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Jule
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Anzahl der Antworten 9
zuletzt 16. Aug.

Hund akzeptiert nur eine Bezugsperson

Hallo alle miteinander, vielleicht kann mir hier jemand helfen. Vor einigen Monaten habe ich einen Angsthund aus Russland adoptiert. Sie hat sich anfangs nur versteckt und kannte keine Menschen. Ich habe mich immer intensiv mit ihrem Verhalten beschäftigt und habe es geschafft ihr Vertrauen zu erlangen. Jetzt gehen wir beide durch Dick& Dünn. Leider wünsche ich mir das sie bei meiner Familie auch Berührungen oder auch mal eine Gassirunde akzeptiert. Bis jetzt ist jeder Versuch gescheitert... sie reagiert mit aggressiv abwehrend Verhalten und versteckt sich.
 
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Mary-Lou
Beliebteste Antwort
14. Aug. 16:35
Wohnst du bei deiner Familie oder alleine? Seid ihr schon mal zusammen Gassi gegangen oder versuchen die, mit ihr alleine ohne dich zu gehen. Vielleicht können die anderen sowas wie Füttern übernehmen.
 
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Mary-Lou
14. Aug. 16:35
Wohnst du bei deiner Familie oder alleine? Seid ihr schon mal zusammen Gassi gegangen oder versuchen die, mit ihr alleine ohne dich zu gehen. Vielleicht können die anderen sowas wie Füttern übernehmen.
 
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Karin
14. Aug. 18:42
Hallo, bei uns hat es ziemlich genau 1 Jahr gedauert bis unsere Erwachsenen Kinder Roxy anfassen konnten ohne das sie zurück ging. Jetzt nach 2 Jahren freut sie sich tierisch wenn sie vor allen Dingen meine Tochter sieht. Mein Sohn ist ihr hin und wieder noch unheimlich. Beide können mit ihr raus gehen und sie hört auch sehr gut auf sie. Ansonsten lässt Roxy sich nur ganz selten von Freunden mal kurz anfassen. Das scheint es also öfter zu geben. Wir haben sehr viel geübt, habe sie von Freunde mal füttern lassen , sind gemeinsam spazieren gegangen und haben viel Zeit verbracht. Draußen geht es noch besser. Bei uns zuhause geht gar nix, da ist sie sehr territorial und zeigt das auch. Einen weiteren Tipp außer geduldig sein habe ich leider nicht für dich.
 
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Anna
14. Aug. 20:00
Uns wurde damals in der Hunde schule gesacht das nur einer dem Hund was zu sagen hätte bei uns war aber von anfang an so das mein freund mit ihr raus ging und ihr essen gab wir haben beide unsere Berechtigung ich bin für Aktivitäten Körperpflege und essen zuständig wenn sie Angst hat ist mein Freund aber der jenige wo sie sich verstekt wenn wir einzeln raus gehn hat sie weniger lust draußen zu sein
 
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Ramona
14. Aug. 20:13
Ronja hat ein ähnliches Problem, sie bellt jeden Fremden und Familienmitglieder die nicht im Haus wohnen an und weicht zurück. Meistens ruf ich sie dann zu mir und geb ihr Sicherheit bis sie sich beruhigt. Leider ist Angst etwas sehr tief sitzendes, das geht nur mit viel Zeit und Geduld weg. Wichtig ist sie nicht zu bedrängen, lass sie auf die Leute zugehen und auch dann sollten die Leute nicht direkt nach ihr greifen erst mal nur schnuppern lassen und wenn sie sich ohne Stress im gleichen Raum niederlässt kann man versuchen mit Leckerchen zu arbeiten. Ist ein langer Weg, aber irgendwann wird es besser, es kann aber sein, daß sie niemals ein Kuschelhund für andere als ihre Bezugsperson wird. Ronja hat inzwischen 5 Leute die sie anfassen dürfen, Kuscheln tut sie allerdings nur mit mir und meiner Tante (wohnt mit im Haus).
 
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Sonja
15. Aug. 01:04
Uns wurde damals in der Hunde schule gesacht das nur einer dem Hund was zu sagen hätte bei uns war aber von anfang an so das mein freund mit ihr raus ging und ihr essen gab wir haben beide unsere Berechtigung ich bin für Aktivitäten Körperpflege und essen zuständig wenn sie Angst hat ist mein Freund aber der jenige wo sie sich verstekt wenn wir einzeln raus gehn hat sie weniger lust draußen zu sein
Merkwürdige Aussage der Hundeschule. In einem Haushalt mit mehreren Personen hat jeder dem Hund was zu sagen, sollte meiner Meinung nach jedenfalls so sein. Und so leben mein Mann und ich das mit unseren Hunden auch. Ich finde, Ihr macht es richtig, das so aufzuteilen.
 
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Sonja
15. Aug. 01:14
Wir haben aktuell zwar keinen Tierschutzhund, aber wir haben Yoshi, der in seinen ersten 6 Lebensmonaten nicht sozialisiert wurde. Als wir ihn bekamen, ließ er sich nicht anfassen, wich extrem aus. Wir haben das akzeptiert. Das einzige, was er gelernt hatte, war Fellpflege. Ich war zu der Zeit durchgehend zu Hause, habe mit sanftem Bürsten sein Vertrauen gewonnen. Jetzt bin ich die Auserwählte, die immer da sein muss, die aber auch ganz viel mit ihm machen kann. Wenn er aufgrund zu vieler Umweltreize überfordert ist, weicht er aber auch mir aus. Mein Mann hat Monate gebraucht, bis er die nötigsten Sachen machen konnte, wie Anleinen usw. Heute kann er Yoshi schon öfter anfassen, selten sogar auf den Arm nehmen (wobei Yoshi dann sehr angespannt bleibt). Mein Mann ist sehr geduldig mit ihm und ist engagiert, die 2 üben sehr oft. Yoshi ist seit September 2021 bei uns. Bei uns hat es sehr geholfen, dass ich mich, wenn mein Mann da ist, komplett zurückhalte. So hatte Yoshi keine Wahl, es gibt nur einen Ansprechpartner.
 
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Jule
15. Aug. 12:33
Wohnst du bei deiner Familie oder alleine? Seid ihr schon mal zusammen Gassi gegangen oder versuchen die, mit ihr alleine ohne dich zu gehen. Vielleicht können die anderen sowas wie Füttern übernehmen.
Ich wohne alleine, aber wenn ich auf Arbeit gehe schaffe ich sie immer zu meiner Familie. Zusammen Gassi gehen geht. Wenn meine Familie sie füttern möchte frisst sie nichts
 
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Dogorama-Mitglied
15. Aug. 12:49
Für einen Hund, der keine Menschen kannte, ist es schon ein sehr grosser Schritt Vertrauen zu Dir aufzubauen. Da habt ihr also schon viel erreicht! Wenn wirklich Laika mit drin steckt, dann bindet sie sich laikatypisch eher nur an eine Person. Das wäre also nichts Ungewöhnliches. Mein Westsibirischer Laika aus einem polnischen Tierheim war beileibe kein Angsthund (allerdings auch kein grosser Held 😃), aber Gassi ging er anfangs auch nur mit mir. Irgendwann klappt es auch mit meiner Freundin und meinem Vater - andere Personen gingen nicht.... Wenn es geht gib ihr die benötigte Zeit, zeig ihr das Deine Familie vertrauenswürdig ist: unternehmt gemeinsame Aktivitäten, streichelt sie gemeinsam - kurz: nutz die Wege, auf denen Du ihr Vertrauen gewonnen hast auch für Deine Familie.
 
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Jule
16. Aug. 14:39
Für einen Hund, der keine Menschen kannte, ist es schon ein sehr grosser Schritt Vertrauen zu Dir aufzubauen. Da habt ihr also schon viel erreicht! Wenn wirklich Laika mit drin steckt, dann bindet sie sich laikatypisch eher nur an eine Person. Das wäre also nichts Ungewöhnliches. Mein Westsibirischer Laika aus einem polnischen Tierheim war beileibe kein Angsthund (allerdings auch kein grosser Held 😃), aber Gassi ging er anfangs auch nur mit mir. Irgendwann klappt es auch mit meiner Freundin und meinem Vater - andere Personen gingen nicht.... Wenn es geht gib ihr die benötigte Zeit, zeig ihr das Deine Familie vertrauenswürdig ist: unternehmt gemeinsame Aktivitäten, streichelt sie gemeinsam - kurz: nutz die Wege, auf denen Du ihr Vertrauen gewonnen hast auch für Deine Familie.
Vielen Dank für den Ratschlag. Wir probieren unser bestes. Und ja richtig erkannt, es ist nachgewiesen Laika mit drin 😊