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Heike
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Anzahl der Antworten 24
zuletzt 18. Okt.

Hund beginnt Autos zu jagen

Seit dem Sommer im Urlaub beginnt mein Hund, Autos, die in einem Abstand am uns vorbei fahren oder die sie im der Ferne sieht, zu jagen. Ich mache eigentlich viel Sport mit ihr , aber das bekomme ich aktuell nicht in dem Griff. Sie ist dann auch schlecht abzulenken. Habe sie seit einem Jahr, wir trainieren auch die Leinenführigkeit, die mal gut und schlecht klappt. Habe jetzt einen Artikel gelesen, aus Dogorama, dass ich jetzt mehr mit der Reizangel üben soll, damit sie ihren Instinkt ausleben kann. Rad fahre ich auch mit ihr. Erika ist ein golden Doodle mit ca. 5,5 Jahren
 
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Heike
17. Okt. 16:45
Vielleicht machst du einfach zuviel? Leinenziehen, Autos jagen, etc können Anzeichen von Stress und Frust sein. Überprüf mal deine Alltag. Was macht ihr wie lange, wie oft. Darf der Hund auch mal seinen Bedürfnissen nach gehen? Gibt es genug Ruhepausen? Ist er gesundheitlich angeschlagen? Gibt es Allergien etc. Schau sehr genau hin. Schau such mal, wo der Hund frust erlebt, wo er Stressymptome zeigt...das können die Ursachen sein für das Auto jagen.
Wie machen sehr ausgewogen Sport. Morgen 20-30 Minuten gehen, mittags 20-30 Gehen oder Rad und nachmittags 1 1,5 Stunden Gehen mit Ball oder Futterbeutel. Nur im Urlaub habe ich es, glaube ich, übertrieben mit Sport
 
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Heike
17. Okt. 16:50
Wie korrigierst du denn das jagen ? Bzw wie sieht das Auto jagen aus ?
Sie will hinterher, bellt und steht in der Leine. Ich gebe das Kommando "Nein", das kennt sie sonst auch und reagiert auch drauf.
 
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Heike
17. Okt. 16:51
Es kommt aber nicht auf Quantität, sondern auf Qualität an, dazu gehört dann Impulskontrolle, gutes Timing deinerseits, vernünftiges Dummytraining. Hast du das über Wochen bereits wie dort beschrieben probiert?
Ja, bin seit Wochen dran. Einzig mit dem Timing muss ich immer wieder noch trainieren
 
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Heike
17. Okt. 16:53
Das war auch mein Gedanke! Hunde brauchen viel Ruhe und gerade nach Aktivitäten auch Phasen zum Ausgleich und um einfach Energie zu sammeln. Stresshormone müssen abgebaut werden und verschwinden ja nicht von jetzt auf gleich. Heißt, nach einem sportlichen Tag sollten schon etwa zwei Ruhetage folgen. Heutzutage wird oft viel zu viel mit Hunden unternommen und dann werden diese irgendwann 'verrückt', weil ihnen Ruhe und Entspannung fehlen. Und auch Zeit, um eigenen Interessen nachzugehen. Das ist ein wirklich wichtiger Punkt!
Ich glaube, die Ruhephasen hat sie. Sollen ja bis zu 17 Stunden schlafen. Deswegen morgens 20-25 Minuten, mittags das Gleiche und abends 1 - 1,5 Stunden.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 17:11
Wie machen sehr ausgewogen Sport. Morgen 20-30 Minuten gehen, mittags 20-30 Gehen oder Rad und nachmittags 1 1,5 Stunden Gehen mit Ball oder Futterbeutel. Nur im Urlaub habe ich es, glaube ich, übertrieben mit Sport
Macht ihr das jeden Tag oder einmal pro Woche? Hört sich nach einem ziemlichen Programm an, bei dem v.a. Impulskontrolle verbraucht wird.

Hat sie denn auch Ruhetage, an denen einfach nichts geschieht und Entspannung im Vordergrund steht? Tage, an denen sie draußen einfach nur Schnüffeln kann, selbst das Tempo und evtl. gar den Weg angibt?
 
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Dogorama-Mitglied
17. Okt. 18:20
Sie ist im Alltag eigentlich top. Sie darf sich in der Wohnung frei bewegen, da ich hier mein Büro habe. Und wenn ich Decke oder Nest sage, geht sie auch drauf. Was ich stärker trainieren muss ist, dass sie dann auch solang bleibt, bis ich sie frei gebe. Eine Kuscheleinheit holt sie sich nur 1x am Tag im Büro an und geht dann auch wieder. Es muss ja irgendetwas gegeben haben, warum sie plötzlich damit anfing.
Ich rede nicht von Kommandos bei Raumverwaltung auch das mit dem auf der Decke bleiben sollte kein Kommando sein und bei uns reicht ein Blick wenn es nicht sein soll ohne Wort. Also sie entscheidet wann sie zum kuscheln kommt und wann es beendet ist? Was für ein Ereignis kann ich dir nicht sagen. Hier kannst du nur schauen was ihr die letzte Zeit gemacht habt und wann dir ihr neues Verhalten zum ersten Mal auffiel?
 
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Patrick
17. Okt. 21:20
Sie will hinterher, bellt und steht in der Leine. Ich gebe das Kommando "Nein", das kennt sie sonst auch und reagiert auch drauf.
Und dann ? Passiert nichts mehr von deiner Seite aus ?

Ich würde meinen Hund blocken und durch meinen Körper begrenzen und korrigieren, dann eine Alternative einfordern zb ein Sitz das natürlich belohnen.

Dann ist es wichtig das ihr Impulskontrolle trainiert in allen möglichen Situationen. Grade bei Autos iwo in die Nähe einer Straße mit ihr hin dort iwo hinsetzen und einfach mal ne halbe Std nichts tun wenn sie nach den Autos guckt aber sonst nicht weiter drauf regiert sofort belohnen und das immer weiter machen und die Distanz über Wochen verringern, wenn du merkst das es zu nah ist wieder Distanz vergrößern.
Ich würde beim Ballspielen den Ball auch nicht mehr werfen sondern iwo hinlegen 1-2 Dinge abfragen und sie dann suchen schicken. Wenn du den Ball wirfst auch wenn sie nicht sofort losrennt pusht es sie trzdm ungemein. Also viel mehr Ruhe reinbringen.
 
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Annett
17. Okt. 22:12
Und dann ? Passiert nichts mehr von deiner Seite aus ? Ich würde meinen Hund blocken und durch meinen Körper begrenzen und korrigieren, dann eine Alternative einfordern zb ein Sitz das natürlich belohnen. Dann ist es wichtig das ihr Impulskontrolle trainiert in allen möglichen Situationen. Grade bei Autos iwo in die Nähe einer Straße mit ihr hin dort iwo hinsetzen und einfach mal ne halbe Std nichts tun wenn sie nach den Autos guckt aber sonst nicht weiter drauf regiert sofort belohnen und das immer weiter machen und die Distanz über Wochen verringern, wenn du merkst das es zu nah ist wieder Distanz vergrößern. Ich würde beim Ballspielen den Ball auch nicht mehr werfen sondern iwo hinlegen 1-2 Dinge abfragen und sie dann suchen schicken. Wenn du den Ball wirfst auch wenn sie nicht sofort losrennt pusht es sie trzdm ungemein. Also viel mehr Ruhe reinbringen.
Ja, so sehe ich das auch. Und ich würde den Hund in diesen Situationen ganz genau beobachten und sofort eingreifen, wenn er auch nur das kleinste Anzeichen macht. Geht er bereits nach vorne auf die Autos los, hast du den Zeitpunkt verpasst und dringst nicht mehr zum Hund durch.
 
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Dogorama-Mitglied
18. Okt. 04:28
Ein Großpudel (Doodle) ist ein Jagdhund, dessen Trieb aber sehr einfach umgelenkt werden kann.
Du hast den Hund 4 jährig übernommen und nun, nach einem Jahr immer noch das Problem mit Leinenführigkeit.
Eine Bekannte von mir hat Großpudel gezüchtet, die 5 hatten meinen ersten Belgier mit großgezogen.
Selbstbewusste, zielstrebige, sensible Hunde, die gerne unbemerkt die Führung übernehmen.
Ich habe jetzt den 7. Hund "gebraucht" übernommen. Alle mit mehr oder weniger schlechten Erfahrungen und Macken.
Das erste was ein Hund bei mir lernt ist die Leinenführigkeit.
Da das bei euch immer noch nicht klappt, ist hier evtl. das Grundproblem im Ganzen.
Warum kann oder möchte sie es nicht?
Sind deine Signale nicht eindeutig, fehlt Konsequenz, Lob?
Wie korrigierst, wie lobst du?
Du sagst dein Timing ist noch nicht so, das ist aber bei einem intelligenten, sensiblen Hund das wichtigste überhaupt.
Viel zu oft wird viel und falsch geübt. Dem Hund wird es langweilig, er bekommt Stress und aus dieser Spirale entstehen dann die Probleme.
Wer sich in der Hundeerziehung nicht auskennt braucht dazu Hilfe von aussen.
Jemand der dir zeigt wie es geht, der nicht den Hund im Fokus hat, sondern dich und dir erklärt wie und wann du was machen musst.
Dein Hund benötigt Beschäftigung, eine die seiner Intelligenz entspricht!
Ich empfehle dir deshalb ganz bewusst keine Hundeschule sondern einen Hundesportverein!
Ein Hundesportverein freut sich über solche Hunde, weil sie Wissen was in denen steckt, es geht nicht um den finanziellen Erfolg, sondern um die Ergebnisse um die Qualität in der Ausbildung.
Besuche mit deinem tollen Hund einen Basiskurs Erziehung und beginne parallel mit Agility.
Du wirst sehen, wie du den Hund verstehen lernst, wie er Spaß hat. Wie er sich an dir orientieren wird und Probleme von dir gemeistert werden können.
https://www.wp.agility-landshut.de/

Hundesport macht Spaß ! Dir wünsche ich viel Spaß, deinen Hund richtig kennen zu lernen.
😊🍀
 
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Dogorama-Mitglied
18. Okt. 05:26
Das Reizangeltraining ist dafür gedacht einmal das er seinen Jagdtrieb gezielt mit Impulskontrolle ausleben kann. Aber nur auf dein Kommando und du mit ihm lernst ihn gezielt auch wieder mit Impulskontrolle daraus abrufen zu können. Dabei ist es wichtig ihn an der Schleppleine zu haben damit du es steuern kannst und es am besten zu zweit zu üben. Hierfür würde ich auch ein gutes Abbruchsignal trainieren wie zb Stopp. Das Schrittweise erst ohne Reizangel aufbauen mit supertollen Leckerli in der Wohnung dann draußen. Dann kannst du es ganz langsam mit Reizangel üben. Ich würde generell solange das Problem besteht ihn an der Schleppleine behalten damit er keine weiteren Erfolge damit hat und du es konzequent abbrechen kannst. Hundesport ist auch eine super Möglichkeit zu lernen Reizen zu widerstehen und konzentriert mit dir zu arbeiten 👍