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Andrea
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Anzahl der Antworten 36
zuletzt 26. Juni

Hütehund?

Wir haben einen Laika aus Sibirien, der völlig ruhig im Wohnzimmer liegt, gerne Bälle holt, ablegen und bleiben, schnuppern und Suchspiele, Fremde kein Problem, ins Haus darf jeder, us dem Haus darf jeder. Andere Hunden will er bespielen, jagen, einkreisen und animiert sie zum Mitmachen. Alles bestens. Aber....in 7 Monaten genau 3x und 1x provoziert. 1. Situation, Nachbarin 80 Jahre, gibt ihm ein Leckerli auf der Straße, steichelt ihn, wir unterhalten und und die Dame dreht sich um und will gehen, er schießt wie eine Rakete bellend hinterher, zum Glück hatte ich ihn an der Leine und konnte ihn halten. Keine Ahnung was passiert wäre. 2. Situation komplett gleich wie die Erste. 3. Sitaution, junge Nachbarin, wir sprechen auf der Straße, sie streichelt ihn. er legt sich hin weil wir so lange gesprochen habe, völlig ruhig liegt er zwischen uns. Die Nachbarin hebt ihren Korb hoch, dreht sich um und will gehen, unser Hund wie eine Rakete, das bellen war nicht freundlich, eher drohend. 4. Situation, einfach die 3. Situation nachgespielt um zu sehen ob es Zufall war, genau das Gleiche wieder. Nur hat der dieses Mal das Kleid erwischt, aber nichts kaputt gemacht.  Ich habe die Theorie, dass er die Nachbarin sein "Schaf" ist, was abhauen will. Er ist ein Tierschutz Hund, keine Ahnung was früher war, jetzt 2 Jahre alt, seit 7 Monaten bei uns, unsicher, eher ängstlich Neuem gegenüber. Agility keine Chance, betritt kein Brett, nichts was sich bewegt Was tun? Liege ich richtig? Danke
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 17:40
Es scheint ja nur mit Frauen zu passieren oder? Wir haben ein ähnliches Problem. Wenn man sich länger mit einer Person beschäftigt, möchte Nero nicht mehr, dass sie geht. Da hat er auch schon ein Theater gemacht. Leute gehen lassen müssen wir jetzt üben, so wie das alleine zu Hause bleiben. Vielleicht sind deine Nachbarinnen bereit da mitzuhelfen? Also treffen, quatschen, gehen, treffen, quatschen gehen. Den Hund von Leuten nicht mehr streicheln zu lassen halte ich nicht für sinnvoll. Er soll ja positive Erfahrungen mit Menschen machen.
Ja er soll positive Verknüpfung mit Menschen haben wenn Sie sich aber zwischen die Person legt und neben dran der erste ist der Begrüßt könnte sie meinen das sie Türsteher ist oder eine andere Aufgabe in dieser Richtung in Bezug auf Kontrolle der Personen hat. Dafür spricht auch die Bindung die Sie zu Ihrer Besitzerin intensivst hat. Durch das ignorieren entsteht erstmal eine wertfreies aufeinander treffen ohne Erwartung an den Hund. So das der Hund merkt egal welche Aufgabe du meinst hier gerade zu haben du hast keine außer abzuwarten und Raum zu lassen für die Unterhaltung die ich gerade führe und die Person darf gehen wenn wir das Gesprächbeendet haben ohne Regelung deinerseits. Geht der andere Mensch regle ich das schon wenn du meinst unhöflich zu werden sag ich dir das du hier nicht Regeln brauchst, wenn du pöbeln willst musst du das ohne mich machen. Beruhigst du dich bin ich an deiner Seite und du kannst zu uns/mir kommen. Und wir können entspannt bleiben beim Gehen des anderen. Bin sogar sicher das wenn du dich auf ne Bank setzt und deine Laika zwischen den Beinen Sitz machen lässt die Leine wieder kurz so das sie an keinen ran kann aber entspannt und es kommt immer wieder ein Nachbar der mit dir redet und wieder geht das ihr das schnell wieder raus bekommt aber auch wichtig im Alltag alles loben was entspannt ist. Ist am Anfang mühselig aber achte auf die kleinste Anspannung und Pausieren helf beim runter fahren und es geht erst weiter wenn die Grundstimmung ruhig ist so kommt man am Anfang nicht weit aber es ist gerade für eigenständige Power packte wichtig. Klappt das mit dem nicht bellen gut kann diese Grenze auch wieder gelockert werden solang sie entspannt bleibt. Aber erstmal konsequent hinter dich mit Grenze nach vorne. Diskutiere aus das hier kein to Do ist und nicht aus der Unterhaltung lassen. Setze allein beim Blick in die Richtung der Nachbarin nach und fordere mehr Distanz es ist nochmal nicht Ihr Job das zu unterbinden bei Ruhe wieder näher einladen. Bist du dir mit dem Beißen nicht sicher lieber mit Maulkorb das ganze machen. Aber würde es ggf. nochmals mit dem Trainer durchsprechen und anpassen lassen. Timing des abbruchs und Lob der Ruhe sind hier super wichtig.
 
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Nicole
26. Juni 18:12
Nur mal so: der Hund hat bereits das Kleid der Dame erwischt. Wieviel mehr Bestätigung braucht es, dass es möglicherweise beim nächsten mal ohne große Mühe zu einem Biss kommen könnte?
 
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Andreas
26. Juni 18:29
..nach meiner Erfahrung mit Rocky - altdeutscher Hütehund - Mix liegst Du richtig mit Deiner Vermutung. ..ist jemand, aus seiner Sicht, bei mir bzw in meinem Rudel.. so droht er, wenn derjenige einfach gehen will. Ihm ist es dabei egal, ob es ein Mensch oder ein Hund ist. Ich weiß das, sage es zB unseren Gästen und geleite diese dann immer zum Gartentor. Bei gemeinsamen Wanderungen, verabschiede ich unsere Partner bewusst und für Rocky deutlich. Da ich solche Dinge sowieso mache, ist das für uns kein Thema. Wenn er weiß, daß ich "mit dem Abschied" einverstanden bin, so bleibt er total entspannt. Geht jemand "einfach so".. dann meldet er es mir. Ähnlich verhält er sich übrigens bei Begrüßungen.. Mache ich das, so ist er total ruhig.. von hinten kann ich allerdings zB nicht überrascht werden 😉 Ich muss also aufmerksam sein und die Situation steuern.
 
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𝔍𝔢𝔰𝔰𝔦𝔠𝔞
26. Juni 18:36
Bevor du selbst herum Testen tust. Hole dir einen Trainer! Das nächste Mal wird es wenn du Pech hast nicht mehr gut ausgehen. Und vergiss den Stolz es selbst schaffen zu wollen. Am Ende wenn es schief geht ist der Hund der Leidtragende.
 
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Nina
26. Juni 18:40
Ich würde Deinen Hund immer direkt hinter Dir abliegen lassen bzw wenn er sich hinlegt, Dich so hinstellen dass er keinen Blick auf die Person haben kann, mit der Du sprichst, also richtig vor ihm . Wenn Du weißt, dass die Person gleich geht, aufmerksam sein und BEVOR er aufsteht deutlich Platz oder Bleib sagen und direkt in den Weg stellen.Wenn er das erfolgreich geschafft hat, gibts ein Leckerlie. Das hat bei meinem damaligen Hund funktioniert. Er hatte dann schnell verstanden, dass er sich nicht um diese Situation zu kümmern hat. Habe die Leute mit denen ich gesprochen habe auch oft gebeten, noch mal stehen zu bleiben und sich wieder von mir zu entfernen, bis er "ordnungsgemäß" ruhig geblieben ist. Liebe Grüße Nina P.S. Mein Mann stand für die Übungen immer hinter mir und hatte unseren Hund damals an der Schleppleine, um ihn sofort aufhalten zu können, wenn er "losschießt"...
 
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Dogorama-Mitglied
26. Juni 18:41
Bevor du selbst herum Testen tust. Hole dir einen Trainer! Das nächste Mal wird es wenn du Pech hast nicht mehr gut ausgehen. Und vergiss den Stolz es selbst schaffen zu wollen. Am Ende wenn es schief geht ist der Hund der Leidtragende.
Das die Zeit für Selbsthilfe und Experimente vorbei ist, ist Ihr sicherlich klar und wurde inzwischen ja auch schon gesagt. Der Rest vom Thread ist nun nur noch Smalltalk, bis Sie irgendwann vielleicht eine Rückmeldung gibt.