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Sabrina
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zuletzt 22. Jan.

Hund schnappt nach Kind

Hallo, ich hoffe es ist ok, wenn ich mich mit meinem Problem hier hin wende. Mein Bruder hat einen Hund. Bulldogge/Shiba Inu Mix. Er hört wunderbar, wenn er mit ihm unterwegs ist und es gibt so auch keine Probleme. ABER wenn er mit dem Hund zu besuch ist, dann schnappt dieser manchmal nach meinen Kindern. Heute ist es soweit gewesen, dass auch etwas zu sehen ist. Ich werde ihn erstmal nur noch selber besuchen. Mir ist das zu gefährlich. Trotzdem wäre es natürlich wichtig, da eine Lösung zu finden, dass es nicht mehr vorkommt. Meine Kinder ärgern ihn nicht und er hat auch Rückzugsorte, wo sie ihn in Ruhe lassen. Sie bewegen sich halt ganz normal in ihrem Umfeld, nur das ist für den Hund schon ein Problem. Draußen Ball werfen oder ähnliches geht. Drinnen ist es schwierig. Wenn der Hund in Reichweite des Kindes ist und dieses sich etwas schneller bewegt (also mehr als langsames gehen), dann stört ihn das. Ich weiß nicht, ob er dann Maßregeln möchte? Hat jemand eine Idee, warum der Hund das macht? Ich dachte, er wäre überfordert, weil zuhause bei meinem Bruder ist es halt ruhig. Da habe ich den beiden extra einen Raum eingerichtet, wo mein Bruder tagsüber mit dem Hund rein und arbeiten kann (er ist für ein paar Tage da). Dies scheint aber auch nicht zu helfen oder es eher noch zu verstärken. Was können wir machen, um das Verhältnis zu verbessern? Erstmal ist das Thema für mich durch, nur auf Dauer wäre es natürlich für alle besser, wenn sich da Wege finden würden. Hat jemand eine Idee, was die Ursache sein kann und wo wir ansetzen könnten? Liebe Grüße 🙋🏻‍♀️
 
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Sonja
20. Jan. 16:59
Naja meine Kinder bewegen sich halt in der Wohnung. Die sitzen nicht den ganzen Tag auf der Stelle. Und mein Bruder lässt den Hund halt machen, weil der macht ja nichts. Und dann steht er halt rum und mein Kind geht vorbei (kein rennen, aber auch nicht soo langsam). Dann schnappt er. Oder wenn mein Bruder die Kinder zum raufen auffordert und sie mitmachen, dann will der Hund sich einmischen und schnappen. Ich finde, er müsste ihn mehr zurück halten. Sie streicheln nicht einfach so. Wenn dann gehen sie langsam ran, nehmen Kontakt auf und lassen erst schnuppern. Ich habe auch schon viel nachgedacht, sehe bei den Kindern aber wirklich keinen Bedarf an Veränderung, finde sie geben sich schon echt Mühe, im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie kennen es vom Kater, wie mit Tieren umgegangen werden muss (das ist kein Kuscheltiger). Klar, sind sie auch mal lauter. Nur können sie halt auch nicht 24/7 leise sein. Sind halt Kinder. Fast 3 und fast 6. Ich habe den Eindruck, dass ich ihn da besser lese bzw er einfach zuviel Vertrauen hat, obwohl das Tier überfordert ist. Oder das nicht sehen will. Natürlich alles meine subjektive Einschätzung. Egal, der Hund bekommt Hausverbot, solange mein Bruder da keine Notwendigkeit an Veränderung sieht.
Damit fasst Du es gut zusammen. Deine Kinder bewegen sich halt. Der Hund tut ja nichts. Keiner sieht Handlungsbedarf. Der ist aber auf beiden Seiten vorhanden.

Der Hund schnappt nicht, weil er von Grund auf böse oder aggressiv ist. Er reagiert auf die Kinder.
Dein Bruder müsste ihn in dem Fall zurückhalten, am besten erzieherisch, indem er klarstellt, dass der Hund auf seinem Platz zu sein hat, und keinesfalls hinter den Kindern her darf.
Du müsstest in diesem Fall Deine Kinder zurückhalten, so dass der Hund auf seinem Platz wirklich seine Ruhe hat. Es ist gut, dass sie ihn nicht ärgern, aber sie muten ihm Unruhe und ungewollte Nähe zu. Da könnte Dein Bruder noch so viel erziehen, wenn die Kinder keine Rücksicht auf die Bedürfnisse des Hundes nehmen, wird der Hund sich immer mit schnappen seine Distanz zurückholen wollen. Oder die rennenden Kinder maßregeln, eine aus Hundesicht völlig normale Reaktion. (Gegen die Dein Bruder natürlich wieder anerziehen müsste)

Es wäre im Interesse Deiner Kinder und Dir, wenn Du ihnen in dieser Hinsicht beibringen würdest, dass nicht ärgern nicht genug ist.

Wenn ein Jogger mich fragt, was er bei Hundebegegnungen machen soll, sage ich ihm "nicht joggen". Das ist zwar frustrierend für ihn, aber der einzige Weg, 100% sicher aus der Begegnung zu kommen. Weil Hunde halt auf Reize reagieren und ganz viele nicht perfekt erzogen sind.

Wenn Deine Kinder nicht lernen, sich einem Hund gegenüber auf keinen Fall schnell zu bewegen, und auf die kleinen Signale mit Abstand zu reagieren, mit denen Hunde Distanz einfordern, kann es durchaus mal zu einem Unglück kommen.

Daher finde ich Deine Entscheidung gut, den Hund und die Kinder nicht mehr zusammen zu lassen. Aber das reicht nicht aus.
 
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Sabrina
20. Jan. 16:59
Egal, Thema beendet durch fehlende Bereitschaft daran zu arbeiten. Das bringt dann einfach nichts und ich will mich deshalb auch nicht zerstreiten. Er kommt halt nicht mehr mit dem Hund und fertig ist das für mich.
 
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Franziska
20. Jan. 17:04
Unsrer bekommt bei den meisten Besuchern auch einen Maulkorb dran. Er wurde daran gewöhnt und so ist es für alle sicherer und für mich entspannt. Das überträgt sich auch auf den Hund.
 
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Sabrina
20. Jan. 17:07
Hatte ich schon vorgeschlagen, dass der Hund auf seinem Platz bleibt, das wird aber von ihm nicht durchgezogen.
Das verstehe ich, aber sie sind hier zuhause und da sollen sie sich auch bewegen dürfen. Sie nehmen schon Rücksicht, sind aber halt auch keine Erwachsenen und spielen nunmal. Wenn das dem Hund zuviel ist, ist es umso besser, wenn er dem nicht ausgesetzt wird. Und sie können ja auch keinen Abstand nehmen, wenn der Hund immer wieder ins Geschehen geholt wird bzw gehen darf. Die Kinder haben auch Angst (schon immer waren sie vorsichtig, weil sie halt auch etwas Angst haben, nicht panisch, aber so dass sie auf ihn achten) und er lässt ihn auf sie zu rennen, das finde ich auch nicht förderlich. Sie können teilweise gar nicht aus der Situation, weil mein Bruder den Hund immer wieder ran lässt, anstatt ihn auf Distanz zu halten.
 
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Claudia
20. Jan. 17:08
Deine Kinder dürfen sich in eurem Haus bewegen wie sie möchten. Etwas mehr Ruhe und Langsamkeit wäre gut, aber das kannst du nicht von Kleinkindern erwarten. Ganz einfach.
Bin ich mit meinem Hund zu Besuch gibt es für die anderen nur eine Regel: Hund ignorieren - nicht angucken, nicht ansprechen. Um den Rest kümmere ich mich. Und das ist oftmals einfach die Leine und Hund ist permanent neben mir. Fertig.
 
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Sabrina
20. Jan. 17:10
Ja, so würde ich es auch machen. Mein Bruder gibt ihm halt keine Sicherheit, sondern setzt ihm immer wieder der Situation aus. Lässt ihn immer wieder zu den Kindern.
 
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Frank
20. Jan. 17:15
Egal, Thema beendet durch fehlende Bereitschaft daran zu arbeiten. Das bringt dann einfach nichts und ich will mich deshalb auch nicht zerstreiten. Er kommt halt nicht mehr mit dem Hund und fertig ist das für mich.
in dem Falle echt die beste Lösung. 👍🌻
 
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Ohne Hund ist
20. Jan. 17:22
Der Hund ist zu bedauern. Und das ist nicht als Affront gegen die TE zu verstehen, sondern richtet sich gegen den Hundehalter.
 
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Sabrina
20. Jan. 23:06
Na was den Rest angeht, finde ich macht er es echt gut. Er geht richtig viel mit ihm, der Hund hat auch ein paar Hundekontakte, mit denen er sich gut versteht, er kann ihn draußen auch ohne Leine super führen und so. Keine Aggressionen oder gesteigertes Jagdverhalten, jederzeit abrufbar und hört auf verschiedenste Kommandos. Was ich am Anfang ehrlich gesagt nicht erwartet habe, weil es da noch ganz anders aussah. Die sind mitlerweile ganz gut eingespielt miteinander. Nur halt mit Kindern auf längere Zeit in der Wohnung gibt es Probleme. Der Rest läuft. Da scheitert es glaube eher an der Sozialkompetenz des Halters, dass es ihm nicht wichtig genug ist oder andere innere Konflikte 🤷🏻‍♀️ Ich lasse den Kater ja auch nicht zu dem Hund, weil ich mir sicher bin, dass er ihn zerfleischen würde (der Kater den Hund, das ist echt ein kampferprobtes riesiges Tier, nicht dick, nur groß). Genauso würde ich mir wünschen, dass er sein Tier im Zaun halten würde. Verstehen kann ich es auch nicht, aber bringt halt nichts, da einseitig drüber zu diskutieren. Wer nicht will, der will nicht. Und da er sich (einvernehmlich) fernhält, sehe ich da auch keine Gefahr. Er hat ja so keine engeren Kontakte mit Kindern und draußen interessiert es den Hund wirklich Null.
 
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Constantin
20. Jan. 23:46
Na was den Rest angeht, finde ich macht er es echt gut. Er geht richtig viel mit ihm, der Hund hat auch ein paar Hundekontakte, mit denen er sich gut versteht, er kann ihn draußen auch ohne Leine super führen und so. Keine Aggressionen oder gesteigertes Jagdverhalten, jederzeit abrufbar und hört auf verschiedenste Kommandos. Was ich am Anfang ehrlich gesagt nicht erwartet habe, weil es da noch ganz anders aussah. Die sind mitlerweile ganz gut eingespielt miteinander. Nur halt mit Kindern auf längere Zeit in der Wohnung gibt es Probleme. Der Rest läuft. Da scheitert es glaube eher an der Sozialkompetenz des Halters, dass es ihm nicht wichtig genug ist oder andere innere Konflikte 🤷🏻‍♀️ Ich lasse den Kater ja auch nicht zu dem Hund, weil ich mir sicher bin, dass er ihn zerfleischen würde (der Kater den Hund, das ist echt ein kampferprobtes riesiges Tier, nicht dick, nur groß). Genauso würde ich mir wünschen, dass er sein Tier im Zaun halten würde. Verstehen kann ich es auch nicht, aber bringt halt nichts, da einseitig drüber zu diskutieren. Wer nicht will, der will nicht. Und da er sich (einvernehmlich) fernhält, sehe ich da auch keine Gefahr. Er hat ja so keine engeren Kontakte mit Kindern und draußen interessiert es den Hund wirklich Null.
Hallo Sabrina, du wärst eine tolle Hundehalterin. Alleine dass du dich so intensiv mit der Problemstellung auseinandersetzt. Es wirkt auch so, als ob du ein gutes Gespür für Mensch und Hund hast. Da kann manch ein „echter“ Hundehalter sich eine Scheibe abschneiden. Vlt offtopic, aber zum topic wurde glaube ich schon genug gesagt ☺️ und eine „Lösung“ (auch wenn sie nicht 100% zufriedenstellend ist) gefunden.