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Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 219
zuletzt 25. Nov.

Hunde früher und heute

„Hunde in den „modernen" Gesellschaften müssen „funktionieren". Ihnen wird jegliche Freiheit abgesprochen, sie lernen nicht selbst zu entscheiden, jede ihrer Handlungen wird kommentiert – erlaubt oder verboten“ Hunde dürfen bei uns nicht mehr erwachsen werden. Sie sollen bis ins hohe Alter ihr Leben mit Spielen verbringen und jede Sekunde ihres Lebens, jede Handlung wird ihnen vorgegeben. Damit sie so funktionieren wie Roboter, die in unsere immer intolerantere Gesellschaft „passen" Heute fehlt diese natürliche Sozialisierung oft vollkommen, weil alles nach Recht, Gesetz und Modetrend „funktionieren" muss. Und so begegnen sich Hunde nur noch an Leinen, wo sie ihre natürliche Körpersprache nur bedingt einsetzen können und auch für sie persönlich unangenehme Begegnungen nicht umgehen können – oder sie werden gezielt in Welpen- oder Hundegruppen gezwängt, wo sie auch der Situation nicht natürlich ausweichen können, wenn sie einen anderen Hund nicht mögen oder ihn fürchten. Aufgrund von Modetrends, gesellschaftlichen Zwängen und dem penetranten Wunsch nach der perfekten Welt (und so auch dem perfekten Hund), geht heute der entspannte Umgang mit unserem wundervollen und anpassungsfähigen Sozialpartner Hund immer mehr verloren." Ich finde diese Worte mehr als zutreffend und haben mich zum nachdenken gebracht. Damals hat mich das Buch: Wanja und die wilden Hunde auch schon sehr beeindruckt. Ronja darf bei mir auch mal die Wege im Wald entscheiden. Es ist auch mal ganz interessant zu sehen, welchen Weg der eigene Vierbeiner einschlägt. Einfach sinnlos buddeln, Wurzeln fressen, erkunden. Wie steht ihr zum Thema? Quelle: Franziska Siebel.
 
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Kerstin
24. Nov. 10:55
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Michi
24. Nov. 10:57
Erwachsen zu sein bedeutet eigene Entscheidung zu treffen und die Konsequenzen für seine Entscheidung zu treffen
Das sehe ich anders . Erwachsen bedeutet reif zu sein und vielleicht eine gewisse Weisheit zu haben. Hunde ( Tiere) können sehr wohl unterscheiden, ob sie mit einem Menschen interagieren oder mit einer Gruppe ihresgleichen. Ein erwachsener ( gut erzogener und sozialisierter ! ) Hund wird sich auch in einer Gruppe sehr weise und erwachsen verhalten und sich trotzdem an die Regeln des Zusammenlebens halten. Bei uns im Tierheim ( Rudelhaltung) lässt sich das bestens beobachten. Und auch in meinem Job....in einer Pferdeherde gibt es sehr erwachsene, reife Pferde, die die Gruppe anführen. Trotzdem sind sie im Umgang mit den Menschen perfekt und treffen da natürlich keine eigenen Entscheidungen ( was beim Reiten ziemlich fatal wäre )
 
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Nadine
24. Nov. 10:58
Nein, denn es sind Tiere. Haustiere und/oder Arbeitstiere über die wir bestimmen (müssen). Das bedeutet nicht das sie nicht dazu in der Lage wären würden wir unserer Pflicht nicht nachkommen und die Hunde freie Hand hätten. So gesehen wären auch wir Menschen nie erwachsen.
Außerdem treffen auch Kinder eigene Entscheidungen. In dem Rahmen, wie wir es zulassen. Mein Hund trifft auch selbst Entscheidungen. Ich gebe nur den Spielraum für die Entscheidungen vor. Genauso trägt er die Konsequenzen für seine Entscheidungen (zb Leine, wenn er nicht hört).

Entscheidungen treffen hat nichts mit erwachsen sein oder nicht zu tun.
 
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B
24. Nov. 10:58
Erwachsen zu sein bedeutet eigene Entscheidung zu treffen und die Konsequenzen für seine Entscheidung zu treffen
Und aber auch die Konsequenzen und Verantwortung zu tragen 🤷‍♀️ man muss sich als erwachsene Person erst recht an Regeln und Pflichten halten. Und hat nicht Narrenfreiheit und absolute Selbstbestimmung.
 
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B
24. Nov. 11:00
Dann muss aber auch nicht jeder diese Prüfung ablegen, wie in einem vorherigen Beitrag von irgendwem gefordert.
Wir waren schon weiter im Gespräch 🙂
 
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B
24. Nov. 11:01
Hallo Celine sicher ist heute nicht alles einfach. Generell muss aber auch zum Wohl der Tiere reguliert werden.Denn generell halten wir heute zuviele Hunde auf zu kleiner Fläche! Ich kann auch nur Jeden davor warnen seinen Hund erwachsen werden zu lassen.Sonst hätte man eine Art Wildhund mit allen für den Besitzer negativen Folgen. Natürlich muss ein Hund auch nicht den ganzen Tag auf Schritt und Tritt reguliert werden!Aber auch in frühere Zeiten waren unsere domedtizierten Hunde nicht erwachsen.Es gibt eine fast Ausnahmen. Meutehunde die in der Meute zur Jagd gehalten werden und wurden.Aber auch diese Hunde haben einen Master of Hounds dem sie bedingt gehorchen.
Ne also, sogar im Rudel wird Ordnung und Regel eingehalten und wenn sich da einer nicht drann haltet wird er gemassregelt. Und diese Aufgabe übernehmen wir als Mensch.
 
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Katrin
24. Nov. 11:03
Außerdem treffen auch Kinder eigene Entscheidungen. In dem Rahmen, wie wir es zulassen. Mein Hund trifft auch selbst Entscheidungen. Ich gebe nur den Spielraum für die Entscheidungen vor. Genauso trägt er die Konsequenzen für seine Entscheidungen (zb Leine, wenn er nicht hört). Entscheidungen treffen hat nichts mit erwachsen sein oder nicht zu tun.
Auch wenn Mensch Tier Vergleiche immer kompliziert sind aber ja, das ähnelt sich schon sehr. Ich gebe dem Kind einen sicheren Rahmen um sich entwickeln zu können genauso wie dem Hund. Ich vermittel beiden durch Regeln und Grenzen was erlaubt ist und was nicht und sorge dafür das sie eigene Erfahrungen sammeln können ohne das größere Schäden entstehen. Damit unterstütze ich Kind und Hund auf ihrem Weg erwachsen zu werden.
 
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Kerstin
24. Nov. 11:39
Und aber auch die Konsequenzen und Verantwortung zu tragen 🤷‍♀️ man muss sich als erwachsene Person erst recht an Regeln und Pflichten halten. Und hat nicht Narrenfreiheit und absolute Selbstbestimmung.
Das gehört logischer Weise zu den Konsequenzen.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Nov. 11:48
Was mich einfach erschreckt ist das Hunde heute mal fix angeschafft werden und dann leider auch schnell wieder in den Anzeigen von Tierwelt, Kleinanzeigen und Co auftauchen. Ich bin viel auf solchen Seiten unterwegs und es ist gruselig. Teilweise werden die dann für 50€ abgegeben. Hauptsache weg da doch anstrengend, nervend, zu teuer (TA oder Trainerkosten), problematisch usw. Es gibt dort kaum funktionierende Hunde, egal ob 3Jahre oder 8Jahre. ,,Zuchthündinnen" haben ihren Coronajob gemacht und 2/3 Würfe gehabt und werden nun mit 5/6Jahren in Rente geschickt. Es ist einfach nur zum wütend werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich das "Konsumverhalten" durch soziale Medien so verändern hat. Es gibt ja richtige Dogfluencer und die verkaufen und vermarkten wie alle Influencer ein poliertes und unrealistisches Bild über das Zusammenleben mit Hund. Und Social Media ist nun mal dazu optimiert einen Kaufdruck zu erzeugen. Ob fast fashion oder eben dann auch Haustiere.
 
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Katrin
24. Nov. 11:53
Ich könnte mir vorstellen, dass sich das "Konsumverhalten" durch soziale Medien so verändern hat. Es gibt ja richtige Dogfluencer und die verkaufen und vermarkten wie alle Influencer ein poliertes und unrealistisches Bild über das Zusammenleben mit Hund. Und Social Media ist nun mal dazu optimiert einen Kaufdruck zu erzeugen. Ob fast fashion oder eben dann auch Haustiere.
Das trägt zumindest zur Rassewahl mit bei. Eine Influencerin hatte das mal nett angesprochen. Die wirbt eigentlich für Kleidung und auf manchen Bildern war ihr Hund mit drauf. Irgendwann bekam sie ne Nachricht das Frau XY den Hund so niedlich fand und sich nun genau so einen gekauft hat. Null Ahnung von Hunden aber er war halt so niedlich.