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Clara
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 19
zuletzt 4. Juli

Hund beißt Kinder

Liebe Community, Die Überschrift sagt es leider schon…mein Border Collie Mix kann unter keinen Umständen nur auch in die Nähe von Babys, Kleinkindern, Schulkindern oder Jugendlichen gebracht werden. Wenn wir zB auf dem Spaziergang auf der Straße die Nachbarskinder treffen, würde mein Hund (der immer angeleint ist) sofort eines der Kinder anspringen und zwicken (Bein, Schulter, Brustbereich… (leider alles schon erleben müssen), wenn ein Kind ihm zu nahe kommen würde. Er zeigt keinerlei aggressives Verhalten im Sinne von Knurren oder Zähne zeigen vorab. Es ist eher ein Verhalten aus einer übertriebenen Hysterie heraus und geht blitzschnell, er ist somit für andere unberechenbar. Ich kenne mein Hund inzwischen und aufgrund der Geschehnisse muss ich ihn immer im Haus wegsperren wenn wir zB Besuch mit Kindern im Garten haben. Ich habe wirklich VIELE Hundetrainer kontaktiert, viele Einzelstunden genommen, immer falsche Versprechungen zu hören bekommen, seltsame Tipps bekommen (der Hund bräuchte zB eine hohe Dosis an CBD Öl täglich, und falls sein Verhalten sich nicht bessert, müsste man die Dosis einfach weiter erhöhen (!)) letztendlich reden alle um den heißen Brei herum und wir haben einfach bisher noch keine konkrete Hilfe erhalten, was leider dazu führt, dass wir aus Sicherheitsgründen immer weniger Kontakt zulassen… im Urlaub nehmen wir ihn immer mit, weil wir können es nicht verantworten jemanden einen bissigen Hund zu überlassen… Wenn jemand dieses Verhalten kennt und uns einen guten Rat geben kann wären wir sehr dankbar! Ich wäre auch bereit überall in Deutschland hinzufahren um einen WIRKLICH guten Hundetrainer zu konsultieren. Meine Versuche haben haben uns leider nicht weitergeholfen…
 
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Silke
6. Juni 15:56
https://www.hundesportzentrum.de/%C3%BCber-das-hsze#DasHSZE Ich komme aus dem hohen Norden und kenne den Verein nicht. Aber was auf der Homepage steht hört sich gut an. Ich bin selbst in einem Verein der dem DVG angeschlossen ist und weiß das es da sehr viel schwerer ist Trainer zu werden als in einer Hundeschule.😉
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juni 15:59
Ihr lebt ja Schweiz nah. Dort gibt es einen mega tollen Trainer in der Nähe von Basel. Wenn daran Interesse besteht schreib mir bitte PN
 
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Clara
6. Juni 17:11
Ich bin beeindruckt wieviele konstruktive Kommentare ihr in so kurzer Zeit geschrieben habt! Tausend dank dafür, ich werde mir alle links von euch anschauen!!
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juni 16:07
Vielen dieser tollen Antworten stimme ich zu und möchte an dieser Stelle auch noch einmal meine Hochachtung für so viel Offenheit und Motivation zu diesem ernsten Thema ausdrücken Ich kann aus meiner Erfahrung heraus noch beitragen, dass ich selten weiterkam, wenn ich versuchte ein „Problem“ meiner Hunde direkt zu bearbeiten. Was dagegen immer zu positiven Effekten geführt hat war die Arbeit an der Beziehung Hund/Mensch grundsätzlich hin zu einer Partnerschaft, oder aus Hundesicht ein Rudel unter menschlich. Führung. „Gewünschtes“ Verhalten versuche ich immer positiv zu bemerken, „negatives“ Verhalten dagegen kommentiere ich einmal kurz, schaffe ich es damit aber nicht die Aufmerksamkeit meines Hundes zu bekommen, diskutiere ich nicht sondern reagiere mit gewaltloser Konsequenz, zB kurze Leine draußen oder (kurzzeitiges) Desinteresse/Ignorieren bzw. konsequent auf Platz schicken. Und als Mensch: dreimal durchatmen und nur Kommandos geben wenn man an ihre Wirkung glaubt. Am Ende sind wir immer ein klasse Team geworden 🫶 viel Kraft, Ruhe und Erfolg für euch!
 
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Sabrina
8. Juni 17:07
Man müsste herausfinden warum und bei und in welchen Situationen der Hund nach Kindern schnappt.
 
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Dogorama-Mitglied
8. Juni 17:22
Ist das beschriebene Verhalten nicht absolut typisches hüteverhalten eines border Collies? Er scheint ja nicht wirklich zu beissen sondern wie du schreibst "zu zwicken". Hat der Hund mal an/mit Schafen oder.ä. gearbeitet? Weil irgendwie macht es den Eindruck, dass das Verhalten eine kompensierende Handlung darstellt. Demnach würde dem Hund eine auslastung, eineAufgabe fehlen.
 
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Vivi
9. Juni 09:49
Als erstes würde ich einmal im Maulkorb Thread vorbei schauen. Ein gut sitzender Maulkorb ist für den Hund keine Einschränkung, bei einem Border Collie könnten sogar die bunten Windhundmaulkörbe gehen. Wenn ihr den erstmal habt gibt euch das viel Sicherheit. Deine Beschreibung klingt nicht unbedingt aggressiv, da könnte es schon einen großen Unterschied machen, wenn der Hund nicht mehr dran kommt. Gute Hundeschule sind zum Glück keine Ausnahme, da habt ihr hier schon viele Empfehlungen bekommen. Ich bin auch bei dem Thema Auslastung. Welchen Hundesport macht ihr denn? Eventuell da mal eure Trainer nach guten Empfehlungen fragen. Und wenn nicht Maulkorb mitnehmen und euch einen Sport suchen. Agility, Hoopers, Treibbal, Longieren etc. Alles mit Bewegung und Köpfchen kann ich mir vorstellen. Vielleicht auch Gebrauchshundesport wenn ihr auf sowas Lust habt?
 
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Nia
4. Juli 10:38
Klingt für mich nach fehl geleiteten Hütteverhalten. Und ist keine Seltenheit bei den Hütis. Wichtig ist hier die Mischung aus Ruhe lernen bei Bewegungsreizen und die richtige mentale Auslastung. Wie hier schon einige VorrednerInnen schrieben ; Treibball, etc. Die Hütehunde die arbeiten lernen im ersten Jahr quasi ( neben den Grundkommandos) nur Ruhe halten. Es ist leider eine falsche Annahme dass diese Hunde einfach nur richtig ausgepowert werden müssen.Viele Border Collie, Australien Shepard finden selbst kein Ende und müssen zur Ruhe gebracht werden. Die richtige Auslastung und nicht Überlastung ist natürlich ebenso essentiell. Homöopathie oder Medikamente sind definitiv nicht die Lösung. Und damit Du dabei ruhig bleibst: meditieren& atmen ist ein richtig guter Ansatz um selbst entspannt zu bleiben um nicht in die Dynamik des Hundes mit einzusteigen. Boxentraining& Hausleine sind hilfreiche Möglichkeiten um die Ruhe aufzutrainieren. Es gibt jedoch Unterschiede in den Grund- Charakteren die dann über die jeweiligen Trainingsansätze entscheiden. Es gibt viele Trainer die sich auf Hütis spezialisiert haben, wichtig bei der Trainerauswahl ( neben der Sympathie füreinander ) die Ausbildung, Fortbildungen und besuchten Seminare. Hundetrainer ist kein geschützter Begriff und jeder Depp kann sich so nennen und da die Zulassung nach §11 durchs Veterinäramt auch nicht einheitlich geregelt ist sagt das wenig über die tatsächlichen Kompetenzen aus. In Schleswig Holstein gibt es einen Trainer ( es gibt natürlich noch mehr als ihn) der nicht nur ausgebildeter Trainer ist sondern auch Fachberater für Aggression und selbst passionierter Hüte & Treibhundehalter ist. Er bietet neben Einzeltraining auch Aus&Weiterbildungen an und hat auch Bücher hierzu geschrieben. Normen Mrozinski heißt der Gute
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juli 12:04
Hallo Clara F., Wir haben einen BC Aussi Mix der nach einigen unguten Begegnungen leider fremde Kinder nicht mehr in seiner Nähe ertrug. Dies ist jetzt nicht mehr so er ist zwar nicht der größte Fan jedoch ist seine Anspannung mit fremden Kindern nicht mehr vorhanden und er ignoriert sie einfach. Dazu gebracht und uns geholfen hat unsere Trainerin die wir hier gefunden haben. Im Moment ist Sie im Urlaub jedoch ab dem 24.07. wieder erreichbar. Sie arbeitet auch mit gefährlichen Hunden und betreibt auch Resozialisierung. Auch ist Sie auf Hütis spezialisiert. Wir haben Rocket dadurch noch besser kennengelernt und konnten diese unkontrollierten Übersprungshandlungen abbauen. Vll hilft wäre das etwas für euch https://klugmann-hunde.de/ .