Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund knurrt Tochter (11) an

Verfasser-Bild
L.
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 105
zuletzt 7. Juli

Hund knurrt Tochter (11) an

Hallo zusammen, Ich mache mir große Sorgen um unsere Tochter -Hund-Beziehung... Unsere Tochter ist 11 Jahre alt. Spike ist 3 Jahre alt. Nun kommt bzw. ist unsere Tochter so mitten in der Pubertät. Sie kümmert ziemlich viel um unsere Tiere. Es gibt da auch noch 2 Katzen. Sie füttert, kämmt, trainiert und beschäftigt sich allgemein sehr viel mit Spike. Gerade zur Homeschooling-Zeit, hatte sie viel Zeit und hat das auch sehr gut gemacht. Nun, seit letzter Woche gibt es nun immer mehr Situationen, in der Spike Celina, aus heiterem Himmel anknurrt. *Sie kam von einem Wochenende bei ihrer Freundin nach Hause -er kommt, legt Ohren an, knurrt. *sie kommt aus der Schule nach Hause-er liegt im Flur, sie begrüßt ihn, möchte ihm ein Stück Wiener überreichen - er knurrt. In diesem Moment sollte das von ihm aus sagen: "geh weg, lass mich in Ruhe" Hat sie auch gemacht. Aber nun versuche ich die Ursache herauszufinden. Liegt das an der Pubertät meiner Tochter? Oder denkt er einfach, dass er die Rangordnung klären muss? Sie hat ihm Kommandos bei gebracht, super an der Leine trainiert und jetzt das. Ich bin, ehrlich gesagt, sehr verwirrt und habe bis jetzt unserem Hund 100% vertraut. Er passt super auf unser "Rudel" auf, aber unsere Tochter gehört doch weiterhin dazu....warum das ganze jetzt? Wer hilfreiche Tips hat, schreibt sie bitte. Mein Vertrauen zu unserem Hund, wird gerade richtig auf die Probe gestellt und kann natürlich auch unsere Tochter verstehen, die in der Situation zu weinen anfängt. Weil ja nun die "Freundschaft" echt auf der Kippe steht. LG und vielen Dank im Voraus für alle Antworten.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Juni 19:38
Ich weiß auch, dass er ne sehr sehr feine Nase. Zur Vorgeschichte: Er war 3 Monate alt, als er zu uns kam. Zu der Zeit lag mein Schwiegervater (der mit meiner Schwiegermutter mit auf unserem Hof gewohnt hat) im KH und kam mit Speisröhrenkrebs zurück. Da war Spike schon 4 Wochen bei uns. Als die beiden sich kennengelernt haben, hat Spike geschnuppert (am Oberkörper) und hat geknurrt. Ich behaupte, so jung wie er war, hat er den Krebs gerochen und daher meine Vermutung, dass es an der Pubertät und Duft unserer Tochter liegt.
...gerade wenn der Hund so unsicher/sensibel ist, besteht immer Gefahr, dass er auch mal nach vorne geht. Da sollte man ihm so viele Entscheidungen wie möglich abnehmen, bspw.die Begrüßungssituationen. Vll könnte das die Zeit, bis ein Trainer sich die Situation anschaut, etwas entspannen. Also kurz die Leine dran, insbesondere in Situationen, in denen es viel Dynamik gibt. Das könnte auch deiner Tochter Sicherheit geben, so als Idee:-)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
L.
27. Juni 19:50
...gerade wenn der Hund so unsicher/sensibel ist, besteht immer Gefahr, dass er auch mal nach vorne geht. Da sollte man ihm so viele Entscheidungen wie möglich abnehmen, bspw.die Begrüßungssituationen. Vll könnte das die Zeit, bis ein Trainer sich die Situation anschaut, etwas entspannen. Also kurz die Leine dran, insbesondere in Situationen, in denen es viel Dynamik gibt. Das könnte auch deiner Tochter Sicherheit geben, so als Idee:-)
Super Idee, geht morgen gleich los. Danke dir! Trotzdem beobachte ich weiter .
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
27. Juni 20:12
Das Video sehe ich jetzt erst. Und dazu will ich mich noch äußern. Schon zu Beginn steht der Hund in einer ungewöhnlichen Position (Hinterbeine vom Körpermittelpunkt weggestreckt, Körperschwerpunkt allerdings auf Vorderbeine/Oberkörper gelegt). Es wirkt, als wäre er im inneren Konflikt (a la "soll ich zu ihr oder lieber fliehen?"). Dies wird unterstrichen durch seine Rute. Sie wedelt verhältnismäßig schnell und wird dabei nah am Körper gehalten. Das sieht man sehr häufig bei unsicheren, aufgeregten Hunden, die keinen weiteren Kontakt wünschen, sich aber auch nicht trauen der Situation zu entfliehen. Seine Ohren sind nach hinten angelegt, seine Maulspalte ebenfalls nach hinten gezogen und er hechelt leicht. Gerade die Maulspalte und das Hecheln sind erste Anzeichen für Stress. Als deine Tochter einen Schritt auf ihn zumacht, setzt er sich (vermutlich auf Signal), zeigt Beschwichtigungssignale (Züngeln, Lefzen Lecken) und läuft ihr anschließend mit nah angelegter, nahezu eingeklemmter Rute nach. Erneut signalisiert sie ihm, dass er sich setzen soll und erneut erkennt man, dass er über die Nase leckt. Auch die Ohren werden in dem Moment wieder nach hinten gelegt und die Rute wird an den Körper geklemmt. Er blickt sich dann sogar zur filmenden Person um. Sein Gang bis dahin ist leicht steif, was auf einen erhöhten Muskeltonus hindeutet und somit auf eine erhöhte Erregungslage. Erst als sie die Freigabe zum Suchen erteilt scheint er lockerer zu werden und widmet sich der Futtersuche. Aber auch erst da spricht sie halbwegs motivierend und freundlich mit ihm. Die Art und Weise, wie deine Tochter Signale gibt, ist sehr streng und es wirkt dem Video zu urteilen, als würde ihn das verunsichern und ihm sogar etwas Angst machen. Als sie auf ihn zugeht, fühlt er sich bedroht und beschwichtigt. Trainieren kann man mit ganz viel Freude und Motivation. Gerade bei sensiblen Hunden ist das von besonderem Wert. Auch ein 'Sitz' kann Spaß machen und Freude auf die Belohnung hervorrufen. Bitte schau da nochmal mit deiner Tochter, dass sie einen freundlicheren Umgang (gerade in Trainingssituationen) erlernt und erkennt, dass der Hund besonders durch Freude am gemeinsamen Tun motiviert wird. Wenn er sich wieder und wieder derart unter Druck gesetzt und auch bedroht fühlt, kann das auch schnell mal nach hinten losgehen. Du merkst es ja jetzt schon an einigen Stellen.
Sehr gut beobachtet, sehe das genauso!! Und passt auch zu der Beschreibung des Hundes von der Mama (war ängstlich..)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lena
27. Juni 20:21
Na klar, sie lacht auch ziemlich oft und laut und laute Geräusche mag er auch nicht. Ich denke da nur dran, wenn mein Mann den Kompressor anschaltet. Erst wird gebellt, der Kamm steht und ich komme dazu und rufe ihn zu mir und versuche beruhigend auf ihn einzureden und streichel ihn. Dann geht's. Und dann kann ich wieder gehen und er hält Abstand zu dem Ding. Ich bin halt die Mutti.
Ich kann mich nur den meisten hier anschließen und dir raten mit professioneller Hilfe die Körpersprache eures Hundes besser lesen zu lernen, gemeinsam mit deiner Tochter!

Ich hab zuerst alles hier gelesen, dann erst das Video angeschaut..
Ein bisschen streng finde ich kommt sie schon rüber, aber nicht so sehr wie ich es mir vorgestellt hatte, nachdem was ich hier gelesen hab..
sicher ist das im Alltag anders, aber auch Kommandos kann man freundlich aussprechen und Spaß dabei vermitteln 😉 zwischendurch lacht sie ja sogar, nur leider im falschen Moment (als der Hund das Signal „bleib“ nicht befolgt hat..). Aber das ist menschlich total nachvollziehbar.. ☺️ aber für den Hund ein falsches Signal in dem Moment....

Genau wie das, was du da geschrieben hast, dass du den Hund beruhigst mit Worten und streicheln, wenn er Angst hat, wenn der Kompressor läuft.. damit bestärkst du nur seine Angst! Wir Menschen trösten und so, Hunde verstehen das leider anders.. dann denkt er erst recht, dass es Grund gibt Angst zu haben und es kann noch schlimmer werden.
Da vielleicht mal darüber informieren, wie man mit einem ängstlichen Hund am besten umgeht, damit man ihn aus der Angst helfen kann, anstatt sie noch zu fördern..

Das kann ich dir nur ans Herz legen ❤️☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
L.
27. Juni 20:33
Ich kann mich nur den meisten hier anschließen und dir raten mit professioneller Hilfe die Körpersprache eures Hundes besser lesen zu lernen, gemeinsam mit deiner Tochter! Ich hab zuerst alles hier gelesen, dann erst das Video angeschaut.. Ein bisschen streng finde ich kommt sie schon rüber, aber nicht so sehr wie ich es mir vorgestellt hatte, nachdem was ich hier gelesen hab.. sicher ist das im Alltag anders, aber auch Kommandos kann man freundlich aussprechen und Spaß dabei vermitteln 😉 zwischendurch lacht sie ja sogar, nur leider im falschen Moment (als der Hund das Signal „bleib“ nicht befolgt hat..). Aber das ist menschlich total nachvollziehbar.. ☺️ aber für den Hund ein falsches Signal in dem Moment.... Genau wie das, was du da geschrieben hast, dass du den Hund beruhigst mit Worten und streicheln, wenn er Angst hat, wenn der Kompressor läuft.. damit bestärkst du nur seine Angst! Wir Menschen trösten und so, Hunde verstehen das leider anders.. dann denkt er erst recht, dass es Grund gibt Angst zu haben und es kann noch schlimmer werden. Da vielleicht mal darüber informieren, wie man mit einem ängstlichen Hund am besten umgeht, damit man ihn aus der Angst helfen kann, anstatt sie noch zu fördern.. Das kann ich dir nur ans Herz legen ❤️☺️
Ah, ok....und wieder was dazu gelernt. Ich rufe morgen gleich mal in der Umgebung an und frage mich durch. Wir schaffen das.

War vor ner halben Stunde wieder so eine Situation, aber mit der Wasserwaage 😑. Mein Mann musste die echt bei Seite stellen...naja, der Plan ist geschmiedet. Ich bin ab morgen dran.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sina
27. Juni 20:54
Ah, ok....und wieder was dazu gelernt. Ich rufe morgen gleich mal in der Umgebung an und frage mich durch. Wir schaffen das. War vor ner halben Stunde wieder so eine Situation, aber mit der Wasserwaage 😑. Mein Mann musste die echt bei Seite stellen...naja, der Plan ist geschmiedet. Ich bin ab morgen dran.
Bitte nur unbedingt darauf achten, nicht irgendeinen Trainer zu nehmen, sondern wirklich jemand der nur mit positiver Verstärkung arbeitet und mit unsicheren Hunden umzugehen weiss. Vielleicht findest du eine gute Empfehlung hier im Forum bei dir in der Nähe.
Es gibt viele Hundeschulen, gerade auf dem Land, die mit teils total veralteten Methoden arbeiten, bitte da aufpassen 🙏
Am besten kommunizierst du von Anfang an, dass euer Ziel ist euren Hund besser lesen zu können und seine Bedürfnisse besser einschätzen zu können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Ingo
28. Juni 03:41
So aus der Ferne ist es schwierig euch Tipps zu geben. Es spricht auch nichts dagegen, wenn eure Tochter sich mit dem Hund beschäftigt. Ein Cane Corso kann ein souveräner Begleiter für eine Familie sein. Es bedarf eine einfühlsame, aber auch konsequente Erziehung/Führung. Meine Frage wäre, wer übernimmt bei euch diese Aufgaben? Für diese Aufgaben wäre eure Tochter noch recht jung. Ein gewisses Aggressionspotenzial bringt ein Cane Corso schon mit, da er fremde Menschen und Tiere selten in seinem Revier dulden wird. Dazu noch seine Eigenwilligkeit freien Lauf zu lassen, wäre nicht so eine gute Kombination und auch ernst zu nehmen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
L.
28. Juni 03:57
So aus der Ferne ist es schwierig euch Tipps zu geben. Es spricht auch nichts dagegen, wenn eure Tochter sich mit dem Hund beschäftigt. Ein Cane Corso kann ein souveräner Begleiter für eine Familie sein. Es bedarf eine einfühlsame, aber auch konsequente Erziehung/Führung. Meine Frage wäre, wer übernimmt bei euch diese Aufgaben? Für diese Aufgaben wäre eure Tochter noch recht jung. Ein gewisses Aggressionspotenzial bringt ein Cane Corso schon mit, da er fremde Menschen und Tiere selten in seinem Revier dulden wird. Dazu noch seine Eigenwilligkeit freien Lauf zu lassen, wäre nicht so eine gute Kombination und auch ernst zu nehmen.
Guten Morgen, diese Aufgaben übernehmen wir natürlich als Eltern und Rudelführer. Die Kinder übernehmen kleine Aufgaben ab und zu mit. Wie zum Beispiel füttern und spielen. Er liegt oft neben den beiden, wenn sie zum Beispiel mit Kreide auf der Straße malen. Als Homeschooling war, hab ich es nur gut gemeint, damit auch unsere Tochter mal ein Buch zur Seite legt und an die frische Luft kommt. Dann hatten die beiden quasi für 30 Minuten "Hofpause". In der Zeit hat sie mit ihm Ball gespielt oder einfach nur ne Schupperrunde über's Grundstück gedreht.
Ich hoffe ich hab das jetzt einigermaßen verständlich erklärt.

Ist wirklich doof so von Weiten. Ich war bei dem ersten Mal nicht dabei als er sie angeknurrt hat. Ich hab sie dann nur Schreien hören und konnte aber die Worte nicht verstehen. Hab sie dann gefragt was los war. Sie meinte:"Spike hat mich angeknurrt".

Ich hab halt gesagt, dass sie das "Brummeln" nicht mit Knurren verwechseln soll. Nein, soe war felsenfest davon überzeugt, dass er sie angeknurrt hat (letzte Woche). Und gestern, als sie von der Schule kam, hat er sie gesehen und angeknurrt.

Er lag da, hat Ohren angelegt Forderpfoten "im V von sich weggestreckt", aber ob er jetzt mit dem Schwanz gewedelt hat, weiß ich gerade nicht mehr.
Sie hat ihn begrüßt:" hallo mein Spiki und das in einer eher babyhaften Sprache und Tonlage.

Ich hoffe, das war jetzt detailliert genug 😅
 
Beitrag-Verfasser-Bild
L.
28. Juni 04:10
Das Video wäre sonst zu lang...hab es geschnitten...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
L.
28. Juni 04:13
Und gefunden. Irgendwie redet sie auch kaum mit ihm. Aber das ist halt weil ich filme, sonst schnattert sie in einer Tour...
Und es war kalt an dem Tag und wir kamen vom Spaziergang nach Hause.