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Anne-Marie
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 86
zuletzt 19. März

Hund vor anderen Hunden schützen

Hallo, wir hatten es dieses Wochenende 2mal das Cookie an der Leine von anderen Hunden angegangen wurde. Beim ersten mal war der Herr einfach nicht in der Lage seinen Hund zu halten und kam direkt auf uns zu. Nach kurzen schnuppern wurde der Hund recht aufdringlich und es gab ein riesen geknurre und er wollte auf Cookie drauf. Dann heute wieder ein Hund im Freilauf wir kommen mit Cookie an der Leine . Er nimmt seinen Hund ins Sitz ohne Leine und als wir gerade vorbei gehen wollten stürzt der Hund sofort auf Cookie und wieder haben sie sich ordentlich angemotzt. Als ich den Herren darauf aufmerksam gemacht habe das er seinen Hund bitte an die Leine nehmen soll das sowas nicht passiert. Da meinte er das die sich doch super verstanden haben und die hätten das schon unter sich geklärt. Cookie wird nun immer angespannter wenn uns andere Hunde entgegen kommen und ich auch. Wie verhalte ich mich in so einer Situation richtig? Schützend vor meinen Hund stellen ? Vielen Dank.
 
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Judith
15. Feb. 14:54
Hallo Judith, was für einen einen Hund hatte der Bekloppte denn, dass er meint er müsse derart aggressiv und brutal diesen „schützen“? Unsere Emma hat auch etwa 24/25 Kg, daher muss es echt heftig gewesen sein… Geht’s Fina denn gut, oder wieder gut? Bei uns sollte sowas besser nicht passieren. Ich werde schnell ungehalten, wenn es um meine Familie geht, daher hätte er sicherlich mindestens das Selbe erfahren. Grüße Dom
Oh, das weiß ich gar nicht mehr so genau. Das war eine weiß-braune Hündin, vermutlich ein Mischling an einer Flexileine. Auf den andern Hund hab ich da natürlich weniger geachtet. Die war etwas kleiner als Fina.
In dem Moment hatte ich aber andere Sorgen. Ich so geschockt von dieser Brutalität. Der hat Fina so emotionslos weggestoßen wie nen Fußball, zwar nicht gerade ausgeholt, aber er hat ihr ordentlich Schwung gegeben. Er hielt sein Knie am Ende hüfthoch, wie Fußballer manchmal.
Das absurde ist, dass es ausgereicht hätte, die Hände auszustrecken und ihr einen Schubs auf die Brust zu geben. Oder er hätte sich groß machen und ein Tscht machen können. Seine Frau hielt die Leine. Er hatte also jede Freiheit. Ihr war das ganz offenbar super peinlich.
Bevor man sowas macht, sollte man besser mit Wasser spritzen.
 
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Judith
15. Feb. 15:27
Das ihr sowas erlebt habt ist wirklich schrecklich😱 Keiner kann 100 Prozent garantieren das der eigene Hund nicht auch mal entwischt. Sollte nicht passieren aber es kann. Dann so aggressiv zu reagieren finde ich unmöglich.
Danke. Mir war das erst auch mega unangenehm. Aber nach der Aktion hab ich mich nicht noch entschuldigt.
Ich kann völlig nachvollziehen, dass es blöd ist, wenn man einen kleinen unsicheren Hund an der Leine hat, der von anderen bedrängelt wird. Ich war schon selbst in dieser Situation. Ich fühlte mich nicht weniger zum Abschießen, wenn Fina mir entwischte. Das war die nervige Zeit der Pubertät, in der man seinen Hund fast jeden Tag irgendwie nochmal neu kennengelernt.
An der Schleppleine ist das kein Problem, aber die machte ich beim Apportier- und Gehorsamkeitstraining ab, nachdem sie sich ein paar mal verhedderte und stürzte.
Die beiden Male, in denen sie mir zu Hunden abhaute, waren wahrscheinlich Momente, in denen sie sich schon nicht mehr gut konzentrieren konnte. Daher habe ich das Training nach dem zweiten Mal kürzer gehalten und alles war super.
Ich finde, man darf auch mal was fehleinschätzen. Wichtig ist, daraus zu lernen und daran zu arbeiten.
Die "Tun-nix-Hunde" kommen ja von "Tun-nix-Haltern". Ich bin selber durch jahrelanges Hundetraining gekommen, ohne einmal ernsthaft diesen Satz zu sagen. Und da lief bestimmt nicht immer alles reibungslos oder konfliktfrei.
Aber mit Rücksichtnahme und Vorurteilsfreiheit ist doch irgendwie alles viel schöner. Ich bin schon von fremden Hunden angesprungen, übergebügelt, gebissen und angepinkelt worden. Mir kam nie in den Sinn, nachtragend zu sein, wenn jemand zumindest versucht zu erziehen.
Mir gehen diese Leute auf den Senkel, die aggressive Hunde ohne Maulkorb frei rennen lassen, oder sich benehmen als sei ihr eigener Hund das Maß aller Dinge. Das ist nie der Fall. Jeder Hund ist anders und auf jeden muss man in angemessener Weise Rücksicht nehmen.
 
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Annett
15. Feb. 15:29
Das hast du missverstanden. Klar können Menschen dann kommunizieren und die Hunde zusammen lassen wenn es BEIDE wollen. Wenn ich meinen an der Leine habe, weil wir trainieren finde ich es eine Frage des Respekts seinen frei laufenden Hund anzuleinen. Oder wenigstens nicht zu uns zu lassen. Auf mich kommen nur immer wild gewordene Hunde zu, dessen Herrchen noch nicht einmal in der Nähe ist. 🙈
Ne, ich meinte die beiden Regeln. Leine- kein Kontakt erwünscht und keine Leine- Kontakt erwünscht. Das sehe ich bei der Regel „keine Leine- Kontakt erwünscht„ nicht unbedingt so . Läuft mein Hund ohne Leine, bedeutet das nicht, dass jeder x- beliebige Kontakt erwünscht ist. Das ist kein Freibrief für andere, ihren Hund ungefragt zu uns rennen zu lassen, finde ich. Auch dann erwarte ich eine Absprache. So meinte ich das. Wenn einer der Hunde an der Leine ist, dann ist das natürlich klar ( aber eben leider nicht für alle).
 
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Dogorama-Mitglied
15. Feb. 15:44
Danke. Mir war das erst auch mega unangenehm. Aber nach der Aktion hab ich mich nicht noch entschuldigt. Ich kann völlig nachvollziehen, dass es blöd ist, wenn man einen kleinen unsicheren Hund an der Leine hat, der von anderen bedrängelt wird. Ich war schon selbst in dieser Situation. Ich fühlte mich nicht weniger zum Abschießen, wenn Fina mir entwischte. Das war die nervige Zeit der Pubertät, in der man seinen Hund fast jeden Tag irgendwie nochmal neu kennengelernt. An der Schleppleine ist das kein Problem, aber die machte ich beim Apportier- und Gehorsamkeitstraining ab, nachdem sie sich ein paar mal verhedderte und stürzte. Die beiden Male, in denen sie mir zu Hunden abhaute, waren wahrscheinlich Momente, in denen sie sich schon nicht mehr gut konzentrieren konnte. Daher habe ich das Training nach dem zweiten Mal kürzer gehalten und alles war super. Ich finde, man darf auch mal was fehleinschätzen. Wichtig ist, daraus zu lernen und daran zu arbeiten. Die "Tun-nix-Hunde" kommen ja von "Tun-nix-Haltern". Ich bin selber durch jahrelanges Hundetraining gekommen, ohne einmal ernsthaft diesen Satz zu sagen. Und da lief bestimmt nicht immer alles reibungslos oder konfliktfrei. Aber mit Rücksichtnahme und Vorurteilsfreiheit ist doch irgendwie alles viel schöner. Ich bin schon von fremden Hunden angesprungen, übergebügelt, gebissen und angepinkelt worden. Mir kam nie in den Sinn, nachtragend zu sein, wenn jemand zumindest versucht zu erziehen. Mir gehen diese Leute auf den Senkel, die aggressive Hunde ohne Maulkorb frei rennen lassen, oder sich benehmen als sei ihr eigener Hund das Maß aller Dinge. Das ist nie der Fall. Jeder Hund ist anders und auf jeden muss man in angemessener Weise Rücksicht nehmen.
Ich finde dein Erlebnis nach wie vor erschreckend.
Wenn deine Fina in unser Rudel stürmen(benutze mal den allseits beliebten Ausdruck 😅)würde gar nix passieren.
Die Hunde würden sich beschnuppern und gut is.
Ich glaube, ich kann durchaus erkennen, in welcher Absicht ein Hund ankommt. Zu 99% isses doch friedlich und die Tierliebe kann nicht vor der eigenen Haustür aufhören 🤷‍♀️
Vor ein paar Monaten sind wir einem anderen Rudel begegnet, da meinte der größte Rüde dann, unseren großen angehen zu müssen.
Unserer hat kurz zurück gepöbelt und gut war.
Bis auf die Tatsache, dass der andere sich ganz eng an mir vorbeigeschoben hat und mir mit seinem Geschirr das Bein aufgerissen hat.
Shit happens!
Sind Hunde und keine Maschinen.
Einen Hund sofort wegtreten, ohne ansatzweise seine Absicht zu kennen, ist das allerletzte und primitiv dazu.
Wer sowas macht, ist auch sonst gewaltbereit.
Meine Meinung.
Und nein, du musst dich nicht entschuldigen.
 
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Heijo
15. Feb. 15:53
Ich habe für so etwas kein Verständnis mehr.. Henry wurde schon so oft gebissen.. Da ich aber mit 2 Hunden gehen muss.., werfe ich den anderen sofort mit der Leine ab.., nach dem ich die Besitzer drum gebeten habe ihre Hunde zu sich zu rufen.. Auch wenn es ein Hund mal nicht böse meint, hat es mit Erziehung zu tun ob ein Hund zu seinen Besitzer kommt nach dem Rufen.. Ich wünsche dir alles Liebe
Ich achte sehr auf die entgegenkommenden Hundhalter. Grundsätzlich leine ich meine Asja, wenn sie im Freilauf ist und uns begegnen andere Menschen. Egal ob mit oder ohne Hund.
Wird der entgegen kommende Hund nicht auch angeleint, so geht meine auch wieder frei.
Ich nenne dies gleiches Recht.
😉🐕
 
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Gabriele
15. Feb. 16:09
Es ist leider so, dass sehr viele Hundehalter ihre Lieblinge entsozialisieren, der ist zu alt zu jung, zu groß, zu klein, hat schlechte Erfahrung, vielleicht hat ihrer Flöhe etc, etc. es ist fast unmöglich beim Gassi einen Tobepartner zu finden. Natürlich spielt auch die allgegenwärtige Leinenpflicht da rein, das die Hunde stetig separiert an Leine laufen müssen. Für diese strittlustigen, unsozialisierten Vier- oder Zweibeiner denke ich für mich eine Plastik Zitronensaft Flasche dabei zu haben. Ich hatte in Bremerhaven auf meinem Grundstück das heftige Erlebnis, dass ein American Pit Bull dort meinen Schäfi Killen wollte. Erst Polizei konnte nix machen Abschuss zu gefährlich Innenstadt, Tierarzt Betäubungsschuss Distanz zu gering, Hundefänger mit Schlinge keine Chance, ich habe versucht unseren ins Haus zu bekommen, aber die waren nur am Kämpfen und somit beide in Haus überall Blutspritzer hinterher, beide mit Holzplatte in den Vorflur mit weichen Knien rausgedrückt, dort konnte ich vorsichtig, da der auch ständig auf mich los ging den Stab mit Schlinge um den Pit Bull Hals bekommen und fixieren. Die sind natürlich nicht alle so, aber dieser war wie sich herausstellte einem Luden abgehauen, der den als Waffe abgerichtet hatte. Für solch oder ähnliche Fälle hilft wohl nur Pfefferspray.
Nicht mal das. Ein Hund der SO angerichtet wurde macht immer weiter. 😱
 
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Gabriele
15. Feb. 16:12
Mit dem Schreien stachelt man aber viele Hunde zum kämpfen an. Meistens reicht ein kurzes schrilles Tsscht mit der entsprechenden Körpersprache, um andere zu verscheuchen. Aber bitte, auch nicht alles ist erlaubt. Mir ist meine Hündin mal abgezischt, als wir für die Begleithundeprüfung geübt haben. Ich übte den Teil ohne Leine. Nach der Wende sah ich plötzlich ein Paar mit einem Hund vorbeigehen. Fina entwischte mir und rannte auf den Hund zu. Sie war nicht aggressiv oder irgendwie frech, nur neugierig. Der Mann hat Fina dann so doll weggetreten, dass sie bestimmt 3 Meter weit geflogen ist, was ich bei 24 kg Hund beachtlich finde. Zusätzlich fauchte er noch, was ich mir einbilde. Auf die Idee, dass er mal Abstand hätte halten oder rufen können, weil die wenigsten Menschen einen Rückspiegel auf ein eingezäuntes Gelände mitnehmen, kam er allerdings auch nicht. Er hätte Fina auch einfach abdrängen oder am Geschirr halten können. Das hatte sogar eine breite Lasche. Nein, er musste gleich so brutal werden, dass Fina erstmal nur reglos auf der Seite lag. Ich weiß, dass das blöd war. Aber musste das wirklich sein?
Das muß ganz bestimmt NICHT sein. Wo bleibt denn da die Verhältnismäßigkeit?
 
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Susanne
15. Feb. 16:50
Danke. Mir war das erst auch mega unangenehm. Aber nach der Aktion hab ich mich nicht noch entschuldigt. Ich kann völlig nachvollziehen, dass es blöd ist, wenn man einen kleinen unsicheren Hund an der Leine hat, der von anderen bedrängelt wird. Ich war schon selbst in dieser Situation. Ich fühlte mich nicht weniger zum Abschießen, wenn Fina mir entwischte. Das war die nervige Zeit der Pubertät, in der man seinen Hund fast jeden Tag irgendwie nochmal neu kennengelernt. An der Schleppleine ist das kein Problem, aber die machte ich beim Apportier- und Gehorsamkeitstraining ab, nachdem sie sich ein paar mal verhedderte und stürzte. Die beiden Male, in denen sie mir zu Hunden abhaute, waren wahrscheinlich Momente, in denen sie sich schon nicht mehr gut konzentrieren konnte. Daher habe ich das Training nach dem zweiten Mal kürzer gehalten und alles war super. Ich finde, man darf auch mal was fehleinschätzen. Wichtig ist, daraus zu lernen und daran zu arbeiten. Die "Tun-nix-Hunde" kommen ja von "Tun-nix-Haltern". Ich bin selber durch jahrelanges Hundetraining gekommen, ohne einmal ernsthaft diesen Satz zu sagen. Und da lief bestimmt nicht immer alles reibungslos oder konfliktfrei. Aber mit Rücksichtnahme und Vorurteilsfreiheit ist doch irgendwie alles viel schöner. Ich bin schon von fremden Hunden angesprungen, übergebügelt, gebissen und angepinkelt worden. Mir kam nie in den Sinn, nachtragend zu sein, wenn jemand zumindest versucht zu erziehen. Mir gehen diese Leute auf den Senkel, die aggressive Hunde ohne Maulkorb frei rennen lassen, oder sich benehmen als sei ihr eigener Hund das Maß aller Dinge. Das ist nie der Fall. Jeder Hund ist anders und auf jeden muss man in angemessener Weise Rücksicht nehmen.
Deine Einstellung finde ich super, du sprichst mir aus den Herzen.
Wir sind alle nicht perfekt und ich glaube auch das sollte keiner von sich behaupten. Aber wie du schon gesagt hast, gegenseitige Rücksichtnahme und menschliche Kommunikation ist das A und O der Dinge. Wir sollten uns nicht schlechter benehmen wie die Hunde😉. Dann läuft es auch nicht aus dem Ruder
 
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Manuela
15. Feb. 16:59
Ja vor den Hund stellen oder laut AUS schreien u. mit Fuss abblocken
 
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Judith
15. Feb. 17:10
Ich finde dein Erlebnis nach wie vor erschreckend. Wenn deine Fina in unser Rudel stürmen(benutze mal den allseits beliebten Ausdruck 😅)würde gar nix passieren. Die Hunde würden sich beschnuppern und gut is. Ich glaube, ich kann durchaus erkennen, in welcher Absicht ein Hund ankommt. Zu 99% isses doch friedlich und die Tierliebe kann nicht vor der eigenen Haustür aufhören 🤷‍♀️ Vor ein paar Monaten sind wir einem anderen Rudel begegnet, da meinte der größte Rüde dann, unseren großen angehen zu müssen. Unserer hat kurz zurück gepöbelt und gut war. Bis auf die Tatsache, dass der andere sich ganz eng an mir vorbeigeschoben hat und mir mit seinem Geschirr das Bein aufgerissen hat. Shit happens! Sind Hunde und keine Maschinen. Einen Hund sofort wegtreten, ohne ansatzweise seine Absicht zu kennen, ist das allerletzte und primitiv dazu. Wer sowas macht, ist auch sonst gewaltbereit. Meine Meinung. Und nein, du musst dich nicht entschuldigen.
Heute würde sie es ja nicht mehr machen, zumindest nicht ohne Erlaubnis. 😉
Ich finde es so wichtig, die Körpersprache lesen zu können. Nur dann kann ich adäquat und selbstsicher handeln.
Dazu hab ich auch schönes Beispiel: Ich führte meinen damaligen Pflegehund aus (6kg Pinscher, kein Interesse an Rüden, sehr territorial, interessiert an sehr souveränen großen Hündinnen, unsicher im Umgang mit zappeligen oder neugierigen Hunden, aus dem Tierschutz, mit Misshandlungsvermutung). Wir trafen eine Frau mit 4 Hunden an der Leine. Der große reagierte bereits auf Distanz maximal aggressiv, Drohfixieren, Gewicht auf den Vorderpfoten, bereit zum Angriff. Ich blieb stehen, um meine Möglichkeiten zu überdenken. Die Frau hatte sichtlich Angst. Sie hätte den Hund mit den 3 anderen bestimmt nicht halten können, wenn er durchgestartet wäre. Mein Luigi stand vor mir. Er war mit mir stehen geblieben. Er richtete sich auf, ebenfalls angespannt, bereit, im Notfall zu kämpfen. Dann sah ich das hoch aufgestellte Nackenfell. Der hatte Schiss wie nix. Ich drehte mich ab, rief Luigi zu mir und zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er hinter mich gehen soll. Er entspannte sofort und trat hinter mich, als wäre der andere Hund unsichtbar geworden. Ich ging in einem großen Bogen um den Hund herum, schaute ihn dabei immer wieder kurz an und drehte sofort den Kopf wieder zur Seite, genau wie es ein souveräner Hund machen würde. Ich freute mich sehr, als ich sah, dass auch der andere Hund wenigstens etwas entspannte. Der Kopf ging nach oben, die Haare legten sich und das Zähneflätschen ließ er auch.
Ein paar Tage später erfuhr ich, dass es sich um die Nachbarn von Luigis Famillie handelte. Die Frau nimmt regelmäßig stark misshandelte Hunde auf und trainiert viel mit ihnen. Doch dieser war der aggressivste, den sie je hatte. Ich wusste ebenfalls nicht, dass Luigi und der große Hund sich bis aufs Blut hassten. Das hätte übel ausgehen können.
Aber Panik hilft da nicht. Hunde leben im Moment. Nur wer sich komplett auf das Jetzt fokussieren kann, kann Hunde durch die Nutzung der eigenen Körpersprache bewegen. Wenn dabei Vertrauen entsteht, ist das Führung. Das kann man lernen.