Ich finde dein Erlebnis nach wie vor erschreckend.
Wenn deine Fina in unser Rudel stürmen(benutze mal den allseits beliebten Ausdruck 😅)würde gar nix passieren.
Die Hunde würden sich beschnuppern und gut is.
Ich glaube, ich kann durchaus erkennen, in welcher Absicht ein Hund ankommt. Zu 99% isses doch friedlich und die Tierliebe kann nicht vor der eigenen Haustür aufhören 🤷♀️
Vor ein paar Monaten sind wir einem anderen Rudel begegnet, da meinte der größte Rüde dann, unseren großen angehen zu müssen.
Unserer hat kurz zurück gepöbelt und gut war.
Bis auf die Tatsache, dass der andere sich ganz eng an mir vorbeigeschoben hat und mir mit seinem Geschirr das Bein aufgerissen hat.
Shit happens!
Sind Hunde und keine Maschinen.
Einen Hund sofort wegtreten, ohne ansatzweise seine Absicht zu kennen, ist das allerletzte und primitiv dazu.
Wer sowas macht, ist auch sonst gewaltbereit.
Meine Meinung.
Und nein, du musst dich nicht entschuldigen.
Heute würde sie es ja nicht mehr machen, zumindest nicht ohne Erlaubnis. 😉
Ich finde es so wichtig, die Körpersprache lesen zu können. Nur dann kann ich adäquat und selbstsicher handeln.
Dazu hab ich auch schönes Beispiel: Ich führte meinen damaligen Pflegehund aus (6kg Pinscher, kein Interesse an Rüden, sehr territorial, interessiert an sehr souveränen großen Hündinnen, unsicher im Umgang mit zappeligen oder neugierigen Hunden, aus dem Tierschutz, mit Misshandlungsvermutung). Wir trafen eine Frau mit 4 Hunden an der Leine. Der große reagierte bereits auf Distanz maximal aggressiv, Drohfixieren, Gewicht auf den Vorderpfoten, bereit zum Angriff. Ich blieb stehen, um meine Möglichkeiten zu überdenken. Die Frau hatte sichtlich Angst. Sie hätte den Hund mit den 3 anderen bestimmt nicht halten können, wenn er durchgestartet wäre. Mein Luigi stand vor mir. Er war mit mir stehen geblieben. Er richtete sich auf, ebenfalls angespannt, bereit, im Notfall zu kämpfen. Dann sah ich das hoch aufgestellte Nackenfell. Der hatte Schiss wie nix. Ich drehte mich ab, rief Luigi zu mir und zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er hinter mich gehen soll. Er entspannte sofort und trat hinter mich, als wäre der andere Hund unsichtbar geworden. Ich ging in einem großen Bogen um den Hund herum, schaute ihn dabei immer wieder kurz an und drehte sofort den Kopf wieder zur Seite, genau wie es ein souveräner Hund machen würde. Ich freute mich sehr, als ich sah, dass auch der andere Hund wenigstens etwas entspannte. Der Kopf ging nach oben, die Haare legten sich und das Zähneflätschen ließ er auch.
Ein paar Tage später erfuhr ich, dass es sich um die Nachbarn von Luigis Famillie handelte. Die Frau nimmt regelmäßig stark misshandelte Hunde auf und trainiert viel mit ihnen. Doch dieser war der aggressivste, den sie je hatte. Ich wusste ebenfalls nicht, dass Luigi und der große Hund sich bis aufs Blut hassten. Das hätte übel ausgehen können.
Aber Panik hilft da nicht. Hunde leben im Moment. Nur wer sich komplett auf das Jetzt fokussieren kann, kann Hunde durch die Nutzung der eigenen Körpersprache bewegen. Wenn dabei Vertrauen entsteht, ist das Führung. Das kann man lernen.