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Dogorama-Mitglied
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Anzahl der Antworten 27
zuletzt 13. Nov.

Hysterisches Geplärr

Guinness hat seit Welpenzeit die schreckliche Angewohnheit, vor allem zu Beginn von Leinenspaziergängen mit guten Hundefreunden auszuticken, an der Leine zu reißen und rumzuspringen und hysterisch zu schreien. Das hält er tw auch lange durch und macht damit sich selbst und alle anderen Beteiligten ziemlich irre. Weder ignorieren noch anschreien hilft, loben und belohnen ist in der Situation auch nicht so einfach, weil er nicht viel mitbekommt und man selbst mit dem Bändigen der Bestie zu tun hat. Irgendwelche Ideen, wie man das in den Griff bekommen könnte?
 
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Lisa-Eileen
12. Nov. 10:58
Haha, interessanter Ansatz! Bin gespannt, ob es klappt! Wir haben meist kurze Begrüßung und gehen dann los. Mitten in der Stadt hat man automatisch "Social Walk", bevor man zu Auslaufmöglichkeiten kommt. Mit Aufmerksamkeit und Suchen müsst ich mal probieren, ich stell aber fest, dass ihn Essen in hoher Aufregung wenig interessiert bzw er es bestenfalls nimmt, ohne es sonderlich zu registrieren.
Rocket nimmts dann auch und spuckts direkt aufn Boden, den juckt dann auch nix.
In Stresssituationen macht Futter halt auch keinen Sinn.
 
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Lisa-Eileen
12. Nov. 10:59
Danke dass du mir da ins Gewissen redest. Für Clicker fühl ich mich irgendwie zu unkoordiniert, aber zumindest am Markerwort sollte ich ernsthaft arbeiten 😏
Kanns auch nur empfehlen, merks bei Rocket auch immer wieder das er mit dem Clicker oft noch besser ansprechbar ist als so mit Worten oder sonst was falls er mal aufgeregter ist.
Es hat uns auch sehr den Arsch gerettet.
 
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Lisa-Eileen
12. Nov. 11:01
Ich machs grundsätzlich immer so wenn ich mich mit anderen treffe das wir uns erstmal wo hinchillen bis die Hunde sich beruhigt haben und wir die Hunde erstmal total ignorieren bis sie selbst merken das rumhampeln und Stress schieben absolut dumm ist.
Das hilft generell ganz gut.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 11:08
Ich kann immer wieder nur das clickern bewerben. Bei anderen Hundesichtungen gab es aus Sicht unserer Kleinen für mich als anderes Ende der Leine nur ein „ist mir doch scheissegal!“, extremes kläffen und vorwärts ziehen auf zwei Beinen - unmöglich. Auf den Hundeplatz zu kommen: unfassbar peinliche Vorstellung. Durch das Clickern durchbrichst du wie eine Mauer, da wird regelrecht bei unserer Hibbeltante ein Schalter umgelegt, klick, Sicherung ist wieder drin. Für uns war die Entdeckung des Clickerns echt ein Segen, die Rettung. Der Terrorzwerg hat mich so oft zu Fall gebracht, zuletzt sogar mit Beinbruch und mehreren Bänderrissen. Da war bei mir der Bock fett und das Clickern begann. Hat echt unsere Beziehung gerettet glaube ich.
Wann genau klickerst die dann?
Wenn der Hund den anderen sieht und ruhig ist?
Würde mich interessieren
 
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Olli
12. Nov. 11:19
Wie gut bist du physisch drauf? :-)

Mit dem durchgeknallten Setter hier, der schon auf dem Weg zum Gartentor rumspringt wie ein Irrer, begleitet von scheinbar sinnlosem Kläffen, hat geholfen, die ersten 300m zu rennen, dann schnüffeln lassen und nochmal 100 m rennen. :-)

Damit ist dann die Anfangseuphorie zumindest schneller abgebaut. Denn Ruhe einzufordern klappt zu dem Zeitpunkt nur für 5s.

Ist zwar Symptombekämpfung, aber ich hab halt nicht so viel Zeit für die Runde. Im Sommer bei 30°C war's richtig toll, hatte der Ochse doch so gar kein Bock auf Theater - es geht also. :-)
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 11:20
Wann genau klickerst die dann? Wenn der Hund den anderen sieht und ruhig ist? Würde mich interessieren
Ich clicker für „bei Fuß“ und wir gehen dann an den anderen „einfach“ (haha 🤣, ich weiß, aber es klappt echt recht schnell) vorbei.
Wenn ich mich mit ihrer Vizsla-Teenager-Freundin treffe/ wir zum Social Walk verabredet sind, dann genauso. Das andere Frauchen und ich treffen uns immer im Ort und wir kommen uns entgegen, die Hunde können sich lange schon sehen. Im besten Fall kommen wir ruhig zueinander. Wenn das nicht gelingt, dann drehe ich nochmal um, Clickern für „bei Fuß“ und „Blick“, bis wir vernünftig zusammengekommen sind, 2 bis 3 m Abstand. Dann lassen wir beide NICHT zueinander und gehen erst los, wenn beide friedlich sind. Belohnung gibt es mal ja und mal nein am Ende des Spaziergangs auf der hundefreilauffläche, dann dürfen die beiden toben und rennen, aber eben nicht immer, wegen der Erwartungshaltung.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 12:26
Ich clicker für „bei Fuß“ und wir gehen dann an den anderen „einfach“ (haha 🤣, ich weiß, aber es klappt echt recht schnell) vorbei. Wenn ich mich mit ihrer Vizsla-Teenager-Freundin treffe/ wir zum Social Walk verabredet sind, dann genauso. Das andere Frauchen und ich treffen uns immer im Ort und wir kommen uns entgegen, die Hunde können sich lange schon sehen. Im besten Fall kommen wir ruhig zueinander. Wenn das nicht gelingt, dann drehe ich nochmal um, Clickern für „bei Fuß“ und „Blick“, bis wir vernünftig zusammengekommen sind, 2 bis 3 m Abstand. Dann lassen wir beide NICHT zueinander und gehen erst los, wenn beide friedlich sind. Belohnung gibt es mal ja und mal nein am Ende des Spaziergangs auf der hundefreilauffläche, dann dürfen die beiden toben und rennen, aber eben nicht immer, wegen der Erwartungshaltung.
Genau so. Ich würde den Abstand aber zuerst noch größer halten. Auch wenn es bedeutet, dass der eine Hund auf der einen Straßenseite und der andere Hund auf der anderen gehen muss. Keine Begrüßung, Abstand. Kontakt erst, wenn beide entspannt sind.
Anschreien? Ernsthaft? Woher hast du denn den Quatsch? Wenn du möchtest, dass dein Hund sich nur aus Angst vor Konsequenzen fügt, ist das der richtige Weg. Souveräne Führung ist aber für beide der langfristig entspanntere Weg. Und Souveränität bedeutet ruhiges Handeln.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Nov. 12:59
Wie kann man sich das hysterische Geschrei vorstellen?
Ist natürlich nicht lustig, sondern sehr nervig für dich, aber ich bin sehr neugierig 😬.
Gibt es ein Video?
Ich stelle mir eine kreischende Hyäne in Bordergestalt vor 👀😅.
 
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Jochen
12. Nov. 13:12
Würden wir zurückbleiben, würd er sich erstrecht aufregen 🤪 Da müsst ich umdrehen und mich trennen...
Ja, Joe, wenn du keine Geduld hast das auszusitzen, wie kannst du denn von deinem Hund Geduld erwarten?
Irgendwann würde er schon ruhig werden. So Sprüche musste ich mir auch immer anhören, wenn sie ihr Erpressungsbellen angestimmt hatte, einfach aussitzen. Nur, wenn ein Neufundländer bellt, dann wackeln die Tassen im Schrank und sie hatte Durchhaltevermögen… wir haben es nie geschafft…
 
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Sonja
12. Nov. 13:21
Das kenne ich auch von unserer ersten Hündin (Kurzhaarcollie, also auch Hüti). In der schlimmsten Phase hat sie hysterisch geschrien, sobald sie jemanden von Ferne mit Hund gesehen hat. Es könnte ja ein Kontakt werden, hurra! Sobald die Familie ein Stück vorgegangen ist... Der Richtungswechsel für die Leinenführigkeit zu oft erfolgte und man dadurch sein Ziel nicht erreichte und/oder die Gruppe (Familie oder HuSchu) sich immer weiter entfernte... Es war zum k*tzen...

Leider habe ich da nur einen ernüchternden Ansatz: Geduld, Konsequenz, Ruhe. Besonders solche Situation durchhalten, notfalls ohne Kontakt. Ja, das zerrt erstmal an den Nerven von allen, aber die Erwartungshaltung ist ja leider: xy bedeutet Kontakt. Diese Haltung sollte sich ändern. Wenn er erreichbar wäre, würde ich umlenken durch kleine Übungen/Spiele, aber das wird erstmal kaum möglich sein.

Wir hatten damals auch private Treffen mit unserer HuSchu Truppe, da bin ich nicht einmal dazu gekommen abzuleinen, weil Skalli nur gesponnenen hat. Das hat ne ganze Weile (Monate) gedauert, mal besser, mal schlechter aber irgendwann hat sie gemerkt, dass sie so nicht weiter kommt und begonnen, sich an mir zu orientieren und so konnte ich sie endlich umlenken, ihr zeigen, was ich von ihr erwarte und sie letztlich endlich ableinen zum Spiel. Ich bin in der Zeit auch extra an Orte gegangen, wo ich viele Leute treffe, Leinenpflichten herrscht und ich keinen kenne 😅😂 Viele, viele Hunde, keine Kontakte, sondern Beschäftigung mit Frauchen. Futter nur von mir, nicht zu Hause. Das war echt nervig und manchmal zum verzweifeln. Man will ja selber auch Kontakte.
Aber es hat dazu geführt, dass sie sich jetzt an mir orientiert, andere nicht mehr sooo wichtig waren (aber trotzdem toll) und sie das Verhalten abgelegt hat.
Mit Tessa haben wir dann von Anfang an Wert drauf gelegt, dass nicht jeder Hund Kontakt bedeutet und auch Freunde nur, wenn sie eine ruhige Haltung hat. Ansonsten war halt Pech. Das hatte sie dann schneller drauf, weil wir mit allen Wassern bereits gewaschen waren 😉