Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Hündin verteidigt ihren Platz in der Sonne

Verfasser
Raoul
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 11
zuletzt 13. Mai

Hündin verteidigt ihren Platz in der Sonne

Hallo, meine 3 jährige Hündin liebt es in der Sonne auf dem Sitzsack im Balkon zu liegen. So sehr das sie manchmal verzweifelt vor der verschlossenen Balkontür weint/seufzt. Heute habe ich sie wieder auf den Balkon gelassen und mich neben ihr gesonnt. Da sie leider Bienen fängt kann ich sie nicht ohne Aufsicht dort lassen und wollte sie dann mit mir reinschicken. Sie hat sich keinen Zentimeter gerührt und nicht reagiert. Nachdem ich sie dann irgendwann angestupst habe hat sie geknurrt und gebellt. Das habe ich respektiert und von ihr abgelassen, habe mich aber weiter verbal und ruhig probiert durchzusetzen. Das hat genauso wenig gebracht wie leicht am Sitzsack zu rütteln und auf den Boden zu stampfen. Insgesamt hat sie noch nie so geknurrt und mir so deutlich klar gemacht, dass sie jetzt hier ist und sich nichts sagen lässt. In aller Regel funktioniert das aber drinnen und überall anders sehr gut. Ich bin dann einfach rein hab ihr eine halbe Minute geben und sie dann mit einem netten Rückruf gerufen, woraufhin sie auch kam und sich wieder normal verhalten hat. Wie kann ich mit dieser Situation nächstes Mal besser umgehen und mich direkt durchsetzen? Danke schonmal :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
Beliebteste Antwort
12. Mai 10:46
Ich finde das klingt nicht nach verteidigen, so wie du es beschrieben hast. Sie wollte nicht mit rein / hat den Sinn dahinter nicht gesehen, sondern weiter die Sonne genießen. Dann hast du sie "genervt" und sie hat dir gesagt, was sie davon hält.
Hätte ich an ihrer Stelle genauso gemacht 🙃

Wenn es das Problem wirklich nur in der Situation gibt, würde ich da ehrlich gesagt gar nichts dran trainieren. Sondern einfach den eigenen Ansatz ändern. Als du rein bist und sie nett gerufen hast, ist sie ja schließlich gekommen.

Wir hatten das anfangs auch mit Wayne. Er hat sich wenn einer von uns aufgestanden ist auf den Platz im Bett gelegt. Leider auch, wenn man nur mal kurz aufs Klo wollte. Und war dann natürlich nicht begeistert, den schönen warmen Platz gleich wieder verlassen zu müssen.

Da gab's jetzt bei uns zwei Ansätze: Mein Freund ist frontal hin, hat sich vor gebeugt und Wayne mit strengem Ton weggeschickt. Resultat: Hund liegt steif im Bett und knurrt. Ja, er konnte sich körperlich durchsetzen, aber es war jedes Mal eine Diskussion.
Ich bin 2m entfernt stehen geblieben, hab ihn freundlich angesprochen, körpersprachlich eingelagen und nett gefragt, ob er bitte einfach ans Fußende (oder eben sein Körbchen) geht. Er hat kurz überlegt und mir den Gefallen getan. Um das zu verstärken, gab's dann auch hin und wieder n Leckerli oder Streicheleinheiten, wenn er die in dem Moment gerne wollte.
Druck erzeugt Gegendruck. Freundlich kommt man meistens weiter 😉

Um es auf eure Situation zu übertragen, ich würde statt den Hund rein zu "schicken" selbst aufstehen und sie freundlich rufen/einladen, dass sie mitkommt. Und dann gibt's hin und wieder drinnen auch was nettes.
Ich würde meinen Platz in der Sonne schließlich auch nicht gern einfach ohne (für mich ersichtlichen) Grund aufgeben. Wenns aber die Chance auf ein Eis gibt, und sei es nur jedes 5. Mal, dann ist das vielleicht was anderes 🙃
 
Beitrag-Verfasser
Ulrike
12. Mai 09:35
Ich würde am Rückruf arbeiten um den möglichst perfekt zu haben. Zusätzlich würde ich das schicken auf ein Ziel trainieren. Stups den Eimer an oder ähnliches. Das Ziel sollte natürlich in der Wohnung sein. Ich würde ein bewegliches Ziel nehmen und nicht die Decke. Es sollte ein bisschen Spaß und Action vermitteln. Dann hättest du schon mal 2 verschiedene Möglichkeiten den Hund vom Sitzsack zu bekommen ohne ihn über Druck wegzuschicken. Sitzsack wegräumen und/oder Hausleine sind erste Hilfe Maßnahmen. Insgesamt auf konsequentes Durchsetzen von Hörzeichen achten ist bestimmt auch hilfreich. Lieber weniger Hörzeichen dafür aber konsequent auf die Ausführung achten. Herausfinden ob sie den Platz auf dem Sitzsack oder den Platz an der Sonne verteidigt. Dafür mal Sitssack und Körbchen tausche, falls das platzmässig geht
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
12. Mai 09:58
Ich würde sie erstmal nur noch mit Halsband und Hausleine raus lassen. Dann hast du nen besseren Zugriff. Wenn sie nach zweimal Aufforderung nicht reagiert, kommentarlos die Leine nehmen und sie in die Wohnung führen. Ruhig, aber bestimmt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi &
12. Mai 10:04
Ich würde da auch eine Hausleine wählen. Ich kann das Verhalten verstehen, ich würde mich auch ungern von meinem Sonnenplatz schicken lassen.
Alternativ könnte ich mir auch ein Insektennetz vorstellen (je nach Balkon und Nutzung). Dann könnte Hund ganz allein entscheiden ob drinnen oder draußen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mel und
12. Mai 10:31
Ich finds ja irgendwie sympathisch das sie ihren Platz an der Sonne verteidigt ..nimmt sie auch ein Handtuch mit raus ? 🤣🤣
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nadine
12. Mai 10:46
Ich finde das klingt nicht nach verteidigen, so wie du es beschrieben hast. Sie wollte nicht mit rein / hat den Sinn dahinter nicht gesehen, sondern weiter die Sonne genießen. Dann hast du sie "genervt" und sie hat dir gesagt, was sie davon hält.
Hätte ich an ihrer Stelle genauso gemacht 🙃

Wenn es das Problem wirklich nur in der Situation gibt, würde ich da ehrlich gesagt gar nichts dran trainieren. Sondern einfach den eigenen Ansatz ändern. Als du rein bist und sie nett gerufen hast, ist sie ja schließlich gekommen.

Wir hatten das anfangs auch mit Wayne. Er hat sich wenn einer von uns aufgestanden ist auf den Platz im Bett gelegt. Leider auch, wenn man nur mal kurz aufs Klo wollte. Und war dann natürlich nicht begeistert, den schönen warmen Platz gleich wieder verlassen zu müssen.

Da gab's jetzt bei uns zwei Ansätze: Mein Freund ist frontal hin, hat sich vor gebeugt und Wayne mit strengem Ton weggeschickt. Resultat: Hund liegt steif im Bett und knurrt. Ja, er konnte sich körperlich durchsetzen, aber es war jedes Mal eine Diskussion.
Ich bin 2m entfernt stehen geblieben, hab ihn freundlich angesprochen, körpersprachlich eingelagen und nett gefragt, ob er bitte einfach ans Fußende (oder eben sein Körbchen) geht. Er hat kurz überlegt und mir den Gefallen getan. Um das zu verstärken, gab's dann auch hin und wieder n Leckerli oder Streicheleinheiten, wenn er die in dem Moment gerne wollte.
Druck erzeugt Gegendruck. Freundlich kommt man meistens weiter 😉

Um es auf eure Situation zu übertragen, ich würde statt den Hund rein zu "schicken" selbst aufstehen und sie freundlich rufen/einladen, dass sie mitkommt. Und dann gibt's hin und wieder drinnen auch was nettes.
Ich würde meinen Platz in der Sonne schließlich auch nicht gern einfach ohne (für mich ersichtlichen) Grund aufgeben. Wenns aber die Chance auf ein Eis gibt, und sei es nur jedes 5. Mal, dann ist das vielleicht was anderes 🙃
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
12. Mai 10:51
Ich habe bei Ella ein ähnliches Problem, sie findet den Garten so toll, dass sie lieber fangen spielt, als rein zu gehen. Mein Ansatz ist, sie mit etwas rein zu locken, was für sie attraktiver ist, als im Garten zu buddeln.
Um sie in Richtung Tür zu locken, habe ich tolle Leckerli genutzt. Zu Anfang gab es alle paar Schritte eins. Für den letzten Schritt durch die Tür auch, das Leckerli werfe ich über die Türschwelle.
Aber um auf Dauer auch ohne Leckerli Erfolg zu haben, feiere ich jeden Schritt in die richtige Richtung, und drinnen gibt es immer ein tolles Spiel oder eine Runde Kuscheln.
Mittlerweile kommt sie immer öfter ohne Leckerli mit rein.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Caro
12. Mai 20:09
Ich bin auch Team Hausleine.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
12. Mai 20:37
Irgendwie ganz süß, dass mit dem Platz an der 🌞, aber knurren und anbellen nicht. Bei mir gäbe es ein 'Ey' und direkt rein.
 
Beitrag-Verfasser
Raoul
13. Mai 15:16
Danke euch allen! Wir probieren ggf. das mit der Hausleine oder nutzen den Rückruf inkl. Belohnung :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jessica
13. Mai 17:37
Entweder Hausleine oder ihr im der Wohnung was tolles zu fressen anbieten!

Oder beides kombinieren, aber auf keinen Fall weiter mit der guten diskutieren!

Eventuell mal den gesamten Umgang miteinander genauer ansehen, es wird nicht die einzigste Situation sein wo sie ihre eigene Meinung hat.
Nur löst sich das ggf. Etwas schamanter.