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J.
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Anzahl der Antworten 27
zuletzt 7. Nov.

Hund auf dem Arm nehmen

Hallo liebe Fellnasen, Ich brauche mal eurer Wissen. Ich hatte gerade meinen Hund (einen Border Colli - Schäferhund - Laprador Mix ca 10 Monate alt) auf dem Arm als mir gesagt wurde das ich das nicht machen dürfte. Habe gegoogelt um es zu verstehen weil mir niemand eine Antwort geben konnte. Aber bin leider nicht fündig geworden. Also kann mir einer von euch sagen warum man das nicht machen sollte???? Danke für eure Hilfe Jessi und Kaja
 
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Klara
30. Dez. 06:46
Also bei uns ist es so, wenn ich bella frei laufen habe und ich den hund der uns entgegen kommt noch nicht kenne, leine ich meine kleine Maus an, sollte dafür aber keine Zeit oder Möglichkeit bestehen, nehme ich sie kurz auf dem Arm und frage nach wie alt der Hund ist und wie die Verträglichkeit mit Welpen aussieht, die meisten haben da keine lust mehr drauf, also wird bella dann auf dem arm angeleint und dann langsam herangeführt. Es gibt aber auch Situationen wo ich den anderen Hund zu spät sehe und bella zurück rufe und auf dem Arm nehme, damit Sie nicht einfach hinterher läuft, da andere Hunde momentan spannender sind als Frauchen 😅 Bella ist aber auch ein Chihuahua, bei einem großen würde ich es nicht machen bei solchen Situation.
🙈🙈🙈🙈🙈🙈🙈🙈
 
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Dogorama-Mitglied
30. Dez. 07:24
Es kann auch hilfreich sein, wenn der Welpe Angst hat z.B. durch eine Schiebetür in einen Laden zu laufen, beim ersten Mal auf den Arm und durchgehen. Gibt Sicherheit. Bevor man einen Welpen der Fluchtinstinkt zeigt an der Leine durchzieht...
 
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Dogorama-Mitglied
28. Mai 04:41
wir haben unseren Hund im Welpenalter zur Hundewiese getragen, da Welpen anfangs nicht so lange laufen sollen, Treppen hoch und runter auch aufm Arm. Beim Hund davor hielten wir es auch so. Das schadet Hundi nichts. Auch die erste Zeit bei Hundebegegnungen taten
wir es je nach dem gegenüber auch, das alles schadete nichts. Jeder darf es so machen, wie er es selbst für richtig hält, nur übertreiben sollte man
es nicht, das gilt mit allen Sachen. Man muss am Ende wissen, was das Ziel sein soll.
 
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Anja
28. Mai 04:56
Ich habe am Anfang so skurrile Dinge gehört, daß ich meinen Welpen nicht tragen solle, " weil er sich dran gewöhnt und dann immer getragen werden will". Das ist natürlich Quatsch. In schwierigen Hundebegegnungen habe ich ihn nicht auf den Arm genommen, sondern mich vor ihn gestellt und den anderen abgeblockt, hier wäre Tragen kontraproduktiv. Du hast keine Hand frei und bist handlungsunfähig, dein Hund ist ebenfalls handlungsunfähig und der andere Hund findet euch dann vielleicht umso spannender, d.h Keiner kann dir sagen wie die beiden dann reagieren. Treppen steigen habe ich ihm kontrolliert beigebracht, aber nur damit er es lernt. Ansonsten wird er getragen, bei längeren Treppen auf den Schultern, weil er mir sonst zu schwer ist und weil ich es praktisch finde, dass wir beide das können, falls er sich Mal verletzt und ich ihn aus dem Wald zum Auto tragen muss. Ins Auto und aus dem Auto heraus wird er auch unterstützt, da ich seine Gelenke schonen will, denke aufgrund seines Gewichtes aber über eine Rampe nach.
Also die Aussage, er gewöhnt sich dran, und will dann immer getragen werden: ja und nein. Ist auch schon sehr ne Charakterfrage würde ich sagen. Meine kleine Infinity (momentan 5 Monate/ 17 kg), war das Lieblingsbaby bei ihrer Züchterin, und wurde da schon überdurchschnittlich viel beschmust und rumgetragen. Das hat sich seit sie bei mir ist nicht geändert. Sie will nach wie vor auf dem Schoß sitzen, und fordert es regelrecht ein, auf dem Arm spazieren getragen zu werden, indem sie am Bein kratzt. Bedingt durch ihr Gewicht, schaffe ich das nicht mehr allzu lange, aber ich finde es schön, das meine Boxerine so eine Schmusekatze ist, und nehme sie gerne auf den Arm und trage sie ein Stück, wenn sie Lust drauf hat. Wobei sie das inzwischen hauptsächlich in der Wohnung macht. Dann schlendere ich mit ihr (auf dem Arm) von Fenster zu Fenster, und wir gucken zusammen raus, und ich erzähle ihr ein bisschen was... zum Dank krieg ich ganz viele Boxerküsschen 🥰🥰🥰 ... also lasse es dir nicht vermiesen. Wenn er es so schön findet rumgetragen zu werden, und du sein Gewicht schaffst, dann trage ihn🙂
 
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Bahar
23. Mai 13:36
Hallo
 
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Nadine
2. Nov. 20:02
Nachdem es in anderen Threads öfter hochkam und off-topic diskutiert wurde, würde ich gerne nochmal auf das Hochnehmen in Begegnungssituationen eingehen.

Ich persönlich bin ein Fan des situativen auf den Arm nehmens, wenn die Situation kein Ausweichen oder Training erlaubt und ich an der Körpersprache erkenne, dass sich die Situation nicht positiv auflösen wird. Es ist definitiv kein Ersatz für Bögen laufen oder umdrehen und gutes Training, sondern für mich eine letzte Management Maßnahme, die ich nur selten ergreife. Außerdem bewerte ich in jeder Situation neu, ob es für mich gerade sinnvoll ist, welche Chancen und Risiken es gerade bietet - abhängig von Energie und Körpersprache der Hunde und auch örtlichen Gegebenheiten.

Wir hatten in den letzten Tagen z. B. über 100 Hundebegegnungen und Wayne ist in Hundebegegnungen sehr unsicher. Genau 1x kam er in der Zeit auf den Arm, in einer sehr engen Situation mit (stürmischem, aber ohne Aggression) freilaufendem Hund, der nicht abrufbar war. Wayne hat bereits auf Entfernung Stressanzeichen gezeigt, wir hatten schon viele mehr oder weniger stressige Begegnungen zuvor und zurück gehen war nicht möglich, da hinter uns ein Rudel lief. Wayne ist sehr unsicher in Begegnungen und geht bei zu geringer Distanz aggressiv in die Leine, danach beruhigt er sich auch lange nicht. Durch seine Unsicherheit idt er also oft der Aggressor und dadurch schaukelt sich die Situation erst hoch (darum ist er auch so gut wie immer angeleint). Durch Training wurde es schon viel besser, dennoch sind wir noch nicht so weit, dass er ruhig hinter mir bleiben kann, während ich den anderen Hund blocke und wegschicke. Dadurch, dass ich ihn getragen habe, konnte Wayne entspannen und die nächsten Situationen mit mehr Abstand konnten von Wayne wieder gut bewältigt werden. Auch für den anderen Hund war es stressfrei, da kein Blocken nötig war und wir entspannt an ihm vorbei gegangen sind - nur der Halter hat komisch geschaut 😉

Wann ich meinen Hund auf dem Arm nehme:
* Mein Hund hat meinen Arm als sicheren Ort kennen gelernt und kann von dort ruhig Dinge wahrnehmen, die ihn auf dem Boden ängstigen würden. Distanz auf dem Boden wahren ist in der Situation nicht möglich.
* Ein anderer Hund nähert sich stürmisch, umdrehen und ausweichen ist nicht möglich, der andere Halter kümmert sich nicht. Ich sehe an der Körpersprache meines Hundes, dass ihm diese Begegnung zu viel wird. Ich nehme ihn hoch und gehe ruhig an dem anderen Hund vorbei, blocken ist meist nicht nötig.

Wann ich gegen Hochnehmen bin:
* Wenn es die Problemlösung sein soll
* Wenn der Hund panisch hochgerissen wird
* Wenn der Hund dauernd auf dem Arm ist
* Wenn es als Ersatz für Training gesehen wird
* Wenn der Hund den Arm nicht als Sicherheitszone annimmt, sondern sich in einer starken Position fühlt und von dort pöbelt


Pro:
* Es erlaubt mir, meinen Hund in für ihn schwierigen Situationen zu schützen
* Ich kann Begegnungen entschärfen, die mein Hund durch pöbeln anheizen würde, indem ich ihn bereits bevor er pöbelt hoch nehme
* In vielen Situationen ist kein körperliches blocken des anderen Hundes nötig und die Begegnung verläuft für alle entspannter - kein "wir gegen den anderen Hund", sondern ein einfaches entspanntes vorbei gehen

Kontra:
* Es ist eine Management Maßnahme, kein Training!
* Es besteht das Risiko, selbst gebissen zu werden (allerdings bin ich der Meinung, dass dann eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass es auch ohne Hochnehmen zu Beißvorfällen gekommen wäre - nur dann ggf gegen meinen Hund)
* Ich kann den anderen Hund weniger effektiv blocken/wegschicken, da ich mindestens einen Arm nicht benutzen kann
* Wenn der andere Hund mich anspringt und umwirft (weil er evtl meinen Hund als Beute ansieht), ist es doch wieder ein negatives Erlebnis für meinen Hund und mich

Hier gibt es noch einen Artikel zu dem Thema, den ich sehr gut geschrieben finde: https://trainieren-statt-dominieren.de/blog/angst-unsicherheit/hund-auf-den-arm-nehmen
 
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Andrea
7. Nov. 05:41
Nachdem es in anderen Threads öfter hochkam und off-topic diskutiert wurde, würde ich gerne nochmal auf das Hochnehmen in Begegnungssituationen eingehen. Ich persönlich bin ein Fan des situativen auf den Arm nehmens, wenn die Situation kein Ausweichen oder Training erlaubt und ich an der Körpersprache erkenne, dass sich die Situation nicht positiv auflösen wird. Es ist definitiv kein Ersatz für Bögen laufen oder umdrehen und gutes Training, sondern für mich eine letzte Management Maßnahme, die ich nur selten ergreife. Außerdem bewerte ich in jeder Situation neu, ob es für mich gerade sinnvoll ist, welche Chancen und Risiken es gerade bietet - abhängig von Energie und Körpersprache der Hunde und auch örtlichen Gegebenheiten. Wir hatten in den letzten Tagen z. B. über 100 Hundebegegnungen und Wayne ist in Hundebegegnungen sehr unsicher. Genau 1x kam er in der Zeit auf den Arm, in einer sehr engen Situation mit (stürmischem, aber ohne Aggression) freilaufendem Hund, der nicht abrufbar war. Wayne hat bereits auf Entfernung Stressanzeichen gezeigt, wir hatten schon viele mehr oder weniger stressige Begegnungen zuvor und zurück gehen war nicht möglich, da hinter uns ein Rudel lief. Wayne ist sehr unsicher in Begegnungen und geht bei zu geringer Distanz aggressiv in die Leine, danach beruhigt er sich auch lange nicht. Durch seine Unsicherheit idt er also oft der Aggressor und dadurch schaukelt sich die Situation erst hoch (darum ist er auch so gut wie immer angeleint). Durch Training wurde es schon viel besser, dennoch sind wir noch nicht so weit, dass er ruhig hinter mir bleiben kann, während ich den anderen Hund blocke und wegschicke. Dadurch, dass ich ihn getragen habe, konnte Wayne entspannen und die nächsten Situationen mit mehr Abstand konnten von Wayne wieder gut bewältigt werden. Auch für den anderen Hund war es stressfrei, da kein Blocken nötig war und wir entspannt an ihm vorbei gegangen sind - nur der Halter hat komisch geschaut 😉 Wann ich meinen Hund auf dem Arm nehme: * Mein Hund hat meinen Arm als sicheren Ort kennen gelernt und kann von dort ruhig Dinge wahrnehmen, die ihn auf dem Boden ängstigen würden. Distanz auf dem Boden wahren ist in der Situation nicht möglich. * Ein anderer Hund nähert sich stürmisch, umdrehen und ausweichen ist nicht möglich, der andere Halter kümmert sich nicht. Ich sehe an der Körpersprache meines Hundes, dass ihm diese Begegnung zu viel wird. Ich nehme ihn hoch und gehe ruhig an dem anderen Hund vorbei, blocken ist meist nicht nötig. Wann ich gegen Hochnehmen bin: * Wenn es die Problemlösung sein soll * Wenn der Hund panisch hochgerissen wird * Wenn der Hund dauernd auf dem Arm ist * Wenn es als Ersatz für Training gesehen wird * Wenn der Hund den Arm nicht als Sicherheitszone annimmt, sondern sich in einer starken Position fühlt und von dort pöbelt Pro: * Es erlaubt mir, meinen Hund in für ihn schwierigen Situationen zu schützen * Ich kann Begegnungen entschärfen, die mein Hund durch pöbeln anheizen würde, indem ich ihn bereits bevor er pöbelt hoch nehme * In vielen Situationen ist kein körperliches blocken des anderen Hundes nötig und die Begegnung verläuft für alle entspannter - kein "wir gegen den anderen Hund", sondern ein einfaches entspanntes vorbei gehen Kontra: * Es ist eine Management Maßnahme, kein Training! * Es besteht das Risiko, selbst gebissen zu werden (allerdings bin ich der Meinung, dass dann eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass es auch ohne Hochnehmen zu Beißvorfällen gekommen wäre - nur dann ggf gegen meinen Hund) * Ich kann den anderen Hund weniger effektiv blocken/wegschicken, da ich mindestens einen Arm nicht benutzen kann * Wenn der andere Hund mich anspringt und umwirft (weil er evtl meinen Hund als Beute ansieht), ist es doch wieder ein negatives Erlebnis für meinen Hund und mich Hier gibt es noch einen Artikel zu dem Thema, den ich sehr gut geschrieben finde: https://trainieren-statt-dominieren.de/blog/angst-unsicherheit/hund-auf-den-arm-nehmen
Mir haben dein Text und der Blog Mut gemacht mich mehr zu hinterfragen, den Hund evtl. doch hoch zu nehmen. Natürlich nur in beschriebenen Situationen.

Bisher versteifte ich mich sehr darauf, den Hund ja niemals hoch zu heben. Meine gewählte Rasse ist Paradebeispiel wo viel hoch genommen wird. Genau deshalb tat ich es nie. Ob es sinnvoll war, steht für mich nun auf einem anderen Blatt.