Hunde untereinander.

Wie definierst du denn „Spiel“? Auch ein Spiel ist nicht Sinnfrei. Sie machen eben genau die Dinge spielerisch ,die du da eben aufgezählt hast -toben ,sich messen ..Grenzen austesten .. all das ist für mich „Spiel „ „Spiel ist wiederholtes, funktionell unvollständiges Verhalten, das sich strukturell von der ernsthaften Version unterscheidet und freiwillig vom Hund in stressarmer Umgebung initiiert wird.“

Ich glaube Hunde verstehen unter spielen einfach auch was anderes wie wir Menschen. Auch das sich jagen, kabbeln, Kräfte messen kann spielen sein. Es kommt da sicherlich auf den Hund, seinen Charakter und auch seinem Alter drauf an. Suki spielt tatsächlich auch mit fremden Hunden. Da kommt es halt auch auf die Sympathie drauf an. Ihr Lieblingskumpel war eine Zufallsbekanntschaft. Das passte bei beiden sofort und auch jetzt mit fast 5 lernt sie noch immer gerne neue Hunde kennen. Mit manchen wird gerannt, mit anderen getobt oder zusammen rumgeschnüffelt.

Ich sehe das genauso.... Welpen, Junghunde, klar, aber erwachsene Hunde "spielen" nur miteinander wenn sie sich gut kennen, sonst handelt es sich um ein gegenseitiges Abchecken... Sie versuchen ihr Gegenüber einzuschätzen, immer wieder kommt es auch dazu dass die Stimmung umschlägt und es zu einem Kräftemessen kommt. Wer schon mal gesehen hat wie vertraute Hunde miteinander spielen kann den Unterschied leicht erkennen, zum Spiel gehört nämlich in erster Linie Vertrauen.....

Da hat das Kind einfach einen anderen Namen. Ob man das was du beschreibst nun Spiel nennst oder irgendwie anders. Es ist ein aggressionsloses Sich miteinander beschäftigen und sich füreinander interessieren. Da wird gelaufen, Haken geschlagen, was auch immer. Ich kenne sehr viele erwachsene Hunde, die das sehr wohl mit fremden Hunden tun. Meiner gehört da ebenfalls dazu !

Mir fremden Hunden wird anders gespielt. Bestimmte Spiele erfordern zu viel Vertrauen, um sie mit fremden Hunden zu spielen. Yoshi ist 3 Jahre alt. Er spielt mit fremden Hunden, aber er checkt sein Gegenüber inzwischen vorher gut ab. Manchen Fremdhunden tritt er dann nicht spielerisch gegenüber.

Spielen tut meiner mit anderen unkastrierten Rüden überhaupt nicht. Zumindest nicht wenn sie schon geschlechtsreif sind. Spielen tut er, wenn dann, nur mit Junghunden, kastrierten Rüden und Hündinnen. Bei Letzteren, zumindest wenn auch unkastriert, ist es allerdings eher ein sexualisiertes Spielen. Er will imponieren und gefallen. Tut er gelegentlich auch bei kastrierten Rüden wenn diese zu sehr nach Hündin riechen. Was ich damit sagen will: ich denke unterm Strich ist normales Spielen ohne tieferen Sinn insgesamt eher selten, sofern die Hunde schon erwachsen sind. In einem Rudel ist es ja eigentlich auch gar nicht gern gesehen, da es unachtsam macht, laut ist und das Rudel in Gefahr bringen könnte. Deswegen gibt es auch viele Hunde die das dann unterbinden.

Man muss ja auch bedenken das so mancher Fiffi den man unterwegs trifft sich zwar nicht als Tobepartner eignet aber trotzdem den Kontakt sucht. Der 12 Jahre alte 4kg Mix mit Knieproblemen wird sicher kein Spiel mehr starten. Dann wird miteinander gelaufen und zusammen geschnüffelt. Mit einem einjährigen gleichgroßen Hund geht dann die Post ab mit jagen und Kräfte messen.

Ich habe beobachten dürfen, dass sich kurz begrüßt wird und es wird schnell entschieden, wie es weiter geht. Entscheidet man sich, dass das Gegenüber symphatisch ist, wird geschaut, ob es auch "spielerisch" harmoniert. Das ist aber oftmals nur ein Geplänkel. Ganz selten kommt es dann zu einem Sozialspiel. Ich habe das nur 2 mal bei meinem Rüden erlebt. Beim ersten Mal war er ca. 5 Monate alt und dann noch mal vor einigen Wochen mit einer Boxerhündin. Mein Rüde ist jetzt 4 Jahre alt. Das sind aber jetzt nur meine Beobachtungen mit meinem Hund 😉

Unter Spiel verstehe ich wenn Hunde untereinander gemeinsam friedlich und ohne "ernsthafte Aggression" agieren . Dazu gehört zusammen rennen, "Kämpfe", sich abwechselnd gegenseitig umrennen/anrempeln, zusammen löcher buddeln, gemeinsam was erkunden/erschüffeln etc... solange die Hunde dabei "gechillt" sind sehr ich es als "Spiel". Jeder ist individuell und "spielt" anders, gut sozialisierte Hunde Passen sich aneinander an...Rionnag spielt sehr unterschiedlich, mit einigen Hunden "rennt" er , mit andern "kämpft" er. Bei kleineren / jüngeren schmeißt er sich auch hin und lässt die buchstäblich auf sich rumhüpfen etc...

Ich glaube das da auch die Rasse ein Stück weit mitentscheidet. Labbis gehören ja zu den eher kontaktfreudigen Hunden die am liebsten sehr körperlich spielen. Andere Rassen spielen zB lieber Rennspiele, wieder andere Beutespiele (die werden leider oft von Menschen abgebrochen) meiner Erfahrung nach.