Danke für die Blumen. Ich beleuchte solche Themen auch tatsächlich gerne auch mal von ner anderen Seite.
Was mir dabei im Forum und auch live auf der Straße immer mehr auffällt ist folgendes:
Wir treffen Leute, meine Maus wird angeleint und ich frage mal vorsichtig, ob sie gucken darf.
(auch bei uns hier sprießen die Corona-Welpen- und neu-Tierschutz-Besitzer aus dem Boden wie die Pilze)
Der gegenüber schlägt sich gefühlt vor den Kopf und die Antwort und der Gesichtsausdruck ist:
"Ey Alter du hast ja GAR KEINE Ahnung, dass du das überhaupt fragst. Ich habe gerade vorgestern im Anfänger-Kurs der Hundeschule gelernt, dass Leinen Kontakt total verboten ist. Und bei YouTube gibt es auch noch ein Video dazu. Deswegen kenne ich mich total aus, bin top up-to-Date und weiß WIE ES GEMACHT WERDEN MUSS !!! "
Da stehe ich dann da mit 40 Jahren Hunde Erfahrung, staune über die frisch gebackenen "Experten" und denke mir:
Okay, du super Auskenner aus dem Anfängerkurs, allein anhand deiner Wortwahl und Argumentation kann ich doch schon sagen, aus welchem Stall du kommst und bei welchem Hundetrainer aus der Umgebung du im Grundkurs bist.
Andere, insbesondere Welpen Besitzer, pöbeln zwar selbst nicht rum, aber nehmen ihre Babys erstmal sofort auf den Arm, sobald ein anderer Hund am Horizont auftaucht.
Ist doch klar dass der dadurch primär lernt, dass alle anderen böse und gefährlich sind und er beschützt werden muss von "Mama und Papa"...🙈
Naja, umgekehrt kennt man halt aber auch die, die seit 40 Jahren vermeintliche Hundeerfahrung haben, immer noch von Dominanz quatschen und den üblichen „Dertutnix“ „Dieregelndasschon“ „Istnochniewaspassiert“ Quatsch und co. Die glauben weil man jünger ist, kann man ja nix wissen.
Die noch nie in der Hundeschule waren, aber intuitiv natürlich eh alles wissen und können.
Im Bekanntenkreis ein gutes Beispiel. 50 Jahre Erfahrung. Hund hört nicht und hat Jagdtrieb. Neeee, Trainer oder Hundeschule? Nehmen wir halt das Elektrohalsband vom Nachbarn! Das hat doch schon immer geklappt! Erfahrung!!!!!
Aber gerne auch generell für Berufe, für die andere offenbar fundierte Ausbildungen benötigen 😉. Die Erfahrung und der Stammtisch reichen, Trainer sind doch überflüssig.
Die seit 40 Jahren glauben, der Hund will immer nur spielen, beschäftigt sich von selbst, grinst doch wenn er die Zähne zeigt, meint das gar nicht so und sich auch nie mal mit neueren Erkenntnissen beschäftigten und keinen neuen Input zulassen. Die sich wundern, dass Fiffi seit zig Jahren das gleiche unerwünschte Verhalten zeigt, aber das mit „Der ist halt so.“ speichern. Seit zig Jahren versuchen den Hund an der Leine nur festzuhalten, statt zu trainieren. Sich wundern dass sich das Verhalten des Hundes trotz ihres freundlichen „Neeein, neeeinn“ (was sich genau so nett wie „Fein“ anhört) gar nicht ändert, sondern sogar schlimmer wird. Dabei beruhigen sie ihn doch schon!!! Aber ein Trainer oder Hundeschule - auf keinen Fall. Man macht das Gleiche immer wieder und wundert sich, dass trotzdem nie ein anderes Ergebnis kommt! 😂🙈
Sich aber überall einmischen und ein Nein auch nur schwer akzeptieren können und direkt persönlich nehmen.
Das typische „Hat man doch immer schon so gemacht!“ und deren fundierte Erklärung zu allem ist: „Mädchen, komm du mal in mein Alter! Ich habe halt Hundeerfahrung.“ „Du musst das aber so machen wie ich jetzt meine und will!“ „Trotzdem!!“
Letztlich bleibt es ja auch dort dabei: Soll doch jeder machen wie er meint, so lange andere dadurch nicht eingeschränkt oder belästigt werden. 🤷🏻♀️
Wurde irgendwann auch mal, nachdem ich den Kontakt nicht zulassen wollte (seine Frage ob die hallo sagen dürfen war wohl nur rhetorisch gemeint), auf mein „Nein, Danke.“ dann von nem älteren Herrn beschimpft: „Mädchen, dir bring ich bald mal Manieren bei!!“
Buahhh!!!! 🙈🙈
Sorry, aber das musste jetzt auch mal raus! 😂🙈