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Jessica
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Anzahl der Antworten 204
zuletzt 1. Sept.

Hunde an der Leine

Hallo ihr lieben Mich würde es mal interessieren, wie ihr das seht. Und zwar wenn ihr mit eurem Hund an der Leine, einem anderen Hund an der Leine begegnet, lasst ihr euren Hund zum anderen Hund hin? Ich persönlich mach das nicht und finde es auch nicht gut. Da sie an der Leine nicht die Möglichkeit haben so zu reagieren wie ohne Leine. Ich gehe mit meinen Hunden den anderen Hunden aus dem weg wenn alle an der Leine sind. Und ich werde deswegen immer mal wieder als unfreundlich hin gestellt. Und ich verstehe das einfach nicht, warum Menschen das nicht akzeptieren können.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 19:26
Ich find das "schlecht sozialisiert" Argument sowieso so eine Sache...
Ständig wird behauptet Hunde die keinen Kontakt wollen seien schlecht sozialisiert.
Meine Hündin kann klar und deutlich kommunizieren und versteht hündische Kommunikation.
Der Wunderschöne Goldie (sah mir nach LZ aus💕) der uns mal begegnet ist, der zwei Schritte auf und zu gemacht hat und dann abgedreht ist, statt zu uns zu laufen, kann hündische Kommunikation verstehen.
Doch ich zweifel stark daran, dass ein Hund der freudig wedelnd zu meiner brummenden, angespannten, ganz klar auf Krawall gebürsteten Hündin kommt, hündische Kommunikation so gut versteht.

Hunde müssen nicht alle anderen Hunde gern haben.
Das hat absolut nichts damit zu tun, dass sie schlecht sozialisiert sind.
 
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Tom
11. Dez. 19:41
Ich find das "schlecht sozialisiert" Argument sowieso so eine Sache... Ständig wird behauptet Hunde die keinen Kontakt wollen seien schlecht sozialisiert. Meine Hündin kann klar und deutlich kommunizieren und versteht hündische Kommunikation. Der Wunderschöne Goldie (sah mir nach LZ aus💕) der uns mal begegnet ist, der zwei Schritte auf und zu gemacht hat und dann abgedreht ist, statt zu uns zu laufen, kann hündische Kommunikation verstehen. Doch ich zweifel stark daran, dass ein Hund der freudig wedelnd zu meiner brummenden, angespannten, ganz klar auf Krawall gebürsteten Hündin kommt, hündische Kommunikation so gut versteht. Hunde müssen nicht alle anderen Hunde gern haben. Das hat absolut nichts damit zu tun, dass sie schlecht sozialisiert sind.
Da hast du natürlich recht.
Aus meiner Sicht kann ein bestens sozialisierter Hund
einerseits auch mit gewissen Einschränkungen zb durch die Leine trotzdem positiven Kontakte knüpfen
und andererseits auch erkennen:
Mit dem Gegenüber wird das nix, da bleibe ich mal lieber gleich weg.

Das "andererseits" hat bei uns ehrlich gesagt in den ersten zwei Jahren zwar prima funktioniert. Da war und blieb sie entspannt, auch wenn der andere richtig blöd wurde.
Aber inzwischen lässt sich meine Maus da auch mal provozieren und antwortet dann auch mal genau so doof.
Das war früher besser und jetzt ist es nicht
mehr so. Und ich denke natürlich drüber nach, ob ich da was falsch gemacht habe.
Hab aber noch keine Idee...
 
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Selina
11. Dez. 20:09
@Tom: Also ich meinte es so, wenn ein Hund eher schwerer ist und ruppig spielt und dazu noch sehr wild und stürmisch ist, dann lass ich Evoli nur hin wenn der Hund an der Leine ist. Denn Evoli will mit allen spielen und war schon sehr oft verletzt weil sie einfach von ihrer Statur nicht mithalten kann. Dann hab ich über Wochen einen humpelnden Hund den ich zur Physiotherapie schleppen muss, das hatten wir auch schon paar mal und sie fängt dann auch an eher vor Größeren zu flüchten und will sich bei mir verstecken. Und in der Zeit wo sie sich schonen muss ist sie dann motzig und unausgelastet... Die Shelties sind halt auch eher sensibel und vorsichtig und ich versuche Hundebegegnungen positiv zu gestalten. Ich will nicht dass sie unsicher wird und das dann mit gekläffe kompensiert. Wir haben z.B. Labbis im Ort wenn die spielen wächst kein Gras mehr, aber an der Leine wenn die zwei merken sie kommen nicht weiter legen sie sich hin und spielen dann echt schön mit Evoli. Mittlerweile klappt es mit den beiden auch im Freilauf aber es war ein langer Weg. Mit erwachsenen Großen klappt es oft im Freilauf aber junge Große sind meist einfach noch zu wild. Evoli lag dann oft am Rücken, quietscht und der andere lässt nicht ab - auf Dauer wäre das nicht gut. Und wenn mein Hund bei mir Schutz sucht muss ich ja den anderen Hund abblocken, sonst verliert Evoli das Vetrauen in mich...
Sie soll Hundekontakte aller Art haben, aber hier ist die Leine einfach eine Art Sicherheit, vor allem bei fremden Hunden. Ich hatte vorher immer große Hunde und dachte auch immer "die mit den Kleinen übertreiben es" aber die Kleinen halten oft wirklich nicht so viel aus, die sind einfach nicht so robust, außer vllt Mops oder Bulldogge.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 20:31
Hallo Tom, ich kenne einige Ersthundebesitzer die alles 1 zu 1 umsetzen was denen in der Huschu beigebracht bekommen haben und sich daran festklammern als wären es die heiligen Gebote der Hundehalter. Da denke ich mir dann meinen Teil. Das sind die die dann in Panik geraten wenn mal etwas nicht nach Schema f läuft (ist bei uns so gut wie immer der Fall😅).
Was ist denn so verkehrt daran wenn ich als Ersthundebesitzer das umsetze und anwende das mir in der Hundeschule beigebracht wird? Ich weiß es doch in dem Moment nicht besser und verlass mich darauf was mir der Hundetrainer beibringt. Dass sich das nicht immer deckt und Trainer A nicht das gleiche denkt wie Trainer B ist ja auch normal. Mir wurde auch ein paarmal übers Maul gefahren von HH die meinten, sie müssten mir gute Ratschläge geben und dann stand ich erstmal da mit Fragezeichen. Ich hab leider noch keine 10, 20 oder 30 Jahre Hundeerfahrung, also musste ich anfangs gutgläubig sein und mich jetzt in den zwei Jahren belesen und selber Erfahrungen sammeln🤷‍♀️
 
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Katrin
11. Dez. 20:39
Was ist denn so verkehrt daran wenn ich als Ersthundebesitzer das umsetze und anwende das mir in der Hundeschule beigebracht wird? Ich weiß es doch in dem Moment nicht besser und verlass mich darauf was mir der Hundetrainer beibringt. Dass sich das nicht immer deckt und Trainer A nicht das gleiche denkt wie Trainer B ist ja auch normal. Mir wurde auch ein paarmal übers Maul gefahren von HH die meinten, sie müssten mir gute Ratschläge geben und dann stand ich erstmal da mit Fragezeichen. Ich hab leider noch keine 10, 20 oder 30 Jahre Hundeerfahrung, also musste ich anfangs gutgläubig sein und mich jetzt in den zwei Jahren belesen und selber Erfahrungen sammeln🤷‍♀️
So wie dir geht es vielen. Deswegen habe ich ja geschrieben das ich mir meinen Teil dazu denke. Die meisten dieser Hundehalter haben nach ein paar Jahren dann auch ganz eigene Erfahrung gemacht und einen eigenen Stil entwickelt. Kann jeder machen wie er möchte solange Kontakte abgesprochen sind. Ist ja jetzt auch nicht so das Suki zu jedem Hund darf. Von 10 Begegnungen gibt es vielleicht nur ein oder zwei bei denen ein Kontakt stattfinden darf. Bisher sind wir so echt gut durch den Alltag gekommen.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 21:04
So wie dir geht es vielen. Deswegen habe ich ja geschrieben das ich mir meinen Teil dazu denke. Die meisten dieser Hundehalter haben nach ein paar Jahren dann auch ganz eigene Erfahrung gemacht und einen eigenen Stil entwickelt. Kann jeder machen wie er möchte solange Kontakte abgesprochen sind. Ist ja jetzt auch nicht so das Suki zu jedem Hund darf. Von 10 Begegnungen gibt es vielleicht nur ein oder zwei bei denen ein Kontakt stattfinden darf. Bisher sind wir so echt gut durch den Alltag gekommen.
Och, auch vermeintlich erfahrenen Hundehaltern würde ne Hundeschule oder Trainer zwischendurch durchaus noch mal gut tun. Reine Erfahrung ist jetzt auch nicht das A und O…. Man kann Sachen auch seit 30 Jahren schlecht oder falsch machen und Dinge und Erkenntnisse ändern sich auch. Da wird dann aber nix neues oder anderes zugelassen, weil man ja Erfahrung hat. Wäre ja noch schöner, wenn es jemand vielleicht besser wissen könnte als man selbst mit jahrelanger Erfahrung mit eigenem Hund…
Ist ja aber nicht nur bei der Hundeerziehung so. „War schon immer so!“ und co kennt man ja auch im Job. Genau wie dass es am besten ja die Leute wissen, die den Job gar nicht selber machen.
Aber dazu hatte ich ja auch schon was geschrieben… 🤗
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 21:19
Was ist denn so verkehrt daran wenn ich als Ersthundebesitzer das umsetze und anwende das mir in der Hundeschule beigebracht wird? Ich weiß es doch in dem Moment nicht besser und verlass mich darauf was mir der Hundetrainer beibringt. Dass sich das nicht immer deckt und Trainer A nicht das gleiche denkt wie Trainer B ist ja auch normal. Mir wurde auch ein paarmal übers Maul gefahren von HH die meinten, sie müssten mir gute Ratschläge geben und dann stand ich erstmal da mit Fragezeichen. Ich hab leider noch keine 10, 20 oder 30 Jahre Hundeerfahrung, also musste ich anfangs gutgläubig sein und mich jetzt in den zwei Jahren belesen und selber Erfahrungen sammeln🤷‍♀️
Selbst die jahrelange Erfahrung heißt doch oft nix. Es würde auch einigen vermeintlich erfahrenen Hundehaltern gut tun, noch mal ne Hundeschule zu besuchen oder einen Trainer zu konsultieren.
Mein Mann ist mit Hunden groß geworden. Und der sagt auch immer: Klar ist man sicherer im Umgang. Aber es ändern sich so viele Dinge und Einschätzungen und Ansichten, da nützt einem das dann eher wenig.
Auch weil jeder Hund ja noch mal anders ist. 🤷🏻‍♀️
Im Bekanntenkreis zB, Hund mit Jagdtrieb und nicht abrufbar. Zig Jahre Hundeerfahrung. Bloß kein Trainer oder Hundeschule!! Dann lieber das Elektrohalsband vom Nachbarn, klappt doch seit Jahren so gut bei all den erfahrenen Haltern da…
Ich glaube, es bricht sich halt keiner n Zacken aus der Krone auch mal neueren Input von Trainern zuzulassen. Und gute Trainer sind nicht total dogmatisch, sondern gehen auch individueller auf die Teams ein und bieten verschiedene Lösungen mit nachvollziehbaren Erklärungen.
 
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Katrin
11. Dez. 21:25
Och, auch vermeintlich erfahrenen Hundehaltern würde ne Hundeschule oder Trainer zwischendurch durchaus noch mal gut tun. Reine Erfahrung ist jetzt auch nicht das A und O…. Man kann Sachen auch seit 30 Jahren schlecht oder falsch machen und Dinge und Erkenntnisse ändern sich auch. Da wird dann aber nix neues oder anderes zugelassen, weil man ja Erfahrung hat. Wäre ja noch schöner, wenn es jemand vielleicht besser wissen könnte als man selbst mit jahrelanger Erfahrung mit eigenem Hund… Ist ja aber nicht nur bei der Hundeerziehung so. „War schon immer so!“ und co kennt man ja auch im Job. Genau wie dass es am besten ja die Leute wissen, die den Job gar nicht selber machen. Aber dazu hatte ich ja auch schon was geschrieben… 🤗
Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden oder ich war ungenau. Dazulernen sollte man immer,egal wieviel Erfahrung man hat. Aber ich kenne keinen Hundehalter der sich nach ein paar Jahren noch exakt so Verhalten hat wie zur Anfangszeit. Jeder entwickelt seinen eigenen Stil im Umgang mit seinem Vierbeinern und ändert die ein oder andere goldene Regel passend für sich um.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 21:33
Ich glaube du hast mich nicht richtig verstanden oder ich war ungenau. Dazulernen sollte man immer,egal wieviel Erfahrung man hat. Aber ich kenne keinen Hundehalter der sich nach ein paar Jahren noch exakt so Verhalten hat wie zur Anfangszeit. Jeder entwickelt seinen eigenen Stil im Umgang mit seinem Vierbeinern und ändert die ein oder andere goldene Regel passend für sich um.
🙈 Da muss ich leider widersprechen.
Naja, hab gerade noch n Beispiel genannt und kenne da tatsächlich mehrere. Einige die auch hier rumlaufen als „erfahrene“ Halter, ihren Hund zB seit Jahren nur versuchen irgendwie festzuhalten (während der Hund gerne allen sein komplettes Gebiss zeigt zB) und hilflos auf ihn einquatschen und sich wundern und denen es peinlich ist, dass der Hund NIE ein anderes Verhalten zeigt.
Die das gleiche seit Jahren machen, und sich wundern und ärgern dass sich einfach nichts ändert. Die versuchen aber NIE was anderes, und das sind hier besonders ältere, erfahrene Leute.
Bei Jüngeren, unerfahreneren sieht man dann oft schon mal eher, dass dann zumindest was ausprobiert oder trainiert wird.
Hier ist aber auch ne relativ hohe Dichte an Hundehaltern, da kriegt man so negative Beispiele und Begegnungen halt auch sehr oft mit. 🙈
 
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Dogorama-Mitglied
11. Dez. 22:38
Als Ersthundehalter ist es manchmal auch echt schwer eine gute HuSchu zu finden.
Die erste in der ich war, war eine absolute Katastrope. Da hab ich auf mein Bauchgefühl und meine eigene Einstellung zu Hundehaltung und -erziehung gehört und das Training abgebrochen. Wofür ich auch einige verächtliche Blicke geerntet hab.
Ich hatte aber das Glück danach eine gute zu finden, mit einer tollen Welpengruppe, die aus Spiel, leichten Übungen und aus wackeligen und Geräusche machenden Hindernissen bestand.
Der Junghundetreff danach war nurnoch eine Spielstunde, aber der Trainer hatte rund um die Uhr ein Auge auf die Hunde, hat gesagt wenn ein Hund ein Time out brauchte, wann man was laufen lassen soll und wann man dazwischen gehen soll.
Da konnte ich echt viel mitnehmen, auch wenn ich nicht bei allem, was er sagte mitgehen konnte, war er einfach ein super kompetenter Trainer.
Leider gibt es die HuSchu nicht mehr.
Das Glück haben aber nicht alle und auch nicht alle erkennen eine Schlechte als solche.