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Tom
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zuletzt 22. März

Hund hört einfach nicht mehr

Ich bin etwas ratlos, wie der Titel schon sagt. Meine Brendy war zwar nie so 100% top abrufbar immer und in jeder Situation und nachts mit Beleuchtung, aber ich war soweit ganz zufrieden damit. Seit einiger Zeit wird es allerdings massiv schlechter, viel zu oft habe ich das Gefühl, dass es ihr einfach schei**egal ist, ob sie gerufen wird. Zu Hause und im Hof is alles nach wie vor echt top, da reicht wirklich ne kleine Geste oder ein Handzeichen aus und sie weiß was zu tun ist und macht das auch. Draußen muss es gar nicht mal die riesen Ablenkung sein. Wenn da n Apfel vom letzten Jahr liegt, n Mauseloch oder sie grad einfach keinen Bock hat, zu hören, dann läßt sie es einfach. Das nervt echt, weil wir darüber schon hinaus waren. Ich brauche jetzt nicht unbedingt allgemeingültige Tipps zum Rückruf Training. Vielmehr interessiert mich eure Meinung dazu: Was könnte da der Auslöser sein und kriege ich es in den Griff, ohne wieder ganz von vorne anzufangen mit Schleppleine und Leckerlis? Sie ist jetzt 4, seit 3 Jahren bei uns. War grad läufig, da wars bisher immer nicht ganz so dolle, aber diesmal wird es nach der Läufigkeit auch wochenlang nicht besser. Neben Lösungen würde mich natürlich interessieren, an welchem Punkt ich was falsch gemacht habe.
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 18:59
Das Problem hatten wir mit unserer 2. Hündin auch. Bei uns hat folgendes funktioniert. Wir sind auf ein Feld gefahren, bei dem wir uns einigermaßen sicher sein konnten das dort keine anderen Menschen oder Hunde waren. Auch sehr weit weg von der nächsten Straße. Beide Hunde ohne Leine aus dem Auto gelassen und sie durften laufen. Nach einiger Zeit die Hunde gerufen und natürlich kam der Rüde sofort, Madame hatte aber keine Lust. Also den Rüden in der Box mit offener Klappe und langsam losgefahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit ( bestimmt 2min) bemerkte sie das wir uns entfernten und trabte langsam hinter uns her. Aber als wir dann stehen blieben blieb sie auch stehen und machte wieder ihr Ding. Diese Runde ging zweifelslos an sie. Denn bis zu Straße war es nur noch knapp 500m. Also gewartet bis sie dann doch irgendwann kam und ab nach Hause. Am nächsten Tag wieder zum Feld das Szenario wiederholt aber diesmal nicht mit Schrittgeschwindigkeit sondern mit knapp 25kmh losgefahren. Und diesmal hatte sie wohl doch Angst wir könnten sie vergessen und als wir anhielten hielt sie ihre Geschwindigkeit und sprang direkt in die Box. Punkt für uns. Das haben wir noch genau 3 mal wiederholt und hatten danach keine Probleme mehr mit dem Abrufen. Ich muss dazu sagen das Madame auf dem Hundeplatz oder Zuhause immer abrufbar war. Wir hatten es auch mit einer Schleppleine probiert, was so gut funktionierte, allerdings nur solange sie am Halsband war. Einmal ohne und sie machte ihr Ding. Und bevor hier wieder „Besserwisser“ ankommen , ich sage nicht das das bei jedem Hund funktioniert, bei uns hat es.
So einen ähnlichen Tipp mit nem Fahrrad hat Martin Rütter gesagt. Fahrrad schieben, Hund rufen, Hund kommt net, hoch aufs Rad, und los fahren. Und das kontinuierlich ne Zeit lang durch ziehen 🤷‍♀️ ob das immer zielführend ist weiß ich net.
 
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Stef
16. März 19:07
Sie hatte wohl wie ich es lese während der Läufigkeit ihren Erfolg,warum auch immer. Wieso soll sie es jetzt anders machen, dürfte doch jetzt 3Wochen lang...
Schleppleine 5 m und gut ist es nach ein paar Tage...
 
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Dogorama-Mitglied
16. März 19:18
Danke euch schon mal. @canis l. Ist im Plan. Der Hunde-Trainer, der schon mal hier war zu nem Vorgespräch (wegen was anderem, was wir dann doch selbst gelöst haben), arbeitet eh eher Bindungs psychologisch und meinte, dass es ihn fast wundert, dass vieles so gut funktioniert, weil unsere Brendy seiner Meinung nach zu Hause zu viele eigene Entscheidungen trifft... Fand ich sehr interessant und erstmal auch für den Trainer. Obwohl wir das natürlich nicht vertiefen konnten. Termin in dieser Sache will ich unbedingt, hab ich aber erst für Mitte April bekommen 😥
Ohje, dann dürfte der nicht zu uns kommen. Wenn ich bedenke, was meine alles für Entscheidungen treffen darf. Und manchmal darf sie sogar entscheiden, welchen Weg wir nehmen. :D

Ich würde mich da auf die Aspekte konzentrieren, die sich verändert haben (Gesundheit, Hormone, Umfeld, Arbeitsstress etc.). Gerade die Hormone sollte.man nicht unterschätzen (sage ich als Frau). Gesundheit wäre immer das erste was mir bei plötzlichen Verhaltensänderungen in den Sinn käme.

Edit: und ein guter Hundetrainer sollte das auch immer erst abklären lassen, also jemanden zum Tierarzt, Physio etc..schicken.
 
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Katrin
16. März 19:24
Hier heißt hier, immer und ohne Ausnahme egal ob läufig oder nicht. Sie war nie top abrufbar wäre hier schon ein Schleppleinengrund. Also zurück auf Anfang und nochmal den Rückruf neu aufbauen auch wenn es echt nervt. Am besten auch ein neues Wort als Rückruf wählen oder die Pfeife nutzen.
 
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Sandra
16. März 19:54
Das Problem hatten wir mit unserer 2. Hündin auch. Bei uns hat folgendes funktioniert. Wir sind auf ein Feld gefahren, bei dem wir uns einigermaßen sicher sein konnten das dort keine anderen Menschen oder Hunde waren. Auch sehr weit weg von der nächsten Straße. Beide Hunde ohne Leine aus dem Auto gelassen und sie durften laufen. Nach einiger Zeit die Hunde gerufen und natürlich kam der Rüde sofort, Madame hatte aber keine Lust. Also den Rüden in der Box mit offener Klappe und langsam losgefahren. Nach einer gefühlten Ewigkeit ( bestimmt 2min) bemerkte sie das wir uns entfernten und trabte langsam hinter uns her. Aber als wir dann stehen blieben blieb sie auch stehen und machte wieder ihr Ding. Diese Runde ging zweifelslos an sie. Denn bis zu Straße war es nur noch knapp 500m. Also gewartet bis sie dann doch irgendwann kam und ab nach Hause. Am nächsten Tag wieder zum Feld das Szenario wiederholt aber diesmal nicht mit Schrittgeschwindigkeit sondern mit knapp 25kmh losgefahren. Und diesmal hatte sie wohl doch Angst wir könnten sie vergessen und als wir anhielten hielt sie ihre Geschwindigkeit und sprang direkt in die Box. Punkt für uns. Das haben wir noch genau 3 mal wiederholt und hatten danach keine Probleme mehr mit dem Abrufen. Ich muss dazu sagen das Madame auf dem Hundeplatz oder Zuhause immer abrufbar war. Wir hatten es auch mit einer Schleppleine probiert, was so gut funktionierte, allerdings nur solange sie am Halsband war. Einmal ohne und sie machte ihr Ding. Und bevor hier wieder „Besserwisser“ ankommen , ich sage nicht das das bei jedem Hund funktioniert, bei uns hat es.
Auch Chico hatte schon seine "Tomaten in den Ohren" Phase und vom Prinzip hab ich es genauso gelöst. Ich bin einfach gegangen und zwar so weit das er mich nicht mehr sehen konnte. Gleiches Szenario dann wie bei euch, bei den ersten versuchen hat er sofort wieder sein Ding gemacht als er mich sehen konnte. Also hab ich ich das weg gehen verschärft in dem ich es in Gelände mit Versteckmöglichkeiten wiederholt habe. Also weggehen und in Luft auflösen. Nach 3 Wochen war das Problem bis heute gelöst. Klar gibt es immer noch Verbesserungsbedarf bei ihm - ein Jagdhund hat halt oft was gutes in der Nase - aber für mich ist es jetzt voll ok, wenn er mal sein Ding macht. Jetzt schaut er aber immer ob ich noch da bin.
 
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Stef
17. März 02:52
Auch Chico hatte schon seine "Tomaten in den Ohren" Phase und vom Prinzip hab ich es genauso gelöst. Ich bin einfach gegangen und zwar so weit das er mich nicht mehr sehen konnte. Gleiches Szenario dann wie bei euch, bei den ersten versuchen hat er sofort wieder sein Ding gemacht als er mich sehen konnte. Also hab ich ich das weg gehen verschärft in dem ich es in Gelände mit Versteckmöglichkeiten wiederholt habe. Also weggehen und in Luft auflösen. Nach 3 Wochen war das Problem bis heute gelöst. Klar gibt es immer noch Verbesserungsbedarf bei ihm - ein Jagdhund hat halt oft was gutes in der Nase - aber für mich ist es jetzt voll ok, wenn er mal sein Ding macht. Jetzt schaut er aber immer ob ich noch da bin.
Das weggehen ist ok, solang keine 3. in Gefahr gebracht werden. Bitte bedenkt ihr habt Aufsichtspflicht, wie bei Kindern auch und wenn etwas passiert ....
Wichtig ist als erstes eine starke Bindung. Dann kommt liebevolle konsequente Erziehung.
Ich geh für meine Hunde auch mal aus der Sicht, nur so das ich sie noch sehe.
In der Regel bestehe ich jedoch darauf, dass sie in einem max. Umkreis von 10 m um mich rum sind. Bei wilden Hunde-Rudel wird das bei Streifzügen auch so beobachtet. Alle orientieren sich am Rudelführer und nicht anders rum. Ein nimmt Rücksicht auf zurück fallenden macht langsamer jedoch wenn einer nicht folgen will....
Ich muss warten wenn mein Hund seine Hinterlassenschaften für mich bereitstellt und darf sie dann eintüten, das war es aber. Mach langsam an besonders interesannten Duftpunkten und gesell mich auch mal dazu (gemeinsam die Welt erleben, auch wenn ich nichts besonderes rieche)...
Sei Rudelführer und nicht Dosenöffner, liebevoll und konsequent, dann braucht man auch kaum Worte. Darf bei der Arbeit und Co viel reden, dann muss ich beim Gassi gehen nicht auch noch unnötig viel quatschen, verbal loben kurzes Kommando, ansonsten Körpersprache.
Das funktioniert auch optimal Kinder, vor allem beim Einkauf...
Wenn auf ein Pfiff euer Hund und Kind da ist habt ihr alles richtig gemacht :-D
 
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Tom
17. März 07:41
Tom, ich hab dich hier immer als hundeerfahren wahrgenommen, deswegen keine 08/15-Tipps 😉 Läufigkeit und Scheinträchtigkeit hast du ja schon auf dem Schirm, Trainer angepeilt. Prima! Meine Denke geht eher in die Richtung: Hat sich was im Umfeld geändert? Auf dem Hof? Andere Tiere in der Nähe? Bist du selbst gedanklich / situativ / emotional "wo anders"? Also eher so die Meta Ebene, Hunde spüren Sowas ja, wenn "etwas anders" ist. Da du aber sagst, drinnen klappt es, gibt es vielleicht nen neuen Hund 3km entfernt...
Danke euch allen. Es war auch viel schönes dabei.
Leider noch nicht so DIE große Überraschung , wo ich sagen könnte: VERDAMMT , da hab ich selbst ja noch gar nicht dran gedacht...
Aber ist natürlich auch schwierig, wenn man nur aus der Ferne im Nebel rum stochern kann.

Vielleicht interessant:
Eine Feldbekanntschaft riet mir, den Napf komplett weg zu räumen und nur noch aus der Hand zu füttern, zu Hause und unterwegs. Ich sehe vor-und Nachteile. Macht sie selbst bei ihrem Aussie-Joungster und ist ziemlich erfolgreich damit.
Aber meine Madame würde ganz schön komisch gucken, wenn ich das jetzt anfange. Gerade deswegen vielleicht gut, aber das würde ich nicht gerne als Experiment ohne eigene Erfahrungen damit umsetzen wollen.
Notfalls gibt es tatsächlich paar Wochen Schleppleine, bis der Trainer mal Zeit hat.

Bei nem Windhund finde ich das allerdings schon echt grenzwertig, sie gar nicht mehr sausen zu lassen
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 07:42
Danke euch allen. Es war auch viel schönes dabei. Leider noch nicht so DIE große Überraschung , wo ich sagen könnte: VERDAMMT , da hab ich selbst ja noch gar nicht dran gedacht... Aber ist natürlich auch schwierig, wenn man nur aus der Ferne im Nebel rum stochern kann. Vielleicht interessant: Eine Feldbekanntschaft riet mir, den Napf komplett weg zu räumen und nur noch aus der Hand zu füttern, zu Hause und unterwegs. Ich sehe vor-und Nachteile. Macht sie selbst bei ihrem Aussie-Joungster und ist ziemlich erfolgreich damit. Aber meine Madame würde ganz schön komisch gucken, wenn ich das jetzt anfange. Gerade deswegen vielleicht gut, aber das würde ich nicht gerne als Experiment ohne eigene Erfahrungen damit umsetzen wollen. Notfalls gibt es tatsächlich paar Wochen Schleppleine, bis der Trainer mal Zeit hat. Bei nem Windhund finde ich das allerdings schon echt grenzwertig, sie gar nicht mehr sausen zu lassen
Und dann ab und an dafür mit dem Fahrrad raus? Denke ne gewisse Zeit schadet das auf keinen Fall.....
 
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Tom
17. März 07:45
Und dann ab und an dafür mit dem Fahrrad raus? Denke ne gewisse Zeit schadet das auf keinen Fall.....
Ja, Fahrrad is eh fest im Programm. Sonst würde sie mir durchdrehen, wochenlang nur Schritt Tempo
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 07:48
Ja, Fahrrad is eh fest im Programm. Sonst würde sie mir durchdrehen, wochenlang nur Schritt Tempo
Ja kenn ich von balto noch 😂