Hallo Frauke :)
Erstmal eine Frage: reagiert dein Hund nicht auf dich oder hört er nicht auf dich? Also zucken zum Beispiel die Ohren, wenn du ihn ansprichst, schaut er dich an, orientiert er sich an der Leine an dir und hört dann aber nicht auf deine Kommandos? Oder nimmt er dich nach deinem Empfinden überhaupt nicht wahr?
Neben dem üblichen Tipp den Hund in den ersten Wochen nicht zu überfordern und eine genaue Routine einzuhalten würde ich folgendes machen, um deinem Hund zu vermitteln dass ihr nicht nur Mitbewohner seid:
Aus der Hand füttern.
Leckerlis nur für irgendeine Form von erfüllten Kommando (das ist eigentlich immer sinnvoll, aber ich weiß wie sehr man dazu neigt den Hunden einfach so mal einen Snack zuzustecken, weil sie grad so niedlich schauen oder so).
Draußen erstmal keine größeren Übungen (das fällt in "nicht überfordern", außerdem kann es da schnell passieren, dass Übungen nicht gelingen, weil die Ablenkung so hoch ist. Und so lernt der Hund dann, dass er dich nicht beachten muss, wenn er was anderes spannender findet).
Generell sollte man immer dafür sorgen, dass Übungen zu einem positiven Ende kommen (also zb dranbleiben beim Herbeirufen und nicht einfach abbrechen, wenn der Hund mal nicht kommt)
Zum Streicheln: an sich ja, viel Kuscheln kann die Bindung fördern, aber da sollte man in meinen Augen sehr auf die Körpersprache des Hundes achten. Wenn der Hund sich wegduckt, die Ohren anlegt, den Schwanz einzieht, scheint es mir nicht sinnvoll ihn dauernd zu streicheln, da lernt er dann eher, dass dir seine Signale egal sind.
Außerdem würde ich ihn draußen fürs erste an die kurze Leine nehmen. Bei Flexis oder Schleppleinen ist es für den Hund einfach einfacher den Menschen der da am anderen Ende hängt, zu ignorieren.
Und eine etwas spezifischere Sache noch, die zmdst bei unserem Hund ziemlich schnell ziemlich gut funktioniert hat: wenn du zb an einem Baum vorbeigehst und der Hund auf der anderen Seite, dann hängt ihr ja erstmal gemeinsam mit der Leine am Baum fest. In solchen Situationen folgen wir unserem Hund nicht um den Baum, sondern er muss das Problem lösen indem er zurück geht und den anderen Weg wählt. In meinem Augen hilft das ungemein dabei dem Hund beizubringen, dass er sich am Menschen orientieren muss.