Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund legt sich beim Gassi gehen ständig hin.

Verfasser-Bild
T.
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 62
zuletzt 18. Juni

Hund legt sich beim Gassi gehen ständig hin.

Hallo zusammen, Wir haben einen 20-monatigen Goldierüden, Der sich beim Gassigehen immer wieder auf den Boden fallen lässt, sobald es nicht nach seiner Nase geht. Das betrifft die Situationen, wenn ein anderer Hund zu sehen ist, oder er aber gerne in eine andere Richtung laufen möchte als wir es vorhaben. Wir haben es schon mit Leckerlis, Aufforderung zum spielen oder mit Ablenkung versucht. Das alles funktioniert nicht! Er bleibt wie ein nasser Sack liegen. Den Hund hinterher schleifen scheidet aus, erst mal möchten wir das nicht und zum zweiten wiegt er 31 kg. Vielleicht habt ihr einen Vorschlag oder einen Lösungsansatz, den wir anwenden können. Es macht so keinen Spaß mit ihm an der Leine spazieren zu gehen. Danke für eure Tipps. VG Torsten
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia
3. Apr. 11:04
Glaub das ist auch so ein Retriever Ding. Die setzen gerne ihre Masse ein um an ihren Willen zu kommen. Wie Du sicher selbst weißt, wartet da Zuhause auch Arbeit auf Euch. Falls es an der Stelle möglich ist, würde ich ihn einfach anbinden dort und weiter gehen. Lass Dich so wenig wie möglich darauf ein. Leider ist der Lerneffekt für dieses Verhalten schnell verknüpft. Es hat sich ja schon etabliert. Warte einfach möglichst unbemerkt bis die Sehnsucht größer wird und hol ihn kommentarlos ab. Noch besser wäre echt das Kommentarlose mitnehmen. Aber dem muss man körperlich gewachsen sein.
Anbinden und weiterlaufen? Fördert allerhöchstens auch noch die Entstehung einer Trennungsangst, als dass es irgendetwas bringt. Das Entziehen der Nähe einer Bezugsperson war schon bei Kindern eine mehr als schlechte Idee, dann sollte man damit auch nicht bei einem Hund anfangen. Positive Verstärkung funktioniert immer noch besser als Bestrafung. Was es in diesem Fall nämlich wäre, wenn man den Hund anbindet und einfach weg geht.
Auch das Vertrauen in den Menschen kann dadurch verloren gehen, was noch zu weiteren Problemen führen kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
T.
3. Apr. 11:13
Nur nochmals zur Einschätzung der Situation: er macht das nicht jedesmal beim Gassigehen; Verhältnis ist ca. 1:4. auch ist es mittlerweile mein dritter Hund, allerdings mein 1.Rüde! Meine beiden vorigen Goldies waren Weibchen und sehr wiss- und trainingsbegierig. Mit beiden Hündinnen war ich in unterschiedlichsten Trainings und Hundegruppen. Mein Rüde ist faul, jede Übung maximal 5x, dann verliert er das Interesse…auch unsere Hundetrainerin kann noch nicht wirklich seine Trainingsmotivation erkennen. Weder „Kekse“ noch Spielzeug hält seine Motivation hoch. Ansonsten ist er ein cooler Hund. Kommt mit jedem Hund und Menschen klar. Uns gegenüber ist er sehr verkuschelt und verschmust. Also alles gut, wenn es diese Situationen nicht gäbe…Grüße und nochmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Apr. 11:17
Ich hab noch keine Beiträge gelesen also könnte der Tipp sich Doppeln aber ich bin bei allem einfach sturer als er. Mit Leckerlis und Spielen wird dieses Verhalten nur gefördert. Du bist der Anführer und das geht nur mit Durchsetzungsvermögen. Einfach in die Richtung schauen, Schultern nach vorn, gerader Rücken. Das dauert manchmal ewig aber so lernt meiner gut ohne Strafe
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Apr. 11:20
Anbinden und weiterlaufen? Fördert allerhöchstens auch noch die Entstehung einer Trennungsangst, als dass es irgendetwas bringt. Das Entziehen der Nähe einer Bezugsperson war schon bei Kindern eine mehr als schlechte Idee, dann sollte man damit auch nicht bei einem Hund anfangen. Positive Verstärkung funktioniert immer noch besser als Bestrafung. Was es in diesem Fall nämlich wäre, wenn man den Hund anbindet und einfach weg geht. Auch das Vertrauen in den Menschen kann dadurch verloren gehen, was noch zu weiteren Problemen führen kann.
Sie soll ihn ja nicht da übrig lassen. Sonder einfach mal weggehen.
Ein Rüde der selbstbewust ist, das so konsequent durchzieht, entwickelt sicher keine Trennungsangst wenn er einfach mal nicht sofort seinen Willen bekommt. Man darf hier schon ein bisschen differenzieren. Ein unerwünschtes Verhalten ist schwer positiv zu bestärken.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia
3. Apr. 11:30
Sie soll ihn ja nicht da übrig lassen. Sonder einfach mal weggehen. Ein Rüde der selbstbewust ist, das so konsequent durchzieht, entwickelt sicher keine Trennungsangst wenn er einfach mal nicht sofort seinen Willen bekommt. Man darf hier schon ein bisschen differenzieren. Ein unerwünschtes Verhalten ist schwer positiv zu bestärken.
Macht man das ein Mal, entsteht wahrscheinlich noch keine Trennungsangst, das ist wohl so. Mach das ein paar Mal, dann vielleicht schon. Außerdem lernt er damit auch, dass die Halter eh irgendwann wieder kommen und er weiter rumliegen kann. Es geht auch nicht darum unerwünschtes Verhalten positiv zu verstärken, sondern gewünschtes Alternativverhalten. Man kann ihm dadurch, dass man einfach stehen bleibt und die Spannung an der Leine aufrecht hält, seine 'Freiheit' eingrenzen, d.h. man nimmt ihm etwas Positives weg. Lässt er nach, geht man mit ihm weiter und lässt ihm dadurch wieder mehr Freiraum. Das ist dann die positive Verstärkung, für das Alternativverhalten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Veronika
3. Apr. 11:33
Hatte meine frühere dominante Hündin auch ein paarmal gemacht. Bei erstes mal hab sie ignoriert. Und sofort Spaziergänge anders aufgebaut. Sie dürfte nur streng bei Fuß gehen, zwischen durch immer wieder absitzen lassen und ständig 100 mal die Richtung gewechselt. Sie musste ständig Augenkontakt halten. Sie war dann so beschäftigt dass sie es nie mehr gemacht hat. Wenn er es bei fremden Hunden macht, dann würde ich ihm klar machen dass es gar kein Kontakt an der Leine gibt's
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Apr. 11:46
Macht man das ein Mal, entsteht wahrscheinlich noch keine Trennungsangst, das ist wohl so. Mach das ein paar Mal, dann vielleicht schon. Außerdem lernt er damit auch, dass die Halter eh irgendwann wieder kommen und er weiter rumliegen kann. Es geht auch nicht darum unerwünschtes Verhalten positiv zu verstärken, sondern gewünschtes Alternativverhalten. Man kann ihm dadurch, dass man einfach stehen bleibt und die Spannung an der Leine aufrecht hält, seine 'Freiheit' eingrenzen, d.h. man nimmt ihm etwas Positives weg. Lässt er nach, geht man mit ihm weiter und lässt ihm dadurch wieder mehr Freiraum. Das ist dann die positive Verstärkung, für das Alternativverhalten.
So viel Hundeverstand habe ich jetzt tatsächlich vorausgesetzt. Sie schreibt ja, es ist ihr Dritter Hund und sie arbeitet mit einem Trainer. Sinn der Sache ist ja am Ende nicht, dass ich 20 min mit dem Hund irgendwo stehe, sondern dass das es durch andere Erziehungsmethoden im Alltag dazu kommt,dass der Hund es nicht mehr zeigt. Drum mein Hinweis, dass die eigentliche Arbeit zu Hause wartet. Das war also kein Trainings- sondern ein Lösungsansatz. Manchmal muss man evtl ja auch einfach mal weiter.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia
3. Apr. 11:54
So viel Hundeverstand habe ich jetzt tatsächlich vorausgesetzt. Sie schreibt ja, es ist ihr Dritter Hund und sie arbeitet mit einem Trainer. Sinn der Sache ist ja am Ende nicht, dass ich 20 min mit dem Hund irgendwo stehe, sondern dass das es durch andere Erziehungsmethoden im Alltag dazu kommt,dass der Hund es nicht mehr zeigt. Drum mein Hinweis, dass die eigentliche Arbeit zu Hause wartet. Das war also kein Trainings- sondern ein Lösungsansatz. Manchmal muss man evtl ja auch einfach mal weiter.
Ist jetzt nicht so, als würde man jedes Mal 20 Minuten rumstehen. Die Zeit wird kürzer und die Häufigkeit weniger und irgendwann wird das Verhalten auch nicht mehr gezeigt. Wenn man einfach Mal weiter muss, bringt es auch überhaupt nichts den Hund anzubinden und weg zu gehen. Was soll der Hund dabei lernen? Was ist wenn der Hund beim Zurückkommen noch immer nicht weiterlaufen will? Wieder weggehen? Da kommen auch mal schnell 20 Minuten zusammen und der Hund nimmt einen noch weniger Ernst, weil Herrchen oder Frauchen doch eh wieder kommen. Es heißt ja auch, dass der Hund ansonsten super ist und dieses Verhalten nur in diesen Momenten zeigt und auch nicht immer. Was soll man da mit ihm Zuhause üben? Das ergibt alles wenig Sinn.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Apr. 12:06
Ist jetzt nicht so, als würde man jedes Mal 20 Minuten rumstehen. Die Zeit wird kürzer und die Häufigkeit weniger und irgendwann wird das Verhalten auch nicht mehr gezeigt. Wenn man einfach Mal weiter muss, bringt es auch überhaupt nichts den Hund anzubinden und weg zu gehen. Was soll der Hund dabei lernen? Was ist wenn der Hund beim Zurückkommen noch immer nicht weiterlaufen will? Wieder weggehen? Da kommen auch mal schnell 20 Minuten zusammen und der Hund nimmt einen noch weniger Ernst, weil Herrchen oder Frauchen doch eh wieder kommen. Es heißt ja auch, dass der Hund ansonsten super ist und dieses Verhalten nur in diesen Momenten zeigt und auch nicht immer. Was soll man da mit ihm Zuhause üben? Das ergibt alles wenig Sinn.
Zum einen war es nur ein Vorschlag. Den darfst Du gut oder auch schlecht finden. Zum zweiten habe ich geschrieben, beobachten und erst zurückkommen, wenn er "Sehnsucht" zeigt. Zum dritten, passiert Hundeerziehung nicht in Situationen die nicht funktionieren sondern im Alltag. Heißt, wenn ich die Raumverwaltung in andere Situationen und Übungen im Alltag sehr klar geregelt habe und wer Ressourcen beansprucht etc wird mein Hund meine Richtung in die ich gehe nicht in Frage stellen. Im Sinne von wer bewegt wen. Hier bewegt der Hund ganz klar den Menschen. Im Alltag gibt es zigfach Möglichkeiten das zu üben. Unter anderem Zuhause.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Julia
3. Apr. 12:17
Zum einen war es nur ein Vorschlag. Den darfst Du gut oder auch schlecht finden. Zum zweiten habe ich geschrieben, beobachten und erst zurückkommen, wenn er "Sehnsucht" zeigt. Zum dritten, passiert Hundeerziehung nicht in Situationen die nicht funktionieren sondern im Alltag. Heißt, wenn ich die Raumverwaltung in andere Situationen und Übungen im Alltag sehr klar geregelt habe und wer Ressourcen beansprucht etc wird mein Hund meine Richtung in die ich gehe nicht in Frage stellen. Im Sinne von wer bewegt wen. Hier bewegt der Hund ganz klar den Menschen. Im Alltag gibt es zigfach Möglichkeiten das zu üben. Unter anderem Zuhause.
Du hast recht, es war nur ein Vorschlag. Den ich tatsächlich schlecht finde und auch erklärt habe, warum ich ihn nicht gut finde. Du hast auch damit recht, dass Erziehung außerhalb der Problemsituationen stattfindet. Aber eben nicht nur. Hunde generalisieren nicht. Nur weil der Hund zuhause bestens auf seine Halter hört, muss er es nicht auch draußen tun. Der Beschreibung nach, ist er Zuhause ja auch absolut kein Problem und stellt seine Halter nicht in Frage. Auch draußen macht er dies nur manchmal. Ist jetzt nicht so, als wäre er draußen unerträglich.
Anyways, du kannst es ja mit deinen Hunden so machen. Für mich war es nur wichtig Anderen aufzuzeigen, warum ich diese Methode nicht ratsam finde. Scheinbar gehen unsere Meinungen da einfach nur auseinander.