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Elisa
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Anzahl der Antworten 28
zuletzt 25. Sept.

Hund kommt Nachts nicht zur Ruhe

Update; Urmel hat jetzt 2 kleine Boxen stehen mit seinen Kuscheldecken drin. Die nimmt er sehr gut an. Schläft nachts bis 4.30/5uhr und dann reicht ihm kurzes kuscheln. Teilweise schläft er dann nochmal 1h im Schlafzimmer in seiner Box. Die Box gibt ihm sehr viel Sicherheit, es lag wohl wirklich an der zu großen Box die noch von der Pflegestelle war, das er da nicht so rein mochte. Kurze Zusammenfassung im Vorfeld; unser Urmel ist 3 Jahre alt, er ist ein Tierschutzhund der aus Griechenland ist, er kam nach einer Beschlagnahmung dort in einem schlechten Zustand ins Tierheim und war fast 2 Jahre in selbigem dort. Mitte Mai kam er mit dem LKW über mehrere Länder nach Deutschland auf seine 1. Pflegestelle. Dann wurde er vermittelt aber hatte dort garkeine Ruhe(überdrehter Hund, überdrehtes Kind...) seit 10.7. ist er bei uns. Draußen ist er ein Traum, tierärztliche alles top(sie meinte das er schwer traumatisiert ist), er hat auch schon eine sehr gute Bindung zu mir, lässt kuscheln zu, läuft mir nach etc. Wir gehen 3x am Tag Gassi mit eingebautem Suchspiel, mehrmals die Woche ein Ausflug. Er hat noch nicht viel Kondition und spielen an sich tut er auch nicht. Daher haben wir auch zu Hause Schnüffelteppiche. Er ist absolut raumunsicher. Sein Lieblingsraum ist das Badezimmer. In Flur und Wohnzimmer tapst er auch mal rum, aber nur so wenn ihm danach ist. Das Schlafzimmer ist immer zu wegen der Katzen, da darf er aber natürlich immer mit rein. Da er sich in fremder Umgebung nicht wohl fühlt(sitzt dann in der Ecke komplett steif und schaut die Wand an, ist nicht ansprechbar) bleibt er zu Hause( mit 2 Kameras sehen wir was er macht, nämlich nix, er schläft🤣). Komischerweise schläft er am besten wenn der Tag richtig langweilig war und garnichts los war. Also mehr Auslasten etc ist bei ihm eher Grund für sehr schlechten Schlaf bis hin zu schlechten Träumen. Tagsüber kommt er recht gut zur Ruhe, schläft da aber auch nicht übermäßig. Nachts ist das Problem, das er bis ca 3/4uhr schläft und danach stündlich wach ist. Nehme ich ihn mit ins Schlafzimmer ist er nach 1h wieder wach und will in sein Bad und ab 5uhr würde er gern den Tag beginnne🤣 Er muss nicht, er hat keinen Hunger, er kommt einfach nicht zur Ruhe. Er ist dann gestresst von Geräuschen und wenn Licht komisch fällt stresst ihn das auch. Im Tierheim war es nachts sehr laut und die Zwinger mit ca 4 Hunden besetzt. Ich denke das spielt mit rein. Box nimmt er nicht wirklich an(scheinbar von der Pflegestelle negativ belegt), Bettchen auch nicht, nur so Kunstfelldecken mit langen Fusseln. Wenn er wach wird fiept er und bellt(was nachts eher ungünstig ist). Oft reicht es wenn ich rufe, er soll sich wieder hinlegen, ansonsten wird kurz gekuschelt und dann schläft er erstmal wieder. Frühs merkt man einfach, daß ihm total der Schlaf fehlt, daher mache ich dann besonders langsam, so schläft er beim Fertig machen nochmal ein. Um ihn etwas zu unterstützen bekommt er jetzt eine Nahrungsergänzung mit L-tryptophan und seine Trockenfutter passen wir nochmal leicht an(natürlich dauert es bis man da einen Effekt merkt). Hundetrainerin konnte uns nicht helfen, ab Oktober beginnt aber eine neue Onlinehundeschule(es geht ja nur um den Schlaf und vorallem der Aufbau von Bindung und Vertrauen). Wer hat Ideen? Ich würde gern das er sich einfach nachts sicher fühlt und das positiv verknüpft. Ich denke auch, daß ihm Nähe gut tun würde, aber das überfordert ihn noch etwas.
 
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Kat
25. Sept. 09:23
Ich denke, du machst schon ganz viel richtig. Das einzige was ihr noch braucht ist viel Zeit und Geduld. Ich würde vielleicht die Ausflüge streichen und mit ihm wirklich erstmal nur einen sehr routinierten (langweiligen) Alltag Leben. Das gibt ihm Zeit richtig anzukommen und Vertrauen aufzubauen. Manchmal reicht es ja schon, sich einfach (in deinem Fall vielleicht im Wohnzimmer) auf den Boden zu setzen und mit ein paar Leckerlies in der Hand zu warten was er macht. Kommt er dazu und legt sich einfach daneben, ist das okay, wird das selbstverständlich erweitert man langsam mit kleinen Suchspielchen im direkten Umkreis und dann immer weiter.....ganz langsam und in Ruhe. 2,5 Monate sind ja noch nicht viel im Verhältnis zu den verkackten 3 Jahren die er erlebt hat.
 
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Elisa
25. Sept. 09:39
Ich denke, du machst schon ganz viel richtig. Das einzige was ihr noch braucht ist viel Zeit und Geduld. Ich würde vielleicht die Ausflüge streichen und mit ihm wirklich erstmal nur einen sehr routinierten (langweiligen) Alltag Leben. Das gibt ihm Zeit richtig anzukommen und Vertrauen aufzubauen. Manchmal reicht es ja schon, sich einfach (in deinem Fall vielleicht im Wohnzimmer) auf den Boden zu setzen und mit ein paar Leckerlies in der Hand zu warten was er macht. Kommt er dazu und legt sich einfach daneben, ist das okay, wird das selbstverständlich erweitert man langsam mit kleinen Suchspielchen im direkten Umkreis und dann immer weiter.....ganz langsam und in Ruhe. 2,5 Monate sind ja noch nicht viel im Verhältnis zu den verkackten 3 Jahren die er erlebt hat.
Das stimmt! Vielen Dank für die Tipps!🤗
 
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Nadine
25. Sept. 11:31
Eventuell hilft es ihm, wenn er nachts deinen Geruch (in Form von getragenen T- Shirt o.ä.) mit an seine Liegestelle bekommt. Onya ist wenn wir auf Reisen sind immer die erste Nacht extrem unruhig gewesen- jetzt nehme ich ihr (außer ihrer Liegestelle) zusätzlich mein Kopfkissen von zu Hause mit- da schiebt sie ihre Nase rein und kann dann ruhiger Schlafen.
 
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Elisa
25. Sept. 11:39
Er fiept heute zwar viel, aber die Nacht war ja auch wieder sehr kurz. Dennoch nimmt er die Box bisher gut an. Sein Schlaf ist oft, nur ein Dösen. Eine 2. Box hab ich noch im Auto, die kommt nachher ins Schlafzimmer.
 
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Joe
25. Sept. 12:28
Er fiept heute zwar viel, aber die Nacht war ja auch wieder sehr kurz. Dennoch nimmt er die Box bisher gut an. Sein Schlaf ist oft, nur ein Dösen. Eine 2. Box hab ich noch im Auto, die kommt nachher ins Schlafzimmer.
Ich glaube die Zauberworte heißen hier wirklich Geduld, Ruhe und Zeit. Klar kann man versuchen, mit konditionierter Entspannung mitzuhelfen, irgend hab ich aber das Bauchgefühl (🤣🤣🤣), dass ihn erstmal sein lassen und möglichst wenig an ihm rumtun mindestens so hilfreich wäre. Und diese berechenbare Routine macht für mich auch sehr viel Sinn. Ich merke zunehmend, dass viel von dem, was ich erziehungstechnisch mit und an Guinness rummache, auf der Vision eines grundentspannten Lebens mit dem perfekt händelbaren Hund basiert. Meine Methoden sind keineswegs immer perfekt und die Vision ist etwas unrealistisch, aber sie gibt in Allem zumindest eine sehr klare Handlungsrichtung vor. Vielleicht könnte es auch euch helfen, euch das ideale "Endziel" für und mit Urmel vorzustellen, um die Auswahk von dem, was schon oder nicht getan werden sollte, zu erleichtern. Offensichtliches Beispiel - wenn das Ziel ein ruhiger, entspannter Hund ist, muss er viel in Ruhe gelassen werden um entspannen zu können. Klingt blöd, is aber so.
 
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Elisa
25. Sept. 13:29
Ich glaube die Zauberworte heißen hier wirklich Geduld, Ruhe und Zeit. Klar kann man versuchen, mit konditionierter Entspannung mitzuhelfen, irgend hab ich aber das Bauchgefühl (🤣🤣🤣), dass ihn erstmal sein lassen und möglichst wenig an ihm rumtun mindestens so hilfreich wäre. Und diese berechenbare Routine macht für mich auch sehr viel Sinn. Ich merke zunehmend, dass viel von dem, was ich erziehungstechnisch mit und an Guinness rummache, auf der Vision eines grundentspannten Lebens mit dem perfekt händelbaren Hund basiert. Meine Methoden sind keineswegs immer perfekt und die Vision ist etwas unrealistisch, aber sie gibt in Allem zumindest eine sehr klare Handlungsrichtung vor. Vielleicht könnte es auch euch helfen, euch das ideale "Endziel" für und mit Urmel vorzustellen, um die Auswahk von dem, was schon oder nicht getan werden sollte, zu erleichtern. Offensichtliches Beispiel - wenn das Ziel ein ruhiger, entspannter Hund ist, muss er viel in Ruhe gelassen werden um entspannen zu können. Klingt blöd, is aber so.
Genau, deshalb haben wir uns auch zu einem Onlinehundekurs angemeldet, der den Fokus auf Entspannung, Bindung und Vertrauen lenkt und eben nicht diese typische Hundeschule. Ich habe ihm jetzt die 2. Box aufgebaut und generell kommt er ja nirgends mehr mit hin außer wir fahren aufs Feld und da kennt er jetzt schon alles.
 
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Carolin
25. Sept. 13:40
Genau, deshalb haben wir uns auch zu einem Onlinehundekurs angemeldet, der den Fokus auf Entspannung, Bindung und Vertrauen lenkt und eben nicht diese typische Hundeschule. Ich habe ihm jetzt die 2. Box aufgebaut und generell kommt er ja nirgends mehr mit hin außer wir fahren aufs Feld und da kennt er jetzt schon alles.
Wir haben seit 15.07. einen Hund aus Rumänien, also ein ähnlicher Zeitraum. Auch unserer kommt nachts schlecht zur Ruhe. Wir haben unsere Gassirunden immer auf den gleichen Wegen/Strecken gemacht um die zu verarbeitenden Eindrücke im machbaren zu halten. Die Strecken werden nur langsam erweitert. Von gestern auf heute hat sie das erste mal durchgeschlafen. Ich glaube dass hier Struktur und Geduld am besten helfen.
 
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Joe
25. Sept. 13:53
Genau, deshalb haben wir uns auch zu einem Onlinehundekurs angemeldet, der den Fokus auf Entspannung, Bindung und Vertrauen lenkt und eben nicht diese typische Hundeschule. Ich habe ihm jetzt die 2. Box aufgebaut und generell kommt er ja nirgends mehr mit hin außer wir fahren aufs Feld und da kennt er jetzt schon alles.
Klingt sehr gut, ich bin sicher, dass sich das bald bessern wird 😊🥱😴