fressen rein, hinten der Rest wieder raus. Mit der hohen Anzahl an auffälligen Hunden geht aber auch ein gewisses Risiko für fremde Menschen und Tiere einher. Es betrifft also uns alle. Mich besorgt diese Entwicklung sehr und ich befürchte durchaus weiterhin eher ein zunehmen an Problemhunden und damit auch an Vorfällen mit traurigen und unschönen Ausgang für Mensch und Tier. Aber was kann man dagegen tun? Wie schaffen wir es das die Anzahl auffälliger Hunde wieder abnimmt? Was kann jeder einzelne von uns dazu beitragen? Welche Hilfe brauchen die Halter solcher Hunde im Alltag? Könnten Gesetze wie Pflichtkurse für Hundehalter vor der Anschaffung helfen? Welche Rolle könnten die sozialen Medien dabei spielen? Wie immer bitte nett und höflich kommentieren. Das Bild ist ein KI Bild und stellt keine spezielle Rasse dar sondern steht stellvertretend für alle auffälligen Hunde.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
13. Jan. 17:04
Ein Gedanke noch. Alina schrieb etwas von Streß vermeiden. Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen, der für mich auch viel mit Respekt dem Hund gegenüber zu tun hat. Wenn nämlich aufgrund der Lebensumstände eine Stressvermeidung nur sehr schwer möglich ist und oder die Arbeit an dem Verhalten unbedingt geboten ist... Wäre es da nicht für den ein oder anderen Menschen besser, zum Wohl des Hundes diesen abzugeben? Wieso muss man einen Hund durch oft jahrelanges Training "zu seinem Glück zwingen" ein entspannter Hund zu werden? Vielleicht ist er dort, wo er keine oder kaum Stressoren hat, glücklich und zufrieden. Die Überlegung gilt leider vor allem denen, die nicht die Möglichkeit haben, einen Welpen von Beginn an an all die Dinge des Alltags zu gewöhnen. Zum stillen Leiden: Wir haben bei uns im Dorf einen TS Hund (kniehoch, robuste Statur) , wurde mit ca 10 Jahren von der Straße geholt (Griechenland). Seine erste Aktion war der Ausbruch von der Pflegestelle, wo er dann auch gleich über 6 Monate lang gesucht wurde. Wieder gefangen, kam er zu seinem jetzigen Halter. Er ist ein braver Hund, nicht ängstlich, nicht aggressiv. Einzig, er hat halt Null Menschenbezug und einmal weg ist er halt gleich ganz weg, tagelang. Sitzt den ganzen Tag am Gartentor und guckt sehnsüchtig (ja, vielleicht vermenschlicht) . Und ich frage mich, hätte man ihn nicht einfach als freien, wilden Hund glücklich leben und sterben lassen können?
Absolut. Wollen die Hunde aus dem Ausland überhaupt „gerettet“ werden… sind sie nicht glücklicher mit dem Leben was sie bereits kennen (daher wichtig Kastrationsprojekte vor Ort). Und vor allem passt der Hund den ich haben möchte überhaupt in mein Leben (z.B. HSH in kleiner Wohnung oder Aussie bei älteren Pärchen was nur 2x täglich um den Block geht). Bestimmte Dinge muss ein Hund lernen um ein gutes Leben in Deutschland zu haben und auch ältere Hunde können noch viel lernen, aber die Ziele müssen realistisch sein. Suko wird niemals ein Hund sein, der sich über fremde Hunde freut und mit jedem spielen möchte und ich werde wahrscheinlich immer eine Auge auf Hundebegegnungen haben müssen, das von ihm zu erwarten wäre unfair. Ebenso wenig ist er ein Hund der dauerhaft gut im Stadtinneren klar kommen würde, einfach weil man nicht ausweichen kann oder ein Tag Pause machen kann. Dennoch kann ich ihm ein besseres und entspannteres Zuhause bieten mit Nähe zu Menschen (die sucht er stark) als das im Tierheim möglich ist. Klar Ein abgelegener Hof wäre noch besser…
Ich bleibe bei mir bzw. meinem Hund als Beispiel, weil ich es da gut festmachen kann, nicht als Rechtfertigung.
Wichtig ist zu reflektieren und zu beurteilen, wie umgänglich der Stress für alle Beteiligten ist und wie wahrscheinlich ist es, dass man es mit Training zeitnah bessern oder beheben kann. Der erste Schritt sollte immer Training sein und nicht die Abgabe. Suko ist in Hochzeiten bei jedem Hund ausgerastet und hat sich am Halsband selber stranguliert, alles andere als optimal und auch nicht ganz ungefährlich. Dennoch waren es vielleicht 10 Begegnungen am Tag und je eine Minute Ausrasten und danach wieder runterfahren. Andere haben nur das Ausrasten gesehen und würden sagen Umfeld/Halter/… ist falsch. Nach einem halben Jahr waren Hunde auf der anderen Straßenseite größtenteils in Ordnung. Veränderung braucht Zeit, das darf man nicht vergessen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
13. Jan. 17:07
Mir sind auch die Hundehalter lieber, die den Hund abgeben (vorausgesetzt sie versuchen ernsthaft einen guten, neuen Halter für den Hund zu finden, wo der Hund bessere Voraussetzungen für ein zufriedenes Leben vorfindet), wenn sie feststellen, dass sie doch nicht genug Zeit haben oder dass sie die Erziehung nicht in den Griff bekommen oder wenn sich die Lebensumstände geändert haben… Die meisten Hunde gewöhnen sich recht schnell in ein neues Umfeld ein und wenn sie dann noch das bekommen, was sie brauchen ist das doch nur positiv zu sehen. Suki habe ich mit 5 Jahren übernommen, nachdem sich die vorherigen Halter getrennt haben und beide nicht mehr die Zeit und die Möglichkeiten hatten sich vernünftig um sie zu kümmern. Nach ein paar Tagen war sie bei uns so, als wäre sie schon immer hier gewesen und ich behaupte mal, es geht ihr bei uns auf jeden Fall besser, als wenn sie 7Std. am Tag alleine gewesen wäre und keiner sich ausgiebig um sie gekümmert hätte. Ich kenne einige Fälle die ähnlich gelagert sind wo es heißt „abgeben werde ich sie auf keinen Fall“ aber Hund und Halter haben täglichen Stress.
Würde ich nur um einen Punkt ergänzen wollen: dass die alten Besitzer sich nicht gleich den nächsten Hund holen, sondern ernsthafte Schlüsse daraus ziehen. Passt mir nicht mehr, lag ja nicht an mir also weg damit und den nächsten versauen ist halt echt das schlimmste was passieren kann. Es ist leider viel zu leicht einen Hund zu kaufen
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
13. Jan. 17:25
Und wieder kann ich wenig mit deiner Vermenschlichung der Motivationen des Hundes anfangen. Diese Bockigkeit oder Rechthaberei als Selbstzweck, die du zuschreibst, find ich sehr wenig überzeugend. Ich bezweifle, dass ein Hund so um die Ecke denkt, dass er beschließt, etwas ohne weiteren Anlass einfach "aus Prinzip" nicht zu tun, obwohl es ihm eigentlich nichts ausmachen würde. Oder dass er auf einer Ressource besteht, die ihm nichts bedeutet. Das würde mir eine Abstraktionsfähigkeit voraussetzen, die ich für unwahrscheinlich halte.
Nur weil du es nicht kennst, heißt es nicht, dass es das nicht gibt und damit gleich vermenschlicht ist. Und ja es gibt Hunde die sehr genau entscheiden, wer was wann darf oder eben nicht und dann auch bereit sind darüber ein Gespräch anzufangen. Ebenso Hunde die sagen, habe ich keinen Bock gerade drauf und es dann nicht machen.

Ich kann z.B. nur sagen, dass ich mit der Reizoffenheit von Hütehunden meine Schwierigkeiten habe. Sachen die ich mit meinem Hund als selbstverständlich erachte, kann die Hütihündin einer Freundin trotz extrem guten Trainingsstands nicht so gut umsetzen, wohingegen sie z.B. bei Tricks super viel von sich anbietet und dafür brennt. Suko dahingehen schaut dich an und „sagt“ mach ich nicht und legt sich ins Körbchen. Ganz anderer Typ Hund. Wenn der Trick für ihn keinen Sinn ergibt, dann macht er ihn nicht. Er macht z.B. gerne Dummyarbeit, aber es gibt Tage, da schaut er den Dummy nach und legt sich hin.
Ja diese „Bockigkeit“ wie du sie nennst, gibt es bei Hunden, genauso das was du als „Rechthaberei“ bezeichnest. Mit mir oder für mich würde er super viel machen und ist für mich gut führbar. Er ist extrem gut leinenführig, gebe ich die Leine jemand anderen in die Hand, den er nicht für voll nimmt, dann macht er was er möchte und zieht die Person durch die Gegend, weil er sich von der Person nichts vorschreiben lassen möchte. Ich kann übrigens die Leine einem Kind in die Hand drücken (natürlich nicht in der Nähe fremder Hunde) und er würde super mitlaufen, würde sich aber wahrscheinlich nichts verbieten lassen.
Er weiß ganz genau wer ihm gegenüber steht und wie er mit der Person umgehen kann und wie er das nutzen kann um das zu machen, was er gerade im Kopf hat (z.B. festschnüffeln) und er testet Personen auch. Weil er eben genau schaut wer ihm was vorschreiben darf.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi &
13. Jan. 17:30
Absolut. Wollen die Hunde aus dem Ausland überhaupt „gerettet“ werden… sind sie nicht glücklicher mit dem Leben was sie bereits kennen (daher wichtig Kastrationsprojekte vor Ort). Und vor allem passt der Hund den ich haben möchte überhaupt in mein Leben (z.B. HSH in kleiner Wohnung oder Aussie bei älteren Pärchen was nur 2x täglich um den Block geht). Bestimmte Dinge muss ein Hund lernen um ein gutes Leben in Deutschland zu haben und auch ältere Hunde können noch viel lernen, aber die Ziele müssen realistisch sein. Suko wird niemals ein Hund sein, der sich über fremde Hunde freut und mit jedem spielen möchte und ich werde wahrscheinlich immer eine Auge auf Hundebegegnungen haben müssen, das von ihm zu erwarten wäre unfair. Ebenso wenig ist er ein Hund der dauerhaft gut im Stadtinneren klar kommen würde, einfach weil man nicht ausweichen kann oder ein Tag Pause machen kann. Dennoch kann ich ihm ein besseres und entspannteres Zuhause bieten mit Nähe zu Menschen (die sucht er stark) als das im Tierheim möglich ist. Klar Ein abgelegener Hof wäre noch besser… Ich bleibe bei mir bzw. meinem Hund als Beispiel, weil ich es da gut festmachen kann, nicht als Rechtfertigung. Wichtig ist zu reflektieren und zu beurteilen, wie umgänglich der Stress für alle Beteiligten ist und wie wahrscheinlich ist es, dass man es mit Training zeitnah bessern oder beheben kann. Der erste Schritt sollte immer Training sein und nicht die Abgabe. Suko ist in Hochzeiten bei jedem Hund ausgerastet und hat sich am Halsband selber stranguliert, alles andere als optimal und auch nicht ganz ungefährlich. Dennoch waren es vielleicht 10 Begegnungen am Tag und je eine Minute Ausrasten und danach wieder runterfahren. Andere haben nur das Ausrasten gesehen und würden sagen Umfeld/Halter/… ist falsch. Nach einem halben Jahr waren Hunde auf der anderen Straßenseite größtenteils in Ordnung. Veränderung braucht Zeit, das darf man nicht vergessen.
Tierschutz wird da oft in einen Topf geworfen. Der Herdenschutzhund, der auf der Straße gelebt hat und Menschen nie kennengelernt hat, ist für die Stadt nicht geeignet. Vielleicht ist er überhaupt nicht geeignet für ein Leben in Deutschland.
Dafür gibt es zehn andere Hunde, die nett und freundlich sind und perfekt in ein Leben hier passen. Mein Hund kommt auch aus dem Ausland. Nicht von der Straße, da war er nie unterwegs. Er kommt aus einem Tierheim und hat vorher gearbeitet. Er liebt den Wald und würde von sich aus dort leben. Leider wohnt er in der Stadt und musste lernen damit umzugehen. Andere Hunde haben ihm am Anfang richtig Angst gemacht, inzwischen ist er zufrieden, wenn er ihnen ausweichen kann. Und das Konzept Stadtpark hat er ganz schnell lieben gelernt.

Wahrscheinlich hätte Pico an einer anderen Stelle auch ein gutes Leben gehabt, vielleicht sogar ein besseres. Aber ich glaube er ist echt zufrieden hier bei mir. Und es ist auf jeden Fall besser als im italienischen Tierheim mit chronischen Schmerzen zu versauern.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
13. Jan. 17:32
Wollen die Hunde aus dem Ausland gerettet werden?... was ist das für eine Frage?

Nun, dann kommen die Tierfänger und werfen die Hunde in Zwinger der öffentlichen Shelter um Geld zu verdienen. Egal ob die Hunde sich dort tot beißen oder verhungern wenn kein Tierschutzverein sich zusätzlich kümmert. Hunde die in Tötungen landen.Welpen, die auf der Straße geboren werden und gar keine Chance zum Überleben haben. Tiere in Plastiktüten verpackt und auf den Müll geworfen. Angefahrene Tiere, kranke Tiere. Nein. Die wollen alle nicht gerettet werden.

Es wird immer den ein oder anderen Straßenhund geben der 'glücklich ' ist. Aber der lässt sich auch nicht fangen.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Jan. 17:49
Nur weil du es nicht kennst, heißt es nicht, dass es das nicht gibt und damit gleich vermenschlicht ist. Und ja es gibt Hunde die sehr genau entscheiden, wer was wann darf oder eben nicht und dann auch bereit sind darüber ein Gespräch anzufangen. Ebenso Hunde die sagen, habe ich keinen Bock gerade drauf und es dann nicht machen. Ich kann z.B. nur sagen, dass ich mit der Reizoffenheit von Hütehunden meine Schwierigkeiten habe. Sachen die ich mit meinem Hund als selbstverständlich erachte, kann die Hütihündin einer Freundin trotz extrem guten Trainingsstands nicht so gut umsetzen, wohingegen sie z.B. bei Tricks super viel von sich anbietet und dafür brennt. Suko dahingehen schaut dich an und „sagt“ mach ich nicht und legt sich ins Körbchen. Ganz anderer Typ Hund. Wenn der Trick für ihn keinen Sinn ergibt, dann macht er ihn nicht. Er macht z.B. gerne Dummyarbeit, aber es gibt Tage, da schaut er den Dummy nach und legt sich hin. Ja diese „Bockigkeit“ wie du sie nennst, gibt es bei Hunden, genauso das was du als „Rechthaberei“ bezeichnest. Mit mir oder für mich würde er super viel machen und ist für mich gut führbar. Er ist extrem gut leinenführig, gebe ich die Leine jemand anderen in die Hand, den er nicht für voll nimmt, dann macht er was er möchte und zieht die Person durch die Gegend, weil er sich von der Person nichts vorschreiben lassen möchte. Ich kann übrigens die Leine einem Kind in die Hand drücken (natürlich nicht in der Nähe fremder Hunde) und er würde super mitlaufen, würde sich aber wahrscheinlich nichts verbieten lassen. Er weiß ganz genau wer ihm gegenüber steht und wie er mit der Person umgehen kann und wie er das nutzen kann um das zu machen, was er gerade im Kopf hat (z.B. festschnüffeln) und er testet Personen auch. Weil er eben genau schaut wer ihm was vorschreiben darf.
Es geht nicht darum, ob ich was kenne oder nicht, sondern welche Denkleistung dafür nötig wäre.

So wie du es beschrieben hattest, klang es für mich nach einer Entscheidung, die eine gewisse Reflexions- und Abstrahierungsfähigkeit vorausgesetzt hätte.
Es wäre mir neu, dass Hunde dazu in dieser Form fähig wären.

Aufforderungen nicht nachzukommen, wenn dem Hund in einer Situation ein anderes Verhalten angemessener oder attraktiver erscheint, ist ein auch unter Hütehunden weit verbreitetes Phänomen, hinter dem ich aber eine weniger komplexe Natur vermute.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andreas
13. Jan. 17:52
Ich habe eine Hündin die Verhaltenskreativ ist (sehr nette Umschreibung unsere Trainerin). Ich erlebe zur Zeit täglich bei Hundebegegnungen (auch ohne Kontakt), dass viele Hundehalter keine Ahnung von ihren Hunden, oder der Körpersprache haben. (Auch nicht Körpersprache bei Menschen). Wenn mein Hund den anderen versucht von weitem zu fixieren und drohend drauf zu geht, ich sie davon abbringe (z.B durch blocken oder umlenken meiner Hündin) und der andere seinen Hund beim vorbeigehen trotzdem an meine ran lässt, hat der Halter auf 50 Meter nicht aufgepasst , oder nichts davon verstanden. Meine Hündin ist sehr eindeutig in dem was sie tut, sie kommuniziert sehr klar, dass es, wenn sie hin könnte Stress gibt (zumindest wenn sie auslöst, passiert nicht bei jedem Hund). Andererseits sehe ich viele Halter, die ihre Hunde vom fixieren nicht abhalten, es nicht mal versuchen und wahrscheinlich nicht mitbekommen oder nicht verstehen. Darauf reagiert meine Hündin leider extrem, natürlich ist das „mein“ Problem und ich muss trainieren, aber etwas Rücksicht/nicht eskalieren sollte nicht zu viel verlangt sein. Auf unsere Hündin trifft aber auch folgendes zu: - auffälliges Verhalten und Grenzen testen über das normale hinaus, auch nach der Pubertät - hat einen Hund verletzt (Selbstverteidigung, Rest durch Management verhindert, aber wenn sie könnte wie sie wollte…) - wird von außen als aggressiv beschrieben (gegenüber Hunden) - trägt da, wo Hunde frei laufen einen Maulkorb Ich hatte auch schon - Herzklopfen, wenn man merkt, dass gleich was passiert und man das nicht verhindern kann - wir arbeiten seit ca. einem Jahr mit einer Trainerin an dem Thema und haben viel erreicht, aber ganz weg gehen wird es im Zweifelsfall nicht
..Mit dem Starren mache ich mit Rocky andere, positive Erfahrungen..
Er kommt direkt vom Schäfer und konnte seinen Elterntieren noch bei der Arbeit zuschauen...

Meine individuelle Lösung für sein Anstarren von Hunden sieht wie folgt aus...

Ich lege ihn starrend ab und führe ein mehr oder weniger langes Gespräch mit dem Frauchen.. Falls wir überlegen den Hunden direkten Kontakt zu erlauben.

Von der Körpersprache der Hunde mache ich es dann abhängig, ob ein getrennter sozialwalk oder langsam der direkte, freie Kontakt erlaubt wird (Schleppleine).

Klappt immer.. Aber ohne Achtsamkeit und gemeinsames Handeln mit dem fremden Hundeführer geht es nicht.

Rockys Starren habe ich ihm also nie abgewöhnt.. Er darf es aber nicht frei ausleben und ich bestimme die Koreographie 😉.

So haben wir schon viele Freunde gewonnen.. allerdings gibt es auch Fälle, bei denen ich keinen direkten Kontakt erlaube..bzw erlauben kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
13. Jan. 18:22
Tierschutz wird da oft in einen Topf geworfen. Der Herdenschutzhund, der auf der Straße gelebt hat und Menschen nie kennengelernt hat, ist für die Stadt nicht geeignet. Vielleicht ist er überhaupt nicht geeignet für ein Leben in Deutschland. Dafür gibt es zehn andere Hunde, die nett und freundlich sind und perfekt in ein Leben hier passen. Mein Hund kommt auch aus dem Ausland. Nicht von der Straße, da war er nie unterwegs. Er kommt aus einem Tierheim und hat vorher gearbeitet. Er liebt den Wald und würde von sich aus dort leben. Leider wohnt er in der Stadt und musste lernen damit umzugehen. Andere Hunde haben ihm am Anfang richtig Angst gemacht, inzwischen ist er zufrieden, wenn er ihnen ausweichen kann. Und das Konzept Stadtpark hat er ganz schnell lieben gelernt. Wahrscheinlich hätte Pico an einer anderen Stelle auch ein gutes Leben gehabt, vielleicht sogar ein besseres. Aber ich glaube er ist echt zufrieden hier bei mir. Und es ist auf jeden Fall besser als im italienischen Tierheim mit chronischen Schmerzen zu versauern.
Ich wollte das auch nicht verallgemeinern, ist aber zugegeben etwas doof formuliert. Einfaches Bsp. ein Hund der in der Ukraine bei einer Familie in der Stadt gelebt hat aber aufgrund des Kriegs nicht bei der Familie mitkommen kann. Aber es wird halt auch schnell von gerettet und Dankbarkeit gesprochen und man sollte für jeden Hund individuell schauen, ob eine Vermittlung und vor allem wohin richtig ist.
Dennoch bin ich der Meinung, dass Auslandstierschutz stärker reglementiert werden muss, da wir genug Hunde in Deutschland haben und der Import von massenhaft weiteren Hunden die bestehenden Probleme nur weiter verschärfen, aber das ist zu umfangreich für diesen Post.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
13. Jan. 18:42
Ich wollte das auch nicht verallgemeinern, ist aber zugegeben etwas doof formuliert. Einfaches Bsp. ein Hund der in der Ukraine bei einer Familie in der Stadt gelebt hat aber aufgrund des Kriegs nicht bei der Familie mitkommen kann. Aber es wird halt auch schnell von gerettet und Dankbarkeit gesprochen und man sollte für jeden Hund individuell schauen, ob eine Vermittlung und vor allem wohin richtig ist. Dennoch bin ich der Meinung, dass Auslandstierschutz stärker reglementiert werden muss, da wir genug Hunde in Deutschland haben und der Import von massenhaft weiteren Hunden die bestehenden Probleme nur weiter verschärfen, aber das ist zu umfangreich für diesen Post.
Genug Hunde in Deutschland, die teilweise gar nicht mehr vermittelt werden können. Hier ein link https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2023/10/ausland-tierschutz-ueberfuellte-tierheime-kritik.html

Auslandstierschutz ist richtig und wichtig.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Alina
13. Jan. 18:44
Wollen die Hunde aus dem Ausland gerettet werden?... was ist das für eine Frage? Nun, dann kommen die Tierfänger und werfen die Hunde in Zwinger der öffentlichen Shelter um Geld zu verdienen. Egal ob die Hunde sich dort tot beißen oder verhungern wenn kein Tierschutzverein sich zusätzlich kümmert. Hunde die in Tötungen landen.Welpen, die auf der Straße geboren werden und gar keine Chance zum Überleben haben. Tiere in Plastiktüten verpackt und auf den Müll geworfen. Angefahrene Tiere, kranke Tiere. Nein. Die wollen alle nicht gerettet werden. Es wird immer den ein oder anderen Straßenhund geben der 'glücklich ' ist. Aber der lässt sich auch nicht fangen.
Ich habe nie gesagt, dass den Hunden dort nicht geholfen werden muss und dass aktuelle Wege teilweise die falschen Wege sind. Aber bleiben wir bei dem Beispiel, auf das ich geantwortet habe: ein Hund der 10 Jahre lang auf der Straße gewohnt hat und dort sein Leben gelebt hat, wird gepackt und über Tage nach Deutschland transportiert um hier in einer Familie zu leben. ist das wirklich gerettet für den Hund? Geht es diesem Hund damit wirklich besser als in seinem bisherigen Leben? Oder sind es nicht eher wir Menschen, die uns ein Leben auf der Straße nicht vorstellen können und einen Helferkomplex haben. Ist ein restliches Leben in Stress wirklich gerettet?

Und weißt du was, Tiere im Müll, getötete Hunde, kranke Tiere haben wir alles auch in Deutschland. Aus persönlichen Umfeld kenne ich einen Fall von einer Dobihündin, die hier in Deutschland im Müll gefunden wurde, letzten November. Mein Hund wurde ausgesetzt mit einem fetten Tumor und ich kenne Fälle von gesunden Hunden die kurz vor der Spritze waren. Ach und Plastiktüte oder Wassereimer für die Welpen die man nicht loswird, weil sich die Hunde unkontrolliert vermehrt haben, habe ich von mehreren Ecken schon gehört. Wenn wir so weitermachen, dann gibt es bald auch Tötungsstationen in Deutschland, weil das System ist nicht mehr am Ende, sondern schon weit darüber hinaus.
Und da hilft es nicht Hunde zu importieren, die nicht in das Leben hier passen, die Probleme machen, weil sie hier nicht hineinpassen und zwanghaft reingepresst werden, nur damit Mensch behaupten kann, dass er den Hund „gerettet“ hat.
Erstmal muss das eigene System in Ordnung sein bzw. gerettet werden, bevor man woanders hilft. Wenn ich mir das Bein gebrochen habe, dann kann ich offensichtlich auch nicht beim Umzug der Freundin helfen.

Und wie sieht es aus mit den Mäusen, Hasen, Rehen, Füchsen usw. die jeden Tag um ihr überleben kämpfen und dann einfach von einem Auto angefahren werden oder einem Raubtier erliegen, oder vom Menschen vergiftet werden (Maus/Ratte). Die Leben das gleiche Leben wie Straßenhunde, müssen die auch gerettet werden? Fangen wir die Mäuse ein und setzen sie in einen Käfig für die Kinder, weil dann sind sie ja gerettet und haben ein gutes Leben und die Kinder wollten unbedingt Mäuse haben. Stimmt das machen wir nur bei Hund (und Katze) so, andere Tiere können das Leben so leben und müssen nicht davor gerettet werden.