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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 31. Jan.

Immer erst noch Gucken...

In meiner Fantasie spreche ich meinen Hund gezielt an - zB Name oder Komm her - und sobald er meine Stimme hört, dreht er sich zackzack um und sieht mich an oder tut was ich will. In meiner Realität spreche ich meinen Hund gezielt an - zB Name oder Komm her - und sobald er meine Stimme hört, guckt er nicht selten erstmal noch ein gutes Weilchen in der Gegend rum, bevor er mich ansieht oder tut was ich will. (Ja ich hab prompte Reaktion auf Ansprache geübt und verstärkt. Hat bisher nicht viel geändert) 2 konträre Probleme hab ich mit diesem Verhalten: 1) Es nervt mich als Kontrollfreak ziemlich, nicht zuletzt weil es ihm Zeit gibt, sich gegen meine Aufforderung zu entscheiden und Blödsinn zu machen. 2) Je länger ich ihn dabei beobachte, um so mehr bekomm ich den Eindruck, dass das Abchecken der Umgebung wichtig für ihn/rassetypisch ist. Ich bin hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis/der Notwendigkeit prompter Befehlsbefolgung (sehr dicht frequentierter Lebensraum mit viel Potential für Probleme) und dass ich gerne meine Toleranz etwas erhöhen und auch ein verzögertes Befolgen akzeptieren würde, sofern dazwischen kein Blödsinn gemacht wird. Vielleicht müsste ich auch konkretere Anweisungen für konkrete Situationen ausarbeiten...? Und den Unterschied besser erkennen, zwischen Umsehen und Anvisieren (incl Davonlaufen)...? Habt ihr dazu ähnliche Erfahrungen und Gedanken?
 
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Kirsten
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22. Jan. 10:37
Ich verstehe das total.
Meine Hündin ist auch so eine „muss gucken und nachdenken“.

Ich hab mittlerweile einfach gelernt, wie unschätzbar wichtig es ist, sie so oft es eben nur geht Dinge zu Ende machen zu lassen und mich dabei nicht zu sehr von dem Gedanken irritieren zu lassen, dass es ja klappen muss, wenn die Situation es erfordert.
Und selbst wenn man bemüht ist, dem Hund diese Zeit zu geben, macht man häufig noch unbewusst körpersprachlichen Druck. Das liegt das „Weiter“ meist schon auf den Lippen, wenn man merkt, dass dem Hund etwas besonders wichtig ist und es länger dauern kann. Oder man geht schonmal ein paar Meter vor, die der Hund dann wieder aufschließen kann, statt an seiner Seite zu bleiben. Wieviel Druck das erzeugt, kann man nachempfinden, wenn man mit jemandem gemeinsam durch die Stadt geht, an einem spannenden Schaufenster stehen bleibt, und die Begleitung steht schon ungeduldig ein paar Meter weiter mit dem Fokus darauf, dass es gleich weiter geht.

Du sagst ja selber, dass du recht städtisch wohnst. Wer so eine Wohnlage hat, ist umweltbedingt eh schon in der Notwendigkeit dem Hund öfter mal mal in sein tun reinzuquatschen.

Wir Hundehalter möchten nicht, dass unser Hund „reaktiv“ reagiert, aber wenn der Hund sich mit wichtigen Dingen auseinandersetzt, quasseln wir rein, um ihn wegzuholen, wollen Kommandos abfragen, oder zügig weiter.

Meine Hündin hat mittlerweile deutlich mehr Verständnis dafür, wenn ich sage, dass wir mal weiter müssen, als früher. Sie hat gelernt, dass sie sich in den meisten Momenten nicht eilen oder festsaugen muss, in der Hoffnung sich den wichtigsten Input noch eben schnell „zackzack“ reinzuziehen und kann dadurch auch besser loslassen, wenn es nötig ist.

Für extrem wichtige Untersuchungen, bei denen wir ein bisschen Zeit haben, aber nicht so viel, dass es reicht, um vollständig abschließen zu können, kündige ich kurz an, dass wir gleich weiter müssen und mache sonst keinen Druck.
Dann fällt es ihr auch deutlich leichter loszulassen, obwohl sie nicht fertig geworden ist, wenn wir aufbrechen.

Früher hat sie auf mein „Weiter“ leider oft mit Widerstreben reagiert. Das ist heute nicht mehr so.
Wir achten gegenseitig mehr aufeinander, aber das beinhaltet auch, dass ich ihr in den Situationen, wo es geht auch viel entgegenkomme. Dann fällt es ihr auch leichter, das selbe für mich zu tun.
 
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Nadine
22. Jan. 10:29
Wayne macht das auch, er will halt schauen warum ich rufe. Für mich ist das völlig ok - ich plane das mit ein und dann ist das kein Problem. Vorausschauend spazieren gehe ich eh und es stört mich nicht, ihn einfach schon paar Meter früher anzusprechen, wenn jemand kommt. Blinden Gehorsam werde ich bei seinem Charakter eh nicht bekommen und ist auch nicht mein Anspruch.
Er unterscheidet auch nach Dringlichkeit, die ich ja auch automatisch ausstrahle.

Im Umkehrschluss läuft er an Orten, wo schnelle Reaktion wichtig ist, nah bei mir. Entweder im Freilauf in Kurven, Kreuzungen, Ecken, da weiß er mittlerweile schon von alleine dass er so 20m vorher schon zu mir kommt, oder eben mit (Alltags) Fuß-Kommando.
Wo ich ihn alle paar Sekunden ansprechen oder anderweitig lenken müsste, ist er an der Leine. Das ist für uns beide entspannter, und vermutlich auch für die entgegen kommenden Menschen.

Entsprechend ist auch die Möglichkeit für "Blödsinn" recht gering, weil ich es so manage, dass er gar nicht in Situationen rutscht wo er sich entsprechend entscheiden würde.
Und mit zunehmendem vertrauen ineinander werden die strukturen lockerer - früher war er zum Beispiel an Wegkreuzungen immer angeleint, das ist mittlerweile meist nicht mehr nötig.
 
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Kirsten
22. Jan. 10:37
Ich verstehe das total.
Meine Hündin ist auch so eine „muss gucken und nachdenken“.

Ich hab mittlerweile einfach gelernt, wie unschätzbar wichtig es ist, sie so oft es eben nur geht Dinge zu Ende machen zu lassen und mich dabei nicht zu sehr von dem Gedanken irritieren zu lassen, dass es ja klappen muss, wenn die Situation es erfordert.
Und selbst wenn man bemüht ist, dem Hund diese Zeit zu geben, macht man häufig noch unbewusst körpersprachlichen Druck. Das liegt das „Weiter“ meist schon auf den Lippen, wenn man merkt, dass dem Hund etwas besonders wichtig ist und es länger dauern kann. Oder man geht schonmal ein paar Meter vor, die der Hund dann wieder aufschließen kann, statt an seiner Seite zu bleiben. Wieviel Druck das erzeugt, kann man nachempfinden, wenn man mit jemandem gemeinsam durch die Stadt geht, an einem spannenden Schaufenster stehen bleibt, und die Begleitung steht schon ungeduldig ein paar Meter weiter mit dem Fokus darauf, dass es gleich weiter geht.

Du sagst ja selber, dass du recht städtisch wohnst. Wer so eine Wohnlage hat, ist umweltbedingt eh schon in der Notwendigkeit dem Hund öfter mal mal in sein tun reinzuquatschen.

Wir Hundehalter möchten nicht, dass unser Hund „reaktiv“ reagiert, aber wenn der Hund sich mit wichtigen Dingen auseinandersetzt, quasseln wir rein, um ihn wegzuholen, wollen Kommandos abfragen, oder zügig weiter.

Meine Hündin hat mittlerweile deutlich mehr Verständnis dafür, wenn ich sage, dass wir mal weiter müssen, als früher. Sie hat gelernt, dass sie sich in den meisten Momenten nicht eilen oder festsaugen muss, in der Hoffnung sich den wichtigsten Input noch eben schnell „zackzack“ reinzuziehen und kann dadurch auch besser loslassen, wenn es nötig ist.

Für extrem wichtige Untersuchungen, bei denen wir ein bisschen Zeit haben, aber nicht so viel, dass es reicht, um vollständig abschließen zu können, kündige ich kurz an, dass wir gleich weiter müssen und mache sonst keinen Druck.
Dann fällt es ihr auch deutlich leichter loszulassen, obwohl sie nicht fertig geworden ist, wenn wir aufbrechen.

Früher hat sie auf mein „Weiter“ leider oft mit Widerstreben reagiert. Das ist heute nicht mehr so.
Wir achten gegenseitig mehr aufeinander, aber das beinhaltet auch, dass ich ihr in den Situationen, wo es geht auch viel entgegenkomme. Dann fällt es ihr auch leichter, das selbe für mich zu tun.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 10:42
Bei uns gibt's nur kein "wenn jemand kommt", da ist so gut wie immer wer.

Das heißt, wenn Freilauf möglich bleiben soll, muss erstens an seinen kleinen Ausreißern gearbeitet werden und andererseits daran, dass zumindest auf ein paar Kommandos blind gehorcht wird.

Ich finde deinen Ansatz nett, dass Hund nur machen muss, was ihm sinnvoll erscheint, bzw dass man alles so gestaltet etc, das geht bei uns im Stadtbetrieb, wo auch die Grüngebiete vor Menschen und Hunden wimmeln, aber nicht wirklich.

Wenn Guinness sinnvoll findet, zu etwas hinzulaufen und ich finde Nein oder Stop oder Komm her oder nur nach Erlaubnis, dann muss das demnächst mal obediencemässig klappen.
 
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Carina
22. Jan. 10:42
Bei uns kommt es auf die Situation an. Auf den normalen Rückruf darf er ruhig erst noch kurz schauen. Aber nur, weil ich weiß, dass er dann trotzdem verlässlich kommt (auch wenn er einen Hund oder Mensch sieht). Wenn er wirklich schnell kommen muss, z.B. weil ein schneller Radfahrer angerast kommt, dann unterbreche ich sein schauen direkt mit einem "Schnell!". Wenn er dann nicht sofort (und damit meine ich sofort!!!) kommt, wird er von mir sehr eilig eingesammelt und muss ein paar Meter bei Fuß gehen. So hat er es schnell gelernt, dass ich es bei "schnell" ernst meine und er nicht länger schauen soll.
 
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Kirsten
22. Jan. 10:47
Wir hatten übrigens auch mal eine Trainerstunde, wo der Trainer der Meinung war, Mira müsste direkt hören, sonst wird sie das immer weiter ausdehnen oder lernen, dass sie konsequenzlos ihr Ding machen darf. Ich solle sie dann Taktil berühren und die Leine etwas bewegen. (Wir reden nicht von Schlagen oder Leinenruck, sondern wirklich nur, dass sie wieder aus ihrem Tunnel kommt.)

Für extrem wichtige Situationen hab ich das tatsächlich vorher auch so gehandhabt (bis auf das bewegen der Leine).
Aber in Situationen, wo dieser zusätzliche Druck nicht nötig ist, war das für uns eher kontraproduktiv.

Dadurch, dass sie wirklich so oft es geht Dinge zu Ende machen kann, gerät sie gar nicht mehr in diesen Tunnel.
Antippen nach dem Motto „Hallo, bin auch noch da!“ ist für mich mittlerweile komplett entfallen, weil es einfach nicht mehr notwendig ist.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 10:48
Ich verstehe das total. Meine Hündin ist auch so eine „muss gucken und nachdenken“. Ich hab mittlerweile einfach gelernt, wie unschätzbar wichtig es ist, sie so oft es eben nur geht Dinge zu Ende machen zu lassen und mich dabei nicht zu sehr von dem Gedanken irritieren zu lassen, dass es ja klappen muss, wenn die Situation es erfordert. Und selbst wenn man bemüht ist, dem Hund diese Zeit zu geben, macht man häufig noch unbewusst körpersprachlichen Druck. Das liegt das „Weiter“ meist schon auf den Lippen, wenn man merkt, dass dem Hund etwas besonders wichtig ist und es länger dauern kann. Oder man geht schonmal ein paar Meter vor, die der Hund dann wieder aufschließen kann, statt an seiner Seite zu bleiben. Wieviel Druck das erzeugt, kann man nachempfinden, wenn man mit jemandem gemeinsam durch die Stadt geht, an einem spannenden Schaufenster stehen bleibt, und die Begleitung steht schon ungeduldig ein paar Meter weiter mit dem Fokus darauf, dass es gleich weiter geht. Du sagst ja selber, dass du recht städtisch wohnst. Wer so eine Wohnlage hat, ist umweltbedingt eh schon in der Notwendigkeit dem Hund öfter mal mal in sein tun reinzuquatschen. Wir Hundehalter möchten nicht, dass unser Hund „reaktiv“ reagiert, aber wenn der Hund sich mit wichtigen Dingen auseinandersetzt, quasseln wir rein, um ihn wegzuholen, wollen Kommandos abfragen, oder zügig weiter. Meine Hündin hat mittlerweile deutlich mehr Verständnis dafür, wenn ich sage, dass wir mal weiter müssen, als früher. Sie hat gelernt, dass sie sich in den meisten Momenten nicht eilen oder festsaugen muss, in der Hoffnung sich den wichtigsten Input noch eben schnell „zackzack“ reinzuziehen und kann dadurch auch besser loslassen, wenn es nötig ist. Für extrem wichtige Untersuchungen, bei denen wir ein bisschen Zeit haben, aber nicht so viel, dass es reicht, um vollständig abschließen zu können, kündige ich kurz an, dass wir gleich weiter müssen und mache sonst keinen Druck. Dann fällt es ihr auch deutlich leichter loszulassen, obwohl sie nicht fertig geworden ist, wenn wir aufbrechen. Früher hat sie auf mein „Weiter“ leider oft mit Widerstreben reagiert. Das ist heute nicht mehr so. Wir achten gegenseitig mehr aufeinander, aber das beinhaltet auch, dass ich ihr in den Situationen, wo es geht auch viel entgegenkomme. Dann fällt es ihr auch leichter, das selbe für mich zu tun.
Ich glaube du missverstehst mich ein bisschen.

Es geht mir in dem Fall nicht um Zeit fürs Schnüffeln und Gucken, sondern darum, dass er sich nicht unerlaubt selbständig machen soll bzw trotz Ansprache überlegt, ob er nicht zB trotzdem losläuft zu dem anderen Hund.
Oder dass er verlässlich stoppt oder sitzt, wenn ein Rad kommt und nicht vorher rumsteht und in die Gegend glotzt und womöglich eben was Anderes entscheidet und was passiert

Wir können hier nur Freiraum geben, wenn der Hund im Zweifelsfall spurt, egal ob er das entspannt oder sinnvoll findet oder nicht.

Ich glaub, meine Unsicherheit liegt auch darin, ob alles Rumschauen und dann erst reagieren in Hinsicht "Abhauen" schon ein Problem darstellt, oder ob es da ein "warte, ich sichere uns erst noch ab" und ein "das muß ich mir aber schwer überlegen" gibt.
 
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Nadine
22. Jan. 11:01
Ich glaube du missverstehst mich ein bisschen. Es geht mir in dem Fall nicht um Zeit fürs Schnüffeln und Gucken, sondern darum, dass er sich nicht unerlaubt selbständig machen soll bzw trotz Ansprache überlegt, ob er nicht zB trotzdem losläuft zu dem anderen Hund. Oder dass er verlässlich stoppt oder sitzt, wenn ein Rad kommt und nicht vorher rumsteht und in die Gegend glotzt und womöglich eben was Anderes entscheidet und was passiert Wir können hier nur Freiraum geben, wenn der Hund im Zweifelsfall spurt, egal ob er das entspannt oder sinnvoll findet oder nicht. Ich glaub, meine Unsicherheit liegt auch darin, ob alles Rumschauen und dann erst reagieren in Hinsicht "Abhauen" schon ein Problem darstellt, oder ob es da ein "warte, ich sichere uns erst noch ab" und ein "das muß ich mir aber schwer überlegen" gibt.
Ich würde mir in dem Fall die Frage stellen, ob der Hund wirklich von dem Freiraum profitiert oder für ihn dann nicht vielleicht die Leine entspannter wäre, an der er mehr seine Dinge machen und sich in Ruhe orientieren kann, in sicherem Rahmen.

Kann ich für euch natürlich nicht sagen, wovon Guinness mehr profitiert, das musst du beurteilen.

Mir für mich ist jedenfalls aufgefallen, dass wayne zwar seinen freilauf genießt, aber nur wenn er auch seinen Interessen nachgehen kann.
Wenn er mal paar Tage nur an der Leine läuft, habe ich damit das viel größere Problem als er. Ich achte dabei natürlich auch an der Leine darauf, dass er seine Bedürfnisse erfüllen und die Umwelt erkunden kann.

Es kann sogar gut sein, dass das schauen mit der Zeit weniger wichtig wird, wenn er häufiger dazu die Möglichkeit bekommt. So ist es jedenfalls bei uns, einfach weil er Situationen durch Erfahrung schneller einordnen kann.
 
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Sandra
22. Jan. 11:03
Ich habe mit der Zeit gelernt, ohne Anlass den Rückruf zu geben. Heißt, dass Hund nicht jedesmal „denkt“, ach was, die ruft, bedeutet: jetzt kommt was Spannendes und ich könnte es verpassen!

Anlasslose Signale halten ihn in der Spur und ich freu mich da genauso sicht- und hörbar drüber als wenn da ein Karnickel liefe und er trotzdem kommt. Ab und zu - unvorhersehbar für Hund - kommt dann auch immer wieder mal Superleckerli / Jackpot-Belohnung zum Einsatz.

Und im Hinterkopf den „Notfallpfiff“ vielleicht als letzte Möglichkeit des „jetzt aber sofort spuren!“ behalten.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 11:04
Ich habe mit der Zeit gelernt, ohne Anlass den Rückruf zu geben. Heißt, dass Hund nicht jedesmal „denkt“, ach was, die ruft, bedeutet: jetzt kommt was Spannendes und ich könnte es verpassen! Anlasslose Signale halten ihn in der Spur und ich freu mich da genauso sicht- und hörbar drüber als wenn da ein Karnickel liefe und er trotzdem kommt. Ab und zu - unvorhersehbar für Hund - kommt dann auch immer wieder mal Superleckerli / Jackpot-Belohnung zum Einsatz. Und im Hinterkopf den „Notfallpfiff“ vielleicht als letzte Möglichkeit des „jetzt aber sofort spuren!“ behalten.
Ja, das mach ich ähnlich aber wahrscheinlich zu wenig geordnet und konsequent
 
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Dogorama-Mitglied
22. Jan. 11:07
Ich würde mir in dem Fall die Frage stellen, ob der Hund wirklich von dem Freiraum profitiert oder für ihn dann nicht vielleicht die Leine entspannter wäre, an der er mehr seine Dinge machen und sich in Ruhe orientieren kann, in sicherem Rahmen. Kann ich für euch natürlich nicht sagen, wovon Guinness mehr profitiert, das musst du beurteilen. Mir für mich ist jedenfalls aufgefallen, dass wayne zwar seinen freilauf genießt, aber nur wenn er auch seinen Interessen nachgehen kann. Wenn er mal paar Tage nur an der Leine läuft, habe ich damit das viel größere Problem als er. Ich achte dabei natürlich auch an der Leine darauf, dass er seine Bedürfnisse erfüllen und die Umwelt erkunden kann. Es kann sogar gut sein, dass das schauen mit der Zeit weniger wichtig wird, wenn er häufiger dazu die Möglichkeit bekommt. So ist es jedenfalls bei uns, einfach weil er Situationen durch Erfahrung schneller einordnen kann.
Die Alternative würde heißen, so gut wie nie Freilauf, nur weil ich ein grösseres Problem mit verlässlichem Grundgehorsam habe als mit Leine...?

Ist ein Hund nur zufrieden, wenn ich nichts von ihm verlange, bzw er nur tun muss, was er ohne von selbst tun würde?

Profitiert er mehr von lebenslanger physischenör Beschränkung als von punktuelle Beschränkung über Befehl?