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Maya
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zuletzt 17. März

Hunde im Tierferienheim unterbringen?

Ist es für einen Hund aus dem Tierschutz stressiger in einem Tierferienheim Ferien zu machen als für Hunde die nicht im Tierheim auswuchsen?
 
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Jutta
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17. März 07:48
Das ist für jeden Hund massiver Stress. Manche zeigen ihn für den Menschen erkennbar, andere nicht. Bestehen tut er trotzdem. Vermeiden, wenn irgend möglich. Wenn eine Unterbringung nötig ist, dann bei einer Privatperson. Alles andere ist Mist.
 
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Karin
16. März 23:41
Hallo, ich glaube das kommt auf den jeweiligen Hund an. Unsere ist aus dem Tierschutz und tut sich sehr schwer in der Huta. Wollten das mit ihr üben damit wir im Sommer ohne Hund in Urlaub fliegen können. Roxy lässt sich kaum beschnuppern, meidet die Nähe der anderen was aber ihr Naturell ist. Wir haben deshalb unseren Urlaub storniert. Ist einfach zuviel Stress. In der huta sind einige Hunde aus dem Tierschutz , shelter, Zwinger die sichtlich kein Problem damit haben. Unsere hat halt HSH Blut und ist eher zurückhaltend und schaut sich aus Entfernung erstmal alles skeptisch an.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 07:45
Kommt, wie Karin schon sagt, sehr auf den Hund an. Manche kamen im Tierheim, Shelter usw halbwegs klar, für die ist es dann ein Vorteil, schon zu wissen, wie es mit vielen anderen Tieren um sie herum ist und auch wie es ist, die Aufmerksamkeit von Menschen teilen zu müssen. Ein Hund, der als Welpe zu seinen Besitzern kam und dann fünf Jahre Einzelprinz/essin war, muss das im Zweifel erstmal lernen. Unterm Strich kommt es aber drauf an, wie verträglich und wie (un)sicher der eigene Hund mit anderen Hunden ist. Hunde, die gut ohne Artgrnossen auskommen, nehmen Rudelhaltung nicht so gut an wie Hunde, die gern mit Artgenossen zusammen sind. Für Tiere, die insgesammt sehr unsicher im Mitteinander sind, kann es unter Anleitung eine große Lernchance sein (das dann aber vermutlich nicht direkt zwei Wochen am Stück) oder einfach maximaler Stress, da sie überfordert sind. Das macht mehr aus als Tierschutzhund oder nicht. Die Pensionen, die ich kenne, beraten dazu aber auch im Vorfeld, bieten Kennenlerntage an und besprechen dann, ob alles tutti läuft oder eine langsame Gewöhnung erstmal über zwei bis drei Tagesbetreuungen besser für den Hund wäre. Meine war in der Huta anfangs auch SEHR zurückhaltend, den ersten Tag war sie drei Stunden da und erstmal allein, dann wurden nach und nach die anderen Hunde zu ihr gelassen. Ein paar Tage später war sie fünf Stunden da, immer noch sehr zurückhaltend, aber hat auch nicht standig nach mir gesucht. Man sah richtig: Sie wollte zu den andere, aber brauchte noch etwas Mut. Am dritten Tag, wieder ein paar Tage später, war das Eis dann gebrochen und es wurde getobt, als gabe es kein Morgen, entspannt in der Sonne gedöst und gaaaaanz viel herumgelegen und beobachtet, wie sich das für einen HSH (übrigens aus dem Tierschutz ;) gehört! 😁 Aber das ist halt bei jedem Hund individuell und eine gute Pension geht da auch drauf ein.
 
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Jutta
17. März 07:48
Das ist für jeden Hund massiver Stress. Manche zeigen ihn für den Menschen erkennbar, andere nicht. Bestehen tut er trotzdem. Vermeiden, wenn irgend möglich. Wenn eine Unterbringung nötig ist, dann bei einer Privatperson. Alles andere ist Mist.
 
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Jutta
17. März 08:43
Doch. Außerhalb des Sozialverbands sind Hundebegegnungen immer Stress. Hunde agieren diesen nur unterschiedlich aus. Menschen neigen dazu, entweder nicht sehen zu können oder nicht sehen zu wollen, was tatsächlich abläuft. Stell ein Video von einem normalen Tag in der Pension ein und ich erkläre 🙋‍♀️
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 08:48
Das ist für jeden Hund massiver Stress. Manche zeigen ihn für den Menschen erkennbar, andere nicht. Bestehen tut er trotzdem. Vermeiden, wenn irgend möglich. Wenn eine Unterbringung nötig ist, dann bei einer Privatperson. Alles andere ist Mist.
Bei meinem Hund wäre eine Unterbringung bei Privatpersonen "Mist", denn was meinen Hund stresst, sind mangelnde Strukturen und unklare Regeln. All das hat er in der Pension NICHT, alle Hunde wurden zuvor getestet, ob sie untereinander verträglich sind, es gibt genug Fläche, dass sich die Hunde aus dem Weg gehen können, wo sie sich zurückziehen können, wenn sie ihre Ruhe haben wollen, und im Zweifel sind immer Pfleger anwesend, die eingreifen, schlichten können und die auch WISSEN, wie sie das zu händeln haben. Mein Hund FREUT sich, wenn er die Pfleger aus der Huta trifft und auch wenn wir hingehen. Kein Meideverhalten, keine Angst. Sicher ist Gruppenhaltung nicht für jeden Hund was, aber dass es für alle Mist ist, stimmt halt auch nicht. Im Tierheim zB ist es meist negativ, weil da vor Corona der Stress durch Besucher dazu kam, dann hocken da auch unverträgliche Tiere, Neuankömmlinge bringen immer erstmal Unruhe rein, dann bleiben die Hunde außerdem meist für sich und Zwinger sind durch Beton und Co sehr hellhörig. Ist meist aber zeitlich und finanziell nicht anders machbar, aber mit einer guten Tierpension schwer vergleichbar. Da ist nur die Eingewöhnung erstmal Stress weil ungewohnt.
 
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Jutta
17. März 09:31
Ausbilderprüfung beim Bayerischen Landesverband für Hundesport Ausbilderprüfung für den VDH- Hundeführerschein Verhaltensberaterin vom Berufsverband für Hundeerziehung Ehemalige Sachverständige für die Erteilung von Sachkundenachweisen nach dem Landeshundegesetz Rettungshundeführerin /Staffelleiterin 30 Jahre In der Ausbildung von Hunden mit Verhaltensproblemen und im Hundesport … Reicht? Ist aber alles schnurz, entscheidend ist, dass ich verstanden habe, wie Hunde kommunizieren.
 
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Jutta
17. März 09:39
Bei meinem Hund wäre eine Unterbringung bei Privatpersonen "Mist", denn was meinen Hund stresst, sind mangelnde Strukturen und unklare Regeln. All das hat er in der Pension NICHT, alle Hunde wurden zuvor getestet, ob sie untereinander verträglich sind, es gibt genug Fläche, dass sich die Hunde aus dem Weg gehen können, wo sie sich zurückziehen können, wenn sie ihre Ruhe haben wollen, und im Zweifel sind immer Pfleger anwesend, die eingreifen, schlichten können und die auch WISSEN, wie sie das zu händeln haben. Mein Hund FREUT sich, wenn er die Pfleger aus der Huta trifft und auch wenn wir hingehen. Kein Meideverhalten, keine Angst. Sicher ist Gruppenhaltung nicht für jeden Hund was, aber dass es für alle Mist ist, stimmt halt auch nicht. Im Tierheim zB ist es meist negativ, weil da vor Corona der Stress durch Besucher dazu kam, dann hocken da auch unverträgliche Tiere, Neuankömmlinge bringen immer erstmal Unruhe rein, dann bleiben die Hunde außerdem meist für sich und Zwinger sind durch Beton und Co sehr hellhörig. Ist meist aber zeitlich und finanziell nicht anders machbar, aber mit einer guten Tierpension schwer vergleichbar. Da ist nur die Eingewöhnung erstmal Stress weil ungewohnt.
Das Argument mit der fehlenden Struktur kann ich gut nachvollziehen. Die Situation in der Pension betrachte ich dennoch kritisch. Bei stabiler Rudelstruktur - und nur dann - kann eine echte Stressminderung erfolgen. Mit allem anderen arrangiert sich der Hund mangels Alternative. Die Aussage, das Pfleger im Bedarfsfall eingreifen können zeigt, dass es diesen auch jederzeit geben kann. Und der kommt niemals aus dem Nichts und einem entspannten Miteinander. Letzten Endes trifft jeder die Entscheidung für sich und seinen Hund. Wenn alles passt: Gut. Wenn nicht, muss man neu denken.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 10:26
Das Argument mit der fehlenden Struktur kann ich gut nachvollziehen. Die Situation in der Pension betrachte ich dennoch kritisch. Bei stabiler Rudelstruktur - und nur dann - kann eine echte Stressminderung erfolgen. Mit allem anderen arrangiert sich der Hund mangels Alternative. Die Aussage, das Pfleger im Bedarfsfall eingreifen können zeigt, dass es diesen auch jederzeit geben kann. Und der kommt niemals aus dem Nichts und einem entspannten Miteinander. Letzten Endes trifft jeder die Entscheidung für sich und seinen Hund. Wenn alles passt: Gut. Wenn nicht, muss man neu denken.
Das mit der Rudelstruktur funktioniert insofern gut, dass man recht wenig Fluktuation hat. Die Tagesgäste der HuTa sind Stammgäste, da mag nicht immer jeden Tag jeder da sein, meine geht auch nicht täglich hin, aber man kennt sich. In der Huta meiner Hündin kommt pro Woche maximal EIN Hund zum Kennenlernen und dann ist noch nichtmal sicher, ob er langfristig dazu darf, weil wenn es nicht passt, dann passt es nicht. Meine Hündin spielt dort vor allem mit drei bestimmten Hunden, der Rest wird akzeptiert und dann gibt es auch noch zwei, drei vor denen hat sie echt Respekt – und letzteres ist sehr gut so, weil die zwar groß sind, aber auch sehr sozial. Meine Hündin neigt, wenn sie mit unsicheren Hunden allein ist, zum Mobben. Wenn Pfleger oder noch besser andere Hunde da sind, bei denen sie weiß, dass so ein asoziales Verhalten nicht geduldet wird, klappt das wunderbar. Da versucht sie sowas erst gar nicht. Auch in einer reinen Pension wechseln die Hunde ja nicht täglich. Nicht selten haben die Pfleger ihre eigenen Hunde dabei, dann bleiben gerade in den Ferien viele Hunde eine Woche oder länger – ob ein Hund aber selbstständig Situationen sozialverträglich regeln kann, für sich oder auch für andere, ob er Interesse an Artgrnossen hat oder nicht, das kristalisiert sich ja deutlich schneller heraus. Zumal nie fünf Hunde einfach zusammengeschmissen werden, da sind vier Hunde, die kennen sich schon und haben sich sortiert und dann wird Nummer fünf mit allen bekannt gemacht und ordnet sich irgendwo ein. Für Hunde, die noch nie viel Kontakt mit Artgenossen hatten, die schlechte Erfahrungen auf der Hundewiese gemacht haben oder die rassetypisch aggressiv gegen Artgenossen sind, sicherlich sehr viel Disstress und wenig Benefit. Für andere Hunde viel schöner als viel Alleinsein in der Wohnung oder bei Privat geparkt werden, rumdösen und Gassigehen und mehr auch nicht. Was das Eingreifen der Pfleger angeht: Da meinte ich keine Beißereien, sondern dass Hund A in seinem Übermut evtl übersieht, dass Hund B gerade keinen Bock auf Zocken hat und Hund A ihn nervt. Oder dass dafür gesorgt wird, dass die Hunde jeder für sich in Ruhe fresssn können. Oder dass ein Hund, der nen schlechten Tag hat und mies drauf ist, gezeigt bekommt, wo ein besonders ruhiges Plätzchen ist und er seine Ruhe hat. Auch Hunde kommen nicht immer von selbst auf die beste Lösung, auch wenn sie alle Möglichkeiten haben. Die sind auch mal drüber oder verbohrt, weil mit dem falschen Fuß aufgestanden.
 
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Karin
17. März 13:47
Wir haben es ,wie bereits geschrieben , in der Huta versucht. Dies wurde meiner Meinung nach sehr schonend wie auch bei Frederikes Hund durchgeführt. Erst alleine in einem abgetrenntem Bereich . Danach wurde ein ruhiger Hund dazu geführt und anschließend sind beide in einen weiteren Bereich in ein kleineres Rudel geführt worden. Die Tiere sind getrennt nach Kriterien wie , Ladys Club für läufige, junge wilde , minis, Senioren... Roxy war erst 3 Stunden dort und ne Woche später für 4 Stunden. Sie war jetzt 3mal dort und wir haben abgebrochen da sie sich einfach nicht einfinden kann. Sitzt nur am Zaun und wartet auf uns. Wir benötigen eigentlich keine Huta, wollten nur für einen evtl. Notfall gewappnet sein. Roxy findet andere Menschen ziemlich unnötig und wirkt sehr unsicher. Deshalb dachten wir es wäre ne gute Idee sie dort zu integrieren. Ich denke trotzdem das es für sehr viele Hunde eine gute Lösung ist. Hatte auch nie das Gefühl das Roxy oder ein anderer Hund dort nicht gut untergebracht oder willkommen ist. Denke das muß jeder für sich und sein Tier selbst entscheiden denn niemand kennt den Hund besser als der Besitzer selbst. LG