Jetzt mal eine Stimme von der Fraktion Pro Hunde-Wiese.
Meine Erfahrungen: Yoshi kam mit 6 Monaten von einem Vermehrer zu uns, der ihn nicht sozialisiert hat.
Zu der Zeit lebte Luna bei uns, die nach einer Weile alle Ressourcen für sich beansprucht hat. Yoshi hat das akzeptiert und sich in die hinterletzte Ecke verkrochen.
Shiba hat das nicht akzeptiert und wurde mehrfach blutig gebissen.
Nachdem Luna in ein neues Zuhause umgezogen ist, habe ich mit den Beiden regelmäßig 2 Hundewiesen besucht. Yoshi ist dadurch zu einem Hund geworden, der sehr gerne mit anderen Hunden spielt. (Ja, spielt, nicht fiddelt.)
Shiba hat länger gebraucht, bei ihr kam Trauer um ihre beiden Lebensgefährten hinzu, die kurz hintereinander verstorben sind. Und Shiba ist klein, Format Zwergpinscher. Sie hat schon immer andere Hunde auf Distanz gehalten, um sich dann vorsichtig nähern zu können (dabei geht sie haargenau so vor, wie Deine Hündin). Auch ihr haben die Hundewiesen-Besuche unglaublich gut getan, und auch Shiba hat angefangen, mit ausgewählten anderen Hunden zu spielen.
ABER es kommt
1. auf die Hundewiese und ihre Besucher an. Nicht jede Hundewiese ist geeignet, da es auf manchen zu wild und anarchisch zu geht.
Und 2. kommt es auf Deine Kompetenz im Lesen und Beschützen Deines Hundes an. Du bist dafür zuständig, sie sicher durchs Leben zu führen. Aus Hundesicht hast Du Deine Aufgabe bisher nicht gut erfüllt. Wenn Du sie jetzt auf eine Hundewiese mitnimmst, und sie dort noch eine schlechte Erfahrung macht, wäre das fatal.
Du schreibst, am Ende lief sie immer nur noch hin und her und suchte einen Weg raus. Daraus schließe ich, dass Du nicht rechtzeitig erkannt hast, dass es ihr zu viel wurde. Bei der Vorgeschichte kann es sein, dass 5 Minuten Hundewiese ihr schon reichen. Und besser 5 positive Minuten als eine halbe Stunde mit 5 negativen Minuten als Abschluss.
Also ja, Dein Bauchgefühl sagt Dir, dass die Hundewiese ihr gut tut, also solltest Du ihr dort positive Erfahrungen ermöglichen. Aber nur, wenn Du sie zu jeder Zeit beschützen kannst, und wahrnimmst, wann sie genug hat.
Social Walks sind ein weiteres gutes Mittel, Euer Problem anzugehen. Aber Social Walks sind völlig andere Erfahrungen als Hundewiesen-Besuche, sie können die Hundewiese nicht ersetzen, nur ergänzen.