Hier machen die beiden "Schnüffeltraining"
Ja, er hat viele Falten und er war von 15 Welpen der kleinste und wurde von seinen Geschwistern vom Napf verdrängt. Am Anfang war er sehr ängstlich. Ich weiß, dass ich der Rudelführer bin, das wurde jetzt vielleicht falsch verstanden. Ich werde mal nach einem Trainer suchen.
Das Video sehe ich jetzt erst. Und dazu will ich mich noch äußern.
Schon zu Beginn steht der Hund in einer ungewöhnlichen Position (Hinterbeine vom Körpermittelpunkt weggestreckt, Körperschwerpunkt allerdings auf Vorderbeine/Oberkörper gelegt). Es wirkt, als wäre er im inneren Konflikt (a la "soll ich zu ihr oder lieber fliehen?"). Dies wird unterstrichen durch seine Rute. Sie wedelt verhältnismäßig schnell und wird dabei nah am Körper gehalten. Das sieht man sehr häufig bei unsicheren, aufgeregten Hunden, die keinen weiteren Kontakt wünschen, sich aber auch nicht trauen der Situation zu entfliehen.
Seine Ohren sind nach hinten angelegt, seine Maulspalte ebenfalls nach hinten gezogen und er hechelt leicht. Gerade die Maulspalte und das Hecheln sind erste Anzeichen für Stress.
Als deine Tochter einen Schritt auf ihn zumacht, setzt er sich (vermutlich auf Signal), zeigt Beschwichtigungssignale (Züngeln, Lefzen Lecken) und läuft ihr anschließend mit nah angelegter, nahezu eingeklemmter Rute nach. Erneut signalisiert sie ihm, dass er sich setzen soll und erneut erkennt man, dass er über die Nase leckt. Auch die Ohren werden in dem Moment wieder nach hinten gelegt und die Rute wird an den Körper geklemmt. Er blickt sich dann sogar zur filmenden Person um.
Sein Gang bis dahin ist leicht steif, was auf einen erhöhten Muskeltonus hindeutet und somit auf eine erhöhte Erregungslage.
Erst als sie die Freigabe zum Suchen erteilt scheint er lockerer zu werden und widmet sich der Futtersuche. Aber auch erst da spricht sie halbwegs motivierend und freundlich mit ihm.
Die Art und Weise, wie deine Tochter Signale gibt, ist sehr streng und es wirkt dem Video zu urteilen, als würde ihn das verunsichern und ihm sogar etwas Angst machen. Als sie auf ihn zugeht, fühlt er sich bedroht und beschwichtigt.
Trainieren kann man mit ganz viel Freude und Motivation. Gerade bei sensiblen Hunden ist das von besonderem Wert. Auch ein 'Sitz' kann Spaß machen und Freude auf die Belohnung hervorrufen.
Bitte schau da nochmal mit deiner Tochter, dass sie einen freundlicheren Umgang (gerade in Trainingssituationen) erlernt und erkennt, dass der Hund besonders durch Freude am gemeinsamen Tun motiviert wird.
Wenn er sich wieder und wieder derart unter Druck gesetzt und auch bedroht fühlt, kann das auch schnell mal nach hinten losgehen. Du merkst es ja jetzt schon an einigen Stellen.