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Celine
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 219
zuletzt 25. Nov.

Hunde früher und heute

„Hunde in den „modernen" Gesellschaften müssen „funktionieren". Ihnen wird jegliche Freiheit abgesprochen, sie lernen nicht selbst zu entscheiden, jede ihrer Handlungen wird kommentiert – erlaubt oder verboten“ Hunde dürfen bei uns nicht mehr erwachsen werden. Sie sollen bis ins hohe Alter ihr Leben mit Spielen verbringen und jede Sekunde ihres Lebens, jede Handlung wird ihnen vorgegeben. Damit sie so funktionieren wie Roboter, die in unsere immer intolerantere Gesellschaft „passen" Heute fehlt diese natürliche Sozialisierung oft vollkommen, weil alles nach Recht, Gesetz und Modetrend „funktionieren" muss. Und so begegnen sich Hunde nur noch an Leinen, wo sie ihre natürliche Körpersprache nur bedingt einsetzen können und auch für sie persönlich unangenehme Begegnungen nicht umgehen können – oder sie werden gezielt in Welpen- oder Hundegruppen gezwängt, wo sie auch der Situation nicht natürlich ausweichen können, wenn sie einen anderen Hund nicht mögen oder ihn fürchten. Aufgrund von Modetrends, gesellschaftlichen Zwängen und dem penetranten Wunsch nach der perfekten Welt (und so auch dem perfekten Hund), geht heute der entspannte Umgang mit unserem wundervollen und anpassungsfähigen Sozialpartner Hund immer mehr verloren." Ich finde diese Worte mehr als zutreffend und haben mich zum nachdenken gebracht. Damals hat mich das Buch: Wanja und die wilden Hunde auch schon sehr beeindruckt. Ronja darf bei mir auch mal die Wege im Wald entscheiden. Es ist auch mal ganz interessant zu sehen, welchen Weg der eigene Vierbeiner einschlägt. Einfach sinnlos buddeln, Wurzeln fressen, erkunden. Wie steht ihr zum Thema? Quelle: Franziska Siebel.
 
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Barbara
20. Sept. 17:39
Was ist das für ein Trainer/in? Hat ja wohl keine Ahnung
 
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Kerstin
20. Sept. 18:13
Und zudem ist er ja auch schon 7, da werden sich auch hier und da vielleicht ein paar Gelenke bemerkbar machen 😉
Nee zum Glück, ist er fitt wie n Turnschuh. Und wenn hat er ja Glück, das ich selbst Hand an legen kann 🙈
 
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Franziska
20. Sept. 20:20
Ich finde nicht das man früher und heute vergleichen kann. Früher war ein Hund ein Nutztier. Heute ist es ein Haustier. Die meisten Leute heutzutage haben meiner Meinung nach keine Ahnung von Hunden, besitzen aber einen. Die Unkenntnis über die Bedürfnisse des Hundes bringen die Probleme. Sprich Hund Hund sein lassen ist ja bereits etwas was erklärt werden muss.
 
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Pixel
21. Sept. 00:32
Ich finde nicht das man früher und heute vergleichen kann. Früher war ein Hund ein Nutztier. Heute ist es ein Haustier. Die meisten Leute heutzutage haben meiner Meinung nach keine Ahnung von Hunden, besitzen aber einen. Die Unkenntnis über die Bedürfnisse des Hundes bringen die Probleme. Sprich Hund Hund sein lassen ist ja bereits etwas was erklärt werden muss.
Stimmt, kurz und knapp auf den Punkt gebracht 👍
 
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Anna
21. Sept. 20:15
Ich finde nicht das man früher und heute vergleichen kann. Früher war ein Hund ein Nutztier. Heute ist es ein Haustier. Die meisten Leute heutzutage haben meiner Meinung nach keine Ahnung von Hunden, besitzen aber einen. Die Unkenntnis über die Bedürfnisse des Hundes bringen die Probleme. Sprich Hund Hund sein lassen ist ja bereits etwas was erklärt werden muss.
Ich finde das ist gar nicht so früher war es viel schwieriger an Informationen zu kommen es gab kaum hundeschulen und die es gab haben sich meist auf eine Rasse spezialisiert zumbeispiel Schäferhunde oder Boxer mit einem anderen hund war man nicht willkommen schon gar nicht mit einem mischling sprich die Hunde wurden selber erzogen wenn über Haupt und überall frei laufen lassen die klaren das schon und das haben sie auch aber manchmal haben sie sich dabei halt verletzt und auch getötet und das waren nicht gestörte traumatisierte scharfgemachte tierschutz Hunde sondern ganz normale Hunde die einfach selber geklärt haben im gründe genommen herrschte das Gesetz des sterkerin heute wird mehr Rücksicht genommen aber auch nicht von allen es gibt immer noch viele Hunde Halter die der meinung sind die klaren das schon meist geht das auch aber manchmal auch nicht
 
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Daniela
23. Sept. 20:42
Ja, sehe es ähnlich. Ich denke schon, dass sie eine Grundgehorsamkeit haben sollten, aber auch, dass sie mal selbst entscheiden können.
Sicherlich ist die Sache mit der Leine nicht unbedingt natürlich, dass sie bei uns auf der Couch oder im Bett liegen, aber auch nicht.
Heute ist der Hund oft eher ein Freund und Familienmitglied, früher war er eher ein Nutztier.
 
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Clazina
24. Sept. 06:42
Bin grade mehr als begeistert jemand zu sehen, der meine Einstellung teilt. Wanja und die wilden Hunde sollte jeder Hundehalter mal gelesen haben. Abenteuer Vertrauen, wo sie die Geschichte von Raida erzählt, hat mir schon so manches mal feuchte Augen und Gänsehaut beschert.
Ich selbst lebe mit zwei Hunden zusammen wovon einer vor ungefähr 2 Jahren in mein Leben kam und mich alles was ich bisher für richtig glaubte, in fragen stellen lies.
Ausgeprägter Jagdtrieb ist unsere Thematik und nachdem es klickte und ich meine Ansicht änderte, konnte man zusehen wie sich unsere Probleme allmählich in Luft auflösten.
Und wenn dann immer wieder Menschen sagen „mit meinem Hund geht das nicht“ dann denke ich, doch, dein Hund kann das. Der Mensch ist der, der es nicht kann.
 
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Clazina
24. Sept. 06:49
Ich finde Leine ist vor allem da, um den Hund zu beschützen (vor Autos, anderen Hunden oder Menschen). Es gibt so viele Gefahren heutzutage, die die Tiere einfach nicht kennen und nicht verstehen. Und die Leine schenkt denen Sicherheit. Natürlich brauchen Hunde sehr viel Auslauf und Freiheit. Wir gehen mit unseren Hunden mehrmals in den Wald und lassen sie da frei laufen. Bisher hab ich zwei Verhaltensweisen gesehen. Der eine rennt los und beschnuffelt alles, dabei beachtet er nichts anderes und der andere bleibt neben mir und geht nur ein bisschen mehr auf die Seite, obwohl er den Wald schon kennt und keine Angst hat. Am Ende beide Hunde folgen aber mir. Egal ob ich nur kurz stehen bleibe oder mich hinsetze, beide kommen zu mir obwohl ich sie nicht gerufen habe, d.h. ich kann denen nicht mal folgen, weil die immer nach mir schauen. Ich finde die Hunde sind Tiere aber schon seit langer Zeit nicht mehr dazu fähig in Wildnis zu leben. Die sind einfach schon viel zu tief in unsere Menschenwelt eingedrungen und passen sich an unsere Verhaltensnormen, was ich aber gar nicht schlimm finde. Im Gegenzug denke ich, dass die Hunde trotzdem natürlich sind und ihre Instinkte trotzdem vorhanden sind, nur eben etwas geschwächt. Zu dem Thema "Suche nach dem perfekten Hund" kann ich mich nur sehr kritisch äußern. Es ist als würde ich nach einem perfekten Menschen suchen, unmöglich. In einem Hund sehe ich vor allem einen Freund, ein Kind um was ich mich kümmern will und ein Lebewesen, was eigenständigen Charakter hat und das macht ihn einzigartig und liebenswert.
Perfektion ist eh so eine sache… ich habe für mich den perfekten Hund gefunden. Aber eben perfekt für mich. Perfekt im sinne des wortes ist absolut nichts. Und mein Kiba auch nicht. Er hat eine starke Jagdmotivation und wäre zu 100% in der Lage alleine draussen zu überleben. Der würde sich problemlos ernähren und wäre ruckzuck in einer Straßenhundgruppe der jagdleiter 😂
Aber er würde sich immer dagegen entscheiden weil wir so eng im verbund sind, dass er selbst Rehe, Hasen, Katzen und was sonst so flitzt, stehen lässt, wenn er sieht ich gehe weiter.
Ich sehe allerdings im Hund niemals ein Kind.
Ich sehe in meinem Hund einen Begleiter, eine Seelenverwandtschaft, eine eigenständige erwachsene Persönlichkeit die respektiert und akzeptiert werden möchte.
Dieses Band was damals geknüpft wurde zwischen ihm und mir als er mit 10 Monaten in mein Leben stolperte, ist so eng wie ich es noch bei keinem Hund erlebt habe.
 
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Clazina
24. Sept. 07:05
Ich sehe den Text ganz anders und habe eine andere Meinung dazu. Früher war der Hund oft ein Hofhund, er hatte zwar zu arbeiten hat auch selbstständig Entscheidungen getroffen, wurde aber sehr oft auch geschlagen, nicht gesund gefüttert und auch Spaziergänge waren nicht unbedingt immer Tagesordnung. Man wollte dass der Hund Eindringlinge meldet und er hatte seine Funktion auf der Jagd oder beim Hüten oder Bewachen. In der modernen Gesellschaft ist mittlerweile angekommen, dass man Hunde artgerecht auslasten muss und ich glaube dass die Hunde heute ein besseres Leben als früher führen. Man hat Beschäftigungskurse, Mantrailing, Agility lernt den Hunden Tricks und sie sind nicht mehr so viel alleine wie früher. Sie bekommen anständiges Futter statt Essensreste, man zahlt Tierheilpraktiker und Physiotherapie. Wenn der Hund alt wird bekommt er einen schönen Lebensabend anstatt wie früher teilweise einfach erschossen zu werden. Früher musste der Hund auch funktionieren, bei der Arbeit, beim Jagen oder beim Hüten und heute die Windhunde sind doch das größte Beispiel dafür: Wenn ein Hund nicht funktioniert und keinen Sieg bringt wird er aussortiert, deshalb sind so viele Galgos aus dem Tierschutz nun bei uns. Jäger und Schäfer konnten früher nichts mit einem Hund anfangen der zu alt war zum Arbeiten. Ja mein Hund muss funktionieren, denn dann hat er genau diese Freiheit von der du sprichst. Wenn der Hund funktioniert, also immer abrufbar ist dann darf er sich entfernen, darf buddeln und Hund sein. Leinen Kontakt geht auch an der Schleppleine denn nicht jeden Hund kann man ableinen durch Jagdtrieb oder Ängstlichkeit/Aggression. Früher konnte man den Hund bei Haus und Hof laufen lassen, da war einfach nur Land. Heutzutage sind selbst auf dem Landstraßen und es ist nicht mehr so einfach den Hund von sein zu lassen. Außerdem sind überall Wanderer, Spaziergänger, Katzen. Egal ob der Mensch oder der Hund, alles entwickelt sich weiter und nichts ist wie früher. Der Vorfahre von Wolf und Hund war schon Begleiter des Menschen in der Steinzeit und man entwickelt sich zusammen weiter und passt sich an. Es gibt viele Rassen mit will to please die gefallen und arbeiten wollen und denen es viel zu langweilig wäre einfach beim Gassi gehen dauernd "nur Hund" zu sein. Also ja bei ursprünglichen Rassen magst du recht haben aber auf den Großteil der Hunde trifft es meiner Meinung nach nicht zu
Ich denke es geht um die Einstellung.
Eine maja nowak leint ihre hunde auch an. Sie kennen alle einen rückruf und halten sich an besprochene grenzen.
So handhabe ich es auch bei meinen Hunden.
Es geht mehr darum, wie viele todunglückliche „ausgelastete“ hunde es gibt.
Australien Shepherds die nicht ruhen können weil sie nur über Kommandos funktionieren, sich nur ablegen wenn jemand „platz“ sagt. Es wird agility gemacht und mantrailing aber zufrieden ist der Hund trotzdem nicht.

Ich habe in der Verwandtschaft genau so einen hund.
Die Halter sind absolut lieb aber sie fühlen ihren Hund nicht. Sie können nicht spüren was er braucht. Wird er unruhig wird er beschäftigt aber er wird dadurch nicht ruhiger. Er wird dadurch erschöpft. Den gewünschten effekt erreicht man nicht.
Aber rückruf und sitz und platz und hürden springen beherrscht er perfekt.
Nur die innere ausgeglichenheit wird er wahrscheinlich nie spüren.
Alle bekannten klassischen Ruheübungen wurden gemacht.
Er tut dann so durch kopfablegen als wäre es entspannt und am ende springt er genauso aufgestochen hoch, wie er innerlich tatsächlich ist.

Mein Kiba zum Beispiel hat auch gelernt in der stadt mit mir unterwegs zu sein. Im gartencenter, im tierpark, im baumarkt.
Er läuft locker an der leine, lässt sich abrufen und wenn ich eine bitte habe, dann kommt er dem nach.
Ich stehe nicht im wald und sage „kiba, FUSS!“ und zwinge ihn am bein bei mir zu laufen (das ist was in meinen augen „muss funktionieren“ bedeutet) sondern ich frage „kiba, magst du mal bei mir bleiben?“ und er reiht sich neben mir ein wenn zb ein Radfahrer kommt.
Ich habe das nie klassisch konditioniert. Ich habe ihn angesprochen, aus neugier was ich wollen könnte latschte er neben mir her und das habe ich dann mit einer streicheleinheit und auch einem leckerli belohnt. Einfach im alltag immer dann wenn es auch für ihn sinn machte.
Er ist ein Husky-laika-Schäferhund mischling und dinge die sinnlos erscheinen werden hinterfragt.
So musste ich komplett umdenken als er zu mir kam, klassisches Martin rütter training war für ihn absolut unattraktiv.

Jeder Hund ist am ende des tages eine völlig eigene Persönlichkeit und jeder mensch findet mit seinem Hund seinen eigenen weg.
Aber hier war nicht gemeint man soll den Hund über all laufen lassen, keine signale verwenden, sondern wieder mehr auf sein Bauchgefühl hören und weniger sich darauf verlassen dass man alles über kommandos lösen kann. Den Charakter, das wesen und die persönlichkeit des Hundes fördern und ja auch mal fünfe grade sein lassen, wenn es passt.
 
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Clazina
24. Sept. 07:07
Ich finde es immer erschreckend. Es gibt einen Unterschied zwischen Dressur und Erziehung. Wir haben hier auch einen Schäferhund. Wow er kann ganz viele Tricks aber die soziale Kompetenz blieb auf der Strecke. Ich habe mich für den Hund entschieden, um immer wieder geerdet zu werden. Diese Hunde verbinden einen super mit der Natur und den wirklich wichtigen Dingen im Leben.
Ja! Genau das ist es. Dressur ist eben keine Erziehung und bei dem versuch erziehung durch dressur zu umgehen, werden die hunde kirre gemacht. Ich sehe das einfach so oft und es ist für die tiere einfach grausam.