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L.
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zuletzt 7. Juli

Hund knurrt Tochter (11) an

Hallo zusammen, Ich mache mir große Sorgen um unsere Tochter -Hund-Beziehung... Unsere Tochter ist 11 Jahre alt. Spike ist 3 Jahre alt. Nun kommt bzw. ist unsere Tochter so mitten in der Pubertät. Sie kümmert ziemlich viel um unsere Tiere. Es gibt da auch noch 2 Katzen. Sie füttert, kämmt, trainiert und beschäftigt sich allgemein sehr viel mit Spike. Gerade zur Homeschooling-Zeit, hatte sie viel Zeit und hat das auch sehr gut gemacht. Nun, seit letzter Woche gibt es nun immer mehr Situationen, in der Spike Celina, aus heiterem Himmel anknurrt. *Sie kam von einem Wochenende bei ihrer Freundin nach Hause -er kommt, legt Ohren an, knurrt. *sie kommt aus der Schule nach Hause-er liegt im Flur, sie begrüßt ihn, möchte ihm ein Stück Wiener überreichen - er knurrt. In diesem Moment sollte das von ihm aus sagen: "geh weg, lass mich in Ruhe" Hat sie auch gemacht. Aber nun versuche ich die Ursache herauszufinden. Liegt das an der Pubertät meiner Tochter? Oder denkt er einfach, dass er die Rangordnung klären muss? Sie hat ihm Kommandos bei gebracht, super an der Leine trainiert und jetzt das. Ich bin, ehrlich gesagt, sehr verwirrt und habe bis jetzt unserem Hund 100% vertraut. Er passt super auf unser "Rudel" auf, aber unsere Tochter gehört doch weiterhin dazu....warum das ganze jetzt? Wer hilfreiche Tips hat, schreibt sie bitte. Mein Vertrauen zu unserem Hund, wird gerade richtig auf die Probe gestellt und kann natürlich auch unsere Tochter verstehen, die in der Situation zu weinen anfängt. Weil ja nun die "Freundschaft" echt auf der Kippe steht. LG und vielen Dank im Voraus für alle Antworten.
 
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L.
27. Juni 16:39
Dieses Foto kann auch einfach unglücklich entstanden sein. Die Zunge kann beim Schlecken oder durch Aufnahme eines Kekses noch draußen sein. Kann auch ankündigen, dass er etwas schmackhaftes aufnehmen möchte. Die Muskulatur ist im Gesamten eher locker (Beine leicht angewinkelt, Körper entspannt), die Ohren sind nach vorne gerichtet (zum Kind), die Rute hängt locker runter und die Stirnfalten sind der Rasse geschuldet. Zugekniffene Augen kann ich selbst beim Ranzoomen nicht vernehmen. Dass er zum Kind schaut wird daran liegen, dass sie in dem Moment miteinander interagieren. Hochgezogene Lefzen sind im Übrigen nicht unbedingt positiv zu werten. Bei dem anderen Bild wird nochmal deutlich, dass seine Stirnfalten rassebedingt sind. Dort ist auch keine gekräuselte Nase zu erkennen, es sind einfach viele Falten. Zudem sitzt er konzentriert und wirkt auch sonst nicht gestresst o.ä. @L. P. : Falls du Facebook hast, kann ich dir die Gruppe "Sprich Hund - Lerne hündisch" sehr ans Herz legen, um die Körpersprache besser zu verstehen und deinen eigenen Hund mit Hilfe anderer zu analysieren :)
Richtig, dort hatte sie ein Keckerli in der Hand.
 
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Nicola
27. Juni 16:47
Hallo, also wenn ich Du wäre. Dann würde ich zu einer Fachfrau-Mann mit dem Problem gehen. Gerade bei Rasse und Größe des Hundes, würde ich da eine gute Hundeschule aufsuchen. Und bis dahin die Beiden gut im Auge behalten und nicht zusammen alleine lassen. Viel Glück 🍀 und Erfolg!
 
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L.
27. Juni 16:49
Hier machen die beiden "Schnüffeltraining" Ja, er hat viele Falten und er war von 15 Welpen der kleinste und wurde von seinen Geschwistern vom Napf verdrängt. Am Anfang war er sehr ängstlich. Ich weiß, dass ich der Rudelführer bin, das wurde jetzt vielleicht falsch verstanden. Ich werde mal nach einem Trainer suchen.
 
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L.
27. Juni 16:50
Hallo, also wenn ich Du wäre. Dann würde ich zu einer Fachfrau-Mann mit dem Problem gehen. Gerade bei Rasse und Größe des Hundes, würde ich da eine gute Hundeschule aufsuchen. Und bis dahin die Beiden gut im Auge behalten und nicht zusammen alleine lassen. Viel Glück 🍀 und Erfolg!
Danke, ja das werde ich wohl so machen müssen.
 
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Steffi
27. Juni 16:51
Danke, ja das werde ich wohl so machen müssen.
Hier findest du fair trainierende Menschen in deiner Umgebung ;-) https://trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche
 
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Steffi
27. Juni 17:35
Hier machen die beiden "Schnüffeltraining" Ja, er hat viele Falten und er war von 15 Welpen der kleinste und wurde von seinen Geschwistern vom Napf verdrängt. Am Anfang war er sehr ängstlich. Ich weiß, dass ich der Rudelführer bin, das wurde jetzt vielleicht falsch verstanden. Ich werde mal nach einem Trainer suchen.
Das Video sehe ich jetzt erst. Und dazu will ich mich noch äußern. Schon zu Beginn steht der Hund in einer ungewöhnlichen Position (Hinterbeine vom Körpermittelpunkt weggestreckt, Körperschwerpunkt allerdings auf Vorderbeine/Oberkörper gelegt). Es wirkt, als wäre er im inneren Konflikt (a la "soll ich zu ihr oder lieber fliehen?"). Dies wird unterstrichen durch seine Rute. Sie wedelt verhältnismäßig schnell und wird dabei nah am Körper gehalten. Das sieht man sehr häufig bei unsicheren, aufgeregten Hunden, die keinen weiteren Kontakt wünschen, sich aber auch nicht trauen der Situation zu entfliehen. Seine Ohren sind nach hinten angelegt, seine Maulspalte ebenfalls nach hinten gezogen und er hechelt leicht. Gerade die Maulspalte und das Hecheln sind erste Anzeichen für Stress. Als deine Tochter einen Schritt auf ihn zumacht, setzt er sich (vermutlich auf Signal), zeigt Beschwichtigungssignale (Züngeln, Lefzen Lecken) und läuft ihr anschließend mit nah angelegter, nahezu eingeklemmter Rute nach. Erneut signalisiert sie ihm, dass er sich setzen soll und erneut erkennt man, dass er über die Nase leckt. Auch die Ohren werden in dem Moment wieder nach hinten gelegt und die Rute wird an den Körper geklemmt. Er blickt sich dann sogar zur filmenden Person um. Sein Gang bis dahin ist leicht steif, was auf einen erhöhten Muskeltonus hindeutet und somit auf eine erhöhte Erregungslage. Erst als sie die Freigabe zum Suchen erteilt scheint er lockerer zu werden und widmet sich der Futtersuche. Aber auch erst da spricht sie halbwegs motivierend und freundlich mit ihm. Die Art und Weise, wie deine Tochter Signale gibt, ist sehr streng und es wirkt dem Video zu urteilen, als würde ihn das verunsichern und ihm sogar etwas Angst machen. Als sie auf ihn zugeht, fühlt er sich bedroht und beschwichtigt. Trainieren kann man mit ganz viel Freude und Motivation. Gerade bei sensiblen Hunden ist das von besonderem Wert. Auch ein 'Sitz' kann Spaß machen und Freude auf die Belohnung hervorrufen. Bitte schau da nochmal mit deiner Tochter, dass sie einen freundlicheren Umgang (gerade in Trainingssituationen) erlernt und erkennt, dass der Hund besonders durch Freude am gemeinsamen Tun motiviert wird. Wenn er sich wieder und wieder derart unter Druck gesetzt und auch bedroht fühlt, kann das auch schnell mal nach hinten losgehen. Du merkst es ja jetzt schon an einigen Stellen.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 17:41
"Immer einmal mehr wie du" natürlich 😉
Ich hab nicht dich gefragt.
 
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L.
27. Juni 17:55
Das Video sehe ich jetzt erst. Und dazu will ich mich noch äußern. Schon zu Beginn steht der Hund in einer ungewöhnlichen Position (Hinterbeine vom Körpermittelpunkt weggestreckt, Körperschwerpunkt allerdings auf Vorderbeine/Oberkörper gelegt). Es wirkt, als wäre er im inneren Konflikt (a la "soll ich zu ihr oder lieber fliehen?"). Dies wird unterstrichen durch seine Rute. Sie wedelt verhältnismäßig schnell und wird dabei nah am Körper gehalten. Das sieht man sehr häufig bei unsicheren, aufgeregten Hunden, die keinen weiteren Kontakt wünschen, sich aber auch nicht trauen der Situation zu entfliehen. Seine Ohren sind nach hinten angelegt, seine Maulspalte ebenfalls nach hinten gezogen und er hechelt leicht. Gerade die Maulspalte und das Hecheln sind erste Anzeichen für Stress. Als deine Tochter einen Schritt auf ihn zumacht, setzt er sich (vermutlich auf Signal), zeigt Beschwichtigungssignale (Züngeln, Lefzen Lecken) und läuft ihr anschließend mit nah angelegter, nahezu eingeklemmter Rute nach. Erneut signalisiert sie ihm, dass er sich setzen soll und erneut erkennt man, dass er über die Nase leckt. Auch die Ohren werden in dem Moment wieder nach hinten gelegt und die Rute wird an den Körper geklemmt. Er blickt sich dann sogar zur filmenden Person um. Sein Gang bis dahin ist leicht steif, was auf einen erhöhten Muskeltonus hindeutet und somit auf eine erhöhte Erregungslage. Erst als sie die Freigabe zum Suchen erteilt scheint er lockerer zu werden und widmet sich der Futtersuche. Aber auch erst da spricht sie halbwegs motivierend und freundlich mit ihm. Die Art und Weise, wie deine Tochter Signale gibt, ist sehr streng und es wirkt dem Video zu urteilen, als würde ihn das verunsichern und ihm sogar etwas Angst machen. Als sie auf ihn zugeht, fühlt er sich bedroht und beschwichtigt. Trainieren kann man mit ganz viel Freude und Motivation. Gerade bei sensiblen Hunden ist das von besonderem Wert. Auch ein 'Sitz' kann Spaß machen und Freude auf die Belohnung hervorrufen. Bitte schau da nochmal mit deiner Tochter, dass sie einen freundlicheren Umgang (gerade in Trainingssituationen) erlernt und erkennt, dass der Hund besonders durch Freude am gemeinsamen Tun motiviert wird. Wenn er sich wieder und wieder derart unter Druck gesetzt und auch bedroht fühlt, kann das auch schnell mal nach hinten losgehen. Du merkst es ja jetzt schon an einigen Stellen.
Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich hätte das als Konzentration gelesen. Denn, wenn man Konzentriert ist, ist man automatisch auch angespannt. Also, ich gehe da jetzt von mir aus. Und ich möchte jetzt behaupten, dass meine Tochter alles andere als streng ist. Im Gegenteil. Ich glaube gerade weil sie wusste, dass ich filme, wollte sie alles richtig machen. Auch ich bin eher ruhig und habe ihr das auch so vermittelt. Aber danke trotzdem 🤗
 
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Steffi
27. Juni 17:58
Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich hätte das als Konzentration gelesen. Denn, wenn man Konzentriert ist, ist man automatisch auch angespannt. Also, ich gehe da jetzt von mir aus. Und ich möchte jetzt behaupten, dass meine Tochter alles andere als streng ist. Im Gegenteil. Ich glaube gerade weil sie wusste, dass ich filme, wollte sie alles richtig machen. Auch ich bin eher ruhig und habe ihr das auch so vermittelt. Aber danke trotzdem 🤗
Ja, Konzentration kann divers ausfallen. Hier ist sie aber ganz sicher mit Unsicherheit gepaart. Meine Hündin reagiert ähnlich, wenn sie zum Beispiel nicht genau versteht, was ich von ihr möchte oder ich angespannt bin. Sicher ist es vor der Kamera alles etwas anders ;-) Kann aber trotzdem nicht schaden, die Freude am gemeinsamen Training in den Mittelpunkt zu rücken.
 
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Cari
27. Juni 18:02
Um die Frage zu beantworten: Wie trainiert ihr denn? Im Video sieht es aus, als ob der Tonfall zu dem Hund eher ruppig ist. Er macht zum Beispiel nicht "Sitz", und Celina geht drohend auf ihn zu. Arbeitet ihr mit Leinenruck, Bedrängen des Hundes, und Schmerzreizen? Denn dieses Training erzeugt bei Hunden oft Unwillen, Abwehr, und sogar Angst. Es ist dann gar nicht untypisch, dass der erwachsene Hund seinen Frust an den jüngeren Familienmitgliedern auslässt. Mehr Druck ("eine Ansage machen") hilft da dann natürlich auch nicht. Sondern ein betont freundliches, spielerisches Training mit den Kindern. Eventuell nur Tricktraining oder einfach Spiel. Für ernste und wichtige Signale sollten in diesem Fall möglichst die Erwachsenen zuständig sein. Und auch die sollten nicht aversiv trainieren. Ein guter Trainer sieht sowas sofort und kann da schnell und sicher helfen. "Trainieren statt Dominieren" ist da eine super Anlaufstelle! Viel Glück euch. Ich hatte tatsächlich schon ein paar Hunde mit ähnlichen Problemen im Training, immer in Bezug auf Kinder. Nach einiger Zeit wurden die wieder feste Freunde des Hundes, und sind es dann auch geblieben. Das wünsche ich euch auch!