Ich verstehe deine Erklärung und die hat auch viel fürsich, der grosse Denkfehler daran ist allerdings, Knurren als Aggression zu interpretieren.
Knurren ist eine defensive Deeskalationsmethode, keine offensive Aggression. Das Gleiche gilt für die Art Pöbelei, die du beschreibst. Wenn das Distanz schaffen soll, ist das weniger echte Aggressionsshandlung im Sinne davon, dass ein Konflikt ausgetragen werden will, sondern ein Mittel um Konfliktsteigerung zu vermeiden.
Knurren ist de facto Aggressionsverhalten, wenn auch die unteren Stufen in der Eskalation. Und ja der Hund wird dann auch lernen seinen „Worten“ Taten folgen zu lassen. Knurren ist auch nicht deeskalierend sondern eine Drohung/Mahnung und zeigt somit eine Konfliktbereitschaft. Wer droht muss um ernst genommen zu werden das auch durchziehen, wenn die Drohung nicht angenommen wird. Siehe auch Eltern die sagen „dann gehe ich ohne dich“, dann aber doch an der Tür warten und noch 100x rufen. Nimmt doch keiner ernst
Weiterhin ist defensive Aggression weitaus gefährlicher als offensive, weil es um etwas geht. Ein „Ich habe Lust mich zu prügeln“ kann sich auch zusammenreißen, wenn die Situation es erfordert, ein „ich möchte Abstand“ wird das im Zweifel auch ernsthaft durchsetzen, wenn der Abstand massiv unterschritten wird.
Was du sagen möchtest ist, dass es für uns Menschen besser nachzuvollziehen ist.
Und dann kommt noch die Körpersprache hinzu, wo auch zwischen defensiver und offensiver Aggression unterschieden wird und da kann ein Hund, der eigentlich nur Abstand möchte, durchaus zu offensiver Aggression greifen. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung.
Und die Bereitschaft den Konflikt auch auszutragen ist ziemlich unabhängig von der Motivation.