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Lina
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zuletzt 6. Juli

Hund fiept beim Kotabsatz

Hallo Zusammen! Wir haben seit ca. einem halben Jahr folgendes Problem bei unseren Zwergpudel: Milo fiept bzw. schreit regelrecht beim Kotabsatz. Erst dachten wir, die Konsistenz seines Kots wäre zu fest, also hat er Lactulose bekommen um diesen weicher zu machen. Auch Flohsamenschalen und diverse Öle haben wir probiert. Der weichere Kot hat aber nichts an der Tatsache geändert, dass er gefiept hat. Dann haben wir ihm Schmerzmittel (Novalgin) gegeben, hat nichts geändert. Auch Kortison hat nichts verändert. Er wurde geröntgt und es wurde ein Ultraschall gemacht, sein After wurde untersucht, aber es wurde nichts Auffälliges gefunden. Wir haben das Futter auf antiallergenes Futter umgestellt für einen Monat um zu schauen, ob das etwas verändert. Leider nein. Auch CBD Öl vor der Gassirunde hat keine Veränderung gebracht. Wir waren dann bei einer Physiotherapeutin, die ihn komplett durchgecheckt und behandelt hat. Er war dort auf dem Unterwasserlaufband und wurde manuell behandelt, aber auch hier war alles in Ordnung weshalb wir das nicht fortgeführt haben. Eine Darmkur (Gladiator Plus) haben wir ebenfalls gemacht, hat aber leider auch gar nichts gebracht. Wir haben zuletzt das Futter auf Barf umgestellt, was er super gut frisst, was aber seine Beschwerden nicht verändert hat. Ich bin mittlerweile wöchentlich im Austausch mit der Tierärztin, die die Ganze auch schon an die Tierklinik weitergeleitet hat, wo keiner weiß, wo man noch ansetzen kann, nachdem alles untersucht wurde. Ich weiß, dass er sehr sensibel ist. Er macht die gleichen Fiepgeräusche, wenn z.B. die Leine unter seine Rute kommt oder man ihm den Po mit Wasser abspült. Wenn man ihm beim Kotabsatz direkt anspricht und „Nein“ sagt, unterbricht er das fiepen und kann es normal. Hat hier jemand eine Idee, was ich tun kann, dass er weiß, dass sein Verhalten nicht gewünscht ist? Ich bin mittlerweile ratlos. Vor allem wenn kein Schmerzmittel etwas ändert, muss es ja ein Verhaltensproblem sein. Liebe Grüße Lina
 
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Lina
11. Mai 07:19
Mhm wart ihr schonmal bei einem Fachtierarzt? Wie waren vor 3 Monaten bei einer Internistischen Fachpraxis. Ich könnte mir vorstellen, dass bei so einem Fall ein Fachtierarzt helfen könnte. Bei der wir waren, kann man auch mittels Videocall erstmal besprechen. Da hab ich alle Ergebnisse etc. hingeschickt und dann haben wir am Telefon besprochen, was noch zu checken wäre.
Das ist auch eine gute Idee. Muss ich mich mal einlesen, wo es sowas gibt. Wir sind da leider nicht gut ausgestattet hier wo wir wohnen.
 
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Lina
11. Mai 07:20
Es ist auch interessant, dass er das Ganze schon mal hatte vor einiger Zeit und da waren wir zufällig wegen einer anderen Sache bei Physio und nach der ganzen Physiotherapie hat es aufgehört. Deshalb dachte ich anfangs, es hätte was mit dem Rücken zutun. Aber da waren wir ja jetzt wieder sehr lange in Therapie, aber es hat sich leider nichts verändert diesmal.
 
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Nadine
11. Mai 08:30
Nur abgetastet. Mit einem Proktoskop soweit ich weiß nicht. Aber das werde ich mal ansprechen.
Nur so kann man eine Fissur diagnostizieren 😊 sie lassen sich nur selten ertasten 😉

Ist mein Fachgebiet der Humanmedizin, die Gastroenterologie 🙈
 
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Nadine
11. Mai 08:31
Es ist auch interessant, dass er das Ganze schon mal hatte vor einiger Zeit und da waren wir zufällig wegen einer anderen Sache bei Physio und nach der ganzen Physiotherapie hat es aufgehört. Deshalb dachte ich anfangs, es hätte was mit dem Rücken zutun. Aber da waren wir ja jetzt wieder sehr lange in Therapie, aber es hat sich leider nichts verändert diesmal.
Echt scheiße, wenn man so ratlos ist 😵‍💫

Andere Ideen habe ich tatsächlich auch nicht, außer wie bereits schon vorgeschlagen wurde, Tierklinik und Fachtierarzt😕
 
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Christa
11. Mai 08:59
Ja die Körperhaltung kann es auch sein, er hat immer ein Hinterbein in der Luft. Der ganze Hund wurde geröntgt und begutachtet um alles genauestens anzuschauen. Haben auch nochmal alle Tierärzte der Praxis drüber geschaut.
Im Röntgen sieht man nicht immer alles vielleicht ein MRT ? Irgendwas muss ihm wehtun?
 
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L.🐾
11. Mai 09:02
Ich ignoriere das nicht. Ich bin im wöchentlichen Austausch seit Oktober und wir probieren alles. Ich kann dir sagen, dass es nervenaufreibend ist, wenn 3 Schmerzmittel KEINE Änderung ergeben.
Ich weiß, dass ihr das bis jetzt nicht ignoriert habt. Ich hab ja gelesen, was ihr schon alles gemacht habt.👍
Aber ich würde es jetzt nicht als Aufmerksamkeit FORDERN ansehen, weil es hier einige geschrieben haben.
Das meinte ich.
Für mich sieht das eindeutig nach grosser Not aus, und das ihr mit den Nerven fertig seid, kann ich gut verstehen😩
 
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Takumi
11. Mai 10:23
Ja rektal wurde er untersucht. Darmspiegelung nicht. Werde jetzt einen Termin in der Klinik machen.
Ich denke auch das eine Klinik das beste ist und unumgänglich.

Eine Tierarztpraxis ist nunmal ehr allgemein Medizin und auch technisch nicht so ausgestattet.

Berichte bitte was in der Klinik rauskommt.
 
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Cornelia
11. Mai 10:59
Hier das Video dazu.
Das sieht sehr nach bereits oben erwähntem Rücken Problem aus....er verdreht sich massivst um sich zu lösen...
 
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Dogorama-Mitglied
13. Mai 08:17
Hier das Video dazu.
Vielen lieben Dank für das Video. Das tut ehrlich schon sehr weh mit anzusehen. Dennoch möchte ich versuchen objektiv zu beschreiben, was mir beim Betrachten auffällt.

Es beginnt damit, dass Milo mit weit geöffnetem Augen zur filmenden Person blickt und züngelt. Seine Rute wirkt leicht erhoben, sieht dabei angespannt aus.
Seine Hinterbeine sind weit auseinander positioniert, sein linkes Vorderbein befindet sich vor seinem linken Hinterbein und wirkt dabei ausgestreckt. Es ist nicht abgesetzt, sondern befindet sich in der Luft. Sein rechtes Vorderbein hingegen streckt er nach hinten, unter seinen Bauch und schon leicht hinter sein rechtes Hinterbein. Er scheint sein Gewicht auf dieses zu verlagern. Sein Rücken ist gekrümmt.
Anschließend ist zu beobachten, wie er seine Beine (scheinbar etwas unkoordiniert) abwechselnd entlastet. Lediglich sein rechtes Vorderbein trägt weiterhin das Gewicht seines Körpers und wirkt dabei stabilisierend. Die Ohren zieht Milo nach hinten, was sich im Laufe der ersten Sekunden noch deutlicher zeigt. Dabei scheint auch seine Maulspalte etwas länger gezogen. Nach einigen Gewichtsverlagerungen züngelt er deutlich, krümmt seinen Rücken intensiver und hebt die Rute weiter an. Er hat sein Gewicht nun auf dem linken Vorderbein und den hinteren Beinen, blickt dabei nach rechts, streckt die rechte Vorderpfote von sich und blickt erneut mit weit geöffneten Augen zur filmenden Person. Er züngelt weiter, senkt den Kopf etwas ab und stellt die Beine allesamt möglichst auseinander, wobei sich Vorder- und Hinterbeine nah aneinander befinden. Dann hebt er sein rechtes Hinterbein und streckt es leicht vor sein Vorderbein. Während er es kurz zuvor kurzzeitig absetzt, bewegt es sich deutlich in kleiner Amplitude hin und her. Er krümmt sich nun sehr deutlich mit dem gesamten Körper nach rechts, züngelt dabei und die Rute ist nahezu gerade und steif. Die Ohren zieht er deutlich nach hinten, bevor er unauffällig zu schnappt (nach Luft, wegen Schmerzen?). Dabei zuckt sein rechtes Hinterbein etwas vor und anschließend jault er mit weit geöffnetem Fang laut und hoch auf. In dem Moment macht er einen Ausfallschritt mit seinem linken Vorderbein vor. Er landet auf der Vorderpfote, verlagert sein Gewicht dorthin und es ist unverkennbar das Weiß in seinen Augen zu erkennen. Sein rechtes Hinterbein hält er weiterhin hoch und auch seine gekrümmte Haltung bleibt bestehen. Er fällt regelrecht in sich zusammen, als er mit allen Pfoten wieder zu Boden findet, ist dabei enorm nach rechts gekrümmt und blickt mit großen Augen nach links.

Weiter brauche ich sicher nicht zu beschreiben. Im Anschluss sieht man sein rechtes Hinterbein noch deutlich und wiederholt wackeln und ganz zum Schluss geht sein Kopf auch zu diesem. Doch da bin ich mir nicht sicher, ob er sich ins Bein beißt/knabbert oder nur schaut.

Ich finde es überaus eindeutig, dass Milo wirklich schlimme Schmerzen hat und tatsächlich auch schon vorweg Angst vor jenen zu haben scheint. Seine Blicke wirken hilfesuchend und seine Körperhaltung verzweifelt. Nach diesem Video und den Informationen hier, würde ich nochmal einen Blick auf den Bewegungsapparat (insbesondere das rechte Hinterbein und den Rücken) werfen lassen. Auch organisch würde ich einen weiteren Check-up erwirken. Es ist wirklich traurig, dass ihr schon so lange im Dunkeln tappt und der Kleine einfach keine Ruhe findet. Das muss sehr belastend sein. Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändert.
 
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Dogorama-Mitglied
13. Mai 08:49
Ich finde auch den Rücken und/oder das rechte Hinterbein auffällig.
Das würde ich an eurer Stelle auch noch mal überprüfen lassen.

Die Tierklinik Hofheim soll sehr gut sein und ist auch fachlich sehr breit aufgestellt. Vielleicht ist die ja zufällig bei euch in der Nähe.
https://www.tierklinik-hofheim.de/

Der Pomeranian einer Freundin hatte immer beim Aufstehen extrem gejault. Es wurden auch super viele Untersuchungen durchgeführt. Erst der dritte Arzt hat erkannt, dass der Kleinen mehrere Wirbelkörper fehlen und sie dadurch die Probleme hat. Es ist schon acht Jahre her, ich kann mich leider nicht mehr an die genaue Diagnose erinnern. Aber er meinte damals, dass das bei so kleinen Hunden immer mal wieder vorkommt. Das muss jetzt nicht heißen, dass das bei eurem Kleinen das Gleiche ist. Aber vielleicht macht es Sinn, den Rücken noch mal genauer anzuschauen.

Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr bald die Ursache findet und es eurem Schatz schnell wieder besser geht.🍀♥️