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Jacqueline
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zuletzt 25. Okt.

Hund weggelaufen...wie mache ich jetzt weiter?

Es ist passiert! Der SuperGAU und das, wovor ich die allermeiste Angst hatte: Meine Hündin, 2 Jahre alt, oft ängstlich, ist mir vorhin beim Spaziergang das allererste Mal weggelaufen. So richtig. Schwanz eingeklemmt und weg war sie. Zur Vorgeschichte: Vorgestern hat sie ein Hundekumpel, den sie eigentlich liebt, ein bisschen ZU stürmisch begrüßt (ist ein Berner Sennenhund) und sie umgerempelt. Danach war sie sehr ängstlich (hat gezittert und den Schwanz eingezogen), aber ich habe den Spaziergang durchgezogen, um das Ganze nicht auch noch zu verstärken. Gestern wars eigentlich wieder okay und wir sind wieder auf unsere Runde. Alles war gut, bis von irgendwo her Schüsse kamen. Das gleich Bild: Schwanz eingezogen, zitternd. Den ganzen Weg. Dann hab ich zu meinem Mann gesagt: Da geh ich jetzt erstmal ein paar Tage nicht mehr mit ihr. Vielleicht beruhigt es sich dann wieder. Heute ging es aber nicht anders. Wir haben auch noch ein Baby, das im Kinderwagen liegt und da kommt nur diese Strecke infrage, wo der Hund frei laufen kann. Überall anders ist Straße. Also hab ichs nochmal probiert. Ging auch alles gut. Dann waren wir auf der Hälfte des Weges an einer Pferdekoppel. Eins der Pferde hat mit dem Huf aufgestampft. Und das war der Auslöser. Weg war sie. Und nichts hat geholfen. Keine Hundepfeife, kein Rufen, kein klein machen. NICHTS! Ich muss dazusagen: Rückruf ist EIGENTLICH unser Steckenpferd. Der klappt super und andere Hundebesitzer wundern sich immer, dass sie das so toll macht. Aber diesmal war es wohl einfach zu viel des Guten. Ich hatte natürlich mega Panik, denn sie ist in Richtung Straße gelaufen und ich hab es im Kopf schon knallen und fiepen hören 😭 Ich hab sofort meinen Mann angerufen, dass er mit dem Auto in die Richtung fährt, wohin sie gelaufen ist. Und Gott sei Dank war sie schlau genug, in Richtung nach Hause (ca. 1,5km) zu laufen und nicht auf die Hauptstraße. Ich hab mir solche Vorwürfe gemacht und weiß wirklich nicht, was noch passieren muss, damit ich irgendwann mal auf mein Bauchgefühl höre... Dann wären wir heute nämlich nicht dort gelaufen. Aber irgendwie muss sie ja auch lernen, dass ihr der Weg nix tut. Und den Weg ewig lange zu vermeiden wäre hier sicher das falsche. Jetzt hab ich zu meinem Mann gesagt, dass ich gern möchte, dass der Hund bis auf weiteres an der Leine läuft, bis ich mir sicher bin, dass sie diese Panikphase überwunden hat und parallel üben wir nochmal den Rückruf mit Mega-Belohnung. Er versteht das überhaupt nicht! "Der Hund will doch auch mal fetzen!" Ja klar... Am besten vors nächste Auto?! Ich hab jetzt einfach Angst nach dem Vorfall und möchte erstmal wieder etwas Sicherheit bekommen. Verständlich? Oder reagiere ich über? Was würdet ihr nun tun?
 
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Daniela
21. Okt. 05:58
Okey, gib Mal bitte ein paar Infos dazu, welchen du als Alternative hattest. Und warum fandest du den Tractive nicht so gut? Naja ohne Abo kann ich mir persönlich kaum vorstellen. Also klar, gibt es solche Tracker, die über andere Geräte (Bluetooth/NFC) mit getrackt werden. Heißt jeder der n Handy hat, was die Funktion unterstützt, trackt sozusagen dein Gerät und schickt die Standortdaten. Aber dazu muss man dann auch sagen, dass der Standort ungenau ist, dass nur in der Nähe anderer Geräte funktioniert die das unterstützen usw. Für Sachen die gestohlen werden, mag das reichen aber glaube für den Zweck ist das fraglich. Dementsprechend würde mich interessieren, was du da alternativ genutzt hast und mir das Mal anschauen.
Das Ding hat ständig kein empfang angezeigt Hund ist da der war ganz woanders hab jetzt den von Fressnapf ohne Abo mein Mann und ich finden den um Längen besser
 
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Daniela
21. Okt. 06:01
Hat auch gut abgeschnitten
 
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Daniela
21. Okt. 06:06
Okey, gib Mal bitte ein paar Infos dazu, welchen du als Alternative hattest. Und warum fandest du den Tractive nicht so gut? Naja ohne Abo kann ich mir persönlich kaum vorstellen. Also klar, gibt es solche Tracker, die über andere Geräte (Bluetooth/NFC) mit getrackt werden. Heißt jeder der n Handy hat, was die Funktion unterstützt, trackt sozusagen dein Gerät und schickt die Standortdaten. Aber dazu muss man dann auch sagen, dass der Standort ungenau ist, dass nur in der Nähe anderer Geräte funktioniert die das unterstützen usw. Für Sachen die gestohlen werden, mag das reichen aber glaube für den Zweck ist das fraglich. Dementsprechend würde mich interessieren, was du da alternativ genutzt hast und mir das Mal anschauen.
Und das jeder irgendwie mein Handy tracken könnte na ja jeder gibt im Internet soviel preis auf besagten Seiten wie Fb usw das finde ich schlimmer aber jeder wie er mag mich findet man auf solchen Seiten nicht aber jeder soll für sich entscheiden was er mag und was nicht 😊😊
 
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Kerstin
21. Okt. 06:37
Ich würde auch meinen Hund an der Leine lassen. Meine 1,4 Jahre junge Rottihündin "spielt" und "rennt" auf dem Hundeübungsplatz mit ihren Kumpels. Ansonsten ist sie immer an der Schleppleine oder in der Stadt an der kurzen Führleine. Es besteht immerhin Leinenpflicht, zumindest bei uns. Ich kenne aber das Gefühl, wenn der Hund ausgebüchst ist 🫣. Hatten wir kürzlich auch. War sehr naiv von mir, denn irgendwann ist immer DAS erste mal. Wir wohnen auf dem Land und an unserem Haus fahren gefühlt 10 Autos (incl. Postbote) vorbei. Ich hatte beim Auto ausräumen die Haustür offen gelassen und *eigentlich* bleibt Layla immer artig sitzen und wartet auf den Befehl "okay", dann darf sie mit vor die Haustür. Aber, wenn natürlich unser Hauskater Charly (liebevoll kleines A..loch gennannt) meint, in diesem Moment auch aus dem Haus zu gehen, war das Spektakel natürlich vorprogrammiert. Kater war natürlich schneller und die Ohren meines Hundes irgendwie verloren gegangen. Sie kam dann nach 5 Minuten (gefühlt eine Stunde) reumütig mit gesenktem Kopf nach Hause. Seit dem muss sie HINTER der Glastür warten. 🤷🏻‍♀️ Was ich damit sagen will, der Rückruf kann noch so toll funktionieren, wenn die Synapsen im Hundekopf "Jagd" anzeigen .... ist halt ein Tier.
 
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Sabine
21. Okt. 06:39
Hallo Jacqueline 🤗
Leine, Antipanikgeschirr, Tracker .... alles super 👍

Training zum Thema Schutz suchen bei Frauchen auch super 👍

Hier würde ich noch einen Schritt weiter gehen und mich aktiv bei allen Hundebegnungen immer erstmal vor sie stellen. Ebenso in allen Situationen in denen ihre Körpersprache Unwohlsein signalisiert. Sie muss ja erstmal begreifen, daß du der rettende Hafen bist. Durchaus auch mal den fremden Hund körperlich wegschicken.

Des weiteren würde ich zu Hause im sicheren Umfeld mit Antischrecktraining beginnen. Z.B. mit einem Holzlöffel beginnen, dem Hund zeigen und aus geringer Höhe auf den Teppich fallen lassen. Das solange bis es ihr egal ist.

Dann langsam steigern. Grössere Höhen, kein Teppich, andere Gegenstände, dann vorher nicht mehr zeigen usw.

Dann Dinge machen, die sie spooky findet, wie aufstampfen, springen, laut sein usw.

Dann irgendwann das gleiche Training draußen, wo sie sich sicher fühlt. Ganz vorsichtig wieder beginnen. Angeleint oder eingezäunt.

Die Intensität von gering bis dolle ganz langsam steigern. Immer erst weiter machen, wenn ihr der aktuelle Trainings Schritt egal ist.

Viel Erfolg!
 
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Sebastian
21. Okt. 06:44
Guten Morgen, wie schon gesagt würde bringt ein perfekter Rückruf nichts wenn der Hund unsicher und ängstlich ist. Dazu brauch der Hund erstmal Sicherheit, Selbstvertrauen und das er weiß, er bekommt von/bei dir die Sicherheit. Dann kommt der Hund zu dir wenn er Angst hat und rennt nicht weg.
Meine Hündin hazze zu Beginn auch vor allem Angst, wirklich vor allem. Mit ihr bin ich in ein Waldgebiet wo kaum Verkehr war, nur die Natur und wir beide. Lange Schlapp leine angemacht das positive Verhalten mit meiner Stimme und Leckerlis verstärkt. Und das ängstliche Verhalten habe ich ignoriert, also nicht mit dem Hund geredet oder Aufmerksamkeit gegeben, denn dann fühlt er sich auch bestätigt in seinem Verhalten. Dann habe ich angefangen vereinzelte Situationen kontrolliert hervorzurufen wo sie sich erschreckt hat um sie dann wiederum positiv zu verstärken.
Bsp.:
Einen Stock oder Stein erst weiter weggeschmissen sodass sie sich erschreckt, und jedesmal wenn sie einen Schritt drauf zu gemacht hat, habe ich sie gelobt und bestätigt. Irgendwann kam sie mit dem Gegenstand den ich geschmissen habe zu mir zurück. Mit fremden Hunden habe ich das auch langsam. Angefangen erst einzelne Hunde herausgepickt. Usw.
Sie durfte erst von der Leine wenn sie sicher war oder bei mir Schutz gesucht hat. Und jetzt habe ich eine selbstbewusste und sogar eine etwas dominante Hündin. Also dieses positive Verstärken habe ich mit allem gemacht, wie gesagt sie hatte vor allem Angst. Doch das würde hier ein zu langer Text werden wenn ich alles aufschreiben würde. 😁
 
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Jacqueline
21. Okt. 07:27
Ich würde auch meinen Hund an der Leine lassen. Meine 1,4 Jahre junge Rottihündin "spielt" und "rennt" auf dem Hundeübungsplatz mit ihren Kumpels. Ansonsten ist sie immer an der Schleppleine oder in der Stadt an der kurzen Führleine. Es besteht immerhin Leinenpflicht, zumindest bei uns. Ich kenne aber das Gefühl, wenn der Hund ausgebüchst ist 🫣. Hatten wir kürzlich auch. War sehr naiv von mir, denn irgendwann ist immer DAS erste mal. Wir wohnen auf dem Land und an unserem Haus fahren gefühlt 10 Autos (incl. Postbote) vorbei. Ich hatte beim Auto ausräumen die Haustür offen gelassen und *eigentlich* bleibt Layla immer artig sitzen und wartet auf den Befehl "okay", dann darf sie mit vor die Haustür. Aber, wenn natürlich unser Hauskater Charly (liebevoll kleines A..loch gennannt) meint, in diesem Moment auch aus dem Haus zu gehen, war das Spektakel natürlich vorprogrammiert. Kater war natürlich schneller und die Ohren meines Hundes irgendwie verloren gegangen. Sie kam dann nach 5 Minuten (gefühlt eine Stunde) reumütig mit gesenktem Kopf nach Hause. Seit dem muss sie HINTER der Glastür warten. 🤷🏻‍♀️ Was ich damit sagen will, der Rückruf kann noch so toll funktionieren, wenn die Synapsen im Hundekopf "Jagd" anzeigen .... ist halt ein Tier.
Das mit der Leinenpflicht haben wir hier tatsächlich nicht. Und dort, wo wir gehen, ist viel freie Fläche. Da kann sie toll laufen. An ihr ist sowieso ein Windhund verloren gegangen. Da überholen oft die Hinterbeine die Vorderen 🤭

Naja...
Das wirds jetzt erstmal nicht mehr geben...
 
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Jacqueline
21. Okt. 07:33
Hallo Jacqueline 🤗 Leine, Antipanikgeschirr, Tracker .... alles super 👍 Training zum Thema Schutz suchen bei Frauchen auch super 👍 Hier würde ich noch einen Schritt weiter gehen und mich aktiv bei allen Hundebegnungen immer erstmal vor sie stellen. Ebenso in allen Situationen in denen ihre Körpersprache Unwohlsein signalisiert. Sie muss ja erstmal begreifen, daß du der rettende Hafen bist. Durchaus auch mal den fremden Hund körperlich wegschicken. Des weiteren würde ich zu Hause im sicheren Umfeld mit Antischrecktraining beginnen. Z.B. mit einem Holzlöffel beginnen, dem Hund zeigen und aus geringer Höhe auf den Teppich fallen lassen. Das solange bis es ihr egal ist. Dann langsam steigern. Grössere Höhen, kein Teppich, andere Gegenstände, dann vorher nicht mehr zeigen usw. Dann Dinge machen, die sie spooky findet, wie aufstampfen, springen, laut sein usw. Dann irgendwann das gleiche Training draußen, wo sie sich sicher fühlt. Ganz vorsichtig wieder beginnen. Angeleint oder eingezäunt. Die Intensität von gering bis dolle ganz langsam steigern. Immer erst weiter machen, wenn ihr der aktuelle Trainings Schritt egal ist. Viel Erfolg!
Bei Hundebegegnungen haben wir tatsächlich kein Problem. Loni liebt andere Hunde (sie ist in Bosnien unter Hunden aufgewachsen) und freut sich den Hintern ab, wenn wir einen anderen Hund treffen, der ihr wohlgesonnen ist. Da muss ich sie eher ein wenig zur Ruhe mahnen.
Wenn der andere Hund ihr NICHT wohlgesonnen ist, sucht sie ohnehin Schutz bei mir (da angeleint).

Das mit dem Antischrecktraining find ich aber ne super Idee! Das werden wir mal ausprobieren. Ich hoffe natürlich, dass ich sie dann nicht noch unsicherer mache? 🤔
 
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Sabine
21. Okt. 08:20
Bei Hundebegegnungen haben wir tatsächlich kein Problem. Loni liebt andere Hunde (sie ist in Bosnien unter Hunden aufgewachsen) und freut sich den Hintern ab, wenn wir einen anderen Hund treffen, der ihr wohlgesonnen ist. Da muss ich sie eher ein wenig zur Ruhe mahnen. Wenn der andere Hund ihr NICHT wohlgesonnen ist, sucht sie ohnehin Schutz bei mir (da angeleint). Das mit dem Antischrecktraining find ich aber ne super Idee! Das werden wir mal ausprobieren. Ich hoffe natürlich, dass ich sie dann nicht noch unsicherer mache? 🤔
Das mit den Hundebegnungen hat in erster Linie den Zweck, daß du für sie zum verlässlichen Entscheidungsträger wirst. Da ist es egal, ob sie sich freut, oder ob das Tut-nixe sind.
Du bist diejenige, die alle Situationen managt und entscheidet. Das muss sie lernen. Und das geht am besten, wenn du dich bei Hundebegnungen erstmal vor sie stellst. Das schließt nicht aus, daß sie nach 2-3 Minuten der Ruhe hinter dir Kontakt mit dem Hund aufnehmen darf. Nicht immer, aber manchmal.

Wenn du das Antischrecktraining so beginnst, daß sie es leisten kann, dann sollte da nichts schief gehen.
 
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Kerstin
21. Okt. 11:40
Ich würde ersteinmal ein Sicherheitsgeschirr holen und dann an die Leine.
Warum Sicherheitsgeschirr, da kommt der Hund nicht so einfach raus. Aus jedem Geschirr oder Halsband kommt der Hund im Rückwärtsgang raus. Und seiner Panik geht's recht schnell.