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Jörg
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 56
zuletzt 13. Apr.

Hunde untereinander.

Viele Menschen sind der Meinung daß Hunde miteinander Spielen. Ich selbst habe da eine etwas andere Meinung dazu. Ich denke Hunde spielen nicht miteinander, gerade fremde Hunde nicht. Ich denke sie toben und messen sich untereinander was Schnelligkeit, Kraft, Geschicklichkeit und Toleranz angeht. Wie sind eure Meinungen dazu, ist es wirklich nur ein Spiel oder doch eher das was ich denke.
 
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Angelika
22. März 14:17
Man muss ja auch bedenken das so mancher Fiffi den man unterwegs trifft sich zwar nicht als Tobepartner eignet aber trotzdem den Kontakt sucht. Der 12 Jahre alte 4kg Mix mit Knieproblemen wird sicher kein Spiel mehr starten. Dann wird miteinander gelaufen und zusammen geschnüffelt. Mit einem einjährigen gleichgroßen Hund geht dann die Post ab mit jagen und Kräfte messen.
Naja der verstorbene Rüde (Labrador) von meiner Schwester, hatte Artrose, ein Wirbel verschob sich und hat eigentlich nicht mehr gespielt, bis unsere Manou kam, in der war er so verliebt, das er es so gut es ging versucht hat und unsere hat sich zurück genommen bei ihm, von alleine. Er war ca 10 Jahre beim kennen lernen und sie 7 Monate… bei ihr fühlte er sich, glaube ich 5 Jahre jünger. Nur haben wir sie nie lang spielen lassen, damit er nicht soviel Schmerzmittel nehmen hat müssen
 
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Angelika
22. März 14:20
Ich habe beobachten dürfen, dass sich kurz begrüßt wird und es wird schnell entschieden, wie es weiter geht. Entscheidet man sich, dass das Gegenüber symphatisch ist, wird geschaut, ob es auch "spielerisch" harmoniert. Das ist aber oftmals nur ein Geplänkel. Ganz selten kommt es dann zu einem Sozialspiel. Ich habe das nur 2 mal bei meinem Rüden erlebt. Beim ersten Mal war er ca. 5 Monate alt und dann noch mal vor einigen Wochen mit einer Boxerhündin. Mein Rüde ist jetzt 4 Jahre alt. Das sind aber jetzt nur meine Beobachtungen mit meinem Hund 😉
Unsere spielt mit manchen sofort, ohne beschnüffeln, auch wenn sie fremd sind, bei manchen braucht sie etwas länger bis sie auf ein Spiel eingeht, und manche ignoriert sie komplett. Am liebsten mit Weibchen als mit Männchen, da ihr die Zuviel am A…. gehen
 
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Nessa
22. März 14:44
Naja, sie "sprechen" miteinerander. Ich finde es schlimm wenn Menschen meinen, Hunde bräuchten einander nicht oder dürfen grundsätzlich keinen Kontakt haben, nur weil mal jemand meinte, Hunde würden nicht spielen sondern unter Stress Kräfte messen. Ich sehe das etwas anders. Vielleicht kann man es am besten mit Kindern und Erwachsenen beim Menschen vergleichen. Kinder spielen und finden leicht und unbeschwert Freunde, ja. Erwachsene spielen nicht mehr und definieren Freundschaft anders. ABER: kaum ein Erwachsener hat nur Kontakt mit seinen Freunden. Man trifft unterwegs einen Haufen Leute, mit denen man nicht befreundet ist. Manche mag man, manche nicht, manche stressen einen, manche bereichern einen. Will man darauf verzichten, nur weil es keine Freunde sind? Nur weil man keine gemeinsamen Spieleabende veranstaltet und sich pausenlos umarmt? Im großen und ganzen: nö. Es gibt introvertierte Menschen und extrovertierte. Nur sehr wenige sind so in ihrer Blase, dass sie ausschließlich alleine oder mit ihren echten Freunden glücklich sind. Und so sehe ich das auch bei Hundekontakten. Es gibt welche, die brauchen viele, es gibt welche, die brauchen wenig und am besten feste. Es gibt welche, die finden es aufregender als andere - aber für kaum einen ist es eine Qual mit anderen Hunden zu kommunizieren, nur weil es kein "Spiel" ist. Einfach mal ein bisschen locker bleiben im allgemeinen, außer man hat handfeste Gründe. Nicht jeder Stress ist ausschließlich schlecht, auch wenn mal Diskussionen entstehenden im Kontakt. Den hat man beim Discounter an der Kasse manchmal auch 🤪 Trotzdem geht man oft gern einkaufen.
Ich würde Menschen und Tiere da allerdings schon unterscheiden bzw. zumindest hinterfragen, wie sehr das menschliche Verhalten des Small Talks, Hallo sagen,.. , das wir unseren Hunden angewöhnen, tatsächlich ein Bedürfnis ist oder erlernt.
Ständig neue fremde zu begrüßen (es sei denn, man bildet eine neue Gruppe) ist doch ein Menschending und weniger verbreitet in der (Raub)Tierwelt.
.. Und nein, ich hab auch nichts per se dagegen; nur ob und wie viel ein Tier davon "braucht" ist denke ich streitbar.
 
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Katrin
22. März 15:04
Naja der verstorbene Rüde (Labrador) von meiner Schwester, hatte Artrose, ein Wirbel verschob sich und hat eigentlich nicht mehr gespielt, bis unsere Manou kam, in der war er so verliebt, das er es so gut es ging versucht hat und unsere hat sich zurück genommen bei ihm, von alleine. Er war ca 10 Jahre beim kennen lernen und sie 7 Monate… bei ihr fühlte er sich, glaube ich 5 Jahre jünger. Nur haben wir sie nie lang spielen lassen, damit er nicht soviel Schmerzmittel nehmen hat müssen
So ähnlich lief es mit Tessa (Dalmihündin). Junge Hunde wirken oft wie ein Jungbrunnen, zumindest kurzzeitig. Suki kann andere recht gut einschätzen. Bei alten oder beeinträchtigten Hunden dreht sie weniger auf und spielt den unterlegenen Hund. Total süß wenn sie ihren Bauch dem alten, tauben Dackel präsentiert der sich dann durchaus kurz auf ein Spiel einlässt soweit er das noch kann.
 
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Jochen
22. März 15:19
Ich hatte noch nie einen erwachsenen Hund(4), der Spaß am Spielen hatte.
Vielleicht liegt es an mir oder an den Rassen, Labbis oder Boxer sind ja zB. bekannt für lebenslanges Spielinteresse.

Es gibt ja auch Erwachsene Menschen, die mit einer Modelleisenbahn oder mit irgendwas Ferngesteuertem spielen, ich kann da auch nur immer mit dem Kopf schütteln. Das färbt vielleicht ab, denn ich würde es nicht unterbinden, wenn sie es wollten (dabei natürlich genau beobachten).

Aber in der Entwicklungsphase ist „gutes“ Spielen extrem wichtig und wenn das ausbleibt hat der Hund auch im Erwachsenenalter Defizite. Ich empfehle ja dauernd das geniale Buch „Erziehung, Beziehung, Bindung“ da ist das Thema ausführlich erläutert, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Edit: Ach noch was, weil es so faszinierend war, Bekannte von uns hatten sich zwei Leonberger Welpen geholt. Die beiden mit so einem geflochtenem Seil zum Ziehen zu meiner Neufundländerin, ich „oje, gleich fliegen die kreuz und quer durchs Wohnzimmer“ aber ne, die sonst so Unsensible hatte ganz vorsichtig und sanft gezogen …
 
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Karina
22. März 15:41
Meiner Erfahrung nach spielen fremde Hunde seltenst wirklich miteinander. Ich bin allerdings Mehrhundehalterin und meine Hunde ( teilweise verwandt), spielen tatsächlich
 
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Sonja
22. März 17:01
Ich glaube das ein echtes Spiel nur unter Freunden stattfinden kann. Also nicht mit einem fremden Hund. Das ist dann eher abchecken. Zu einem unvoreingenommen Spiel gehört nämlich Vertrauen und das Gegenüber einschätzen kann.
Es kommt immer darauf an wie man "Freundschaft" definiert. Eine "Freundschaft" unter Hunden kann innerhalb von Minuten geknüpft sein, oder auch nach Jahren nicht. Menschen definieren "Freundschaft" nun mal anders als Hunde unter sich. Wenn zwei Hunde sich das erste mal treffen steht in allermeisten Fällen nach einigen Minuten klar ob der Andere Freund ,Feind, ist oder einfach Ignoriert wird. Wenn es ein "Freund" ist wird nicht gezögert sondern gleich losgespielt resp. gemeinsam was unternommen, wen es ein "Feind" ist dauert es nicht lange bis es "knallt" (auch wenn's nur drohen, verbellen etc ist. ). Das liegt daran das Hunde (und Tiere allgemein) in der Lage sind in viel kürzerer Zeit viel mehr Informationen über den andern aufnehmen und verarbeiten können. Bei Menschen ist es nunmal so das man normalerweise nicht nach dem ersten kurzen Treffen z.b. weiss, wie alt der andere ist, ob er gesund ist, und vieles mehr...das entwickelt sich beim Menschen langsam und im Nachhinein oder eben nicht. Auch kann es vorkommen das bei Menschen die eigentlich "dicke Freunde" sind urplötzlich "Todfeinde"werden. Sowas kommt bei Hunden/Tieren nicht oder äußerst selten vor. Damit will ich sagen das auch aus Fremden Hunden innerhalb weniger Augenblicke "Freunde" werden können die dann sogleich ausgelassen los spielen als ob sie sich schon immer kannten . Also die Aussage "fremde Hunde spielen nicht miteinander" ist so nicht richtig, da sie um Zeitpunkt des Spiels nicht mehr "Fremde"sind...🙃
 
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Sonja
22. März 18:38
Ich würde Menschen und Tiere da allerdings schon unterscheiden bzw. zumindest hinterfragen, wie sehr das menschliche Verhalten des Small Talks, Hallo sagen,.. , das wir unseren Hunden angewöhnen, tatsächlich ein Bedürfnis ist oder erlernt. Ständig neue fremde zu begrüßen (es sei denn, man bildet eine neue Gruppe) ist doch ein Menschending und weniger verbreitet in der (Raub)Tierwelt. .. Und nein, ich hab auch nichts per se dagegen; nur ob und wie viel ein Tier davon "braucht" ist denke ich streitbar.
Naja, aber jeden begrüßt man als Mensch doch nun auch nicht, genau so müssen meine Hunde auch nicht jedem hallo sagen oder mit jedem "spielen". Das Beispiel war nur zum einfachen Vergleich gedacht und auf Leute bezogen, die grundsätzlich der Meinung sind, Hunde hätten vom Kontakt mit fremden Artgenossen nichts, da sie ja nicht "spielen". Und das würde nur Stress und Konflikt bedeuten. Das sehe ich anders, wenn auch nicht 1:1 übertragbar.
 
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Katrin
22. März 20:08
Naja, aber jeden begrüßt man als Mensch doch nun auch nicht, genau so müssen meine Hunde auch nicht jedem hallo sagen oder mit jedem "spielen". Das Beispiel war nur zum einfachen Vergleich gedacht und auf Leute bezogen, die grundsätzlich der Meinung sind, Hunde hätten vom Kontakt mit fremden Artgenossen nichts, da sie ja nicht "spielen". Und das würde nur Stress und Konflikt bedeuten. Das sehe ich anders, wenn auch nicht 1:1 übertragbar.
Hier auf dem Lande ist begrüßen (bei Zweibeinern) sogar Pflicht😅
 
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Dogorama-Mitglied
22. März 20:35
Klar! Das kann jeder so handhaben wie es ihm beliebt 😊 Nicht ok finde ich wenn der andere für mich und meinen Hund entscheidet…und zack ist der andere Hund abgeleint. Das geht gar nicht. Was für uns „schön“ aussieht, ist vielleicht nicht so schön für den Hund 🤷‍♀️ Wölfe gehen auch nicht mal beim Nachbarsrudel zum Spielen vorbei 🙈
Der Hund ist kein Wolf und der Fremdhundekontakt gewohnte durchdomestizierte Haushund ist schon dreimal kein Wolf.