Aus wissenschaftlicher Sicht ist es hier super wichtig, zwischen Drohkommunikation bei Hunden und Menschen zu differenzieren, da beide Kontexte zwar Gemeinsamkeiten aufweisen, aber auch entscheidende Unterschiede bestehen.
Bei Hunden dient Drohkommunikation wie Knurren oder Zähnezeigen primär der Vermeidung von Eskalationen. Diese Verhaltensweisen sind Teil einer umfassenden Kommunikationsstrategie, die darauf abzielt, Konflikte zu entschärfen und physische Auseinandersetzungen zu vermeiden.
Im menschlichen Kontext hingegen gelten Drohungen häufig als verbale Aggression, da sie eine Schädigungsabsicht implizieren oder androhen. Wissenschaftlich betrachtet können Drohungen jedoch, ähnlich wie bei Hunden, sowohl deeskalierende als auch eskalierende Funktionen erfüllen. Eine deeskalierende Drohung, wie beispielsweise „Hör auf, oder es gibt Konsequenzen“, setzt klare Grenzen und gibt dem Gegenüber die Möglichkeit, Schaden zu vermeiden. Eine eskalierende Drohung hingegen zielt direkt auf psychische oder physische Schädigung ab und treibt den Konflikt voran. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der psychologischen Wirkung und der Bewertung durch den Menschen. Menschen interpretieren Drohungen durch den Filter sozialer Normen, kultureller Kontexte und individueller Erfahrungen, wodurch sie oft emotional aufgeladen sind. Während Hunde Drohkommunikation als klare Signale verstehen, können Drohungen bei Menschen durch Missverständnisse eskalieren, wenn sie als Provokation wahrgenommen werden.
Anders als bei Hunden hinterlassen Drohungen bei Menschen oft längerfristige psychologische Folgen, wie Angst, Unsicherheit oder Misstrauen, da sie über die unmittelbare Situation hinaus emotional und sozial bewertet werden.
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-80376-4_61?utm_source
https://psycharchives.org/en/item/7dbe7ef4-e6b3-4852-8d88-da102a95f7ea