Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hunde an der Leine

Verfasser-Bild
Jessica
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 204
zuletzt 1. Sept.

Hunde an der Leine

Hallo ihr lieben Mich würde es mal interessieren, wie ihr das seht. Und zwar wenn ihr mit eurem Hund an der Leine, einem anderen Hund an der Leine begegnet, lasst ihr euren Hund zum anderen Hund hin? Ich persönlich mach das nicht und finde es auch nicht gut. Da sie an der Leine nicht die Möglichkeit haben so zu reagieren wie ohne Leine. Ich gehe mit meinen Hunden den anderen Hunden aus dem weg wenn alle an der Leine sind. Und ich werde deswegen immer mal wieder als unfreundlich hin gestellt. Und ich verstehe das einfach nicht, warum Menschen das nicht akzeptieren können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anna
10. Dez. 19:34
Ich denke das sollte jeden selbst überlassen sein… ich frage bevor ich meinen an andere Hunde lasse oder die kommen so schon auf uns zu und das is auch ok für mich… ich finde es recht schade das man dem Hund den sozialkontakt verneint… hatte mit meinem auch noch nie Streit während beide an der Leine waren gerade weil ich frage… wen der andere Halter nein sagt laufen wir weiter und gut is… denke einfach mal den Mund auf machen und man weiß ob’s ok is oder nicht… tbh viele Trainer sagen das solch ein Verhalten, Straßenseite wechseln wenn anderer Hund kommt, Aggressionen oder Frustrationen fördert… trifft natürlich nicht auf jeden zu aber macht Sinn… ich würde mein Hund einfach das ignorieren antrainieren wenn man nicht will das er schnüffelt aber ich würde nie nen Bogen um andere Hunde machen nur weil beide an der Leine sind, das finde ich ehr lächerlich 🤷‍♀️
Das finde ich eine gute Aussage und die trifft auch zu. Mein Hund kommt mit manchen Hunden zu recht mit anderen eben nicht. Wenn ihr ein Hund sipatisch ist dann ist ihr die Leine auch ganz egal
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Dez. 20:30
Also ich habe nix gegen leinen Kontakt.er hat so schon ein paar Hunde kumpels kennengelernt.aber das ist hier eh schwierig,da die Leute hier eh kaum einen andern Hund an ihren Hund lassen wollen,egal mit oder ohne Leine.versteh ich nicht.da ja Hunde auch sozialkontakte brauchen.ist schon traurig😔
Sie werden wohl ihre Gründe haben.
Und die Hunde haben sicher auch genügend andere positive Sozialkontakte. Da zu unterstellen sie würden keine bekommen bzw. hätten keine, ist schon etwas anmaßend. Nur nicht an der kurzen Leine. Oder vielleicht eben nicht mit euch. Da musst du nicht traurig sein für die anderen Hunde…. 🤗
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
10. Dez. 20:35
Also ich habe nix gegen leinen Kontakt.er hat so schon ein paar Hunde kumpels kennengelernt.aber das ist hier eh schwierig,da die Leute hier eh kaum einen andern Hund an ihren Hund lassen wollen,egal mit oder ohne Leine.versteh ich nicht.da ja Hunde auch sozialkontakte brauchen.ist schon traurig😔
Läufst du zu jedem Fremden hin und quatscht ihn voll??
Ich eher nicht ;)

Hunde nehmen Menschen sehr wohl als Sozialkontakte wahr. Die Sozialisationsphase ist mit spätestens 20 Wochen (je nach Rasse) eh vorbei.

Ich setzte lieber auf wenige, dafür qualitativ hochwertige Kontakte.
Bei mir gibts auch keinen Kontakt an der Leine.

Zumal ich nicht möchte, dass sie dauernd die Erwartungshaltung hat, zu jedem hin zu dürfen und dann in die Leine steigt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
10. Dez. 22:10
Also ich habe nix gegen leinen Kontakt.er hat so schon ein paar Hunde kumpels kennengelernt.aber das ist hier eh schwierig,da die Leute hier eh kaum einen andern Hund an ihren Hund lassen wollen,egal mit oder ohne Leine.versteh ich nicht.da ja Hunde auch sozialkontakte brauchen.ist schon traurig😔
Sehe ich auch so. Ich hoffe, du wirst von anderen nicht allzu sehr angefeindet für diese Meinung.
Viele würden ihren Hund scheinbar am liebsten direkt auf den Arm nehmen, wenn ein anderer am Horizont erscheint.
Trotzdem is der natürlich super und vor allem auch super sozialisiert und völlig entspannt und kann eigentlich alles in dem Bereich ... Darf er nur nicht aus irgendwelchen diffusen, aber sehr bestimmten Gründen....

Au mann, ich weiß genau, warum ich mich aus diesem Thread eigentlich komplett raus halten wollte...Hat sogar auch zu Anfang geklappt.
Aber so is das halt mit den guten Vorsätzen... 😥
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Tom
10. Dez. 22:32
Läufst du zu jedem Fremden hin und quatscht ihn voll?? Ich eher nicht ;) Hunde nehmen Menschen sehr wohl als Sozialkontakte wahr. Die Sozialisationsphase ist mit spätestens 20 Wochen (je nach Rasse) eh vorbei. Ich setzte lieber auf wenige, dafür qualitativ hochwertige Kontakte. Bei mir gibts auch keinen Kontakt an der Leine. Zumal ich nicht möchte, dass sie dauernd die Erwartungshaltung hat, zu jedem hin zu dürfen und dann in die Leine steigt.
Natürlich bist du als Mensch auch ein Sozialkontakt. Aber du bist artfremd und deswegen höchstens die zweitbeste Wahl als Kontakt. Vielleicht neben Artgenossen zusätzlich auch noch weit hinter anderen artfremden Kontakten zu Schafen, Pferden, Igeln etc.
Die Hunde haben da ja dann keine Wahl...
Als Mensch und Halter (heißt das eigentlich deswegen so?) hat und hält man halt die Leine in der Hand, kann dran rum reißen und Dinge und ggf auch die expliziten Wünsche vom Hund nach eigenem Gusto und im Zweifelsfall der eigenen Bequemlichkeit halber einfach unterbinden.

Zusätzlich kann man sogar behaupten, dass es für den Hund bestimmt schon das beste ist und der es eigentlich auch gar nicht anders haben möchte...
Man kann das vielleicht selbst glauben oder auch nur sich selbst und anderen so verkaufen wollen.

Jeder, wie er mag.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Anna
10. Dez. 23:30
Natürlich bist du als Mensch auch ein Sozialkontakt. Aber du bist artfremd und deswegen höchstens die zweitbeste Wahl als Kontakt. Vielleicht neben Artgenossen zusätzlich auch noch weit hinter anderen artfremden Kontakten zu Schafen, Pferden, Igeln etc. Die Hunde haben da ja dann keine Wahl... Als Mensch und Halter (heißt das eigentlich deswegen so?) hat und hält man halt die Leine in der Hand, kann dran rum reißen und Dinge und ggf auch die expliziten Wünsche vom Hund nach eigenem Gusto und im Zweifelsfall der eigenen Bequemlichkeit halber einfach unterbinden. Zusätzlich kann man sogar behaupten, dass es für den Hund bestimmt schon das beste ist und der es eigentlich auch gar nicht anders haben möchte... Man kann das vielleicht selbst glauben oder auch nur sich selbst und anderen so verkaufen wollen. Jeder, wie er mag.
Dass der Mensch keine hündischen Artgenossen ersetzen kann, da bin ich ganz bei dir.
Dass wir Zweibeiner nach jahrtausender langer Prägung/ Selektion noch unter einem Igel stehen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Interessant? Von mir aus. Aber i.d.R. kein adäquater Sozialpartner, so ein Stacheltier.

Ja, ich unterbinde "nach eigenem Gusto" explizite Wünsche meines Hundes.

Zum Beispiel habe ich ihm als Welpen verboten, hinter wehenden Blättern auf die Straße zu springen. Noch heute verbiete ich ihm, läufigen Hündinnen nachzustellen, wenn wir unterwegs sind. Desweiteren teile ich ihm zu was, wann und wie viel er frisst, damit er gesund bleibt.
Und wenn er explizit an diesem Grasbüschel in 10 Meter Entfernung schnüffeln will, wir aber gerade im Fuß sind, dann unterbinde ich das auch, weil
1. Fuß gleich Fuß bedeutet und
2. ich mir nicht jedes Mal den Arm auskugeln lassen möchte, nur weil irgendwo irgendwer hingepinkelt hat.

Macht mich das zu einem schlechten (Hunde-)Menschen? Nein.

Denn es ist ja nicht nur meine Aufgabe als Hundehalter, Bedürfnisse zu verweigern, sondern auch, sie gezielt zu erfüllen.

Ich füttere ihn, wenn er hungrig ist, ich spiele mit ihm, weil es uns beiden Spaß macht, ich kuschel mit ihm, weil er das als soziales Wesen braucht, ich gehe mit ihm die Welt entdecken, ermögliche ihm täglich Kontakt mit Artgenossen und sorge für eine gute Balance zwischen Action und Ruhe.

Ich glaube, wenn ein Hund lernen kann, dass er zu Hause aus dem Napf fressen darf, unterwegs aber das angeschimmelte Leberwurstbrot liegen lassen soll, kann er auch ohne weiteres lernen, dass er ohne Leine mit seinen Kumpels spielen darf, er aber angeleint gerade einfach neben seinem Menschen mitlaufen soll.

Und "bequem" ist daran gar nichts, denn
1. muss man das seinem Hund erst einmal beibringen und
2. muss man sein Bedürfnis einfach seines Weges zu gehen, anstatt alle paar Meter von wildfremden Menschen angehalten zu werden, damit die Hunde "mal Hallo sagen können" auch noch ständig erklären und rechtfertigen.

Und ja, natürlich wollen viele Hunde lieber zum anderen Hund und spielen. Geht aber nicht immer.
Und nur, weil man selbst einen hundefreundlichen Hund hat, würde ich anderen nicht unterstellen, sich oder anderen etwas "verkaufen" zu wollen, oder ihre Hunde nicht lesen zu können. Es gibt genug Hunde, die wollen tatsächlich keinen Kontakt zu fremden Hunden - weder mit, noch ohne Leine - und zeigen das im Zweifelsfall recht deutlich.

Wenn Leute ihre Hunde auch an der Leine zu anderen Hunden hinlassen möchten UND der andere Halter einverstanden ist - deren Hunde, deren Erziehung.

Aber nicht vergessen: Einige Leute mögen sich auch an der Leine über andere Hunde freuen. Für andere ist man angeschimmeltes Leberwurstbrot.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jörg
10. Dez. 23:54
Sozialer Kontakt bedeutet, daß eine Interaktion stattfindet. Somit sind wir Menschen , wie andere Hunde Sozialpartner. Das kann aber auch ein Pferd oder ein Schwein sein. Bei einem Igel halte ich das für schlecht möglich. 😏
Welchen Stellenwert ein Sozialpartner hat, hängt von der Qualität der Interaktion ab. Da kann ein verständiger Mensch mehr bieten, als ein anderer Hund,der die Zeichen des Artgenossen nicht lesen kann. Was leider immer häufiger zu finden ist.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Dez. 00:24
Natürlich bist du als Mensch auch ein Sozialkontakt. Aber du bist artfremd und deswegen höchstens die zweitbeste Wahl als Kontakt. Vielleicht neben Artgenossen zusätzlich auch noch weit hinter anderen artfremden Kontakten zu Schafen, Pferden, Igeln etc. Die Hunde haben da ja dann keine Wahl... Als Mensch und Halter (heißt das eigentlich deswegen so?) hat und hält man halt die Leine in der Hand, kann dran rum reißen und Dinge und ggf auch die expliziten Wünsche vom Hund nach eigenem Gusto und im Zweifelsfall der eigenen Bequemlichkeit halber einfach unterbinden. Zusätzlich kann man sogar behaupten, dass es für den Hund bestimmt schon das beste ist und der es eigentlich auch gar nicht anders haben möchte... Man kann das vielleicht selbst glauben oder auch nur sich selbst und anderen so verkaufen wollen. Jeder, wie er mag.
Anna und Jörg haben dir ja schon ziemlich gute Antworten gegeben, denen ich mich so anschließen kann.
Hinzufügen würde ich gerne noch, dass ich häufig eben nicht die zweitbeste Wahl bin.
Selbst wenn mein Hund mit anderen Hunden spielt, sucht sie selbstständig den Kontakt zu mir und würde in vielen Fällen ein aufregendes Spiel mit mir vorziehen ;)
Man muss sich nur Mühe geben und wie sagtest du so schön, jeder, wie er mag. ;)
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
11. Dez. 01:38
Ich wollte von Anfang an keinen Leinenkontakt.
Aber naja, als junge HH, die anderen gegenüber natürlich freundlich sein wollte, wurde ich dann leider nur belehrt und der Kontakt wurde uns aufgezwungen.
Mittlerweile ist meine Hündin unverträglich und ich habe gelernt dass man mit "nett" nicht weit kommt.
Das ich mich damals nicht durchsetzen konnte, wird sicher mit Schuld daran sein, dass ich schon ewig am Leinenpöbeln mit ihr dran bin. Momentan läuft es ganz gut.
Da darf ich die Diskussion "kein Kontakt gewünscht" wieder öfter führen.

Viele scheinen zu erwarten, dass alle Hunde freundlich zu sein haben und immer nur mit allen und jedem spielen möchten.
Ich wurde sogar schon als Tierquälerin beleidigt weil ich meine Hündin, die Stocksteif, mit Bürste auf dem Rücken neber mir stand, nicht hab Hallo sagen lassen...
Damals hat mich das arg getroffen und ich war danach, als das erst einmal wirklich angekommen war, richtig sauer.
Heute sollte die mir das besser nicht nochmal an den Kopf werfen😈
 
Beitrag-Verfasser
Antje
11. Dez. 07:36
Nur weil wir keinen Leinenkontakt zulassen heißt das ja nicht, daß meine Hunde keine ausgiebigen Hundekontakte haben. Nur eben nicht mit jedem fremden Hinz und Kunz, der uns zufällig begegnet. Ich will ja auch nicht gleich mit jedem Spaziergänger quatschen der mir entgegen kommt.
Und wenn man jemand bei einer Begegnung interessant findet kann man immer noch gemeinsam ableinen.