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T.
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Anzahl der Antworten 62
zuletzt 18. Juni

Hund legt sich beim Gassi gehen ständig hin.

Hallo zusammen, Wir haben einen 20-monatigen Goldierüden, Der sich beim Gassigehen immer wieder auf den Boden fallen lässt, sobald es nicht nach seiner Nase geht. Das betrifft die Situationen, wenn ein anderer Hund zu sehen ist, oder er aber gerne in eine andere Richtung laufen möchte als wir es vorhaben. Wir haben es schon mit Leckerlis, Aufforderung zum spielen oder mit Ablenkung versucht. Das alles funktioniert nicht! Er bleibt wie ein nasser Sack liegen. Den Hund hinterher schleifen scheidet aus, erst mal möchten wir das nicht und zum zweiten wiegt er 31 kg. Vielleicht habt ihr einen Vorschlag oder einen Lösungsansatz, den wir anwenden können. Es macht so keinen Spaß mit ihm an der Leine spazieren zu gehen. Danke für eure Tipps. VG Torsten
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 04:52
Es macht aber einen Unterschied, ob sich der Hund brav ablegt, weil gerade Pause und Halter beschäftigt ist, oder ob der Hund Anker spielt und seine Menschen ausbremsen will, weil er seinen Willen nicht bekommt 😅 Bei letzterem sind die gar nicht so entspannt und wollen eine Reaktion, im Zweifel dass es nach ihrer Nase läuft, nicht dass nix mehr passiert. @TG Na ja, wenn du kurz vor einem gepflegten Tritt in den Hintern bist, dann ist Mitschleifen doch das kleinere Problem, oder? Hund bei dir laufen lassen, keine lange Leine, und sobald der Anstalten macht, sich abzulegen, ins Geschirr greifen, ruhig aber deutlich ›Weiter‹ sagen (kann man ja gleich mit verknüpfen) und im selben Tempo mit Hund weiterlaufen. Ansonsten das, was bei Hunden, die öfter mal 'Leck mich' sagen: Prüf mal im Alltag, wie viel der Hund entscheiden darf. Wann streichelst du ihn? Wenn es dir in den Sinn kommt, oder wenn er angedackelt kommt? Darf er nach Belieben an seinen Futternapf? Wer bestimmt das Tempo beim Gassi, wenn ihr lauft und dein Hund nicht zickt? Aber auch mal gucken, ob etwas mehr Auslastung hilft. Gelangweilte oder gefrustete Hunde kommen halt auf komische Ideen. Macht ihr außer dem Gassigehen noch was mit dem Tier?
Gelangweilt und gefrustet.
Das trifft es sicher.

Das bedeutet das alles NEU aufgebaut werden muss.

Was noch interessant wäre...
Macht er das nur mit dir?

Die Corona Retriever hier am Ort sind alle in diesem Alter.
1 blonde Hündin, eine freundliche Katastrophe die ihre Menschen durch die Welt zerrt. Und jetzt ihre Jagdpassion entdeckt hat.
1 schwarzer Rüde, super Leinen Aggro
1 brauner Rüde null Bock mit seinem Frauchen was zu machen. Zerrt sie regelrecht hinterher und bleibt liegen wenn er keinen Boch mehr hat.

Retriever, eine freundliche Rasse, die bei genügend Beschäftigung und richtiger Erziehung, super freundliche ausgeglichene Hunde sind.

Und der Mensch macht daraus grenzwertig auffallende Junghunde.

😢

Investiere in eine Hundeausbildung.
Lerne deine Körpersprache zu reflektieren.
Lerne zu motivieren, aber auch Regeln konsequent um zu setzen.
Für den Gehorsam die Begleithunde Prüfung als Ziel und als Beschäftigung z.b. Rallye Obedience oder Mantrail.

Ich empfehle einen Hundesportverein und keine Hundeschule !

Evt. Musst du dir einiges anhören (musste ich mir auch bei meinem ersten Hund!)

Viel Glück
Chiao
 
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Kurt
31. März 04:57
Mach das Mal auf einer Kreuzung wenn der Hund dann in die andere Richtung rennt ? Der Labrador hier wurde irgendwo hingehen, alles ist interessanter als Frauchen. Du warst dir innerlich sicher, dass dir dein Hund "folgt" 👍
Dieses Verhalten hat er bei uns nur in der freien Wildbahn, also nie in stark besiedelten Gebieten mit Verkehr gezeigt.
 
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T.
31. März 05:19
Erstmal vielen Dank an Alle für die Antworten! Ich denke, der Ansatz ist das Thema geistige Auslastung….VG Torsten
 
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Sara
31. März 05:38
Dieses Verhalten hat er bei uns nur in der freien Wildbahn, also nie in stark besiedelten Gebieten mit Verkehr gezeigt.
Vielleicht möchte er dann ja auch seinen Hobbys nachgehen, was er an der Leine allerdings nicht kann…
Eventuell richt da was interessant oder er hat da was gehört und möchte schauen gehen.

Ich hab ganz oft das Gefühl dass die Hunde gefrustet sind weil sie immer nur brav an der Leine laufen müssen! Es wird nicht dramatisches passieren, wenn man Rituale einführt und der Hund den Weg und die Beschäftigung mal festlegen darf… sonst bekommt er Frust!

Wenn die Bedürfnisse von einem Hund befriedigt sind und der Mensch dafür sorgt, ist der Hund viel ausgeglichener und folgt lieber.
 
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Juli
31. März 05:48
Vielleicht möchte er dann ja auch seinen Hobbys nachgehen, was er an der Leine allerdings nicht kann… Eventuell richt da was interessant oder er hat da was gehört und möchte schauen gehen. Ich hab ganz oft das Gefühl dass die Hunde gefrustet sind weil sie immer nur brav an der Leine laufen müssen! Es wird nicht dramatisches passieren, wenn man Rituale einführt und der Hund den Weg und die Beschäftigung mal festlegen darf… sonst bekommt er Frust! Wenn die Bedürfnisse von einem Hund befriedigt sind und der Mensch dafür sorgt, ist der Hund viel ausgeglichener und folgt lieber.
Danke für diese Antwort, das sehe ich auch so.
Vielleicht ist die Leine für den Hund einfach eine extreme Einschränkung und deshalb macht er „dicht“. Das hat nicht mit Trotz oder bösem Willen zu tun (das sind vermenschlichende Wertungen), sondern ist unter Umständen einfach ein Zeichen von Überforderung und einem fehlenden Alternativverhalten. Klar kannst du da jetzt Druck drauf geben und das würde wahrscheinlich sogar wirken. Aber dann wäre an der Frage, woher das Verhalten kommt, an der Wurzel des Problems nichts gelöst. Vielleicht muss der Hund erstmal wieder die Erfahrung machen, dass er auch an der Leine bemerkt wird, also wie von Sara vorgeschlagen, einfach mal ihn den Weg wählen lassen. Das kann auch die Bereitschaft steigern, dann mit dir mitzukommen.
Beispiel: Wenn meine Maus mal stehen bleibt, hat das eigentlich immer einen Grund. Oft riecht sie etwas spannendes oder sieht etwas in der Entfernung. Wenn ich jetzt Druck mache, kommt sie zwar mit, aber zeigt deutliche Stressanzeichen. Wenn ich ihr aber einen Moment gebe, die Situation in Ruhe zu erfassen, dann kommt sie danach entspannt mit.
 
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Mino
31. März 05:54
Augen zu und durch: Geschirr nehmen und ohne zögern weitergehen und sobald er mitkommt wieder loslassen. Alles ohne Kommentar….. sollte selbstverständlich sein, dass er mitkommt, wohin auch immer Ihr geht…..ist halt in der Pubertät 😉☀️🐕
 
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Ina D.
31. März 07:13
Danke für diese Antwort, das sehe ich auch so. Vielleicht ist die Leine für den Hund einfach eine extreme Einschränkung und deshalb macht er „dicht“. Das hat nicht mit Trotz oder bösem Willen zu tun (das sind vermenschlichende Wertungen), sondern ist unter Umständen einfach ein Zeichen von Überforderung und einem fehlenden Alternativverhalten. Klar kannst du da jetzt Druck drauf geben und das würde wahrscheinlich sogar wirken. Aber dann wäre an der Frage, woher das Verhalten kommt, an der Wurzel des Problems nichts gelöst. Vielleicht muss der Hund erstmal wieder die Erfahrung machen, dass er auch an der Leine bemerkt wird, also wie von Sara vorgeschlagen, einfach mal ihn den Weg wählen lassen. Das kann auch die Bereitschaft steigern, dann mit dir mitzukommen. Beispiel: Wenn meine Maus mal stehen bleibt, hat das eigentlich immer einen Grund. Oft riecht sie etwas spannendes oder sieht etwas in der Entfernung. Wenn ich jetzt Druck mache, kommt sie zwar mit, aber zeigt deutliche Stressanzeichen. Wenn ich ihr aber einen Moment gebe, die Situation in Ruhe zu erfassen, dann kommt sie danach entspannt mit.
Den Hund den Weg wählen lassen halte ich für absolut kontraproduktiv.
 
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Sara
31. März 07:34
Den Hund den Weg wählen lassen halte ich für absolut kontraproduktiv.
Und weshalb? Er wird dadurch nicht gleich die Weltherrschaft an sich reißen! Selbstwirksamkeit ist auch für Hunde wichtig!!
 
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Dogorama-Mitglied
31. März 07:53
Und weshalb? Er wird dadurch nicht gleich die Weltherrschaft an sich reißen! Selbstwirksamkeit ist auch für Hunde wichtig!!
Von Weltherrschaft redet keiner, aber davon, dass er dieses Verhalten dann vermutlich öfter an den Tag legen wird, weil es für ihn Erfolg bedeutet. Dass der Hund auch artgerecht beschäftigt und ausgelastet werden muss, wurde ja bereits mehrfach angesprochen, aber immer zu allen Hunden hin und langlaufen, wo er will (die beiden Situationen, in denen er blockiert(, das macht es vermutlich nicht besser.
 
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Sara
31. März 08:06
Von Weltherrschaft redet keiner, aber davon, dass er dieses Verhalten dann vermutlich öfter an den Tag legen wird, weil es für ihn Erfolg bedeutet. Dass der Hund auch artgerecht beschäftigt und ausgelastet werden muss, wurde ja bereits mehrfach angesprochen, aber immer zu allen Hunden hin und langlaufen, wo er will (die beiden Situationen, in denen er blockiert(, das macht es vermutlich nicht besser.
Und genau deshalb sollte vorher schon was anders gemacht werden damit er dieses Verhalten nicht mehr an den Tag legen muss!!