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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 15. Apr.

Hund uriniert nicht

Hallo zusammen, Seit 2020 habe ich einen Straßenhund aus Spanien. Dieser wird demnächst 3 Jahre alt. Nun habe ich allerdings das Problem, dass er nur in unserem Heimatort und auf den altbekannten Gassirunden uriniert und markiert. Selbst wenn wir bei den Gassirunden mal aif eine ungewohnte Strecke abbiegen. Hebt der Hund schon nicht mehr das Bein. Wir sind vorletztes Jahr auch einem Hundesportverein, in einem anderen Ort, beigetreten. Dort hat es ca. Ein dreiviertel Jahr gedauert, bis er dort endlich mal das bein gehoben hat, aber leider auch nur an den ihm bekannten Orten. Ich war mit ihm auch schonmal 7 std wandern. In der Hoffnung, dass er dann einfach mal die Hemmung verliert, weil es ja nicht anders geht, aber das gat nicht funktioniert. Mein Hund hat die ganzen 7 Std ausgehalten, irgendwann dann auch unter Schmerzen, da die Blase ja verdammt voll war. I h habe auch versucht ihm ein Kommando für das pinkeln beizubringen, aber dieses Kommando nimmt er nicht an, da er mir, wenn er uriniert, nicht zuhört. Das ist auf jeden Fall verdammt ärgerlich. Da ich ihn so ja nur bedingt zum Wandern oder Hundesporttunieren mitnehmen kann. Dabei hat er eigentluch Spaß daran. An Urlaub ist somit auch garnicht zu denken. Die Tierärztin konnte mir auch nicht sagen, woran das liegen könnte. Hat irgendjemand von euch ähnliche Probleme oder kann mir jemand Lösungsvorschläge geben.
 
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Susanne
15. Apr. 06:56
Nur mal so eine Idee, keine Ahnung, ob das funktionieren könnte… Wenn er auf der gewohnten Runde uriniert, nimm mal einen Lappen mit und reibe ihn an der Stelle und packe ihn in eine Tüte. Dann gehe einen fremden Weg und lege da den Lappen irgendwo ab. Wenn er seinen eigenen Geruch an fremder Stelle riecht, probiere dann mal, ob er dort uriniert? Fände ich mal interessant, ob das funktionieren würde?🤷🏼‍♀️
Ich fände diese Idee auch gut, einen Versuch wäre es wert. Mein Ruede ist auch unsicher, daher kann ich mir das vorstellen. Früher hat er zb nie drüber markiert oder in die Nähe wo ein anderer markiert hatte. Es kam sogar so weit, dass ich vor stolz fast geplatzt bin, als er mit vier Jahren das endlich auch mal gemacht hat und hab ihn freudig gelobt. Ich hab ihn sogar gelobt, wenn er einen andren Hund angebellt hat, weil das endlich mal eine andere Reaktion war als Schwanz einziehen und sich klein machen. Wie ist dein Hund im Kontakt mit anderen Hunden? Und wie mit fremden Menschen? Also ich würde das mit dem Geruch ausprobieren, dann generell an der Unsicherheit arbeiten und ganz blöd gesagt, tatsächlich würde ich das pinkeln im fremden Revier klassisch konditionieren. Also von zu Hause aus losgehen und so weit laufen, wo er gerade noch pinkelt. Und dann wirklich begeistert loben oder anders belohnen, Leckerchen oder was halt bei ihm am besten funktioniert, also wo er sich solle drüber freut. Und das dann wochenlang immer weiter steigern. So dass er halt merkt, dass es sich lohnt, in fremder Umgebung das Bein zu heben und das ein sehr erwünschtes Verhalten ist. Ich würde halt kleinschrittig trainieren. Weil jetzt in Moment pinkelt er ja eh nicht woanders also musst du langsam im Rahmen seines Reviers beginnen. Es würde sich auch lohnen, ein Wort fürs Pinkeln einzuführen, bzw zu konditionieren. Meiner zb vergisst manchmal, wenn irgendwas besonderes außen rum passiert ist, kurz bevor wir zu Hause sind, sich nochmal zu lösen und wenn ich es dann sage, macht er es.
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 07:11
Ich fände diese Idee auch gut, einen Versuch wäre es wert. Mein Ruede ist auch unsicher, daher kann ich mir das vorstellen. Früher hat er zb nie drüber markiert oder in die Nähe wo ein anderer markiert hatte. Es kam sogar so weit, dass ich vor stolz fast geplatzt bin, als er mit vier Jahren das endlich auch mal gemacht hat und hab ihn freudig gelobt. Ich hab ihn sogar gelobt, wenn er einen andren Hund angebellt hat, weil das endlich mal eine andere Reaktion war als Schwanz einziehen und sich klein machen. Wie ist dein Hund im Kontakt mit anderen Hunden? Und wie mit fremden Menschen? Also ich würde das mit dem Geruch ausprobieren, dann generell an der Unsicherheit arbeiten und ganz blöd gesagt, tatsächlich würde ich das pinkeln im fremden Revier klassisch konditionieren. Also von zu Hause aus losgehen und so weit laufen, wo er gerade noch pinkelt. Und dann wirklich begeistert loben oder anders belohnen, Leckerchen oder was halt bei ihm am besten funktioniert, also wo er sich solle drüber freut. Und das dann wochenlang immer weiter steigern. So dass er halt merkt, dass es sich lohnt, in fremder Umgebung das Bein zu heben und das ein sehr erwünschtes Verhalten ist. Ich würde halt kleinschrittig trainieren. Weil jetzt in Moment pinkelt er ja eh nicht woanders also musst du langsam im Rahmen seines Reviers beginnen. Es würde sich auch lohnen, ein Wort fürs Pinkeln einzuführen, bzw zu konditionieren. Meiner zb vergisst manchmal, wenn irgendwas besonderes außen rum passiert ist, kurz bevor wir zu Hause sind, sich nochmal zu lösen und wenn ich es dann sage, macht er es.
Gegenüber anderen Hunden und Menschen ist er sehr offen und interessiert. Wenn es nach ihm ginge, würde er mit allem und jeden spielen. Allerdings ist er sehr dominant und das können die meisten Hunde nicht leiden. Deswegen ist er bei vielen Hunden unbeliebt. Das mit dem Konditionieren hatte ich schonmal versucht, was nicht so gut funktioniert hatte. Aber auch das werde ich nochmal versuchen
 
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Moni
15. Apr. 07:16
Hallo Kerstin,
ich denke auch, dass es daran liegt, dass er in „feindlichem Gebiet“ also für einen Straßen Hund alles jenseits der gewohnten Gassirunde, einfach zuviel Angst hat und sich deshalb nicht lösen kann.

Unsere scheue Hündin war auch immer sofort im absoluten Alarm-Zustand, wenn wir mal die gewohnten Bahnen verlassen haben. Einmal über die Straße war schon zuviel für sie.

Und bei Rüden heißt Pinkeln ja Markieren, das ist ja nochmal ein Unterschied. Das bedeutet ja, „Mit diesem Pinkeln erkläre ich dieses Gebiet zu meinem Gebiet.“
So in etwa, als ob jemand in einem fremden Stadtviertel sein Graffiti Zeichen hinsprüht. Keine gute Idee.

Vielleicht hat er einmal eine schlechte Erfahrung gemacht und wurde vom Nachbarrudel angefallen, als er als Junghund versehentlich über die Grenze geriet und da pinkelte?

Man weiß ja nie, was Straßen Hunden früher passiert ist, aber der Hund hat sicher einen guten Grund, sich so zu verhalten, wie er es tut, auch, wenn es supernervig ist.

Da sind wir dann als Besitzer gefragt, dem Hund der Fels in der Brandung zu sein und ihm als Rudelführer die nötige Sicherheit im „Feindesland“ zu vermitteln.

Leider ist es ja auch oft so, dass wir oft schon genervt sind, wenn wir nur an unsere Lieblings-Reizthemen denken.

Bei uns war es das Autofahren. Schon bei dem bloßen Gedanken an das Theater beim Einsteigen bekam ich Magenkribbeln und war schließlich schon total gestresst.

Das merkt der Hund natürlich, dass was nicht stimmt und wird dann noch unsicherer, versucht, uns durch Verlangsamen zu Beschwichtigen, wir werden noch genervter, so entsteht ein Teufelskreis.

Ist das Pinkelthema bei dir auch schon so aufgeladen?
Ärgerst du dich, wenn er pinkelt, dass er nicht überall pinkelt?
Und läuft der Film an, wie es weitergehen soll, wenn es nicht besser wird? Wenn es nie besser wird?
Wird der Hund gescholten, wenn er in fremden Gebieten zwar schnuppert, aber dann doch wieder nicht pinkelt?

Wenn ja entsteht dadurch für euch beide noch mehr Druck.

Diesen Teufelskreis können nur wir Menschen durchbrechen.

Bei uns wurde es besser, als ich gelernt habe, wirklich ruhig zu bleiben und den Druck aus der Sache zu nehmen. Ich muss gestehen, dass das sehr schwer war, aber es hat sich gelohnt.

Nach und nach wurde es besser und besser und heute steigt der Hund gerne ins Auto. Wunderbar!

Meine Empfehlung wäre, dem Hund grundsätzlich mit mehr Verständnis zu begegnen.
Er ist ein Tier und kann nichts dafür.

Wenn er in dir einen ruhigen Fels in der Brandung an seiner Seite hat, wird er sich sicher bald mehr trauen und schließlich auch das Pinkeln.

Bis dahin könnte vielleicht die Umstellung der Taktik helfen, die Sache zu entspannen.

Ich denke, er kann doch mit auf Ausflüge oder ein Turnier, wenn er sich vorher in einer Gassirunde in gewohnter Umgebung gründlich ausgepinkelt hat, oder?

Und für den Notfall könntet ihr eventuell eine Duftprobe seines Urins mitnehmen, (in einem Kotbeutel mit einem Taschentuch Urin auftupfen, Beutel verknoten und bei Bedarf als Schnupperstelle wieder öffnen - vielleicht klappt es dann…)

Alles Gute 🍀
 
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Simone
15. Apr. 07:22
Guten Morgen.
Ich hatte ein ähnliches Problem. Mir hat der Rat der Homöopathin geholfen...
Stelle dir auf dem Weg eine Glaspyramide vor, die über deinem Hund bzw. über dem Gebiet steht. Man kann aus der Pyramide raus schauen, aber nicht rein! Oben, in der Spitze, ist ein Loch. Wenn aus dem Loch Rauch aufsteigt kann der Hund urinieren.
Lach nicht. Ich fand es auch spuki.
Hat aber wirklich gut funktioniert und mit der Zeit ging es auch ohne Pyramide.
Einen Versuch ist es Wert.
LG Simone
 
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Angelika
15. Apr. 07:25
Liegt wahrscheinlich daran, das er sich nur dort lösen kann, wo er sich wohl fühlt. Tipp weiß ich leider auch keinen.
Eine Bekannte hat bei ihrem ersten Urlaub auch das Problem gehabt mit ihrem Rüden. Sie ist daheim immer den Hausberg gegangen und im Urlaub hat er weder Kot abgesetzt noch Lacki gemacht. 3 Tage lang. Sie ist dann zum Arzt und der meinte nur das wird schon. Am nächsten Tag hat er dann , fast wie eine Explosion… aber jetzt fährt sie in den Urlaub und es funktioniert…

Vielleicht gehst du daheim mal immer andere Runde damit er sich gewöhnt drann🤔
glaub vielleicht wäre Hundeverhaltenstherapheut etwas für euch?
 
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Dogorama-Mitglied
15. Apr. 07:28
In dem Hundeverein, dem ich beigetreten sind, sind auch 2 Trainer, aber auch die konnten mir nicht weiterhelfen.
Dann sind sie nicht die passenden Trainer :)

Aber so etwas kann man aus der Entfernung nicht beantworten. Sich nicht lösen zu können an fremden Orten ist ein Symptom.
Und keiner von uns kennt die Ursache, raten wäre auch eher in den Dunst. Deshalb ist ein Trainer notwendig der euch zuhause und auf Spaziergängen beobachtet um Ursachenforschung betreiben zu können
 
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Lina
15. Apr. 07:38
Als meine Hündin zu mir gekommen ist hatte ich auch das Problem. Wir sind spazieren gegangen und sie wollte einfach nicht pinkeln. Das hat fast 24h gedauert dann hat sie sich in der Wohnung erleichtert. Danach ist das nie wieder passiert. Hier in bekannter Umgebung markiert sie auch viel. Wir sind aber grade im Urlaub und hier markiert sie überhaupt nicht sondern pinkelt einfach nur wenn sie muss (1-2 mal pro Runde)
Denke das zeugt von starker Unsicherheit von deinem Hund. Pinkeln bedeutet ja Duftmarken zu hinterlassen, die dann von anderen Hunden aufgenommen werden, und damit wissen sie, dass dein Hund grade hier im Gebiet unterwegs ist.
Arbeitet an eurer Bindung, gib ihm Sicherheit, damit er sich wohl genug fühlt sich zu erleichtern. Hilfe von einem Trainer kann da ein guter Weg sein, der euren Alltag und Spaziergang von außen analysiert.
Bei Menschen kann das ja ähnlich sein, Stichwort: „Heimscheißer“ 🤭
 
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Ilona
15. Apr. 07:43
In dem Hundeverein, dem ich beigetreten sind, sind auch 2 Trainer, aber auch die konnten mir nicht weiterhelfen.
Dann such dir jemand Andreen. Schau mal unter Trainieren statt dominieren. Da wirst du bestimmt fündig. Ich denke, das dein Hund erstmal ganz viel Sicherheit braucht. Sas wird er aber nicht bekommen, wenn du ihn in Situationen bringst, wie fremde Umgebungen etc, die er noch nicht bewältigen kannst . Das ist ein Problem, was euren Alltag mit betrifft. Da muss man an ganz vielen Schrauben drehen.
 
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S.W.🌸
15. Apr. 08:06
Moin ich weiß ja nicht was für ein Mischling du hast 🤔Aber ne andere Idee 💡 wenn ihr in bekannten Gebiet geht und er pipi macht loben und mit besonderen Leckerbissen belohnen.Und dann das Gebiet langsam erweitert und bei jeden pipi loben?
 
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Yasmin
15. Apr. 08:52
Hallo, unser Angsthund aus Rumänien macht das in Stresssituationen..extrem vor und nach Sylvester