Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund bellt wie verrückt.

Verfasser-Bild
Katharina
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 44
zuletzt 16. Juni

Hund bellt wie verrückt.

Wie schaffe ich es das meine kleine Hündin 7 Monate aufhört alles und jeden an zu bellen? Wir gehen frühs mittag abend und bevor es ins Bett geht Gassi. Und immer wenn sie nicht bellt bekommt zur Belohnung ein leckerchen sprich wenn sie die person oder das Fahrrad oder moped anvisiert aber nicht bellt bekommt sie was und wird sehr doll gelobt. Aber es verschlimmert sich. Ihr bellen wirkt aggressiver und sie hätte was obwohl sie sehr kurz an der ampel war einen Radfahrer angegriffen. Eine Nachbarin gab mit ein Tipp mit einer wasser sprühflasche aber ich bin lir so unsicher damit rumzulaufen und was 'andere' Hundebesitzer wohl von mir halten wenn sie bellt und ich sie mit einer sprühflasche Ansprüche damit sie nicht bellt. Ich rede immer ruhig mit ihr und versuch sie zu beruhigen aber das meist ohne erfolg. Habt ihr Tipps wie ich das besser in Griff bekommen kann? LG und bitte sachlich und nett bleiben
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mara-Lena
5. Juni 15:48
Versuche es mal mit Ablenkung. Am Besten mit dem Lieblingsspielzeug.
Ablenken kann helfen, durch schwere Situationen zu kommen, ändert aber nichts an der Irsache, wenn der Hund dadurch den Auslöser nicht mitbekommt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
5. Juni 15:52
Warum bellt sie? Ich vermute jetzt ins blaue rein einfach mal Unsicherheit. Ein souveräner Hund verbellt nämlich nicht wahllos. Odee sind es explizit schnelle Bewegungen? Wenn du irgendwo bist, wo jemand gruseliges auf dich zukommt und du ihn gern fern halten willst, hilft es dir, wenn dein Freund dich mit Wasser anspritzt? Vermutlich eher weniger und es würde auch dein Vertrauen zum Freund zerstören. Vielleicht würdest du eher weg gehen, wenn jemand kommt, aber dich jetzt noch schlechter fühlen dabei. Also bitte mach das nicht mit der Sprühflasche, das ist einfach nur Symptombekämpfung, unfair und belastet eure Beziehung. Stattdessen ist in so einer Situation ein Partner sehr hilfreich, der dir durch die Situation hilft und dich am Besten gar nicht rein bringt. Wenn er bemerkt, dass du jemanden gruselig findest, dich nicht an der Hand mit dahin nimmt, sondern einen Bogen läuft und sich im besten Fall noch zwischen dir und der Bedrohung positioniert. Und dabei souverän und freundlich bleibt. Dieser jemand musst du für deinen Hund sein. Meide erst mal Wege, wo du nicht ausweichen kannst. Lerne die Körpersprache kennen - vorm bellen kommen noch ganz viele Anzeichen, dass sie das doof findet. Aber durch die Leine hat sue keine andere Wahl als mitzukommen. Diese Anzeichen musst du sehen lernen und dann schon reagieren. Wenn sie auslöst, hast du gepennt und nicht rechtzeitig reagiert. Sorry, aber ist einfach so. Passiert mir leider auch immer wieder. Aber seit ich das so sehe, kann ich wohlwollender gegenüber meinem Hund bleiben, und schauen wie ich die Situation rette. Zum Beispiel indem wir die Situation einfach verlassen. Ruhig reden kann kontraproduktiv sein, vor allem wenn du dann Mitleid hast. Meinem hilft aber zum Beispiel ihn kurz an der Brust zu halten, um aus dem Stress zu finden. Danach braucht ee dann Bewegung zum Stressabbau. Was bei deiner hilft, musst du herausfinden. Sehr hilfreich ist eine gut gefüllte toolbox an Aufmerksamkeitssignalen, Markersignalen etc. Und auch Erregung senken kann man üben, indem man spielerisch die Erregung langsam steigert und dann wieder runter fährt. Mit leckerli Kugeln, gemeinsam rennen, zergeln etc.
Bei meiner Onya war der Schlüssel, das ich nicht sie anschaue sondern „demonstrativ- deutlich“ zu der Person/ Hund/ Situation die sie aufregt hinschaue und freundlich Grüße (Onya ist dabei hinter mir/ bzw. auf der Reizabgewandten Seite ) - das signalisiert ihr, dass ich mich kümmere und alles o.k. finde. - sobald ich sie z.b. um sie zu Loben anschaue wenn die Situation für sie noch nicht vorbei ist- schießt sie nach vorne (nach dem Motto, wenn Du Dich nicht kümmerst- kläre ich das!) - aber, die Richtige, passende Lösung ist sehr individuell bei einem Hund bei uns in der Hundeschule mit scheinbar dem gleichen Problem war die Lösung, dass er in der Situation seinen Futterbeutel zum tragen kriegt (dann konzentriert er sich auf den Job und randaliert nicht) eine andere Hündin schafft es nur an solchen Reizen vorbei in dem sie auf das Komando „Schau“ Frauchen in die Augen schaut und sie so Blickkontakt haltend vorbeigehen! Ich denke ein*e gute*r individuelle schauende*r Hundetrainer*in ist die beste Empfehlung- mir hat es sehr geholfen mit einer Hundetrainerin gemeinsam auszuprobieren und herauszufinden was Onya in den Situationen hilft.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mara-Lena
5. Juni 15:55
Mach dir eine Liste mit den Auslösern, die sie anbellt und die Entfernung. Z.B. wenn sie bellt, wenn ein anderer Hund 25 m entfernt ist. Dann weißt du, dass du auf dem Spaziergang darauf achten musst, dass du erstmal den Abstand einhälst, in dem sie sich wohl fühlt, also noch nicht bellt. Und dafür belohnst du sie, wenn sie den Auslöser fixiert ist es schon zu spät. Fürs erste entspannte hinsehen belohnene. Es kann aich helfen, wenn du ihr Nescheid gibst, dass da etwas kommt, z.B. mit dem wort Achtung. Wenn du den Wohlfühlabstand nicht halten kannst, auf einem engen Weg oder so, kehr um oder lenk sie so doll ab, dass ihr es vorbei schafft. Wenn Sie ein paar Tage nicht bellt, kannst du den abstand langsam verkleinern. Auf keinen Fall bestrafen, mit Leineruck oder Wasser. Viel Erfolg beim üben.:)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mara-Lena
5. Juni 15:57
Ich sage ihr such immer alles gut oder sie soll sitzen und versuchen sich zu beruhigen. Und dann weiter laufen aber manchmal spitzt sie sich so hoch das man sie kaum aufhalten kann. Aber ich werd das mal so weiter versuchen und dazu ankündigen vielleicht hilft ihr das ja auch ☺️ Dankeschön
Ich würde kein Sitz verlangen, dass kann sie in der Situation zusätzlich Stressen. Wenn du Angst vor Spinnen hast und eine in der Nähe ist und dir jemand sagt, du misst jetzt ruhig sitzen bleiben, du aber nicht weißt, ob die Spinne dan näher kommt, hilft dir das glaube ich auch nicht, dich zu entspannen :D
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
5. Juni 16:18
Ich sage ihr such immer alles gut oder sie soll sitzen und versuchen sich zu beruhigen. Und dann weiter laufen aber manchmal spitzt sie sich so hoch das man sie kaum aufhalten kann. Aber ich werd das mal so weiter versuchen und dazu ankündigen vielleicht hilft ihr das ja auch ☺️ Dankeschön
Wenn dein Hund schon im Stresspegel bei Stufe Rot ist, KANN er keine Signale mehr ausführen. Du musst den Punkt finden, bevor er in Stufe rot kommt. Und wie schon gesagt wurde, lernen deinen Hund zu lesen. Es ist keine Schande, bei Reizen einen Bogen zu laufen, umzukehren oder erstmal Distanz zu schaffen. Mit ner Wasserflasche baust du kein Vertrauen auf. Im Gegenteil. Die Tipps die Nadine dir gegeben hat sind sehr gut . Gehe viele auch erstmal zu Zeiten, wo weniger los ist. Und wenn der Spaziergang so stressig für deinen Hund ist, wähle Strecken und gassi Länge mit Bedacht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Elisa
5. Juni 16:40
Ich denke auch, man sollte hier bei 0 beginnen und vorallem als erstes bei sich anfangen. Der Hund braucht Sicherheit. Hat er die nicht bellt er, regelt eben selbst. Würde somit das Stresslevel runter fahren. Oneway Spaziergänge, möglichst mit wenig Reizen. Den Hund nicht zu quatschen, rechtzeitig unterbinden das der Hund fixiert. Dem Hund immer die Möglichkeit geben auszuweichen, nicht durch die Situation durch. Wenn auf einer Runde zu viel war eben einfach abbrechen, dann waren es eben nur 10min draußen, man muss keine Strecke machen. Ich denke,durch die Leckerchen wurde das Verhalten etwas bestätigt. Versuche über kurze Kommandos zu agieren("Leise", "Stopp" wie auch immer). Unbedingt eine kurze Leine an den Hund, keine Flexi(da fehlt dann einfach die Kontrolle über den Hund). Sollte das alles nicht nach einiger Zeit eine Besserung bringen, einen Trainer in Betracht ziehen. Je mehr sich etwas einschleift, desto schwieriger wird es.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Marie
5. Juni 18:31
Mehr Kontakt mit Menschen dass hat bei unserem früher super geklappt, vorallem mit fremden Menschen, einfach auf der Straße ansprechen und ein Gespräch anfangen, am besten die Situation mit dem Hund erklären und fragen ob sie den Hund könnten einfach mal begrüßen. Nicht anfassen oder so, weil wenn sie wirklich aus angst bellt, kann es sein dass wenn sie angefasst wird sie beißt. Aber versucht viele Menschen unterschiedlichen Alters anzusprechen und irgendwann hört sie dann auf bellen. Weil sie sich daran gewöhnt hat..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Lemmys
5. Juni 19:13
Da ist jemand in der Pupertät und das Verhalten ganz normal. Sie ist jetzt einfach komplett unsicher und braucht deine Unterstützung. Das gibt sich schnell wieder. Gib ihr Halt, etabliere das Wort "Ruhe". Nicht schimpfen, Zeit geben. Das wird schon Auf keinen Fall die Wasserflasche nutzen, damit verunsicherst du sie noch mehr. Was andere denken, ist komplett egal. Es geht um deinen Hund. Ich bin hier wochenlang durch den Ort gelaufen und hab den Hund auf alles hingewiesen. Schau eine Mülltonne, ein Fahrrad, eine Frau mit Koffer..... Und immer gab es eine Belohnung wenn er ruhig geblieben ist. .
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
5. Juni 20:52
Es waren schon gute Tipps dabei. Ergänzend möchte ich noch sagen, dass auch minimal unpassend gelobt und zugeredet alles schlimmer werden kann. Beispielsweise hat sie vielleicht nicht gebellt, aber war nicht wirklich entspannt oder hat möglicherweise körperlich etwas angezeigt und wird dafür gelobt, kann das das nächste Mal wieder schlimmer sein, weil die Skepsis bestätigt wurde. Ich weiß, es ist schwer das auf eigene Faust zu sehen und zu unterscheiden, deswegen wäre ich auch eher dafür, einen Trainer hinzu zu ziehen. Der kann die Situation genau sehen und einschätzen, wer wie wann reagiert. Und dann gezielt etwas raten. Mit Wasser würde ich übrigens auch nicht einfach so anfangen.
Dem stimme ich nicht zu. Eine Emotion oder innere Einstellung wie "Skepsis" (oder Unsicherheit oder Angst) kann man durch Lob oder Belohnung nicht verstärken. Verstärkt wird das jeweilige Verhalten, das in dem Moment belohnt wird. Und wenn das zurückhaltender ist als hysterisches Gebell, ist die Verstärkung sinnvoll und erwünscht, auch wenn der Hund erstmal weiterhin "skeptisch" bleibt. Besser leise skeptisch als kläffend skeptisch. Dass die Situation nicht bedrohlich ist, sollte man natürlich ebenso zu vermitteln versuchen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Rim
5. Juni 20:56
Ich sage ihr such immer alles gut oder sie soll sitzen und versuchen sich zu beruhigen. Und dann weiter laufen aber manchmal spitzt sie sich so hoch das man sie kaum aufhalten kann. Aber ich werd das mal so weiter versuchen und dazu ankündigen vielleicht hilft ihr das ja auch ☺️ Dankeschön
Ich musste meiner Hündin zeigen, was "alles gut" bedeutet. Sie hat Bedürfnisse, äußert diese und ich reagiere. Wenn es ihr nach meiner Reaktion gut geht, sage ich "alles gut". Das hat recht lange gedauert, bis sie sich bei "alles gut" entspannt hat. Zum Thema Sitz: Meine Hündin wollte anfangs keinen Sitz draußen machen. Sie kannte das Kommando, aber sie hat sich nicht getraut, hat sich immer umgeschaut. Sie hatte Angst davor, sich so ungeschützt hinzusetzen. Ich habe aufgehört, das von ihr einzufordern. Meine Trainerin meinte, wir sollen das z. B. an einem Zaun oder einer Hauswand versuchen, damit sie etwas Schutz hat. Sie hat sich zwar hingesetzt, aber sie war dabei nicht entspannt. Also habe ich es ganz gelassen. Mittlerweile kann sie das, schaut sich nicht um, weil sie mir vertraut. Es hat einfach Zeit gebraucht, bis ich ihr zeigen konnte, dass sie mir vertrauen kann. In der Stresssituation, welche du beschriebst, würde ich kein "Sitz" einfordern.