Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hund abgeben?

Verfasser-Bild
Sarah
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 174
zuletzt 18. Jan.

Hund abgeben?

Hallo ihr lieben, Ich schreibe den Text gerade mit tränenden Augen.. Ich habe einen kleinen Malteser (2 Jahre alt) er ist seit dem er 14 Wochen alt ist, bei uns. Ich bin 26 und habe noch 2 weitere Brüder. Wir haben noch alle zusammen mit meinen Eltern gewohnt. Seit 4 Monaten haben sich meine Eltern getrennt. Unser Hund jonny ist mein ein und alles. Ich habe schon viel scheiße erlebt und er ist der einzige, der mir Kraft gibt. Unter anderem hatte meine Mutter Krebs, mein Vater ist Alkoholiker.. Es ist noch einiges mehr, worüber ich nicht reden möchte. Aber wir konnten alle gemeinsam auf jonny aufpassen. Nun sind meine Eltern getrennt und ich wohne mit meiner Mutter zusammen. Ich übernehme komplett alles, meine Mutter passt auf wenn ich arbeiten gehe (das sind 3 Stunden am Tag). In der neuen wohnung hat jonny am Anfang viel Gebellt, wodurch es zu Beschwerden beim Vermieter kam. Ab und zu bellt er immer noch aber es geht. Er kann auch nicht alleine bleiben, obwohl ich wirklich viel trainiert habe. Ich hatte auch schon einen trainier, aber es hat nichts gebracht. So nun sehen alle in der Familie jonny als last und möchten ihn weg geben. Mir bricht es das Herz, denn ich liebe ihn über alles und er kann einfach nicht mit fremden Menschen, er jault schon wenn ich raus gehe und mein Bruder mit ihm ist. Aber andererseits bin ich grad komplett überfordert, alles mache ich und ich rede nicht nur von jonnys Aufgaben, aufgrund verschiedener Gründe, kümmere ich mich um gefühlt alles und bin sowohl Mutter, als auch Vater für die Familie. Mir geht es psychisch in letzter Zeit gar nicht gut, aber wenn ich daran denke, ihn weg zu geben, weine ich nur. Aber ich frage mich, wie lange das noch geht. Wie lange muss jemand aus der Familie bei ihm sein, weil er nicht alleine bleiben kann, wie lange duldet der Vermieter noch sein Gebelle usw.. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er woanders glücklich wird, weil er so anhänglich ist und ich weiß auch nicht, ob man eine gute Familie für ihn findet, da er nicht gerade einfach ist. Außerdem weiß ich nicht, ob ich mit dem Schmerz zurecht komme. Ich brauch ihn nur ansehen und Weine. Ich weiß nicht mehr weiter.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
26. Aug. 09:03
Also ich denke was euch sofort helfen könnte wäre Management. Du schreibst, dass Jonny weint und bellt, wenn du gehst. Dann dreht es mal um (das hat bei meiner Hündin auch geklappt). Also dein Bruder geht mit Jonny spazieren. Er leint ihn an und geht ganz selbstbewusst los, eine Runde um den Block bis zur ersten Wiese und lässt ihn da schnüffeln oder Leckerlis aus der Wiese suchen. Wenn die beiden außer Sichtweite der Wohnung sind gehst du weg und zur Arbeit. Dann gibst du deinem Bruder Bescheid und die können wieder nach Hause. Das hat bei uns super geklappt. Wichtig dabei: dein Bruder geht und motiviert Jonny bestimmt mitzukommen. Er sagt zum Beispiel: los geht’s! Und geht einfach. Nicht nach dem Hund umsehen einfach gehen. Ihn dann mit einem Leckerli locken oder oder. Das könnte euch kurzfristig helfen und Entlastung bringen. Und das könnte deine Mutter vielleicht auch dann machen. Es kostet nicht viel Zeit und ist schnell umsetzbar. Außerdem gibt es Jonny das Gefühl, dass er mitgenommen wurde und nicht, dass er von dir verlassen wurde.
Das waren auch meine Gedanken, um kurzfristig Abhilfe zu schaffen.
Langfristig muss aber auch der Rest bewältigt werden.
Lena und auch einige andere haben hier sehr gute Tipps dazu gegeben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
26. Aug. 09:09
Jonny bellt leider, wenn er mit anderen geht, nur bei mir ist er ruhig. Und mein Bruder hat keine Lust Tipps anzunehmen oder zu trainieren
Hast du noch Freunde oder Bekannte, die auch einen Hund haben und mit dem er sich versteht?
Manchmal ist es leichter für unsere Vierbeiner, wenn sie unter Artgenossen sind.
Vielleicht findest du hier bei Dogo jemanden in deiner Nähe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
26. Aug. 09:11
Wohne in Hannover. Hatten heute das Treffen mit der einen Person aus ebay. Am Anfang hat jonny viel Gebellt und er wollte ständig schnüffeln und spielen, ihre 2 Hunde hatten aber gar kein Interesse an ihn. Wir sind kurz gelaufen und sie meinte, dass es ihr zuviel wäre mit 3 Hunden und Kinderwagen (sie hat noch ein Baby) das kann ich natürlich verstehen. Er ist zwar nach einigen Minuten ruhig geworden, aber trotzdem. Die Sache ist, jonny kann nicht direkt spazieren gehen sondern spielt und schnüffelt erst und danach könnte man zusammen spazieren gehen, aber es ist auch schwer jemanden zu finden der das alles mit macht, da man schon Geduld braucht. Muss jetzt weiter suchen..
Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, weiß also nicht, was du schon probiert hast. Ich denke es ist auf jeden Fall hilfreich, dass Jonny klein ist und auch bei nicht so gutem Verhalten noch gut zu halten ist. Ich war bei meinem 12kg Hund, der durchaus auch mal die Zähne einsetzt und damals noch quasi jeden Hund und Menschen ernsthaft angepöbelt hat, auch sehr skeptisch. Wenn man das offen kommuniziert, findet man aber tatsächlich Menschen dafür - bei kleinen Hunden eher als bei großen.

Ich habe es (mehr oder weniger) erfolgreich versucht über:
- (ebay) kleinanzeigen
- nebenan.de
- Facebook Hundesitter Gruppen
- Hundelieb (Email Adresse ins Profil schreiben, damit die Leute dich kontaktieren können - und selbst die sitter in der erweiterten Umgebung anschreiben)

Wichtig ist, schon bei der Anzeige deutlich die Problemchen, aber auch die schönen Seiten zu kommunizieren. Einfach schonungslos ehrlich sein von Anfang an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sarah
27. Aug. 16:11
Ich hab jetzt nicht alles durchgelesen, weiß also nicht, was du schon probiert hast. Ich denke es ist auf jeden Fall hilfreich, dass Jonny klein ist und auch bei nicht so gutem Verhalten noch gut zu halten ist. Ich war bei meinem 12kg Hund, der durchaus auch mal die Zähne einsetzt und damals noch quasi jeden Hund und Menschen ernsthaft angepöbelt hat, auch sehr skeptisch. Wenn man das offen kommuniziert, findet man aber tatsächlich Menschen dafür - bei kleinen Hunden eher als bei großen. Ich habe es (mehr oder weniger) erfolgreich versucht über: - (ebay) kleinanzeigen - nebenan.de - Facebook Hundesitter Gruppen - Hundelieb (Email Adresse ins Profil schreiben, damit die Leute dich kontaktieren können - und selbst die sitter in der erweiterten Umgebung anschreiben) Wichtig ist, schon bei der Anzeige deutlich die Problemchen, aber auch die schönen Seiten zu kommunizieren. Einfach schonungslos ehrlich sein von Anfang an.
Ja das bin ich auf jeden Fall. Bringt ja nichts zu lügen.
Hab bei Kleinanzeigen und hundelieb ne Anzeige erstellt. Dienstag treffe ich mich nochmal mit jemanden. Hoffe dieses mal wirds besser.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
27. Aug. 16:55
Ja das bin ich auf jeden Fall. Bringt ja nichts zu lügen. Hab bei Kleinanzeigen und hundelieb ne Anzeige erstellt. Dienstag treffe ich mich nochmal mit jemanden. Hoffe dieses mal wirds besser.
Ich drücke dir die Daumen. Das dauert leider manchmal ein wenig, aber man möchte ja die richtige Person finden.

Zum Thema alleine bleiben kann ich dir übrigens diesen Ansatz empfehlen, falls der noch nicht genannt wurde: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen
Der macht im Alltag relativ wenig Aufwand und ist darum leicht durchzuziehen. Dauert aber natürlich eine ganze Weile, bis das alles verknüpft ist. Da darf man nichts überstürzen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sarah
1. Sept. 18:16
Hatte heute ein anderes Treffen. Super liebe halterin aber habe noch nie so einen aufdringlichen Hund gesehen 🙈
Er war auch ein Stück größer als jonny und wollte ständig spielen und jonny hat seine Grenzen gezeigt, er hat das aber nicht verstanden und hat laut gejault und ist immer wieder auf jonny los.
Habe Angst, dass ich dadurch sein Vertrauen in mich zerstört habe. Der Hund hat ihn nicht verletzt oder war böse oder so, nur extrem aufdringlich und jonny hatte Angst und ist mehrmals zu mir hoch gesprungen. Ich habe ihn aber nicht hoch genommen, sondern nur meine Beine zwischen den beiden gemacht und jonny hinter mich gelassen. Aber manchmal ist es dazu gekommen, dass sich unsere leinen verhedert haben und die dann sehr nah waren und jonny fast schon geschrien hat
 
Beitrag-Verfasser-Bild
S.W.🌸
3. Sept. 07:05
Moin Sarah ich wollte mal nachfragen wie es euch geht ob du /ihr eine für euch gute Lösung gefunden habt?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carmen
3. Sept. 07:31
Du machst dir ständig Vorwürfe und zweifelst an dir. Ein Rückschritt und schon vertraut dir der Hund nicht mehr?

Sorry, wenn ich das jetzt so hart sage, aber so funktioniert es nicht.

Ich sehe hier ehrlich gesagt nur 2 wirklich hilfreiche Lösungen.
1. Mit dem Hund ausziehen
2. den Hund abgeben

Das sind die für euch besten Möglichkeiten.

Ich tendiere zur 1. Möglichkeit. Ich weiß, dass es hart klingt, aber nach allem, was du schreibst, macht dich die Momentane Situation kaputt. Es nützt niemandem etwas, wenn du dadurch psychisch oder physisch zusammen brichst.

Du kannst dich um deine Mutter kümmern, ohne direkt dort zu wohnen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber du brauchst auch Unterstützung. In einer Familie muss man sich gegenseitig helfen und sich nicht eine Person komplett aufgeben zum Wohle der anderen.

Hast du denn schon mit deiner Familie über die Situation und wie es dir geht gesprochen? Du sagst ja, dass du es gut verbergen kannst. Falls nicht, ist es ihnen vielleicht gar nicht bewusst. Vielleicht ändert sich ja auch etwas, wenn du mit ihnen einfach sprichst und sagst, dass es so nicht weiter gehen kann.
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
3. Sept. 07:41
Liebe Sarah, ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber wäre es nicht das beste auszuziehen und alleine mit Hund leben?!
Denn keiner in deiner Familie unterstützt dich wirklich. Auf Dauer geht das nicht gut, wenn nicht alle an einem Seil ziehen.
Du hättest dann deine Ruhe alleine. Die Sorge sich um alle anderen zu kümmern wäre weg. Und der Hund wäre entspannter, weil es außer dir sonst niemanden gäbe um zu bellen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und für was auch immer du dich entscheidest, das der Ausweg positiv kommt! ☺️
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sarah
3. Sept. 09:04
Du machst dir ständig Vorwürfe und zweifelst an dir. Ein Rückschritt und schon vertraut dir der Hund nicht mehr? Sorry, wenn ich das jetzt so hart sage, aber so funktioniert es nicht. Ich sehe hier ehrlich gesagt nur 2 wirklich hilfreiche Lösungen. 1. Mit dem Hund ausziehen 2. den Hund abgeben Das sind die für euch besten Möglichkeiten. Ich tendiere zur 1. Möglichkeit. Ich weiß, dass es hart klingt, aber nach allem, was du schreibst, macht dich die Momentane Situation kaputt. Es nützt niemandem etwas, wenn du dadurch psychisch oder physisch zusammen brichst. Du kannst dich um deine Mutter kümmern, ohne direkt dort zu wohnen. Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber du brauchst auch Unterstützung. In einer Familie muss man sich gegenseitig helfen und sich nicht eine Person komplett aufgeben zum Wohle der anderen. Hast du denn schon mit deiner Familie über die Situation und wie es dir geht gesprochen? Du sagst ja, dass du es gut verbergen kannst. Falls nicht, ist es ihnen vielleicht gar nicht bewusst. Vielleicht ändert sich ja auch etwas, wenn du mit ihnen einfach sprichst und sagst, dass es so nicht weiter gehen kann.
Nein die wissen nicht, wie es mir geht.

Wenn ich ausziehe, wer passt auf jonny auf?