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Mara
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Anzahl der Antworten 20
zuletzt 4. Aug.

Hundebegegnungen mit Junghund

Hallo mein 7 Monate alter Rüde flippt jedes Mal aus, wenn wir einen anderen Hund sehen, einfach weil er spielen will, aber weil er sehr nach Schäferhund aussieht und auch recht groß ist, macht das vielen schnell Angst. Er ist total lieb und ich würde einfach gerne wissen, wie ich ihm beibringen kann auch bei anderen Hunden ruhig zu bleiben, bzw. dass er nicht mit jedem Hund spielen kann. Mit Leckerlis funtioniert es nicht, da wird er nur noch aufgeregter und springt dann nur noch. Würde mich sehr über Tipps freuen.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 11:44
Moin Ihr Lieben,
@Philippa, Du sprichst Deinem Hund menschliche Gefühle zu und sprichst für ihn. Ich mache das, was ich für richtig erachte und die Hunde folgen. Das ist das, was ein Hund möchte und braucht... Ein souveräner Mensch hat eine souveränen Hund; der dann keinen Stress hat. Gruß, Funker
 
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Patrick
27. Juni 13:07
Ich empfehle dir, einen kompetenten Hundetrainer zu suchen. Schlechtenfalls hast du sonst einen Hund an der Leine, der gefrustet ist, weil er nicht zu den anderen Hunden darf.
 
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Elfriede
28. Juni 08:06
Meine Hündin ist jetzt 11 Monate alt. Wir hatten auch lange das Problem, das sie sobald ein anderer Hund in Sichtweite war spielen wollte. Wir haben sie meist zur Seite geholt und absitzen lassen, so gut es eben ging. Da sie Recht schnell gemerkt hat, das sie mit Leine ziehen eh nicht ans Ziel kommt hat sich dieses Problem mehr oder weniger von allein erledigt. Vom unserem Hundetrainer wurde mir auch nahe gelegt darauf zu achten, das der Hund sein Ziel nicht durch unerwünschtes Verhalten erreicht. In dem Fall - Leine ziehen darf nicht bei Kontakt mit anderen Hund enden. Inzwischen sitzt sie immer ab, wenn sie einen anderen Hund sieht und wartet, bis sie mein OK bekommt. Alles eine Übungssache und - gerade in dem Alter - eine Frage der Geduld!
 
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Dirk
28. Juni 08:56
Wir haben den Befehl „vorbei“ eingeführt. Sobald wir das sagen gehts streng ins Fuß und es gibt haufenweise Leckeri bis wir vorbei sind. Dauert eine Weile aber irgendwann raffen die wuffs das des irgendwie die tollere Option ist und kommen selbstständig an deine Seite und wollen Futter. Statt Futter geht halt auch Spielzeug aber wir brauchten quasi einen eigenen Befehl dafur
 
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Janine
29. Juni 06:42
warum wird so vermenschlicht? warum wird mit leckerlie oder eventuelle Belohnung (falsch eingesetzt) noch verhalten verstärkt?
ich schätze, du hast ihn die ersten Wochen als du ihn hattest mit Liebe überschüttet, das tun wir alle nämlich sehr gern, dabei verlieren wir den respektanteil, den es bei einem unerwünschten Verhalten eben braucht. Warum "sagen" wir dem Hund nicht ein klares "LASS DAS!" in seiner Sprache anstatt ein "Tu das!"..
ich war selbst in der Situation. ich habe einen sehr sensiblen Hund, alles was in mir vorgeht spiegelt er. das wäre zu tiefgründig und zu lang um darauf jetzt einzugehen, jedenfalls war er auch so.. solche Hunde brauchen ein Gefühl von Sicherheit. In der Regel liegt das Problem der hundebegegnungen nicht in der hundebegegnung selbst. Wie verlasst ihr das Haus? springt er einfach aus dem Kofferraum? in wie weit bestimmt er wo es langgeht? mit jeder Aktion die die ersten Anzeichen von Nervosität zeigt, steigt sein Energielevel.. je höher er da vorher schon drin ist umso schwieriger ist es ihn davon abzuhalten bzw du kannst gar nicht mehr einwirken.. manche Hunde lassen sich gut konditionieren und Hund und Halter kommen so gut durchs Leben. Andere brauchen eben eine Beziehung zueinander um durch dick und dünn zu gehen. klare Grenzen setzen, egal ob im Haus, Garten oder Spaziergang. wenn du dich ein bisschen mit dem Thema hundekommunikation und verhalten auseinandersetzt wirst du schnell sehen, dass Unruhe in einem Rudel/Gemeinschaft immer korrigiert wird weil es die Gruppe gefährdet.
überdenke auch mal die welpenspielgruppen.. was sollen junge Hunde von jungen Hunden lernen wenn niemand Plan von dieser Welt hat? lass ihn mit älteren souveränen Hunden zusammen, das tut ihm besser :)
es ist einfach respektlos seiner seits dir gegenüber dich so durch die Weltgeschichte zu ziehen, das würdest du dir wohl kaum von einem anderen Menschen gefallen lassen oder?

vielleicht schaust du mal nach der HundeTeamschule Anita Balser (sind deutschlandweit mit Trainern unterwegs), es gibt DVDs und eine tolle Gruppe bei FB wo man viel lernen kann.
Ansonsten gibt es noch die Seite Problem Mensch Hund - Marion Höft oder Dognergy so man viel lernen kann :)
wenn du fragen hast, meld dich gerne :)
Anbei eine meiner Notizen von einem Seminar, da ich selbst eine trainerausbildung mache. ich finde es kann vielleicht etwas weiterhelfen was der Hund unter Liebe versteht :)
 
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Dogorama-Mitglied
29. Juni 10:25
@Janine, exakt. Man muss das Prinzip verstanden haben, was die Mehrzahl der Hundehalter nicht hat. Dem Hund geht es besser, wenn er nicht führen “muss“. Die App ist zwar dafür da, zu helfen. Allerdings fehlen mir bei vielen Fragen einfach, dass der Fragesteller die Grundregeln der Hundehaltung kennt. Ich musste, bevor mich meine Hundeschule damals aufnahm, an 4*2 Stunden theoretischem Unterricht teilnehmen. Danach noch viel lesen, üben, üben und nochmals üben... Und, in die Hundeschule, wenn ich noch nicht gelernt habe, Hunde zu führen. Gruß, Funker
 
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Mara
29. Juni 11:31
@Janine ich hab ihn erst mit 5 Monaten bekommen und auch noch in der zweiten Woche mit dem Hundetrainer zu arbeiten angefangen er wurde nie wirklich mit Liebe überschüttet, vor allem weil er sofort anfing auf allem rumzukauen und alles zu bespringen. Wir mussten konsequent sein er zieht auch nie an der Leine läuft immer neben oder hinter mir (auch ohne Leine) außer eben bei Hundebegegnungen. Aus der Türe gehe ich als erste, in den Kofferaum springt er auf Kommando. Als Mali Mischling hat er natürlich auch unglaubliche Energie, ich achte aber auch darauf dass er jeden Tag körperlich und geistig ausgelastet wird. Nur bei anderen Hunden haben wir Probleme.
 
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Sarah
3. Mai 06:52
@Janine ich hab ihn erst mit 5 Monaten bekommen und auch noch in der zweiten Woche mit dem Hundetrainer zu arbeiten angefangen er wurde nie wirklich mit Liebe überschüttet, vor allem weil er sofort anfing auf allem rumzukauen und alles zu bespringen. Wir mussten konsequent sein er zieht auch nie an der Leine läuft immer neben oder hinter mir (auch ohne Leine) außer eben bei Hundebegegnungen. Aus der Türe gehe ich als erste, in den Kofferaum springt er auf Kommando. Als Mali Mischling hat er natürlich auch unglaubliche Energie, ich achte aber auch darauf dass er jeden Tag körperlich und geistig ausgelastet wird. Nur bei anderen Hunden haben wir Probleme.
Hallo Mara. Das Thema ist zwar schon älter, aber uns geht es genauso. Wir haben einen 8 Monate alten aufgeregten Hund vom Vorbesitzer übernommen. Alles läuft super, zuhause sowieso. Er akzeptiert unsere Grenzen, wir gehen zuerst, er springt nur auf Befehl ins Auto, geht nur auf Befehl auf die Terrasse raus usw. Mittlerweile geht er auch brav an der Leine, nur diese blöden Hundebegegnungen klappen nicht. Er fixiert die anderen Hunde, je nachdem wo die sind bleibt er stehen oder zieht dahin. Manchmal legt er sich auch hin... wenn die anderen Hunde nah genug sind springt er mit den Vorderpfoten Richtung Hund, auch wenn der Hund eine französische Bulldogge ist und von ihm aus gesehen unten ist 🙈 er will nur spielen aber Besitzer von kleinen Hunden bekommen dann schon Angst manchmal.
Habt ihr euer Problem gelöst?
Wir gehen aktuell allen Hunden aus dem Weg und gehen im Gewerbegebiet spazieren, da unser Hund am Ellenbogen operiert wurde und sich schonen muss, deswegen können wir auch kein Training oder Hundeschule machen aktuell 🙁
 
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Dogorama-Mitglied
4. Aug. 18:41
warum wird so vermenschlicht? warum wird mit leckerlie oder eventuelle Belohnung (falsch eingesetzt) noch verhalten verstärkt? ich schätze, du hast ihn die ersten Wochen als du ihn hattest mit Liebe überschüttet, das tun wir alle nämlich sehr gern, dabei verlieren wir den respektanteil, den es bei einem unerwünschten Verhalten eben braucht. Warum "sagen" wir dem Hund nicht ein klares "LASS DAS!" in seiner Sprache anstatt ein "Tu das!".. ich war selbst in der Situation. ich habe einen sehr sensiblen Hund, alles was in mir vorgeht spiegelt er. das wäre zu tiefgründig und zu lang um darauf jetzt einzugehen, jedenfalls war er auch so.. solche Hunde brauchen ein Gefühl von Sicherheit. In der Regel liegt das Problem der hundebegegnungen nicht in der hundebegegnung selbst. Wie verlasst ihr das Haus? springt er einfach aus dem Kofferraum? in wie weit bestimmt er wo es langgeht? mit jeder Aktion die die ersten Anzeichen von Nervosität zeigt, steigt sein Energielevel.. je höher er da vorher schon drin ist umso schwieriger ist es ihn davon abzuhalten bzw du kannst gar nicht mehr einwirken.. manche Hunde lassen sich gut konditionieren und Hund und Halter kommen so gut durchs Leben. Andere brauchen eben eine Beziehung zueinander um durch dick und dünn zu gehen. klare Grenzen setzen, egal ob im Haus, Garten oder Spaziergang. wenn du dich ein bisschen mit dem Thema hundekommunikation und verhalten auseinandersetzt wirst du schnell sehen, dass Unruhe in einem Rudel/Gemeinschaft immer korrigiert wird weil es die Gruppe gefährdet. überdenke auch mal die welpenspielgruppen.. was sollen junge Hunde von jungen Hunden lernen wenn niemand Plan von dieser Welt hat? lass ihn mit älteren souveränen Hunden zusammen, das tut ihm besser :) es ist einfach respektlos seiner seits dir gegenüber dich so durch die Weltgeschichte zu ziehen, das würdest du dir wohl kaum von einem anderen Menschen gefallen lassen oder? vielleicht schaust du mal nach der HundeTeamschule Anita Balser (sind deutschlandweit mit Trainern unterwegs), es gibt DVDs und eine tolle Gruppe bei FB wo man viel lernen kann. Ansonsten gibt es noch die Seite Problem Mensch Hund - Marion Höft oder Dognergy so man viel lernen kann :) wenn du fragen hast, meld dich gerne :) Anbei eine meiner Notizen von einem Seminar, da ich selbst eine trainerausbildung mache. ich finde es kann vielleicht etwas weiterhelfen was der Hund unter Liebe versteht :)
Dein Hund bildet kein "Rudel" mit dir. Allein dass du Beziehung in Gegensatz bringst zu Konditionierung, ist falsch. Du konditionierst auch, nur eben nach dem aversiven Methodenreiter Hts, weshalb DEIN Rüde leinenaggro geworden ist. Futterbelohnung, sowie andere Positivverstärker abzulehnen, zeigt, dass wenig Wissen diesbezüglich vorliegt.
 
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Dogorama-Mitglied
4. Aug. 18:50
@Mara: dein Rüde testet sich pupertär in der Adoleszenz Phase aus, da reinzueskalieren ist sinnlos und für dich zermürbend.
Zielführend in solchen Fällen ist :
Orientierungs und Kooperationstraining mit dem Schwerpunkt, dass Hund die Erfahrung macht, dass es besser ist beim Hundehalter und gemeinsam mit ihm zu sein. Das beginnt optimal von Tag eins, unter Vermeidung der so beliebten "Welpenspielstunden" welche meist Zuchtprogramme für Verhaltensstörungen sind. Der Welpe lernt hier vor allem eines:Leine ab, tschö, Mobben, Kloppen, Raufen, Besitzer ausblenden.
Genau dieses Verhalten zeigt er dann an der Leine, wenn die Geschlechtshormone dazukommen.

Bei euch kommt eine Rasse hinzu die hochreaktiv ist, was genetisch vorgesehen ist, also umso mehr Orientierungstraining und gemeinsame positive Erlebnisse sind wichtig. Was du schreibst über den Umgang mit deinem Hund klingt spassbefreit und nach nicht vorhandener Motivation, wahrscheinlich hat sich dein Hund so ein Frustventil gesucht.



Wenn ein Hund dann bereits Leinenaggression zeigt: einen fairen Hundetrainer nach Hause kommen lassen, der sieht, wo genau es hakt, der auf aversive Hilfsmittel wie Wasserflasche und Co, plus Leinenruck etc verzichten kann und Hund und Halter hilft, ein gutes Team zu werden.

Der Beitrag ist ja schon alt. Wie ist es euch ergangen mittlerweile?