‚Führungsstärke‘ lässt sich nicht primär an körperlicher Überlegenheit und dominanten Verhaltensweisen festmachen sondern an der Vielfalt verinnerlichter Kommunikationsvarianten durch Erfahrungen. Verhaltensbeobachtungen Blochs haben gezeigt, dass Besitz- und Statusanzeigendes Verhalten nicht automatisch mit Rangdemonstrationen gleichzusetzen ist und jederzeit Auskunft über einen privilegierten, hohen Sozialstatus in der Gruppe gibt.
(Günther Bloch, Die Pizza-Hunde)
Ferner ist es nicht richtig anzunehmen, dass ‚die wenigsten Hunde’, die auffällig werden als unsicher zu beschreiben sind.
Vielmehr werden Angst, Unsicherheit und Schmerzen zu den häufigsten Auslösern für Aggression gezählt.
Vgl. hierzu auch gerne:
https://www.tierklinik-sattledt.at/glossary/verhaltensstoerungen-beim-hund/
Das kenne ich auch so.
Bei Alinas Beschreibung kam mir auch eher ein Rowdy/Bully in den Sinn, als ein echter Führungscharakter
Tatsächlich führende Tiere suchen keinen Status, die haben den und da geht's definitiv auch nicht darum, körperliche Überlegenheit auszuspielen oder was "vorzuschreiben", sondern verantwortlich zu sein und souverän zu leiten.
Sukos Gehabe und Gestänkere könnte - vor dem Hintergrund der Vermutung, dass er häufig in ihm unangenehme Begegnungen gezwungen wurde - auch leicht eine prophylaktische Abwehrreaktion sein.
Die Formulierung "vorschreiben" finde ich wieder sehr vermenschlicht, ich frage mich, was in solchen Situationen tatsächlich passiert - hält er auf Distanz?
Splittet er die Interaktionen anderer?
Droht er?
...?
Und in welcher Gruppe "sucht er Status", wenn ihn andere Hunde eh wenig interessieren?
Lebt er mit anderen Hunden?
Und wenn er in Begegnungen nicht souverän ist, ist er imho automatisch unsicher in diesen Situationen.
Oder wie sollte man das sonst bezeichnen...?
Die Zuschreibungen "gestört" und "asozial" scheinen mir wenig geeignet, um zu verstehen, wodurch solches Verhalten motiviert ist.